Das neue Flaggschiff mit Vollzugriff dank CDJ-3000 Display
Sechs Jahre nach der ersten Generation des XDJ-RX, 4 Jahre nach dem XDJ-RX2 ist es der November 2021, in dem der Pioneer XDJ-RX3 als die dritte Generation des beliebten standalone DJ-Systems auf den Markt kommt. Eine dritte Generation gibt es nicht so sehr regelmäßig in der heutigen Zeit bei DJ-Controllern oder All-in-one-Geräten – bei Letzteren schon allein deswegen nicht, weil diese Geräte erst in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben. Man könnte fast meinen, dass standalone DJ-Systeme wie der XDJ-RX, XDJ-XZ aber auch der Denon DJ Prime 2 oder Prime 4 den klassischen DJ-Controllern ganz schön Marktanteil wegnehmen. Verständlich, wenn man bedenkt, dass man mit diesen Geräten fast schon ein Club-Setup erhält, in einem Gerät, sicher abgespeckt, aber dennoch mit den notwendigen Grundfunktionen und manchmal mehr und dies nicht nur für DJs mit Club-Ambitionen interessant ist, sondern vor allem auch für die mobilen DJs, die alles in einem Gerät vereinen können – ohne Laptop und trotzdem mit guter Übersicht.
Der Pioneer XDJ-RX und RX2 war ohne Frage schon ein gutes, in ein Gerät gegossenes Setup aus Control-Decks im CDJ-Design und einem 2-Kanal DJ-Mixer im DJM-Design. Display, zwei Effekt-Sektionen, Performance-Pads, zwei USB-Slots – soweit keine schlechte Ausstattung für einen DJ-Controller beziehungsweise ein DJ-System.
Nun ist der Vorgänger schon 4 Jahre alt und die Technik hat sich weiterentwickelt – weniger die Funktionen an der Hardware, dafür aber die Funktionalität auf Software-Seite und die Darstellung dieser. Ihr merkt, wo es endet? Beim Display – und genau dort könnten wir auf anfangen.
Pioneer XDJ-RX3 – ein erster Blick
Die erste gute Nachricht für alle Fans des XDJ-RX: Das grundlegende Layout wie auch die Ausrichtung des Gerätes als standalone DJ-System bleiben erhalten. Somit auch ein Großteil der Funktionen. Bevor wir diese durchgehend und auch hier die Neuerungen betrachten, ein erstes Statement zu dem, was hoffentlich jedem ins Auge gefallen ist: das neue Display. Die größte Neuerung an dem XDJ-RX3 gegenüber seinem Vorgänger ist das neue Display. Streng genommen nicht nur das große Display, sondern auch die Displays in den Jog-Wheels, zu allem aber später mehr.
Fangen wir vorne an. Wir müssen uns unterhalten über drei Dinge: Control-Decks, Mixer und das Display entsprechend auch die Steuerung.
Beginnen wir bei dem Mixer und den Anschlussmöglichkeiten. Für die beiden Kanäle des Mixers gibt es neben der Funktion durch die Control-Decks auch die Möglichkeit, hier externe Zuspieler anzuschließen. So ist das standalone DJ-System mit dem integrierten Mixer auch als standalone Mixer nutzbar für externe Zuspieler, seien es CD-Player oder auch Plattenspieler oder auch ein Sampler. Angeschlossen werden können alle via die Line- und Phono-Inputs auf der Rückseite, die für jeden Kanal in Cinch-Form vorhanden sind.
Neben diesen befindet sich ein weiterer Cinch-Eingang als Aux-In, ebenso in 3,5 mm Klinken-Format. Vorteil von diesem Aux-In ist, dass dieser auch dann genutzt werden kann, wenn beide Decks und somit beide Kanäle von USB-Medien bespielt werden. Hierzu kann der Eingang (Cinch oder 3,5 mm, genannt Portable) ausgewählt werden an der Oberseite in einem Mini-Kanalzug, der eigentlich „nur“ aus einem Level-Regler besteht.
Raus geht es aus dem Gerät für das Master-Signal per XLR, symmetrisch oder per Cinch für den Master 2. Für das Monitoring gibt es Klinkenbuchsen, 6,3 mm, ebenso symmetrisch, für die zwei Mikrofoneingänge gibt es XLR-Klinke-Kombibuchsen. Abgerundet wird das Angebot von der USB-Buchse für den Anschluss eines Laptops, einer Erdungsschraube für Plattenspieler und einer Anschlussmöglichkeit für ein Kensington-Lock.
Was fehlt, ist natürlich der Ausgang für das Kopfhörersignal: Dieser befindet sich auf der Vorderseite in Form einer 3,5 mm und einer 6,3 mm Klinkenbuchse.
Wie kann das Gerät nun per USB-Medien bespielt werden? Hier hat sich nichts geändert. Nach wie vor gibt es zwei USB-Slots an der rechten oberen Seite, die beide für Sticks und Festplatten genutzt werden können – aber auch, um auf einem USB-Medium aufzunehmen. Hierzu gibt es eine Master-Rec-Taste, die ein sofortiges Aufnehmen des Master-Signals auf dem an Slot 2 angeschlossenem USB-Medium im WAV-Format ermöglicht. Per Track-Mark kann das Recording an bestimmten Punkten geteilt werden, um zum Beispiel die Sets bei einem DJ-Wechsel zu trennen.
Fast schon unnötig zu erwähnen: Natürlich basiert alles, was das Gerät kann, darauf, dass Tracks vorher in der kostenlosen Rekordbox Software von Pioneer DJ voranalysiert und auf die USB-Medien synchronisiert worden sind. Der XDJ-RX3 analysiert keine Tracks von USB-Medien und somit stünden viele Informationen nicht zur Verfügung.
Noch etwas an dieser Stelle rein der Vollständigkeit halber: Der Pioneer XDJ-RX3 ist ein Rekordbox-Unlock-Gerät. Das bedeutet, das Gerät schaltet den Performance-Modus von Rekordbox DJ frei und die DJ-Software kann mit dem Gerät als DJ-Controller genutzt werden. Ob das sinnvoll ist, sei dahingestellt, in meinen Augen nicht. Dafür gibt es schöne DJ-Controller, aber je nach Einsatzzweck mögen Nutzer:Innen vielleicht auch beide Möglichkeiten haben. Diese sind hier gegeben. Ab Anfang 2022 wird das Gerät zudem auch als Controller für Serato DJ Pro nutzbar sein.
Ebenso kann der XDJ-RX3 per USB mit dem Laptop verbunden werden und ein reiner Zugriff auf die Playlisten und Tracks ist möglich. Hierzu verbindet man den Rechner per USB-Kabel mit dem Gerät, öffnet Rekordbox und verbindet die Geräte per Link und kann vom Gerät aus auf alles zugreifen, angezeigt im Display. Oder aber man kann direkt von Rekordbox aus dem Laptop heraus Tracks in ein Deck schieben. Man muss also z. B. zuhause nicht immer alles aus USB-Medien synchronisieren, sondern kann auch fix mal den Rechner einbinden. Ähnlich schaut es bei der Nutzung der Rekordbox App aus – Source am XDJ-RX3 und Auswahl der Pioneer Pro DJ Link Verbindung in der App.
Das DJ-Mischpult im DJ-System
Der XDJ-RX3 bietet wie seine Vorgänger auch einen 2-Kanal-Mixer mit erstaunlich guter Ausstattung. Während Effekte lange Zeit nur den größeren DJ-Mixern bei Pioneer vorbehalten waren, wird es derweil üblich, dass sogar Controller wie ein DDJ-1000 oder auch schon der XDJ-RX2 Effekt-Sektionen besitzen – sogar nicht nur wenige Beat FX, sondern eine größere Stückzahl an Beat FX und auch die linksseitig angeordneten Soundcolor FX.
Erst mal zu den Basics: Zwei Kanäle, 3-Band-EQ mit einer maximalen Absenkung von 26 dB als Isolator und Anhebung von bis zu 6 dB als EQ.
Verbaut sind Linefader wie auch Crossfader in klassischer Pioneer DJ Qualität. Die Crossfader Kurve kann in zwei Kurven eingestellt werden mit einem Schiebeschalter, eine dritte Einstellung deaktiviert diesen. Anhand der klassischen organgenen Cue-Tasten kann man das den Kanal des Kopfhörer-Signals auswählen.
Die Auswahl der Eingangsquelle erfolgt per Schiebeschalter zwischen der Nutzung der Decks und den beiden externen Eingangsquellen – Line oder Phono. Mittig zwischen den Kanälen sitzt das LED-Metering, einreihig für die Kanäle, zweireihig für das Master Metering – von -24 dB bis + 15 dB. Mittig ebenso der Master-Regler, rechts der Regler für den Monitor-Out. Linksseitig befindet sich der Regler für den Aux-In – für den die Quelle mit einem Schiebeschalter ausgewählt werden kann: Off / Line / Portable (Cinch / 3,5 mm Klinkeneingang). Ein Level-Regler lässt dann die Lautstärke regeln.
Für den Kopfhörerausgang gibt es einen Cue/Master-Regler und einen Level-Regler, nun aber auch eine Neuerung: die Link-Taste. Über diese können Tracks per Touch Preview vor gehört werden.
Oben links am Controller befinden sich die Regler für die beiden Mikrofoneingänge. Hier gibt es einen 2-Band-EQ für beide Eingänge zur Klangregelung mit einer Range von 24 dB (jeweils 12 dB Anhebung/Absenkung), zu dem zwei Level-Regler und Talk-over mit 24 dB Dämpfung ab einem Eingangspegel am Mikrofon von mindestens -10 dB.
Auf die Sound Color wie auch Beat FX werde ich später noch eingehen. Ein kurzes Wort noch zu den Settings für den Mixer im Menü. Hier kann gewählt werden, ob der EQ als EQ fungiert oder als Isolator mit Full-Kill. Auch die Fader-Kurve kann mit drei Charakteristiken bestimmt werden. Zudem gibt es eine Möglichkeit zum Absenken des Ausgangspegels am Master oder Booth bis hin zu 12 dB Absenkung.
Weiterhin kann man abstellen, dass das Mikrofonsignal über den Booth ausgegeben wird, ebenso ob dies per Master-Rec aufgenommen werden soll. Last but not least: Kopfhörerausgang Mono-Split oder Stereo und sowieso, ob man den Mixer-Mode als XDJ-RX3 oder als MIDI nutzen möchte.
Die Control-Decks des standalone DJ-Systems
Update an den Decks oder alles wie gewohnt? Nun, das Meiste wie gewohnt, aber einiges neu.
Nach wie vor sitzt mittig das Jogwheel mit guten 13 cm Durchmesser, Touch-sensitiver Oberfläche für den Vinyl-Mode und dem Außenring aus Kunststoff, wie von CDJs und XDJS bekannt. Nun aber befindet sich in diesem das neue Display.
Während der XDJ-RX2 hier noch ein recht rudimentäres Display besitzt, befindet sich im XDJ-RX3 ein LCD-Bildschirm mit Angabe der Abspielposition, Cover-Artwork (oder eigenes Artwork) und Informationen über Funktionen Beat-Sync und Jogwheel-Mode (Vinyl oder Slip). Ebenso neu gegenüber dem Vorgänger: Man kann wie von größeren Controllern, wie aber vor allem Playern die mechanische Sensibilität des Jog-Wheels einstellen und kommt damit den großen Playern vom Gefühl her näher und kann zugleich das Jogwheel seinen Wünschen anpassen. Per Tastendruck kann zudem Vinyl-Speed-Adjust ein-/abgeschaltet werden, während über das Menü für dieses zwischen Touch, Release und Touch & Release ausgewählt werden kann.
Um das Jog-Wheel herum sind die klassischen Bedienelemente angeordnet, mehr oder weniger im Stil wie von Pioneer DJ bekannt: Cue- & Play & Pause-Taste samt LED-Außenring, Track-Search und Search-Tasten, Reverse und die manuelle Loop-Sektion in orange gehalten mit Reloop/Exit-Taste, Cue/Loop-Tasten, Delete und Memory und die kleine Slip-Taste. Neu dazugekommen ist eine Quantize-Taste pro Deck. Auf der rechten Seite befinden sich der Pitch-Fader samt Master-Tempo und Pitch-Range-Tasten.
Auch hier angeordnet die Master- und Sync-Taste (plus Instant-Doubles) und die Auswahl für den Jog-Mode.
Sehr positiv fallen mir auch hier die acht Performance-Pads des XDJ-RX3 auf. Während man zum Glück vom RX1 zum RX2 die Kunststoff-Pads (wer bitte ist bei Generation 1 auf diese bescheuerte Idee gekommen?) durch gummierte Pads ersetzt hat, sind diese bei der Generation 3 ebenso gummiert und noch schöner beleuchtet. Die Oberfläche bleibt schwarz, aber der Außenring oben und an der Seite ist nun klar und lässt die Pads noch mächtiger wirken und vor allem heller scheinen.
Modi? Während der XDJ-RX2 vier Modi bieten konnte, gibt es nun acht: Klar, Hot-Cues, Beat-Loops von ¼ Beat bis 32 Beats in der Länge, Slip-Loop von 1/16 Beats bis 2 Beat und 1/3 und ¾ Beats, Beat-Jump um 1, 2, 4 und 8 Beats vorwärts und rückwärts.
Auf der zweiten Ebene sitzen die weiteren 4 Modi: Gate-Cue (Cue-Punkte anspielen, ab denen nur so lange gespielt wird, wie die Taste gedrückt bleibt), Beat-Loop 2 (Loop-Längen ¾, 1, 3/2, 3, 5, 6, 7 und 9 Beats), Release-FX (mit u. a. Echo-Out, Mute, Build-up, V-Brake und weitere), Beat-Jump 2 mit Werten von ½, 2, 4 und 16 Beats vor- und rückwärts.
In welchem Mode man ist und auch welcher Ebene, auf welchem Pad welcher Wert oder Effekt sitzt, das kann man gut im Display ablesen und danke für diese Möglichkeit. Bisher musste man sich wirklich merken, auf welchem Pad welche Wert für Loops z. B. sitzt oder für Beat-Jumps. Dafür muss man das Gerät aber wirklich kennen – so kann man auch fix schauen, was der Wert oder Effekt ist, auch wenn man selbst vielleicht das dritte Mal erst auf dem Gerät spielt. Gut gelöst, großes Display sei Dank.
Ein schönes Update zur Generation 2 also, keine Frage.
Volle Kontrolle: Das Display des DJ-Systems
Das größte Update von Generation 2 zu Generation 3, nicht nur auf die Größe, sondern auch auf die Funktionen bezogen: Das 10,1 Zoll Touch-Display. 3 Zoll on top zum Vorgänger und dank höherer Auflösung und Bildrate noch schärfer. Der XDJ-RX2 zieht damit mit dem CDJ-3000 gleich und ist das zweite Produkt, das Pioneer DJ mit dem großen Display ausstattet.
Mit der Größe wächst auch ganz deutlich die Übersicht, nicht zuletzt aufgrund der neuen Oberfläche.
In der Browse-Übersicht finden wir links direkten Zugriff auf Artists, Alben, Tracks, Tonarten, Playlisten, History, Matching Tracks, Folder und Recording – im Display wohlgemerkt.
Damit verschwinden die Tasten links des Displays, verbleiben Tasten über dem Display für Source, Browse, Tag List, Playlist, Search, Menü. Source und Playlist sind neu, Info verschwindet und befindet sich im Display von nun an oben links.
Rechts des Displays befindet sich klassisch der Push-Encoder zum Scrollen und Laden von Tracks oder Auswählen von Funktionen. Darüber Back und Tag Track/Remove, darunter Track Filter/Edit und Short-Cut. Soweit bekannt.
Source lässt wählen zwischen den USB-Medien und ist der erste Schritt in die Track-Auswahl und zur Nutzung des Systems. Hier eine Quelle ausgewähl,t geht es weiter in die Browse-Übersicht. 12 Zeilen zeigt das Display nun an, zwölf Zeilen Playlisten, aber auch zwölf Zeilen Tracks. Das ist schon einmal eine ganze Menge, gescrollt werden kann dann entweder per Touch oder per Encoder. Zum Scrollen in Listen später noch mehr.
Über die Direktauswahl links kann man direkt zu Künstlern, Tracks oder Playlisten springen. Die Navigation funktioniert in jedem Fall einwandfrei. Wählt man Playlisten als Überordner aus, zeigt das Display Playlisten linksseitig an, rechts Tracks der jeweils ausgewählten Liste. Wählt man hiervon einen aus, springt man direkt in die Playlist und hat diese nun in der vollen Übersicht mit den selbstgewählten Attributen: Bei mir Track-Nummer, Track-Titel, Artist. Hier ein Track angeklickt, werden rechtsseitig zwei Felder angezeigt zum Laden des Tracks in Deck A oder B. Cool. So soll es sein. Wenn da nicht die Sache mit dem Scrollen wäre. Wie genannt: Dazu noch ein Kommentar an späterer Stelle.
Linksseitig wird die Wellenform-Übersicht angezeigt. Daran denken, dass man hier mit dem Finger direkt reinspringen und über Link am Kopfhörerausgang direkt in den jeweiligen Track reinhören kann. Preview-Link, ein Segen diese Funktion.
Stark, dass diese Funktion auch in der Search-Funktion zu nutzen ist. Diese bietet mit großer eingeblendeter QWERTY-Tastatur eine gute Eingabe und eine gute Übersicht samt Realtime-Vorschläge und der Wellenform samt Preview-Link. Das Ding ist richtig schnell, blendet alle Tracks des Künstlers ein oder des Tracks, dessen Titel zu den eingegeben ersten Zeichen passt und man kann direkt in die Songs reinhören. Das gefällt richtig gut, auch hier die Aufteilung des Displays.
Bereits erwähnt wurde die Anzeige des Status der Performance-Pads unter den laufenden Wellenformen. Diese Anzeige ist extrem hilfreich, sei es die Hot-Cues oder die Werte von Loop-Längen oder Beat Jumps der acht Performance-Pads (auch wenn es nur zwei kleine Reihen an Werten sind). Während man die Hot-Cues A bis H noch gut zuordnen kann in den zwei Reihen der Pads, wird es bei Beat Jumps auf zwei Ebenen definitiv anspruchsvoller und da müsste man sein Gerät schon sehr gut kennen, um hier alle Werte der Pads im Kopf zu haben.
Kritik gibt es leider auch hinsichtlich des Displays, beziehungsweise hinsichtlich der Bedienung. Zum einen stört mich das Scrollen in Playlisten oder Track-Listen. In diesen kann man nicht wischen und damit die Liste hoch- oder runterschieben, sondern man muss den Finger oben oder unten in der Liste ansetzen und nach oben/unten schieben. Dann beginnt das Gerät in der Liste zu scrollen, bis man den Finger vom Display nimmt. Das ist allerdings wirklich unübersichtlich und unflexibel, denn man kann die Geschwindigkeit nicht kontrollieren, nicht so als hätte man den Finger auf dem Display und würde ihn langsam schieben, um langsam zu scrollen oder kräftig zu wischen und loszulassen, um schnell zu scrollen. Mit dieser Methode überscrollt man regelmäßig Tracks oder Listen und muss dann wieder zurück scrollen – relativ unkontrolliert. Zudem ist es für die Übersichtlichkeit auch eher hinderlich. Ich hoffe, dass Pioneer DJ hier mit einem Update Abhilfe schafft und wischen zum Bewegen in Listen möglich macht, so wie man es von Geräten mit Touch-Bedienung kennt.
Noch ein wenig fragwürdiger ist das Menü des Pioneer XDJ-RX3: Hier funktioniert Touch gar nicht. Ja, gar nicht.
Warum ich in einer Track-Liste scrollen und Tracks markieren und laden kann per Touch, exakt selbiges jedoch in der Liste der Funktionen im Menü nicht – entschuldigt, wenn ich das so ehrlich ausdrücke: Da hat doch irgendwer komplett geschlafen.
Der Bildschirm im Menü ist zweigeteilt: linksseitig die Funktionen, rechts die Parameter zu diesen. Warum kann ich nicht links durch die Liste scrollen, eine Funktion auswählen per Druck auf das Display, woraufhin mir das System rechtsseitig alle dazugehörigen und wählbaren Parameter anzeigt, die ich dann per Fingerdruck auswählen kann?
Nichts davon klappt. Alles im Menü muss per Touch-Encoder durchgeführt werden. Scrollen, auswählen und dann kann man rechts nicht einmal alle möglichen wählbaren Parameter sehen, sondern man kann diese nur in einer Zeile der Anzeige durchsteppen. Das ist wirklich Touch-Screen von vor 10 Jahren und das ist einem 2000,- Euro XDJ-RX3 leider nicht würdig. Also, nachbessern!
Neu ist die Playlist-Taste über dem Display: Diese führt zu einer Übersicht von vier frei auswählbaren Playlisten. Hier kann man seine Favoriten-Playlisten hinterlegen und hat diese im Direktzugriff. Das geht direkt im Display innerhalb von 2 Klicks und ist eine schöne Möglichkeit, sich zwischen bis zu vier Playlisten zu bewegen, ohne diese jedes Mal in der Übersicht der Playlisten suchen zu müssen.
Die DJ-Effekte: Sound Color FX & Beat FX
Hier hat Pioneer DJ solide aufgewertet: 6 statt 4 Sound Color FX und 14 statt 8 Beat FX. Zu dem Filter, Sweep, Dub-Echo und Noise kommen noch Crush und Space als Effekt bei den Sound Color FX dazu, die wie beim Vorgänger auch schon mit dem Parameter-Regler in der Intensität des Effekts beeinflusst werden können. In jedem Kanalzug gibt es für die Sound Color FX einen Regler mit Mittenrasterung ,wie von Pioneer DJ Mixern für diesen Effekt bekannt.
Wie schaut es bei den Beat FX aus? Früher gab es Delay, Echo, Spiral, Reverb, Trans, Flanger, Pitch und Roll. Diese sind auch geblieben, ergänzt jedoch wurden die Effekte Ping Pong, Filter, Phaser, Slip Roll, Vinyl-Brake und Helix.
Diese können auf die beiden Kanalzüge geschickt werden, auf die Mic-Ins, den Aux-In, den Master oder aber auf Crossfader-Seite A oder B.
Neben der Steuerung über die Regler können vier (auswählbare) Effekte der Beat FX auch im Display per Direktzugriff angesteuert werden. Dazu kann linksseitig über den Deck-Details der Effekt ausgewählt werden, rechtsseitig durch Druck auf den entsprechenden Parameter kann dieser Effekt direkt ausgelöst werden. Aber Achtung, der Intensitätsregler muss entsprechend auf den gewünschten Wert aufgedreht sein. Zudem muss im Display rechts unter den Effekt-Infos von Status auf Beat FX gewechselt werden. In der Status-Anzeige werden dort die Hot-Cues angezeigt oder entsprechend die Werte des gewählten Pad-Modes.
Thema Display: Die nötigen Informationen über Effekt, Parameter, Tempo und Zuweisung finden wir im Display auf der rechten Seite.
Qualität und Haptik
Dieser Punkt kann relativ einfach abgearbeitet werden: Pioneer DJ liefert hier die gewohnte Qualität. Das Gerät wirkt solide verarbeitet an allen Stellen, ist bestückt mit gummierten Potikappen und macht trotz Kunststoffgehäuse einen durablen Eindruck, so wie man es von den Modellen der CDJ-/XDJ- oder auch DDJ-Serie kennt.
Das große Display ist leicht angewinkelt und wird so ein besonders schützenswerter Punkt beim Transport.
Ein guter Zeitpunkt, um mal auf die Äußerlichkeiten zu schauen. Der Pioneer XDJ-RX3 ist 72 cm breit, rund 12 cm hoch und rund 47 cm tief bei 9,3 kg Gewicht.
Hallo Amazona Team,
wie sieht es mit Pitch Play aus. (Pads nutzen um Loops in unterschiedlichen Tonhöhen zu spielen) Kann er das im Standalone Betrieb. Dank für ein kurzes Feedback.
@Amazonaespresso Hi, das kann der XDJ-RX3 nicht – das ist über die Performance-Pads nicht includiert im Funktionsumfang.
ich hab den rx1 im einsatz seit markteinführung und bin eigentlich immernoch sehr zufrieden mit dem teil. der artikel liest sich allerdings so, als würde hier das rad neu erfunden worden sein. die allermeisten funktionen hat der rx1 auch schon. der rx2 war schon kein upgrade wert und der rx3 auch nicht. ich würde jedem ein 2nd hand rx1 oder rx2 empfehlen. its just doing its job fine.
@Daniel De Stijl Auch, wenn der Nachfolger nach 4 Jahren nur 100 € über dem UPV des Vorgängers liegt? Sofern ich mich nicht irre.
Mehr Effekte, Display im Jog-Wheel die was können, großes Touch-Display plus die neue Oberfläche für die Bedienung..klar erfindet Pioneer DJ hier das Rad nicht neu, aber die neuen Funktionen sind ja nun auch nicht „Nichts“.
Wenn ich da mals zum XDJ-1000 zum MK2 zurückdenke..das war so: Wow..ernsthaft? Jog-Adjust und digitaler Ausgang…das war ein fail :)
Danke für den interessanten Test. Da hat doch Pioneer wieder einiges liegen gelassen. Denon macht es besser. Ich würde mir auch wieder so ein stand alone Gerät kaufen. Aber leider fehlt allen der Sampleplayer.
@DJ Ronny Ich hatte den DJ Prime 2 auch neulich zum testen da.
Wirkt sehr wertig und die Bedienung ist gut, aber mir hat der Klang nicht gefallen.
Insebsondere die Effekte find ich beim Pioneer besser. Mag subjetiv sein.
Bei den Preisen von Pinoneer muss man natürlich erstmal schlucken… die sind schon krass teuer
Schönes Gerät aber alleine die Tatsache das man immer erst alles über Rekordbox analysieren muss macht spontanes auflegen unmöglich. Da hat Denon die Nase vorn (wie bei einigen anderen Punkten).
@Trance-Ference Naja, aber so toll funktioniert das bei Denon auch nicht. Ich hatte jedeinfalls einige tracks die der prime nicht richtig erkannt wurden. Und Anpassen der BPM-Geschwindigkeit geht nur wieder mit externer SW.
@Affe06 Das ist in der Tat ein zweischneidiges Schwert. Bei Denon DJ finde ich persönlich die Software im Hintegrund noch weit von der von Pioneer entfernt, ansonsten geht Denon DJ mit einigen Funktionen in der Tat voran.
Ich habe jedoch eine Frage: Wieso genau ist nicht vorhandenen on-board-Analyse ein Problem? Und wieso macht es spontanes Auflegen unmöglich? Einem fällt ja nicht ein USB Stick mit Tracks einfach so in die Hände…das hat man ja schon geschickt bekommen oder heruntergeladen…und das dann am PC schnell zu sortieren findet ja eh statt…und dann kann man es doch auch direkt analysieren und mit dem RX3 verbunden mit dem Laptop direkt nutzen.
Ich frage wirklich aus Interesse – für mich als Club DJ ist es halt klassisches Prozedere vorbereitete Sticks dabei zu haben…
Als mobil DJ vielleicht anders? Wenn einem da mal spontan ein Stick in die Hand gedrückt wird..
Hat jemand von euch schon einen RX3 ergattern können?
Bei mir wird der Liefertermin immer wieder verschoben :(
– Chipmangel offenbar nicht nur in der Automobilindustrie.
@Affe06 Ist endlich angekommen – aber leider gleich die erste Enttäuschung,
Das Scrollrad scheint unwertig, schlecht gefertigt, alle 360° klackert/klickt es deutlich wahrnehmbar. :(
-> Keine gleichmäßige Rasthaptik.
Also ich hab das Teil jetzt ein bisschen länger getestet.
Leider habe ich sporadische clicks insbesonder bei aktivem loop, aber auch sporadisch wenn ich z.B. einen Sound Effekt anwende oder einen track auf das andere Deck lade etc.. Als wäre die Buffer-size nicht groß genug gewählt. Hat sonst noch jemand das Problem?
In Summe habe ich auch das latente Gefühl als wenn der sound minmal verzerrt klingt, obwohl die Kanäle bei weitem nicht übersteuert sind.
Werd das Ding wohl zurückschicken müssen, außer es ist ein bekannter Bug der bald über ein Update gelöst wird….
@Affe06 Click zwischen 2:05 und 2:07:
https://soundcloud.com/affe06/pioneer-rx3-sporadic-click-example-nr-2
4 Beat-Loop mit sporadisch lauteren clicks z.B. zwischen Sekunde 5 und Sekunde 7 (ca. bei Sekunde 6)
https://soundcloud.com/affe06/rx3_sporadic_clickswav
@Affe06 Spannend. Konntest du dazu schon etwas finden? Die Pioneer DJ Facebook Gruppe ist sicher eine gute Adresse für derartige Fragen – da wird viel diskutiert und es gibt viel Support auch von anderen Nutzer:innen…
@Bolle / Johann Boll Ich hab den ersten RX3 wieder zurückgeschickt und gestern einen neuen bekommen.
Same shit…
Ich habe über das Forum mittlerweile ein Ticket eröffnet. Es gibt auch andere User die auch die sporadischen clicks bemerken.
Und nachdem der erste Top durch Pioneer geschlossen wurde habe ich gestern einen neuen eröffnet.
Hier ein weiteres Beispiel: https://soundcloud.com/affe06/rec020wav
so i made another test this morning:
1. turned on the rx3, loaded one track to deck 1
2. set an inital 4 beat loop
3. pressed play on deck 1.
=> 4 beat loop without any click sounds
5. then i loaded a track to deck 2
6. startet track on deck 2 in sync mode
=> track on deck 2 with 4 beat loop still active startet to make sporadic click sound.
7. i started recording with channel 2 volume set to 0 (but still playing in the background)
=> i uploaded it again to soundcloud. you can hear the sporadic clicks (use headphones or good speakers), sporadic clicks occured more often when playing with loops or beat jumps on deck 2=>you can hear much more clicks starting from about 1:00 .
i really hope that you can fix that soon with a firmwareupdate. but it seems like the proccessor should be more powerfull :(
hier noch ein Beispiel mit einem kurzen loop:
https://soundcloud.com/affe06/click-sounds-rx3-with-short-loop-active
@Bolle / Johann Boll Also nach diversen mails mit dem pioneer support und Beschreibung wie man die clicks proviziert, hat pioneer das Problem nachstellen können.
Angeblich wird an einer Lösung gearbeitet.
Die Firmware 1.11 ist diesbezüglich noch nicht gefixt
Die crossfade kurve ist in der 1.11 etwas besser geworden.
Bis dato ist die Lautstärke viel zu schnell abgefallen wenn der crossfader nur leicht nach in Richtung Mitte bewegt wurde. War so nicht geeignet um noch mit crossfade übergänge zu machen.
Unterdessen gibt es weiterhin massive Beanstandungen bzgl. Abstürzen mit der firmware 1.10 und 1.11. – teilweise hängen sich die rx3 komplett auf, stürzen ab, werden langsamer etc.
Frag mich was da los ist – scheint so als wenn Pioneer in der Entwicklung und in der SW-Abteilung Leute entlassen hat oder durch Extern entwickeln lässt.
Da sind Fehler dabei – die man normaler Weise sofort beim Testen erkennt.
Was ist da los?
@Affe06 Also mit dem letzten Update scheint das click-Problem gelöst zu sein 😄
endlich…
Wie ist der Klang gegenüber einem Xone? Idealerweise einem 96. Hat jemand hier Erfahrungen?
@masterchief Yes. Klang: Nicht vergleichbar. Das aber alleine aufgrund des geraden, kraftvollen Pioneer „Digitalmixer-Klang“ vs. den eher warmen und druckvollem Klang eines analogen A&H Mixers. Klar ist: Jeder solide DJM klingt gerade auf großen PAs im oberen Bereich gepresst lauter, pressender, während ein XONE mit einem größeren Crest-Faktor wärmer und sehr viel dynamischer klingt, häufig mit einem voluminöseren Tiefrequenz-Bereich und mehr Volumen in der gesamten Darstellung. Das macht auch nicht vor einem XDJ vs. XONE:96 halt, wobei ich auch noch nicht genau verstehe, warum diese Geräte überhaupt klanglich miteinander verglichen werden..also, weil die Konzeption ja eine andere ist. Klanglich macht für mich der XONE:06 klar das Rennen, das mögen Pioneer DJ Fans aber anders sehen und je nach Einsatzbereich auch nicht relevant sein – außer, das Gerät steht bei großen PAs. Ansonsten gilt eher Sounds follows function..zumindest in diesem Fall.