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DJ Workshop: PA & Monitoring Einstellen für DJs

Setting up your DJ-Booth Teil 1

8. Dezember 2022

Teil 1 der Reihe „Setting up your DJ-Booth“. Wir beginnen mit dem, was man als erstes hört, die PA und das Monitoring. Viele DJs nehmen beides immer als gegeben hin, dabei kann man auch hier eingreifen und für besseren Klang vorn, aber auch bessere Arbeitsbedingungen für sich sorgen.

Wie ihr als die Club-Player von Pioneer DJ, sei es CDJ oder XDJ richtig einstellt und auch, wie ihr DJ-Mixer, egal ob Pioneer oder Allen&Heath korrekt einstellt und für euer Setp vorbereitet, dass erfahrt ihr in den ersten beiden Teilen der Workshop-Serie:

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Pioneer CDJ-/ XDJ-Player richtig einstellen
DJ-Mixer richtig einstellen

Setting up your DJ-Booth – oder auch im schönen Deutsch genannt: Einrichten des DJ-Arbeitsplatzes.
Arbeitsplatz ist dabei ein guter Begriff, denn auch wenn viele dort agieren, als hätten sie keine Verantwortung, ist es für die meisten von uns doch noch ein bezahlter Arbeitsplatz. „Platz“ sogar örtlich gemeint.

Man mag meinen, Technik anschließen und fertig wäre das Prozedere. Tatsächlich ist es mehr – oder sollte mehr sein. Vielleicht nimmt man sich einmal eine Minute und denkt kurz darüber nach, was man selbst macht, bevor man sein Set beginnt. Sind doch einige Sachen? Werden jetzt vielleicht noch einige mehr.

Den Arbeitsplatz in der DJ-Booth vorbereiten zählt zur Arbeitszeit, so zumindest im Berufsleben. Lass es uns doch einmal für uns DJ auch auf ein professionelles Niveau bringen.
Vor allem und vorab aber vor ab eine Sache: Was ich tue oder als notwendig ansehe, hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wer andere Wege geht, Einwände hat oder etwas ergänzen will – ich bin mir sicher, du findest einen Platz in der Kommentar-Funktion. Ich bin gespannt auf die Diskussion.

Für mich hat es sich derweil ein eingeübtes Prozedere ergeben, welches ich jedes Mal „abspule“, bevor ich beginne zu spielen. Es ist zum einen die Sicherheit, dass alles funktioniert, aber auch, dass die im Club bereitgestellte Technik so eingestellt ist, wie ich es wünsche und benötige. Nur so kann ich sorgenfrei spielen und verhindere peinliche Fehler wie falsch eingestellte Fader, doch nicht ausgeschaltete Cross-Fader, Effekte, die im Nirgendwo landen oder dort hinführen.

Dabei ist es gar nicht einmal relevant, welches Setup man spielt, beachtet man einige Punkte für verschiedene „Bereiche“, erhöht man seine Chancen auf ein besseres Set.

Themen gibt es einige, verschiedene Mixer, verschiedene Zuspieler wie CD-Player oder Plattenspieler, die Club-PA oder das eigene Monitoring.

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Was als kleiner Bericht und Tipp-Geber geplant war, hat sich während des Schreibens zu einem längeren Unterfangen entwickelt, denn immer mehr Ideen, Fehler aber auch Lösungen fielen mir ein und sicher sind damit nicht alle abgedeckt. Das aber erklärt, warum es mehrere Teile gibt.

Der erste Teil deckt Club-PA, Monitoring in der DJ-Booth und MIDI-Controller ab.
Der zweite Teil behandelt DJ-Mixer mit den beiden Standards DJM und Xone.
Der dritte Teil beschäftigt sich mit den aktuellen Club-Standard Zuspielern, Pioneer CDJ oder XDJ.
Auch hier gibt es viele Tipps, wie man die Player richtig einstellt und perfekt nutzt.

Die PA im Club / am Veranstaltungsort – lauter geht immer!

Vollkommen egal, welches Setup du spielst, du wirst nicht ohne Verstärkung vor dem Publikum stehen. Tust du es doch, wage ich die mutige Prognose, dass da etwas nicht richtig ist.

Dabei wissen wir alle, nicht jede PA ist gut, noch weniger ist nicht jede gut eingestellt. Selbst wenn sie gut ist, ist es vielleicht zu laut. Je nach Raum oder Pegel werden vielleicht auch bestimmte Frequenzen zu stark wiedergegeben. Auch verändert sich der Klang im Club deutlich mit zunehmender, aber auch abnehmender Menge des Publikums. Vielleicht spielt der Act vor dir auch mit zwei Plattenspielern, du wechselst danach auf ein Setup mit Interface. So einen Wechsel kann man eigentlich nicht ohne Veränderung meistern.

Abgesehen davon, dass du natürlich entsprechend einpegeln solltest, sollte es vor allem ein Bedürfnis für dich sein, dir die PA vorher anzuhören. Trust your ears – erst recht, wenn es keinen Techniker gibt. Pegel, Frequenzen, alles kann sich beim Setup ändern.
Die Pioneer CDJs zum Beispiel haben einen recht knackigen Ausgangspegel, den manche Interfaces auch bei gleichem Peak-Level nicht schaffen. So oft habe ich schon Situationen erlebt, dass ein Act verwundert herumstand mit der Frage im Gesicht, warum bei einem Act nach ihm, mit CDJs spielend und ohne Veränderung am Gain, es so viel lauter wirkt, druckvoller.

Die Investition in ein gutes Interface schadet nie und unterschiedliche Wandler-Qualitäten machen sich bemerkbar. Kleine Nuancen im Sound machen sich auf einer großen Anlage manchmal mehr bemerkbar, als man zunächst vermuten würde.

Demnach: Vorher die PA anhören und sich kurz Gedanken machen, ob man etwas ändern muss, schadet nie. Manchmal ist es sogar hilfreich, beim zweiten oder dritten Song selbst kurz hören zu gehen – etwas, was natürlich je nach Bühnensituation häufig nicht machbar ist.

Event-corp Void Accoustics_

Eine für den DJ seltene Sicht: der leere Club mit viel Platz zum Soundcheck
Pic-Credit: Laurin Schaffhausen / Event-Corp

Sehr wichtig wird das Ganze, wenn ein Hybrid- oder Live-Set gespielt wird. Soundcheck vorher ist schön, aber nicht immer möglich. Auch hört man in der DJ-Booth natürlich wenig vom Club-Sound. Wenn dann jemand bei eurem Set für euch die Ohren aufmachen kann und / oder es einen FOH-Techniker gibt, sind das zwei Alternativen, die sehr hilfreich sein können. Ein Soundcheck im leeren Club vs. spielen im vollen Club, siehe oben, klappt auch nicht immer.

Lange Rede kurzer Sinn: Ohren auf, auch während des eigenen Sets. Einfach mal hören gehen oder einen (vertrauensvollen) Kollegen haben, der dies übernimmt, ist häufig eine Menge wert – wird aber zu selten gemacht. Dabei geht es ja nicht nur um den Pegel, der angemessen sein sollte, sondern vor allem um den Sound. Laut und scheiße können wirklich viele Clubs, dann darf man aber nicht erwarten, dass das Publikum davon wirklich begeistert ist. Das, am Ende, zerstört dann häufig einen Vibe und das landet am Ende der Kette auch bei euch selbst, als DJ.

Um kurz zurück zu kommen zu der Überschrift des Punktes: Lauter geht immer. Grauenhaft, in welcher Lautstärke einige DJs im Club das Publikum verletzten und sich dabei tatsächlich auch noch cool fühlen. Leider die Schuld des DJs, häufig aber ist dieser einfach zu betrunken, zu drauf oder auch einfach zu dumm zu merken, was er dort produziert. Tut mir leid, anders kann man es nicht ausdrücken. Es mag seltene Ausnahmen…nein. Es gibt Limiter, aber kein Gate. Es gibt keine Ausnahmen.
Leider sind selbst rote Lampen am Mixer, derweil wie beim DJM-900NXS2 sogar eine rote LED mit der Aufschrift „CLIP“ nicht ausreichend, damit viele DJs reagieren.

Ein hochpreisigeres, jedoch wirksameres Mittel ist die Installation eines Dateq SPL-D2 plus Limiter. Die LED-Anzeige zeigt nicht nur den dB-Wert (A, B oder C) an, abgenommen von einem Messmikrofon in grüner Schrift, sondern wird aber ab einstellbarem Threshold rot. Und das Ding ist recht hell, steht es vor einem, kann es schon ein wenig nerven. In jedem Fall kann man als DJ sowohl seinen Pegel dauerhaft beachten, sieht neben dem Wert auch, wenn man „zu laut“ wird und kann reagieren, bevor ein Limiter greift. Das ist auch für den DJ sehr angenehm.

Übrigens bin ich dafür, dass bei längerem Überschreiten der Grenze ein Limiter hart greift, – 30 dB für 30 Sekunden halte ich für absolut probat. Entweder der DJ lernt daraus oder er ruiniert sein Set.
Tut er dies, liegt es natürlich beim Veranstalter, des Set abzubrechen aufgrund mangelnder Qualifikation bei Benutzung des technischen Equipments ohne Auszahlung der Gage. Das dürfte einige „Acts“ schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen.
Ob ich für harte Restriktionen bin? Absolut! Oder würdest du jemandem dauernd dein Auto leihen, der damit zu schnell durch Radarkontrollen fährt und danach noch ein paar Außenspiegel mitnimmt? Nein? Siehste.

Dateq SPL-D2

Kleines Tool, große Wirkung

Das Monitoring: Die Rübe brummt manchmal nicht vom Schnaps!

Was für das Publikum die PA, ist für den DJ das Monitoring. Bitte liebe Veranstalter, spart daran nicht. Ein gutes Monitoring kostet geliehen nicht viel Geld, ist es aber wert, wirklich. Kein Act kann eine gute Show spielen, wenn das Monitoring plärrt wie die HiFi-Anlage daheim. Bitte der Club-PA entsprechend dimensionieren, nah am Act, gleicher Abstand links und rechts, gern ein eigener Bass, bitte auf Ohrenhöhe oder dahin schallend. Nicht auf dem Boden liegend irgendwelche Klein-Membraner-Monitoring-Wedges, mit denen ihr normalerweise Akustik-Popper und ihre Gitarren beschallt, auch kein Monitoring mit 10-Zoll / 2-Zoll-Kombis in zwei Metern Entfernung. Adäquate Direkt-Beschallung sollte geboten werden, mit Betonung auf „adäquat“ und „direkt“!

Event-corp Void Accoustics_

Monitoring-Overkill mit Void Air Stream (15“, 12“ Coax + 1,5“ Kompressions-Treiber) + Incubus Sub (Tripple 21er) pro Seite. Wer hat, der kann.
Pic-Credit Laurin Schaffhausen / Event-Corp

Für DJs aber gibt es auch Relevantes. Vor allem eines: Beschwert euch, wenn das Monitoring schlecht ist. Nichts hören während des Sets und Ohrensausen nach dem Set sollten einfach nicht sein. Mut zum Meckern, es ist euer Set.

Ein paar kleine Tipps, um aus dem Monitoring das Beste rauszuholen:

Ist das Monitoring in der DJ-Booth beweglich, bewegt es! Platziert es so, dass ihr mittig steht. Das spart euch Ohrenschmerzen auf einer Seite. Wenn das Monitoring dann noch etwas vor euch stehen kann, noch besser. Das ist nicht nur ergonomisch für die Ohren, sondern verhindert auch viel Übersprechen zum Publikum. In jedem Fall sollte es nicht schräg hinter euch stehen.

Void Air Vantage

Void Air Vantage als DJ-Monitoring
Pic-Credit Laurin Schaffhausen / Event-Corp

Bevor ihr beginnt zu spielen, dreht den Pegel der Monitore einmal runter. Danach einpegeln auf ein Level, was einem gefällt. Ich würde vermuten, es ist leiser als vorher? Könnte passieren. Meistens, das kennen wir, wird das Monitoring bei DJs lauter über die Dauer des Sets. Warum? Das erklären wir zum Beispiel im Workshop zum Thema Gehörschutz, Noise Induced Hearing Loss wäre das Stichwort.

Häufig ist es bei Übernahme lauter, als man es für einen notwendig wäre. Also, einmal leise, neu einstellen nach eigenem Geschmack.

Aber Achtung. Häufig, gerade in kleineren Clubs, stellt das Monitoring des DJs einen nicht geringen Anteil des Schallpegels in den ersten Reihen dar. Dort kann ein radikales Ausschalten für Unzufriedenheit sorgen. Die Mute-Taste auf einem XONE:92 / XONE:96 für das Monitoring sollte dann tabu sein, leiser runter und wieder aufdrehen hilft, die ersten Reihen nicht komplett zu verschrecken.

Void Air Vantage

Air Vantage mit 12“ + 1,5“ Coax-Treibern
Pic-Credit Laurin Schaffhausen / Event-Corp

MIDI-Controller auf Abwegen

Recht einfach ist, wenn ihr mit einem MIDI-Controller in einer Bar oder im Club spielt. Mit eurem Controller solltet ihr selbst umgehen können und eigene Technik kann manchmal eine Menge Trouble-Shooting verhindern. Wenn jedoch erster Punkt im letzten Satz nicht gegeben ist, kann es für Techniker vor Ort auch eine Menge Trouble bereiten. Nichts ist schlimmer als Künstler, die viel Equipment anschleppen, damit aber nicht umgehen können.
Ebenfalls ist nichts schlimmer als Künstler, die MIDI-Controller in den Club mitbringen und dem Techniker dann ein XLR-Kabel in die Hand geben. Das ist professionell, aber nur mit Hinblick auf die Kabel.
Wer fremdes Equipment mitbringt, informiert sich am besten vorher ausführlich darüber, welches Equipment im Club vorhanden ist und wie er sein eigenes dort anschießen kann.
Zumeist wird man am Main-Mixer landen, also am DJ-Mixer, weniger häufig liegt auf dem DJ-Pult eine Stagebox und man kann mehrere Master parallel fahren. Dann kann ein XLR auf Cinch Kabel ganz hilfreich sein. Oder auf Klinke, wenn dort ein Xone:92 steht. Dann könnte man in einen Return-Weg gehen und wäre unabhängig von den Line-Kanälen. Einige Mixer haben auch Aux-Eingänge, die man nutzen könnte. Wie ihr seht: Vorher informieren kann viele Fragen beantworten.
Bedenken sollte man dabei aber auch, dass ein Controller mit integrierter / externer Soundkarte für DJ-Software nicht den gleichen Ausgangspegel bieten wie zum Beispiel ein Pioneer CDJ.

NI Kontrol D2

Kontrol D2, der Performance-Controller von Native Instruments

Man kann jetzt über die Ursachen streiten. Auf der einen Seite finden sich Interfaces geringerer Qualität, auf der anderen Seite ist es offensichtlich und bekannt, dass der ein oder andere Anbieter durch Kompressoren und Peak-Limiter am Ausgang mehr Pegel erreicht, dabei aber für qualitative Einbußen sorgt.
Was es auch ist, es ist für den Moment egal. Relevant ist, dass Acts mit eigenen Interfaces häufig „soundmäßig“ nach einem Act, der mit CDJs gespielt hat, keinen Fuß an den Boden bekommen. Es fehlt der Druck, die höhere Dynamik wird vom Publikum aus der Perspektive nachvollziehbar zunächst weniger geschätzt.

Sollte der Mixer vor Ort aber eingangsseitig im Pegel schon nahezu ausgereizt sein, ist kein Spielraum für euch mehr vorhanden. Dann ist man chancenlos, helfen tut aber der alte Trick: Den ersten Track sehr leise (verhältnismäßig) beginnen und lauter werden. So kann man das Publikum täuschen und später, trotz Erhöhung des Pegel gefühlt für das Publikums, leiser spielen als der Act vorher.

Selbst wenn am Gain noch Luft ist: Einfach lauter machen ist definitiv nicht die richtige Lösung.

Sollte dies regelmäßiger passieren, wäre es an der Zeit, über eine Alternative als Interface nachzudenken, denn den Gain ausreizen und Limiter (Software-seitig wie am Mixer) zu überfahren, schadet in jedem Fall mehr als es bringt.

Kleiner Tipp: Sehr unbeliebt macht man sich, wenn man das in der DJ-Booth vorhandene Setup abbaut, wegstellt oder CDJs als Ablagefläche für den Laptop nutzt. Der nachfolgende Act möchte vielleicht die Plattenspieler oder CD-Player nutzen. Schlecht, wenn das Setup vorher verbaut wurde.
Sorgt also immer dafür, dass mindestens ein CDJ und ein Plattenspieler inklusive Kabelweg noch während eures Sets nutzbar sind, damit der nachfolgende Act in Ruhe starten kann. Das ist wohlgemerkt das absolute Minimum.

Noch ein kleiner Tipp frei Haus zu diesem Punkt: Nach dem eigenen Set baut man sofort und zügig das eigene Equipment ab, anstatt sich erst einmal feiern zu lassen. Mit Betonung auf „sofort“ und „zügig“.

Die Schaltzentrale des DJs: Der Mixer

Wie versprochen, der zweite Teil deckt die Mixer ab – mit allen Funktionen und Einstellungen. „Allen“, das war der Ansatz. HIER geht es zum zweiten Teil.

Player – Pioneer CDJ und XDJ

Auch die Club-Standard Media-Player, sei es ein CDJ oder ein XDJ, bieten ohne Frage eine Menge an Einstellungen. Viel lässt sich manuell einstellen, vieles auch als Preset vom USB-Speichermedium laden, nachdem es in der Pioneer Software Rekordbox eingestellt wurde. Mehr dazu folgt im Workshop Part 3.

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Forum
  1. Profilbild
    Patzig

    Die Ansagen zum Pegel während der VA…. Goldig! ;)
    Ich finde es auch erstrebenswert, allerdings wird so etwas leider zu selten kontrolliert. Ich denke wenn es strengere Kontrollen gäbe, auch bei kleineren Clubs, würde so etwas auch endlich mal durchgesetzt werden.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    „… auf der anderen Seite ist es offensichtlich und bekannt, dass der ein oder andere Anbieter durch Kompressoren und Peak-Limiter am Ausgang mehr Pegel erreicht, dabei aber für qualitative Einbußen sorgt.
    Was es auch ist, es ist für den Moment egal. Relevant ist, dass Acts mit eigenen Interfaces häufig „soundmäßig“ nach einem Act, der mit CDJs gespielt hat, keinen Fuß an den Boden bekommen. Es fehlt der Druck, die höhere Dynamik wird vom Publikum aus der Perspektive nachvollziehbar zunächst weniger geschätzt.“

    Kann mir das mal jemand näher erklären, bitte? Heißt das, das Pioneer-Player interne Kompressoren/Limiter haben? Wieso sollte ein gutes Interface nicht genauso gut klingen wie ein hochwertiger Player?

    Wenn lediglich der Pegel der CD-Player höher ist, sollte es nach meinem Verständnis schon ausreichen, den Input-Gain am Mixer anzupassen, um den selben Druck zu haben.

    • Profilbild
      Bolle / Johann Boll RED

      Es geht nicht um gut, sondern um Pegel ;) Ein DJM-900NXS fängt z.b. bei exakt 0 dB mit einem Peak-Limiter zu arbeiten. Verlässlich ist das bei einem CDJ nicht bekannt (für mich) aber probier es aus: CDJ mit einem Track vs. NI Interface Traktor, max-Pegel.

      Dazu gern mal Lesen: https://www.amazona.de/dj-workshop-ni-traktor-software-pegel/

      Du wirst den Unterschied merken, der CDJ hat einfach mehr Druck. Klar kannst du versuchen mit dem Gain am Mixer entgegen zu wirken, wenn der aber schon im roten Bereich hängt oder dahin peakt, dann ist da einfach keine Luft mehr. Lauter wird dann nur noch nach dem Limiter.
      Überfährt man den Traktor internen Limiter – siehe oben, noch schlechter.

      Spielt man live: Normalerweise keine gute Mastering-Kette auf dem Main-Out = Ergebnis nicht so hoch komprimiert und gemastered wie fertige Tracks = weniger Pegel, weniger Druck.

      Alternative: Stereo-Signal nochmal per Y-Kabel splitten und auf zwei Kanälen parallel spielen – machen auch Menschen, um das Problem zu umgehen..

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Bolle / Johann Boll Sorry, ich versteh es immer noch nicht. Der Mixer ist ja für beide Quellen gleich und wenn der Pioneer mehr Druck hat (also mehr Pegel ausgibt), dann ist der Gain-Regler mein Freund. Und wenn der Channel-Pegel dann in den roten Bereich geht, dann gilt das doch auch für den Pioneer.

        Ich nutze ein Audient id14 und hatte noch nie das Verlangen, ein Y-Kabel einzusetzen … und dabei habe ich einen relativ hohen Headroom in Traktor eingestellt. Mein Pegel ist tatsächlich oft ein wenig niedriger als der anderer DJs, was jedoch m.M.n. daran liegt, dass ich den Mixer nicht so heiß fahre und immer noch Reserven beim Channel-Gain habe. Die Aussage, dass man im Vergleich mit CD-Djs keinen Fuß auf den Boden bekommt, erschließt sich mir immer noch nicht, aber das können wir einfach mal so stehen lassen.

        Dass bei einem Live-Setup auf Grund weniger extremen Limitings der Pegel niedriger ist, ist klar. Das muss dann natürlich im besten Fall vom Tontechniker an der PA ausgeglichen werden. Ich mag die höhere Dynamik schon, aber den Meisten wird es tatsächlich egal sein.

  3. Profilbild
    mikesilence

    Ich klatsche stehend Beifall… vor allem bei dem Teil mit den roten LEDs und dem 30 Sekunden Pegellimiter. :-)

  4. Profilbild
    mfk AHU

    Um erfolgreich „lauter“ bwz. besser wahrgenommen zu werden, gibt es ein paar Tricks:
    a) Lautsärke und Bass für kurze Zeit runterfahren. Das Sounderinnerungsvermögen ist sehr kurz und nach 30 Sekunden weiß keine*r wirklich mehr, wieviel Druck vorher war.
    b) Aufmerksamkeit durch einen interessanten Aufbau erzeugen und für Spannung sorgen, bevor eine Kick einsetzt. Das hält Leute im Raum.
    c) möglichst hochwertiges Equipment einsetzen. Eine Electribe zwei klingt gut, aus einem Digitakt/Perkons HD-01 kommt mehr.
    d) Einzelne Sounds gezielt in die Verzerrung fahren bzw. komprimieren. Es muss nicht immer Stimmings Instant Mastering Chain sein, ein analoges Mischpult oder sowas wie Oto Boum/Analog Heat tut es oft auch. Nicht übertreiben. Soundmatsch tut weh.
    e) Die Tontechniker*Innen an die Regler lassen und auf sie hören.
    f) Den Track des Vorgängeracts ruhig etwas länger laufen lassen, schon mal den Bass raus nehmen und leiser werden.

    • Profilbild
      Bolle / Johann Boll RED

      @mfk Ich mag vor allem Punkt e. :)

      f. ist auch ein sehr guter Punkt, den man sehr empfehlen kann bzw. mit einem Intro starten und hier den Pegel absenken…wenn man 3-4 dB absenkt, hat man 2 dB Luft zum anheben und ist am Ende doch noch 1-2 dB leiser als vorher. Selbiges wie auch dein Punkt a. – kann man in einem längeren Break gut machen.

      Und vor allem versuchen aus dem Clipping herauszukommen…falls ein Tontechniker, eine Tontechnikerin dort ist, dem man sagen kann: „Ey, ich zieh hier 6 dB und bleibe straight bei max. Pegel XY, kannst du mich bei dir wieder hochschieben?“. Mit so einer klaren Ansage merken Techniker:innen meist, dass man weiß, wo von man redet und vertrauen eher, da mit zuspielen.

      Gute Punkte, die du nennst ;)

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