Kleiner Helfer für den Tieftonbereich
Mit PreSonus lässt sich – inklusive der hauseigenen Studio One DAW – das gesamte Studio ausstatten. Die Produkte sind dabei recht gut und vor allem erschwinglich. Die Studiomonitore PreSonus Eris E4.5 BT habe ich vor längerer Zeit hier getestet. Wem ihr Tiefgang nicht ausreicht, kann ihnen nun mit dem PreSonus Eris Sub8 unter die Arme oder besser unter den Bass greifen.
Was bietet der Presonus Eris Sub8?
Der kompakte Studio-Subwoofer Eris Sub8 ist gut verarbeitet und eignet sich genauso für kleine Boxen anderer Hersteller. Mit symmetrischen TRS- und unsymmetrischen Cinch-Anschlüssen ausgestattet, lässt er sich auch in Consumer-Umgebungen und DJ-Setups einsetzen. Es ist der erste Subwoofer des Herstellers, der klanglich und optisch auf die Eris-Reihe abgestimmt wurde und daher nicht grundlos so heißt.
Der Verstärker kann 100 Watt Spitzenleistung liefern und die untere Grenzfrequenz wird mit 30 Hz angegeben. Angesichts des Preises und der Größe ist das schon eine Ansage. Mal sehen, was das Teil in der Praxis leistet.
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Die PreSonus Eris E4.5 BT hatten mir damals gut gefallen: Klangregler findet man bei Studiomonitoren in dieser Preisklasse selten und die verschiedenen Ausführungen mit und ohne Bluetooth sowie mit 3,5″ Woofer bieten für jeden etwas. Gerade die kleinsten Vertreter sind für den PreSonus Eris Sub8 ein Argument, zumal sie doch noch etwas schlanker aufspielen als die größere Version. Trotzdem würde ich immer empfehlen, die Bässe so gut es geht von den Studiomonitoren abbilden zu lassen, das verbessert die Ortbarkeit. Greift der Subwoofer unter 50 Hz ins Klanggeschehen ein, hat man immer noch ausreichend Platz auf dem Schreibtisch und muss auf das Low-End nicht verzichten. Daher ist die Entscheidung von PreSonus konsequent, wie viele andere Hersteller auch, einen eigenen Subwoofer ins Line-up mit aufzunehmen.
Der PreSonus Eris Sub8 im Überblick
Sicher verpackt erreicht mich das gute Stück. Neben einem Netzkabel und einer Anleitung finde ich nichts weiter im Karton. Glücklicherweise hat der PreSonus Eris Sub8 solide Standfüße, das ist in dieser Preisklasse nicht immer so. Sie sind am Gehäuse befestigt und fallen daher beim Verrücken nicht ab. Der Korpus besteht aus MDF-Platten und ist vinylbeschichtet, quasi wie üblich mit abgerundeten Seitenkanten ausgestattet und recht schlicht gehalten, dazu ist die Front über die horizontale Achse leicht gewölbt.
Besonders hochwertig fühlt sich das Gehäuse allerdings nicht an. Klopft man dagegen, klingt es auch etwas nach Kunststoff. Mit 7,4 kg ist der Subwoofer nicht wirklich schwer, die Abmessungen belaufen sich auf 25 cm Breite, 32,4 cm Tiefe sowie eine Höhe von 29,5 cm.
Das Bedien- und Anschlussfeld auf der Rückseite ist gut mit dem Gehäuse des PreSonus Eris Sub8 verschraubt, die Buchsen und Bedienelemente sind solide montiert. Etwas gefährlich finde ich den nicht geschützten Spannungsumschalter auf 110 Volt. Wer diesen versehentlich betätigt, riskiert einen Totalschaden des Netzteils. IEC-Anschlussbuchse mit Sicherung und ein solider Kippschalter auf der Rückseite machen im Zweifel eine Netzleiste erforderlich, denn über eine automatische Abschaltung verfügt der PreSonus Eris Sub8 leider nicht.
Die Vorderseite ziert eine große blaue Leuchte. Der Treiber, bestehend aus einem Papierverbundmaterial, wird hinter einem soliden Schutzgitter geschützt.
An der vorderen Unterkante befindet sich eine schlitzförmige Bassreflexöffnung, so dass eine wandnahe Aufstellung durchaus möglich ist. Die Endstufe liefert eine Nominalleistung von 50 Watt und ist im Class-AB-Betrieb analog aufgebaut, demnach wird das Signal des Audiointerfaces durch den Subwoofer an die Lautsprecher übertragen.
Welche Anschlüsse bietet der Presonus Eris Sub8?
Wer die Eris-Modelle mit Bluetooth nutzt, wird den Sub8 nicht drahtlos einbinden können. Dafür lassen sich die symmetrischen und unsymmetrischen Anschlüsse miteinander kombinieren. Schließt man Studiomonitore an die Klinkenausgänge an, wird das am Klinkeneingang und den Cinch-Buchsen anliegende Signal miteinander gemischt. Das Ganze hat im Prinzip auch den Effekt eines Symmetrierers, wenn man beispielsweise einen unsymmetrischen DJ-Controller anschließen will oder kurzfristig ein zweites Gerät parallel zu den Studiomonitoren einsetzen möchte.
Wie üblich sind regelbare Vorverstärkerausgänge nötig, weil man ansonsten die Lautstärke des Subwoofers nur umständlich an der Rückseite einstellen kann. Gleichermaßen könnte man an den Cinch-Ausgängen beispielsweise einen Kopfhörerverstärker anschließen, dann allerdings sollte man das Hochpassfilter unbedingt deaktivieren. Diese Flexibilität findet man übrigens zumeist im Einstiegsbereich, in höheren Preisklassen beschränkt man sich zumeist auf rein symmetrische Verbindungen.
Technisches zum PreSonus Eris Sub8
Der flache Gain-Regler mit einem gut fühlbaren Schlitz zur Orientierung rastet in der Mitte bei 0 dB ein und lässt sich zwischen -30 und +6 dB regeln. Ein zweiter Drehknopf legt die Übergangsfrequenz von 50 bis 130 Hz fest, zwei Schieber schalten jeweils Phasenlage und Hochpassfilter, um Auslöscheffekte zu vermeiden. Dass man überhaupt das Hochpassfilter regeln kann, ist nicht unbedingt üblich und kann je nach Monitoren durchaus nützlich sein. Wie erwähnt fehlt dafür eine Abschaltautomatik, das Eigenrauschen oder Brummen ist aus nächster Nähe hörbar, aber stört nicht wirklich im Betrieb.
PreSonus gibt einen Frequenzgang von 30 bis 200 Hz an, allerdings fehlt eine Angabe über die Abweichung, vermutlich -10 dB. Der Rauschabstand wird mit >95 dB angegeben. Bei 1 m Abstand erzeugt der Eris Sub8 einen maximalen Schalldruck von 113 dB, Schutzschaltungen gegen Überlast und Überhitzung sind ebenfalls vorhanden.
Der Sound des PreSonus Eris Sub8
Nun ja, ein kleiner Subwoofer mit achtzölligem Treiber könnte die 30 Hz zumindest knapp erreichen, das schaffen Nahfeldmonitore mit ähnlich großem Woofer oft nur mit Mühe.
Zunächst verspricht der Hersteller nicht zu viel, der Eris Sub8 ergänzt kompakte Lautsprecher ziemlich gut und kann 30 Hz in der Tat gerade noch abbilden, aber deutlich leiser und bei hohem Pegel nicht kompromisslos. Ab etwa 35 Hz sieht das schon besser aus, man sollte allerdings die Übergangsfrequenz nicht zu hoch einstellen. Bis 50 Hz klappt das noch gut. Darüber nehmen Windgeräusche zu und es passiert schneller, dass der Treiber bei höherem Pegel aneckt und Nebengeräusche produziert. Vermutlich hätte die Membran etwas straffer sein müssen oder die Auslenkung etwas weiter, mir erscheint die Endstufe in dieser Kombination als etwas zu kräftig.
Der Klang ist an sich gemessen an der Preisklasse zwar gut, allerdings klingt der Bass für meinen Geschmack etwas zu weich und hätte durchaus knackiger ausfallen können. Bei leiser Untermalung spielt er sehr dezent auf und da stört dies weniger, bei höherem Pegel oder wenn es richtig druckvoll sein soll, ist er möglicherweise der falsche Spielpartner.
Grob beschrieben ist bis oberhalb von Zimmerlautstärke alles noch in Ordnung, für die Gartenparty reicht es allerdings nicht ganz. Allerdings darf man auch die Preisklasse nicht vernachlässigen, hier bietet PreSonus sicherlich einen guten Kompromiss.
Durch die Gerätefüße wird er auch gut entkoppelt, Schwingungen werden vom Untergrund relativ gut ferngehalten. Für die Studioarbeit, wenn es um die präzise Beurteilung tiefer Frequenzen geht, wird es eventuell schwierig, das gilt im Übrigen für viele günstige Lautsprecher. Für Multimedia-Anwendungen, zum Musikhören und eben als Ergänzung für die kleinen Eris-Lautsprecher macht man mit dem Kauf alles richtig, da stört mich die fehlende Abschaltautomatik doch etwas mehr.
„Bis 50 Hz klappt das noch gut. Darüber nehmen Windgeräusche zu“
Ich kenne es nur, dass man Windgeräusche bei großem Hub und *niedrigen* Frequenzen hört, denn bei höheren Frequenzen wird der Hub immer kleiner.
Müsste es nicht heißen „Darunter nehmen Windgeräusche zu“?
@bluebell Nein, ich hatte das schon so gemeint. Der Treiber ist ja relativ klein und nimmt daher im unteren Frequenzbereich weniger Energie auf bzw. setzt sie um, als wenn Du die Übergangsfrequenz nach Oben verschiebst. Dadurch wird er lauter und ebenso auch die Nebengeräusche. Wenn Du den HPF zu drehst, wird er leiser, klingt dafür aber auch sauberer.