Die Wunderwaffe für Serato DJ Pros
Es ist noch gar nicht so lange her, da kam ein DJ-Controller auf den Markt, der zwar nicht das Angebot revolutionierte, dem jedoch ohne Frage Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte: der Pioneer DDJ-1000. Dieser für die hauseigene DJ-Software Rekordbox DJ ausgelegte MIDI-Controller fasst eigentlich alles, was zwei CDJ-2000NXS2 oder ähnlich und ein DJM-900NXS2 DJ-Mischpult bieten, in einem Controller zusammen. Nur halt nicht in drei Geräten und für USB-Speichermedien, sondern als reiner Software-Controller. Der aber kann eine ganze Menge, wie ihr HIER im Test gern nachlesen könnt.
Ein wenig vernachlässigt in der letzten Zeit wurde die Range der Pioneer DJ-Controller für die Software Serato DJ Pro. Das ein neuer Controller von Pioneer DJ kommen müsste war klar, dass es am Ende das Flaggschiff, der DDJ-1000 nun als Pioneer DDJ-1000SRT, werden würde, damit hatten sicher nicht so viele gerechnet. So aber kam es und der Controller samt sattem 4-Kanal-Mixer kommt nun auch als Version für die Serato DJ Software. Samt den großen Jog-Wheels, den Effekten und samt Software.
Geliefert wird der Pioneer DDJ-1000SRT mit der Serato DJ Pro Software und, übrigens zu den ersten 5000 Modellen, die weltweit verkauft werden, gibt es die vollständige Serato DJ Suite kostenlos dazu.
Pioneer DDJ-1000SRT – ein erster Blick
Wer den DDJ-1000 bereits kennt, der wird direkt feststellen: Viel geändert hat sich nicht. Fast nichts eigentlich. Pioneer DJ nutzt das Flaggschiff vollständig als Vorlage und verändert ausschließlich einige Farben.
Das heißt im Klartext ja zunächst einmal, dass alles des DDJ-1000 erhalten geblieben ist, alles Gute.
Der Pioneer DDJ-1000SRT ist demnach genau wie die Nicht-SRT-Version knapp über 70 cm breit, 36 cm tief und wiegt rund 6 kg.
Damit ist der Controller zwar, das werden wir gleich sehen, funktionell sehr gut ausgestattet, dennoch nach wie vor ohne große Probleme zu transportieren.
Im klassischen Layout eines Pioneer DJ-Controllers gibt es zwei Control-Decks und mittiag einen großen Mixer. Das Layout der Decks ist gleich, heißt, sie sind nicht gespiegelt!
Ein Blick auf die Rückseite verrät, was man am DDJ-1000SRT alles anschließen kann und siehe da, der DJ-Controller kein reiner MIDI-Controller, sondern kommt mit einem verbauten Interface (24 Bit, 44,1 kHz) und Anschlüssen für externe Zuspieler.
So befindet sich rückseitig eine USB-Schnittstelle, jedoch nicht nur eine, sondern zwei. Eine duale USB-Soundkarte also, die einen Anschluss von zwei Computern parallel erlaubt.
Rein und raus geht es per XLR, große Klinke oder Cinch. Von links nach rechts schaut es so aus: Der Master 1 ist als XLR-Ausgang zu finden. Früher wurde viel geschrieben, dass man das Modell damit „clubtauglich“ macht. Ich nenne es einfach Standard. Ob das Gerät an einer kleinen PA oder an Monitoren zu Hause angeschlossen wird, der Großteil der Verkabelungen wird über XLR laufen. Somit ist ein XLR-Ausgang das einzig Sinnvolle. Das andere Sinnvolle ist ein Master 2 Ausgang als Cinch. So wie hier zu finden. So kann der Controller ohne Adapter an der Stereoanlage angeschlossen werden – oder ein Aufnahmegerät findet hier seinen Platz (einen Rec-Out gibt es nämlich nicht).
Eingangsseitig gibt es vier Eingänge im Cinch-Format. Vier Kanäle, vier Inputs. Alle vier Kanäle können für Line-Zuspieler genutzt werden, die Kanäle 1 und 4 können auch dank verbautem Preamp für Plattenspieler genutzt werden. Ein kleiner Schiebeschalter auf der Rückseite neben den Eingängen erlaubt das Umstellen.
Sofern benötigt kann ebenso wie beim DDJ-1000 auch ein Mikrofon angeschlossen werden. Dazu gibt es eine XLR/Klinke-Kombibuchse auf der Rückseite, direkt daneben eine 6,3 mm Klinkenbuchse, unsymmetrisch, für das Mic 2.
Der Kopfhörerausgang befindet sich an der Front, einmal im 6,3 mm Klinkenformat, einmal im kleineren 3,5 mm Format.
Soweit zur Vorder- und Rückseite, es wird Zeit für die spannenden Punkte.
DJ-Mixer und Control-Decks am Serato DJ-Controller
Der Pioneer DDJ-1000SRT hat genau so wie der DDJ-1000 zwei große Stärken. Zum einen ist das der massive Mixer, zum anderen die Decks zur Steuerung der DJ-Software. Eigentlich also alles, könnte man sagen.
Der mittig platzierte Mixer als erste Stärke erfüllt mehr als ausreichend den Anspruch an einen Mixer in einem DJ-Controller. Vier volle Kanalzüge mit Gain, 3-Band-EQ, Metering, Line-Fader und zuweisbarem Crossfader, das bietet der DDJ-1000SRT.
Entsprechend der Tatsache, dass auch externe Zuspieler angeschlossen werden können, gibt es in jedem Kanalzug zudem einen Wahlschalter für die Eingangsquelle: Line/Phono, USB-A oder USB-B.
Für die beiden Mikrofoneingänge gibt es verschiedene Regler. Zum einen kann man für beide separat die Lautstärke regeln, die EQ-Einstellung mit Höhen und Bässe allerdings gilt für beide Eingänge gleichzeitig. Ebenso verhält es sich mit dem An/Ausschalter und der Talk-over-Funktion.
Den Funktionen für die Mikrofone gegenüberliegend findet man wie zu erwarten die Einstellmöglichkeiten für den Master-Out, Monitoring und das Master-Metering, Stereo, wie gewohnt mit grünen, gelben und roten LEDs. Auch befindet sich hier der Level-Regler für den Monitorausgang.
Für die Steuerung des Audiosignals für den Kopfhörerweg gibt es links im Mixer ein paar bekannte Regler. Level, Cue/Master-Mix müssen ausreichen, Split-Cue gibt es nicht, der scheint aber sowieso langsam aus der Mode zu kommen.
Dafür gibt es über diesen Regler einen weiteren Drehregler, genutzt für die Lautstärke des Serato internen Samplers. Dieser kann per Kopfhörer natürlich vorgehört werden, ansonsten landet das Signal direkt auf dem Master-Out – nach dem Level-Regler natürlich.
Thema Crossfader: Dieser ist wie bei den meisten Pioneer DJ Mixern derweil ein Magvel-Fader, sehr leichtläufig, haltbar und ausgerichtet auf circa 10 Millionen Zyklen. Freude bei denen, die Scratch-Artisten sind und mit den normalen Crossfadern immer nicht so viel anfangen können. Dieser hier gleitet sanft und leicht von links nach rechts und zurück. Und, er ist einstellbar, das jedoch nur über die Serato Settings, folglich nur bei Nutzung der Serato DJ Pro Software und auch nur hinsichtlich der Fader-Kurve, nicht hinsichtlich des mechanischen Widerstandes.
Schaut man sich den Mixer in der Gesamtheit an, wird man feststellen, dass dieser von den Funktionen sehr nah an dem liegt, was ein DJM-900NXS2 bietet – einige Ausnahmen gibt es natürlich, haptisch wie funktionell.
Ähnlich ist es auch mit den Control-Decks seitlich des Mixers. „Ähnlich“, denn einige Sachen sind ähnlich, andere sehr unterschiedlich, es kommt immer auf den Standpunkt drauf an.
Ähnlich bis hin zu gleich sind die beiden großen Jog-Wheels mit einem Durchmesser von knapp über 20 cm. Das Jog-Wheel entspricht denen der Pioneer CDJ-Modelle in Größe und Haptik. Die Oberfläche ist im Vinyl-Mode sensitiv, der Außenrand gummiert. Auch die mechanische Sensibilität lässt sich am Controller einstellen. Einzig das Display unterscheidet sich von den CDJ-Modellen, der DDJ-1000 und der DDJ-1000SRT bieten deutlich mehr Infos, der DDJ-1000SRT ein wenig weniger als der DDJ-1000.
Der Pioneer DDJ-1000SRT zeigt im Display das Tempo, Pitch-Wert und Pitch-Range, Zeit (Elapsed und Remain), einen Cursor und somit die Abspielrichtung, den Mode (Vinyl oder CD, Slip (ein- oder ausgeschaltet)) und die Auswahl des Decks. Nicht zeigen tut der DDJ-1000SRT zum Beispiel die gesamte Wellenformübersicht, die Cue-Punkte in dieser oder die Cover-Art. Das bleibt dem DDJ-1000 zusammen mit Rekordbox DJ vorbehalten.
Unterhalb der Jog-Wheels befinden sich die 8 Performance-Pads, nutzbar für Hot Cues und Hot Loops, Roll und Saved Loops, Slicer und Slicer Loop, Sampler und Pitch Play, jeweils paarweise, der zweite Mode über den Shift-Button zu erreichen.
Diese sind gummiert und per LED beleuchtet, gehören jedoch definitiv zu den Performance-Möglichkeiten, an die man sich gewöhnen sollte. Parameter zu den einzelnen Modi können durch zwei kleine Tasten eingestellt werden. Richtig gewöhnen kann ich mich an einige der Modi nicht, das war aber auch schon beim DDJ-1000 so. Loops auf der zweiten Ebene zu haben, ist für mich zum Beispiel eher unsinnig, ist das doch eine Funktion, die häufig benutzt wird und schnell im Zugriff sein sollte. Bei Serato DJ Pro ist es dann noch so, dass die Pads alle für die gleiche Länge genutzt werden, jedoch für verschiedene Positionen – man also über die Parameter-Tasten erst einmal die Länge auswählen muss, im Zweifelsfall aber halt mal einen 1/16 Beat Loop setzt. Unpraktisch, so zumindest in meinen Augen.
Dafür aber gibt es ja die kleine Loop-Sektion über dem Jog-Wheel, mit der ein 4-Beat-Loop gesetzt werden kann oder manuell ein Loop mit Start- und Endpunkt.
Dort oben an der „Spitze“ sitzt auch der Push-Encoder zum Laden der Tracks, zusammen mit zwei Tasten für Back und Load Prepare/View und Area über die Shift-Taste zum Ändern der Ansicht. Quantize und Slip befinden sich ebenso an der Oberseite, seitlich der Jog-Wheels befinden sich dann die Shift-Taste, Beat Jump (anstatt Track-Search wie beim DDJ-1000) und die Auswahl-Taste für die Decks, 3/1 und 2/4.
Der Pitch-Fader mit Mittenrasterung befindet sich rechts vom Jog-Wheels, ebenso der kleine Sync-Knopf und die Tasten für die Key-Lock, Key-Sync und Key-Reset-Funktion.
Der Serato DJ-Controller in der Praxis
Die Praxis gestaltet sich mal wieder kurz holprig, was aber nicht am Controller liegt, also schon, aber nicht direkt. Mal wieder muss ein Serato DJ Pro Update getätigt werden, das nun auch den Pioneer DDJ-1000SRT beinhaltet. Warum dies immer ein Update von über 300 MB sein muss, das verstehe ich nicht, aber das ist ja irgendwie schon die Regelmäßigkeit bei Serato. Ein Pop-up informiert nach dem Serato Start über die Neuerungen in Serato DJ Pro 2.2.2 und „lädt“ zum Update ein. Das ist im Prinzip schnell erledigt, Serato DJ Pro Neustarten und es kann losgehen.
Nun, dann muss man noch kurz den Treiber für den DDJ-1000SRT installieren, auch dafür gibt es eine kleine Infomeldung. Also auch den Punkt erledigen. Nun aber los …
Der Pioneer DDJ-1000SRT wird nach erfolgter Installation von Update und Treibern sofort erkannt und wir können in den Test starten. Mit dem Wissen über den DDJ-1000 ist dies recht einfach, generell werden DJ-Controller ja nun selten noch neu erfunden.
Die Funktionssteuerung funktioniert wie zu erwarten einwandfrei, wir können direkt ins Spielen einsteigen.
Klar, einige wenige Funktionen sind vorher einzustellen, so zum Beispiel die Eingangsquellen auswählen, in diesem Fall einfach die vier Schiebeschalter auf USB-A stellen.
Das Layout ist gewohnt, Tasten und deren Anordnung auch sowohl von den Pioneer CDJs und XDJs wie aber auch von den Pioneer DDJ-Controllern.
Ein großer Pluspunkt des Pioneer DDJ-1000SRT sind die großen Jog-Wheels. Mit dem gleichen Durchmesser und gleicher Haptik wie an den CDJ-Modellen und dem XDJ-1000 ist man damit Club-alike, abgesehen davon, dass die Haptik der großen Jog-Wheels einfach angenehmer ist. Außenring und Cover-Plate sind separat nutzbar. Heißt, man kann das Jog-Wheel im Vinyl-Mode mit druckempfindlicher Oberfläche spielen oder im „CD“-Mode, in dem Außenring und Cover-Plate haptisch zusammengehören.
Schön ist, dass man die mechanische Sensibilität des Jog-Wheels einstellen kann. Dies ist ein Punkt, der häufig bei kleineren Controllern wie auch einigen Media-Playern kritisiert wurde.
Auch die Performance-Pads kann man ohne Frage als Pluspunkt betrachten. Schon lange keine Neuheit mehr bei DJ-Controllern, sondern klarer Standard, kombinieren sie doch auf gut anspielbaren „Tasten“ verschiedenen Funktionen wie Hot Cues oder Loops oder auch den Sampler.
Einzig die Tatsache, dass man hier die Loops nur in einer bestimmten Länge über alle 8 Pads anspielen kann und für die Änderung der Loop-Länge die Parameter-Tasten nutzen muss, habe ich wenig Verständnis. Unsinnig über große Pads einen Loop setzen zu können, um aber über kleine Tasten die Längen bestimmten zu müssen.
Der Mixer macht in der Praxis natürlich Freude, wie es zu erwarten war. Egal, ob dieser durch Signale vom Rechner und Serato kommend oder über externe Zuspieler gespeist wird, denn auch beim Anschluss von Plattenspielern oder Media-Playern gibt sich der DJ-Controller keine Blöße. Volle vier Kanäle können auch hier bespielt werden, wenn man möchte.
Der Crossfader gleitet sanft hin und her, einstellbar wohlgemerkt in den Serato-Settings, solange es um die Software geht.
Alles in allem hat man schon sehr den Eindruck, als hätte man hier ein volles Pioneer DJM-900NXS2 Pult vor sich, mit geringen Abzügen, dafür aber mit fast vollen Effekten in der Sound-Color- und der Beat-FX-Sektion. Daher folgt dazu noch ein einzelner Punkt.
Der DDJ-1000SRT für Mikrofon-Begeisterte
Für die DJs, die gern mal zum Mikrofon greifen oder auf Veranstaltungen spielen, wo entsprechend mehr oder weniger geschulte Redner mal ein paar Worte sagen möchte: Es gibt zwei Eingänge für Mikrofone. Für jeden Eingang gibt es eine separate Lautstärkeregelung, teilen müssen sich die beiden die Klangregelung mit zwei Bändern für hohe (10 kHz) und tiefe (100 Hz) Frequenzen mit einer Range von 12 dB maximaler Absenkung und 12 dB maximale Anhebung. Ebenfalls für beide gilt die Talk-over-Funktion, die alle Signale außer den Mikrofonsignalen bei einem Eingangssignal vom Mikrofon über -10 dB um 18 dB absenkt (-18 dB ist die Standard-Einstellung, wahlweise geht auch -6 dB, -12 dB oder -24 dB).
Dabei gibt es weitere mögliche Einstellungen für die Mikrofonsignale. So gibt es für die Talk-over-Funktion zwei Varianten: Normal und Advanced. Im normalen Modus wird alles an Signalen außer dem der Mikrofone über den gesamten Frequenzbereich abgesenkt. Im Advanced Modus wird nur der Frequenzbereich außerhalb des Sprachbereichs abgesenkt, also nichts unterhalb und oberhalb des Frequenzbereichs des eingehenden Signals. Das lässt mehr Raum für die noch laufenden Signale und kann bei geringer Absenkung von zum Beispiel -6 dB sogar für Sänger genutzt werden, die über laufende Tracks singen möchten, unweigerlich aber geht damit auch ein relevanter Mittenbereich des Signals „verloren“ oder wird stark gedämpft.
Drei weitere Einstellungen sind sicher noch relevant: Es gibt einen Low-Cut für die Mikrofoneingänge, wie auch die Möglichkeit zu bestimmen, ob die eingehenden Mikrofonsignale auf dem Booth-Monitor ausgegeben werden sollen oder nicht. Auch gibt es einen Limiter für die Mikrofonsignale, etwas, was jeder Nutzer, gerade jener, der ein Mikrofon in fremde Hände gibt, einschalten sollte. Wahlweise kann ein Limiter für den Master-Out wie auch für den Booth-Out eingeschaltet werden. Weitere Einstellungen gibt es nicht.
Die Effekte am Pioneer DDJ-1000SRT
Zwei, eigentlich drei Effekt-Sektion bietet der DDJ-1000SRT dem Nutzer. Zwei davon befinden sich im Mixer und sind sicherlich schon bekannt: die Beat-FX und die Sound Color FX.
Hier gibt es vier Sound Color FX: Dub Echo, Pitch, Noise und natürlich ein Filter. Die Potis in jedem Kanal sind wie erwähnt bipolar mit Mittenrasterung, die Effekte können einzeln ausgewählt und in allen Kanälen genutzt werden.
Dazu kommen die Beat FX: Low Cut Echo, Echo, Delay, Spiral, Reverb, Trans, Enigma Jet, Flanger, Phaser, Pitch, Slip Roll, Roll und Mobius in Sägezahn- oder Dreieckschwingung. Die beiden Mobius-Effekte, Enigma-Jet und Low Cut Echo sind die vier neuen Effekte, die auch schon am DDJ-1000 zu finden waren.
Ein kleiner Blick auf die neuen Effekte. Das Low-Cut-Echo erklärt sich von selbst. Mangels Frequenzauswahl, wie z. B. derweil am DJM-900NXS2, hat Pioneer DJ das Echo direkt mit einem Low-Cut versehen.
Enigma-Jet ist ein Flanger-Effekt mit Tonhöhenveränderung entsprechend der Beat-synchronisierten Timing-Einstellungen. Die Auswahl hierzu erfolgt über die kleinen Pfeiltasten unterhalb des Displays, während in diesem die Werte abgelesen werden können.
Mobius als Saw oder Triangle, also Sägezahl- oder Dreieckschwingung, sind entsprechend der Auswahl erzeugte Töne eines Oszillators im Mittel- und Hochtonbereich, die dem Signal des ausgewählten Kanals zugemischt werden und die sich anhören, als würde die Tonhöhe steigen oder fallen.
Ähnlich dem Noise-Effekt in den Sound Color FX können diese beiden Effekte auch alleinig auf einem Kanal genutzt werden, so dass nur der Oszillator-Sound zu hören ist und solo auf einem Kanal anliegt. Das Zufahren zum Master-Sound ist somit über den Fader möglich und bietet so die Möglichkeit, Up- oder Downlifter zu kreieren.
Ein kleines Display gibt es am DDJ-1000SRT auch, über der Effekt-Sektion und gedacht für diese, informiert es über den gewählten Effekt und wichtige Parameter wie das Tempo, Timing und die gewählte Zuweisung auf die jeweiligen Kanalzüge.
Natürlich können hier alle Effekte den Kanälen zugeordnet werden, inklusive dem Sampler, dem Master und dem Mic-In. Aber Achtung, die Anordnung der Kanäle ist, Controller-Like, 3 – 1 – 2 – 4 und nicht 1 – 2 – 3 – 4. Das beim Drehen des Potis im Kopf behalten!
Beide Effekt-Sektionen sind Hardware-basiert, das heißt, sie können auch für externe Zuspieler genutzt werden, es handelt sich nicht um Effekte in Serato DJ Pro!
Neben den Effekten in der Mixer-Sektion gibt es auch noch die Effekte, die über die Performance-Pads gesteuert werden können – die Pad FX. Hier können die bekannten Effekte der Serato DJ Pro Software per Pads angesteuert werden. Das ist auf jeden Fall ein geiles Feature, bedarf allerdings natürlich der guten Kenntnis über die Effekt und deren „Pad“, oder aber der Kontrolle im Display, welcher Effekt auf welchem Pad liegt. Ersteres wäre definitiv empfohlen, ansonsten kann es schneller mal zum falschen Effekt kommen. Vorteilhaft ist natürlich die Einfachheit des Effektes auf Knopfdruck, bedauerlich ist dabei allerdings, dass durch die nicht vorhandenen Regler, die Ermangelung einer Effekt-Einheit, die viele Controller an der Oberseite besitzen, kein Parameter der Effekte eingestellt werden kann. Somit ist der Effekt unweigerlich statisch und kann nur ein- beziehungsweise ausgeschaltet werden, natürlich mit variabler Länge, nicht aber Intensität oder Timing. Das bleibt dann unweigerlich den Effekten im Mixer vorbehalten. Alternativ müsste man einen Add-on-Controller nutzen, einen Pioneer DDJ-SP1 zum Beispiel.
Qualität und Haptik
Im Prinzip liefert Pioneer DJ mit dem Pioneer DDJ-1000SRT einen DJ-Controller in gewohnter Qualität ab – gleich der des DDJ-1000 und auch der vorherigen und anderen DJ-Controller.
Die Oberfläche des Mixers besteht aus Kunststoff, hochglänzend, spiegelnd und dankbar über jeden Fingerabdruck. Die Oberflächen der Decks sind aus gebürstetem Aluminium, das Gehäuse selbst komplett aus Kunststoff, ebenso Frontblende und Rückseite.
Die Potikappen sind mit Ausnahme Color-FX Potis gummiert. Mit Ausnahme der Pads bestehen alle Tasten aus Kunststoff und verfügen über einen angenehmen Pioneer-klassischen Druckpunkt.
Einen Abzugspunkt gibt es für die Faderkappen. Die Line-Fader sind zwar bestückt mit den Faderkappen, die man nicht einfach abziehen kann, so wie man sie von einigen neueren DJ-Mixern von Pioneer DJ derweil kennt, leider wackeln diese doch deutlich überdurchschnittlich. Klingt jetzt so als würden sie einem beim Mixen in die Hand fallen. So ist es nicht, jedoch besitzen diese definitiv mehr Spiel als eine Faderkappe sollte.