Ist das die kleine Revolution? Viel Performance zum kleinen Preis?
Pioneer DJ präsentiert uns mit dem Pioneer DJ DDJ-REV1 einen neuen Controller für Einsteiger und Hobby-DJs. Für das Leichtgewicht ruft Pioneer DJ einen Preis von 299,- Euro auf. Das ist generell erst einmal ein schlanker Preis. Ausgestattet ist der DDJ-REV1 mit der eingeschränkten Lite-Version von Serato DJ. Mit dem Erwerb der Vollversion von Serato DJ haben wir dann den vollen Zugriff auf die DJ-Software und alle Funktionen des Pioneer DJ DDJ-REV1 Controllers. Für den Anfang wird die Lite-Version sicherlich seinen Zweck erfüllen. Jedoch könnten die „gesperrten“ Features mit der Zeit etwas lästig werden.
Der Pioneer DJ DDJ-REV1 DJ-Controller gilt als langersehnter Nachfolger von der populären Reihe der Pioneer DJ DDJ-SB Familie. Zwischen dem Release vom SB3 bis zu dem DDJ-REV1 sind ein paar Jahre vergangen, die DJ Software (Serato DJ Pro) ist mit vielen neuen Features gewachsen. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen bietet der Pioneer DJ DDJ-REV1 ein paar neue Features. Einige dieser neuen Features sind uns aus den Battle-Mixern von Pioneer DJ wohl bekannt. Auch das Layout wurde leicht überarbeitet und soll für einen besseren Workflow sorgen.
Pioneer DJ DDJ-REV1 im Überblick
Von der Verarbeitung bleibt Pioneer auch mit dem Pioneer DJ DDJ-REV1 seiner Linie treu, es wirkt leider jedoch teilweise etwas minderwertig. Geschuldet ist das der Verwendung vieler Kunststoffelemente. Nun könnte man sagen, dass es sich um einen preiswerten DJ-Controller handelt, aber leider verbaut Pioneer das auch bei den professionellen Geräten.
Wenn wir uns den Pioneer DJ DDJ-REV1 jedoch so anschauen, sehen wir, dass dieser Controller etwas andersartig gestaltet ist als alle anderen Controller. Dies ist keineswegs ein negativer Punkt, ganz im Gegenteil. Pioneer DJ hat das Layout modernisiert und damit ein gutes Gespür für seine Nutzer bewiesen. Wenn wir uns die fortschrittlichsten Battle- und Club-Mixer auf dem Markt anschauen, sehen wir, dass die alle einiges gemeinsam haben: Unten haben wir einen sauberen Fader-Bereich, da drüber befinden sich die Performance-Pads und oben befinden sich die EQs und Filter. Genau dieses Layout bietet uns der Pioneer DJ DDJ-REV1. Das Zentrum vom Pioneer DJ DDJ-REV1 ist wie ein Battle-Mixer aufgebaut. Die Pads befinden sich nicht unter den Jogwheels. Der Bereich rund um die beiden Jogwheels ist frei und somit ist ein unbeabsichtigtes Betätigen der Pads beim Scratchen und Mixen ausgeschlossen. Dieses Layout finden wir aktuell in keinem anderen Controller auf dem Markt. Es ist vielleicht nur eine Kleinigkeit, aber mit diesem modernen Layout setzt sich der Pioneer DJ DDJ-REV1 von der Konkurrenz ab. Der Kern von dem Pioneer DJ DDJ-REV1 ist quasi eine Miniausführung der DJM-S Reihe von Pioneer.
Die Anschlüsse am DJ-Controller
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Die Rückseite des Pioneer DJ DDJ-REV1 ist recht überschaubar. Hinten links am DJ-Controller befindet sich ein Kensington-Anschluss zur Diebstahlsicherung, daneben eine 6,3 mm Klinkenbuchse für den Anschluss eines Mikrofons und ein in der Tat sehr klein geratener Drehknopf für die Mikrofonlautstärke. Die Position vom Mic-Level-Drehknopf ist schon sehr gewöhnungsbedürftig. Es wäre sicherlich sinnvoller gewesen, den Drehknopf für die Mikrofonlautstärke an der Vorderseite oder an der Seite vom Controller zu platzieren. Unklar, warum Pioneer DJ sich hier für die Rückseite entschieden hat. Der Master-Out vom Pioneer DJ DDJ-REV1 befindet ebenfalls auf der Rückseite und das Signal wird via Cinch gesendet.
Abgerundet wird die Rückseite natürlich mit einem USB-Typ-B-Anschluss für die Stromzufuhr bzw. für die Verbindung zum Computer. Auf der Frontplatte gibt es eine 3,5 mm Buchse für den Anschluss der Kopfhörer.
Pioneer DJ DDJ-REV1 in der Praxis
Um direkt loslegen zu können, muss noch die DJ-Software von Serato DJ heruntergeladen werden. Die Lite-Version von Serato DJ ist kostenlos und kann mit dem DDJ-REV1 verwendet werden. Allerdings sind einige Funktionen eingeschränkt bzw. nicht freigeschaltet. Serato DJ Pro und die neuen Zusatzfunktionen der Software, die in der Pro-Version verfügbar sind, müssen zusätzlich erworben werden. In meinem Test werde ich Serato DJ Pro (Vollversion) verwenden, um den Pioneer DJ DDJ-REV1 und die DJ-Software uneingeschränkt nutzen zu können.
So, jetzt stellen wir den Pioneer DJ DDJ-REV1 auf den Prüfstand.
Die Deck-Sektion vom Pioneer DJ DDJ-REV1
Die Jogwheels des Pioneer DJ DDJ-REV1 lassen sich für einen DJ-Controller im unteren Preissegment überraschenderweise sehr gut führen. Die Haptik der Wheels macht beim Mixen und Scratchen einen souveränen Eindruck. Mit aktiviertem „Vinyl Mode“ werden die Scratch-Bewegungen von dem Jogwheel tadellos auf die DJ-Software übertragen. Durch Drehen des Jogwheel-Rads kann ein Pitchbend ausgeführt werden. Wenn wir den „Vinyl Mode“ deaktivieren, fungieren das Jogwheel als reiner Pitchbend.
Über dem Jogwheel befinden sich die jeweiligen Pitch-Regler mit einrastender Nullstellung
sowie jeweils eine Deckauswahl-Taste pro Deck und Loop-Steuerung. Mit der Deckauswahl-Taste können wir z. B. von Deck 1 zu Deck 3 bzw. von Deck 2 zu Deck 4 wechseln. Halten wir die Decks-Taste mindestens eine Sekunde gedrückt, ändert sich der Pitch-Range. Hier können wir zwischen +8%, +16% und + 50% wechseln.
Die Auto-Loop-Taste leuchtet orange auf, wenn ein Loop aktiviert ist. Die Loop-Längen lassen sich mit den kleinen Tasten einstellen. Dann haben wir hier noch eine Sync-Taste, die ebenfalls orange leuchtet, wenn Sync aktiviert ist. Sync lässt sich auch mit der Tastenkombination Shift + Sync deaktivieren.
Über dem Jogwheel auf der linken Seite befindet sich der Regler für die Kopfhörerlautstärke. Auf der rechten Seite befindet sich der Regler für das Master-Ausgangssignal.
Unter den Jogwheels des Pioneer DJ DDJ-REV1 befindet sich eine Start/Stop- und eine Cue-Taste. Die Start/Stop-Taste spielt den geladenen Track ab und schaltet den Track bei erneuter Betätigung auf Pause. Die Cue-Taste setzt einen temporären Cue-Punkt und ruft diesen bei erneuter Betätigung auf. Mit Shift + Cue laden wir den vorherigen Track aus der Library auf das Deck.
Der Mixer-Bereich des Pioneer DJ DDJ-REV1
Als nächstes kommt der Kern des Pioneer DJ DDJ-REV1 auf den Prüfstand. Fangen wir unten bei den Fadern an und arbeiten uns systematisch nach oben. Für viele DJs ist ein aufgeräumter Fader-Bereich sehr bedeutend. Hier hat Pioneer DJ seine Hausaufgaben gemacht und keine Störfaktoren rund um die Fader verbaut. Die Fader selbst sind jetzt nicht die Hochwertigsten, aber in der Preisklasse können sie sich sehen lassen. Die Kurve der Upfader und des Crossfaders sind in der DJ-Software einstellbar. Der Crossfader ist von Werk aus auf linear eingestellt, lässt sich in der DJ-Software auch auf exponentiell stellen.
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Zwischen den beiden Linefadern sind zwei Cue-Tasten und eine Kopfhörer-Master-Taste, die es ermöglicht, das Master-Signal auf die Kopfhörer zu legen. Pro Deck gibt es ein Metering, das den Pegel der verschiedene Kanäle anzeigt.
Performance-Pads für Turntablism und Effekte
Die Performance Pads vom Pioneer DJ DDJ-REV1 befinden sich im Zentrum des Controllers, wo sie meiner Meinung nach auch hingehören. Die beleuchteten Pads sind sehr klein, wirken aber robust und lassen sich mit wenig Widerstand betätigen. Leider hat Pioneer DJ in dem DJ DDJ-REV1 keine RGB-Pads verbaut, das aber mag in der Preisklasse verständlich sein. Reloop jedoch hat mit dem Reloop Ready gezeigt, dass es auch im unteren Preissegment möglich ist.
Die Bedienung der Performance-Pads gefällt mir sehr gut. Die Modus-Tasten sind beleuchtet und bieten uns den Zugriff auf die gängigen Funktionen wie Hot Cue, Auto Loop, Sampler oder Scratch Bank. Aber der Pioneer DJ DDJ-REV1 hat auch ein ganz neues Feature namens „Tracking“ an Bord.
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Welche Funktion bietet uns der Pioneer DJ DDJ-REV1 im Tracking-Modus? Im Tracking-Modus können leicht Scratch-Sounds simuliert bzw. erzeugt werden. Das geht ganz einfach, indem wir einen Track oder Scratch-Sound auf das Deck laden. Anschließend haben wir eine Auswahl an 6 verschiedenen Scratch-Patterns, die wir über die Performance-Pads (1 bis 6) anwählen können.
Der Pioneer DJ DDJ-REV1 errechnet anhand des laufenden Tracks die BPM und führt die Scratch-Patterns aus. Wir müssen nur das Jog-Wheel vor und zurück bewegen, die Crossfader-Patterns werden automatisch ausgeführt. Auch die Scratch-Geschwindigkeit passt der Pioneer DJ DDJ-REV1 automatisch an. Das bedeutet, wenn ich das Wheel langsam vor und zurück bewege, wird das Scratch-Pattern vom System langsam ausgeführt. Mache ich z. B. eine Double-Time-Wheel-Bewegung, macht auch das Tracking ein Double-Time-Pattern. Ganz simpel erklärt, können wir richtige Scratch-Sounds erzeugen, ohne den Crossfader zu bewegen.
Einblick gefällig? Eine kurze Routine am DDJ-REV1 haben wir parat:
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Die Bedienung der DJ-Effekte
Als nächstes schauen wir uns die Bedienung der Effekte vom Pioneer DJ DDJ-REV1 an. Mit den Effekt-Tasten 1, 2 und 3 können wir den gewünschten Effekt in der DJ Software auswählen. Mit Shift + Taste 2 oder 3 können die Beat-Längen des Effekts geändert werden. Aktiviert wird unser gewählter Effekt mit dem kleinen Effekt-Hebel. Dieser ist leider nicht beleuchtet. Zwischen den Effekt-Hebeln befindet sich der Level/Depth-Regler, mit dem der Parameter des Effekts angepasst werden kann. Die Bedienung der Effekte ist super einfach gestaltet und sehr umfangreich. Ganz oben zentral angelegt finden wir einen „Browse“-Encoder. Der lässt sich drehen, um in der Library zu scrollen und drücken, um zwischen verschiedenen Ordnern zu wechseln. Um den auserwählten Track zu laden, drücken wir auf die linke bzw. rechte „Load“-Taste.
Danke für den Test. Schön dran ist, mal ein anderes Design. Wenn du schon schreibst, keine hochwertigen Materialien, kann der Anfänger oder Home DJ auch auf die Mitbewerber umsteigen.
Um das Gerät voll zu nutzen, benötigt es eine Vollversion auf dem Rechner.
Ist meiner Meinung nach den Preis nicht wert.