DJ-Controller vs. Drum-Machine - eine geile Kombo?
Nicht lange ist es her, September um genau zu sein, da gab es den Roland Day. Weltweit gestreamt wurden von Roland neue Produkte vorgestellt und das Ganze war ein ziemliches Spektakel. Hier wurde auch der Roland DJ-808 präsentiert, ein MIDI-Controller für Serato mit interessanten Features.
Nun ist es an der Zeit für einen Test: Wow – wenn man den Roland DJ-808 auspackt, kann es kaum eine andere Reaktion geben. Mit 66 cm x 42 cm x 6,5 cm gehört er zu den größten der DJ-Mixer/Controller und bringt mit knapp 7 kg, dank des stabilen Kunststoffgehäuses, zum Glück nicht allzu viel Gewicht auf die Waage. Ist diese Größe nun rein äußerlich oder bietet das Gerät entsprechend innere Werte, die den Ladenpreis von 1499,- Euro rechtfertigen?
Um den Testbericht in einem vernünftigen Maß zu halten, verzichte ich auf ein detaillierte Beschreibung jeder einzelnen Funktion, sondern konzentriere mich auf die tatsächlich interessanten und neuen Funktionen des ersten DJ-Mischers mit eingebauten Roland TR-Drums. Dabei gilt es zu ergründen, ob das Gesamtpaket in sich stimmig ist oder ob hier einfach ein 4-Deck-DJ-Mischer und eine abgespeckte Variante der AIRA-TRs zusammengewürfelt wurden.
Ein richtiger Mischer
Zunächst einmal: Der DJ-808 ist ein vollwertiger Standalone-Mixer, der auch ohne jegliche Software läuft. Roland hat aber in offensichtlich enger Zusammenarbeit mit Serato-DJ den Vierkanalmischer hard- und softwaremäßig aufeinander abgestimmt. Somit verfügt er auch über zwei Phonoeingänge (somit Phono-Preamps), die zum klassischen Platteln genauso einladen wie zur Benutzung von einem digitalen Vinyl-System. Diese Erweiterung ist jedoch nicht im Paket enthalten und muss bei Serato inklusive Timecode-Vinyl separat erworben werden. Wer mit vier Plattenspielern arbeiten will, benötigt also noch zwei zusätzliche Phono-Preamps. „Ein Bild sagt …“ und so weiter, deswegen hier eine Abbildung aus der ausführlichen deutschsprachigen PDF-Anleitung, das eine Übersicht über die Anschlüsse gibt.
Und kann der Standalone Media abspielen. Ich verstehe nicht was rin Standalonemixer bringt wemn man dann nichts abspielen kann. Ein ziemliches KO Kriterium.
Ansonsten für ein Live Hybrid Dj set ein gutes Konzept. Und besser als ich erwartet habe. Dennoch war der 909 Day eine Enttäuschung.
Ich weis nicht so recht, vermutlich weil ich kein Freund von „all in one“ Lösungen bin. Aber sinnvoller als der Einbau einer Drummaschine wäre doch der Einbau eines Media Players gewesen. Wenn ich eine Drummaschine dazu habe möchte ist der Anschaffungswiederstand für eine aktuelle Roland Aira ja auch nicht so riesig.
So schleppt man dieses riesige Schiff mit auf Gigs, wo sowieso latenter Platzmangel vorhanden ist und muss den Laptop auch noch mitnehmen.
Ich versteh deine Frage nicht, enschuldige. Wie im Test steht, ist der DJ-808 ein Conroller mit stand-alone Mixer. Wie und wieso sollte ein Controller mit einem stand-alone Mixer Medien autark abspielen können?
Ich befürchte, das Gerät entspricht nicht deinem Anspruch oder aber, du suchst eigentlich etwas anders. Was als fehlend kritisierst, hat Roland nie versprochen zu liefern (und ist bei einem Controller wie der Name schon sagt, unüblich), somit geht die Kritik am Gerät vorbei.
Du könntest mit einem XDJ-RX weiterkommen, der sowohl stand-alone Mixer, wie auch Controller, wie auch Media-Player ist.
https://www.amazona.de/pioneer-xdj-rx-2/
@Bolle / Johann Boll Klar wurde das nie versprochen, aber ich würde mir bei so einem Schlachtschiff auch eine Standalone Fähigkeit wünschen. Rechner unabhängig wäre das echt was Neues und auch der Preis wäre meiner Meinung nach besser zu rechtfertigen. So ist es ein weiterer Controller von vielen. Mit sehr netten Extras.
Außerdem verstehe ich die Spezialisierung auf Serato nicht. Ich sehe hier ein Gerät, das auf elektronische Musik abzielt. Serato ist aber in der Hip Hop Szene viel beliebter, wo Traktor bei den Elektronikern bevorzugt wird. Ich hätte, wenn schon nicht Standalone, ein offeneres Konzept logischer gefunden.
@Basicnoise Für standalone ist sicher bald Pioneer zuständig, denn das Rekordbox noch eine DJ-Software auf den Markt bringt, die vom USB-Stick auf einem Gerät spielbar ist sowie rekordbox im Stile von RX oder RZX etc., das bezweifel ich.
Was man sich wünscht und bekommt, naja nun. Nicht alles ist möglich, nicht alles bleibt bezahlbar, vielleicht ist auch einfach nicht immer alles von allen gewünscht. Streng genommen ist jeder Controller open-source, ran ans mappen!
Ein Interface kann man zur Not auch extern nutzen – stand alone Mixer sei Dank. Zeit für work arounds.
@Bolle / Johann Boll Bei den Preis will ich aber keine Workarounds oder irgendwas Mappen.
Man muss die Preise auch mal wieder etwas in Relation setzten, die Preise von Pioneer halte ich ja mittlerweile für krass ungerechtfertig. Da Zahl man für eine DJ Setup fast so viel wie für ein Kleinwagen. Und die Entwicklugnskosten können auch nicht so hoch sein, von den Komponenten ganz zu schweigen.
Man darf da auch ruhig mal sehr kritisch an die Sache ran gehen.
Denon hat es mit dem MCX8000 gut vorgemacht wie eine Preisgünstigte All in One for everything Lösung zum Fairen Preis geht, Daran muss man sich messen lassen und da fallen bei mir Pioneer und auch dieses Gerät einfach durch.
Bei den Preis bin ich sogar dafür ein Minuspunkte zu verteilen wenn kein Mediaplayer dabei ist. Ich halte Lösungen mit Rechner für sehr schwierig und auch für vollkommen überholt.
Aber das ist natürlich nur eine Meinungssache.
Ich verstehe die Überschrift nicht.
In immer mehr Clubs werden die „Laptop DJs“ verbannt. Die, die dann noch zusätzlich mit ihrem eigenen Controller ankommen, sind schon seit längerem nicht mehr gern gesehen.
Jeder „ordentliche“ Club den ich kenne, hat Pioneer Geräte im Angebot, die allermeisten (digital) DJs setzen eh auf recordbox.
Somit kann man dieses Gerät keinem DJ empfehlen, der in Clubs auflegt.
Für Zuhause mag das sicherlich ein nettes Spielzeug sein, für den Club Bereich ist es nicht relevant.
@Lopez Laptops DJ s mit Minicontroller gibt es bei uns im Club auch…und ohne das abwertend zu meinen, die spielen auf dem Klo Floor, das ist zwar ganz lustig und für das einsatzgebiet auch echt gut…aber naja…KloFloor
@FLTRHND Wenn das nicht abwertend gemeint sein sollte hast Du Dein Ziel verfehlt :)
@Basicnoise Naja da ist halt weniger platz. Meine ich.
Ich verstehe immer die Diskussion über Preise nicht. Der Markt bestimmt den Preis. Wem es zu teuer ist der kann es nicht kaufen. Wenn ein Produkt nicht das hat was man sich wünscht, dann ist es so.
Danke für den Artikel. Das will ich mal nicht vergessen. Es ist ein interessantes Gerät. Ich brauche es in der Form nicht und sehe es eher als ein Außenseiter.
@DJ Ronny ich verstehe die kiste eh nicht ganz, viele dj,s verwenden traktor, seltener vinyl, dann gibt es noch die aus der steinzeit mit cd,s.
gerade traktor gegenüber hat das roland teil eigentlich nur nachteile da es keine gesamtlösung ist.
Da es wohl voll Midi ist , wird es bald Mapping für andere Software geben. Ich bevorzuge Vdj 8.2 und bin mit den Sample Slots und Banken in der Software sehr zufrieden . Ehrlich habe ich auch keine Zeit in der VA mich mit der Programmierung von Rythmus uns so zu beschäftigen.
Es fehlen definitiv Hersteller wie Vestax.
Dieses „Ding“ ist viel zu groß und wenn man schon mit zusätzlicher Hardware arbeiten will dann mit richtiger. Traktor kann mittlerweile Stems, Remix Decks (Loops, Samples und Sequenzen), dazu Live Input und das ganze ohne noch mal extra was zu bezahlen. Es fehlt dem Markt generell flexible praxisorientierte Controller die auch preislich nicht völlig überteuert für den stand der Technik sind. Standalone konnte Vestax VCI 400 schon 2012 auf 4 Decks. Abgesehen von Dorf DJs und eventuell im Hip Hop Bereich quatscht doch keiner mit dem Publikum… Ich vermisse seit langem ernsthafte Kritik an den Herstellern.
@Dean Freud Da muß ich wohl ein Dorf DJ sein, obwohl ich die meisten VA’s in der Stadt habe. Fröhliche Weihnachten.
@Dean Freud In einem Punkt gebe ich dir spontan Recht, der auch mich verwundert. Native hat für Traktor echt gute Ideen verwirklicht. Remix-Decks, STEMS-Files, auch wenn es da Kritik gab, aber als Idee und in der Umsetzung doch wirklich gut gemacht und wenn auch nicht bahnbrechend, so doch immerhin neu – und zwar wirklich neu.
Leider befindet sich Traktor seit Jahren auf dem absteigenden Ast – vielleicht weil die Masse den Funktionsumfang von Remix-Decks, STEMS und und und gar nicht möchte. Serato DJ und Rekordbox können steigende Nutzerzahlen verbuchen und bieten dies nicht.
Gut, dafür bieten sie mehr Kompatiblität mit anderen Geräten und generell mehr unterschiedliche Controller.
Diesen Punkt hat NI, sorry für den drastischen Ausdruck, schlicht und einfach sehr lange sehr stark verkackt, in dem sie sich so sehr auf ihre eigenen Controller fixiert haben, die leider mit so einigen Modellen der Konkurrenz hinsichtlich Funktion und Qualität nicht mithalten können.
NI hat hier in meinen Augen zu lange die Türen und Vorhänge verschlossen gehalten und zwar an guten Ideen gebastelt, aber leider ein wenig die Marktentwicklung verschlafen.
Schade, denn Pionier-Arbeit ist wichtig und nur diese bringt den Markt nach vorn, aber der Zug fährt halt auch während der Entwicklung weiter.
Hi,
hmmm habe mir das Teil mal gerade zugelegt. Tja er ist gross und macht blinki blinki. Ich hatte schon den TR-8 gehabt und muss sagen das die Teile von Roland schon reissen. Klar ist Back to the roots cool. Aber ich denke man sollte auch mal über den Tellerrand schauen.
Werde es mal testen und wenn gewünscht einen kleinen Bericht dazu schreiben.
Viele Grüsse Nightgrap
tja damals beim roland day, dacht ich mir auch noch „wtf soll der release darstellen?“
inzwischen bin ich da anderer meinung, denn das teil ist ein amtliches STUDIOgerät, wenn man weiß wie man mit 4 decks arbeiten kann für schnelle umsetzung von remixen der eigenen track- und loopleichen, ganz ohne das gebastel und ideengepfriemel in der daw, daß einen sehr schnell ins nichts führen kann.
die dj808 hat alels was man braucht, jede menge anschlüsse UND einen drumsequenzer, der bei aufnahme des eigenen treibens die leerstellen beim experimentieren als studio dj auffängt.
nicht übel. bin kruz davor das teil zu ordern.
live auflegen kann man damit aber auch :D