Die PRS Studio 10 Top Black Gold Burst besitzt eine äußerst reizvolle und vielseitige Tonabnehmer-Konfiguration. In der Front- und Mittenposition sitzt jeweils ein PRS Narrowfield Mini-Humbucker, am Steg sorgt ein 57/08 Humbucker für den nötigen Dampf. Ihn kann man zusätzlich mittels des als Push/Pull-Variante ausgelegten Tone-Potis auch im Singlecoil-Modus betreiben. Angewählt werden die Pickups über einen satt einrastenden Fünfwege-Schalter und ein sagenhaft leichtgängiges Volume-Poti sorgt für die Lautstärkeabgabe Richtung Verstärker.
Wie zu erwarten war, zeigt die PRS Studio 10 Top Black Gold Burst hinsichtlich der verwendeten Hölzer, der Hardware und der tadellosen Verarbeitung das erwartete, beeindruckende Bild. Gibt es denn wenigstens am Sound etwas auszusetzen?
Sound & Praxis
Ein richtiges Leichtgewicht ist sie – und dabei schon im akustischen Grundsound schon richtig fett! Alle Frequenzen sind in ausgewogenem Maße vertreten, dazu kommt ein schöner und drahtiger Biss sowie ein kräftiges Sustain. Die Bespielbarkeit des Pattern Thin Necks gestaltet sich sehr angenehm, anfängliche Befürchtungen bezüglich der lackierten Halsrückseite sind schnell verflogen und man kann PRS zu diesem V12 Finish daher nur gratulieren!
Am Verstärker angeschlossen offenbart sich die PRS Studio 10 Top Black Gold Burst dann alles wahrer Alleskönner. Ja, fast schon als Arbeitstier, obwohl dieser Begriff einer so attraktiven Erscheinung gar nicht würdig erscheint. Die Kombination der Narrowfield Pickups mit ihrem Mix aus Humbucker- und Singlecoil-Sounds und dem splitbaren 57/08 Humbucker am Steg machen das Instrument extrem vielseitig. Obwohl die Narrowfields nie ganz nach Singlecoil oder Humbucker klingen, ist diese Zwischenstufe genau das Besondere im Sound: Dick, klar und rund klingen sie, immer sehr artikuliert und äußerst dynamisch reagierend. Somit sind dicke Blueslines oder auch funky gespielte Licks jederzeit drin, aber auch im High-Gain-Bereich machen die Narrowfields einen sehr guten Eindruck und glänzen dabei mit einem extrem niedrigen Nebengeräuschpegel.
Und dann der Kandidat 57/08 am Steg. Gefertigt mit Wickeldraht-Restbeständen aus dem Jahr 1957, soll dieser Pickup einen ganz besonderen Vintage-Touch bringen. An solch einen Hokuspokus mag man glauben oder nicht, Tatsache ist jedoch, dass dieser Pickup eben so außergewöhnlich wie die montierten Narrowfields klingt. Und das betrifft beide Modi, in denen der 57/08 arbeitet. Denn neben einem sauberen und klaren Humbucker-Sound ragt besonders der Singlecoil-Sound dieses Pickups hervor, welcher selbst im Overdrive niemals schrill oder glasig (wie viele andere Singlecoils an der Stegposition) klingt. Im unverzerrten Betrieb lassen sich dem Pickup, bei entsprechender Verstärkereinstellung, fast schon piezoartige Sounds entlocken!
Dabei reagiert der 57/08 genauso dynamisch auf Spielereien mit dem wunderbar leichtgängigen Volume-Poti wie auch die Narrowfield Pickups, sodass man neben der flexiblen Schaltung auch da durch noch einiges im Sound bewegen kann.
Das Teil ist vor allem ein Volltreffer ins Bankkonto