Alle guten Dinge sind 3
Rechtzeitig zu Weihnachten 2019 überraschte reFX mit der Ankündigung von Nexus 3. Mittlerweile ist der Software-Rompler in Version 3.1.2 erhältlich und hält viele weitere Verbesserungen parat.
Historie des reFX Nexus Software Synthesizers
Im Jahr 2006 entwickelte reFX, in Zusammenarbeit mit Vengeance Sound, die erste Nexus-Version. Das Projekt, das damals aus Leidenschaft begann, hat sich längst zum Industriestandard gemausert. Und auch wenn es immer noch Produzenten geben soll, die Nexus als Preset-Schleuder abtakeln, so spricht der Erfolg des Software-Romplers für sich und die Vielzahl an weltweiten erfolgreichen Musikproduktionen, in denen Nexus zu hören ist.
Soundpresets des Plugins
Der Grund, weshalb Nexus bei Produzenten unterschiedlicher Genres so beliebt ist, sind die hochwertigen Soundpresets. Über 2790 an der Zahl sind in Nexus 3 enthalten und wem das nicht genügt, der kann das Soundarsenal über monatlich erscheinende Expansions erweitern. Für 60.- Euro erhält man zwischen 120 und 190 zusätzliche Presets, die aktuellen und unterschiedlichen Genres zugrunde liegen. Da der Fokus von Nexus auf elektronischer Musik liegt, basiert die überwiegende Mehrheit der Expansions auch auf elektronischen Musikgenres wie EDM, Dubstep, Deep House, Tropical House, Pop, Trance, Hip Hop, House … Vereinzelt erscheinen aber auch Erweiterungen mit Fokus auf Filmmusik, 80s Sounds, Chillout oder was sonst von der Community gefragt wird.
Die Qualität ist durchweg hoch und die Presets sind so angelegt, dass sie sofort spielbar und einsatzfähig sind, d. h. die Presets sind so gefertigt, dass sie im Mix perfekt sitzen, Loops und Arpeggiatoren passen sich an die DAW-Geschwindigkeit an oder über mehrere Tasten verteilte Multilayer-Loops lassen sich flexibel miteinander kombinieren. Man spürt und hört, dass viel Arbeit und Liebe zum Detail in die Presets fließt und dadurch ist Nexus ein großer Timesaver, wenn es darum geht, inspiriert zu werden, schnell zum Ziel zu gelangen oder auch um ein erstes Layout zu erstellen, um im Nachhinein Details zu verändern oder gar Presets durch eigens erstellte Sounds auszutauschen.
Auf der anderen Seite lassen sich aber auch „nur“ mit Nexus ganze Songs erstellen, weshalb der Software-Rompler auch ideal für Einsteiger geeignet ist, die nach DEM EINEN Brot und Butter Software-Allrounder suchen.
Benutzeroberfläche des Nexus 3
Dass Zeitersparnis und die Presets auch bei der Gestaltung der neuen Benutzeroberfläche eine maßgebliche Rolle gespielt haben, sieht man auf den ersten Blick. Im Vergleich zu den Vorgängerversionen hat sich das Herzstück von Nexus – der Preset-Browser – enorm vergrößert. Übersichtlich sieht man die Ordnerstruktur der Expansions, die Anzahl der darin enthaltenen Presets und direkt rechts daneben die enthaltenen Instrumentgruppen mit der Anzahl der wiederum darin enthaltenen Presets. Auf der rechten Seite findet man dann jedes einzelne Preset aufgelistet und verschiedenen Klangkategorien zugeordnet. Über ein Herz-Icon kann man nun auch seine Favoriten markieren. Äußerst nützlich ist zudem die neue Funktion, dass jedem Preset ein Preview-Sound oder gar Loop hinterlegt ist, so dass man sich im Nu durch die Vielzahl der Möglichkeiten durchhören kann, bevor man ein Preset auswählt und lädt. In diesem Zuge sei auch erwähnt, dass sich die Ladezeit und CPU-Performance im Vergleich zu den Vorgänger-Versionen deutlich verbessert hat und zwar auch für alle älteren Expansions! Hierzu muss man lediglich über die reFX Cloud die überarbeiteten Expansions herunterladen und neu installieren.
Eine weitere Neuerung des Interfaces ist die Möglichkeit, dieses komplett stufenlos skalieren zu können. Das ist klasse und viele Software-Hersteller könnten sich an Nexus 3 ein gutes Beispiel nehmen. Gerade in Zeiten unterschiedlicher Bildschirmgrößen und Auflösungen ist es ein großer Vorteil, wenn man die Darstellung exakt nach seinen Vorlieben verändern kann.
Was den Zugriff auf die wichtigsten Soundparameter betrifft, enthält Nexus 3 die gleichen Menüs wie auch der Vorgänger, nur dass eben alles übersichtlicher angeordnet ist und an der einen oder anderen Stelle neue Funktionen aufwarten. Oberhalb des Preset-Browsers gelangt man nun durch eine Reiter-Navigation zur Preset-Library, dem Arpeggiator, Trancegate, Modulations- und Effekt-Menü sowie einem Menü mit Zugriff auf die verschiedenen Sound-Layer und den System-Einstellungen. Links und rechts neben dem Preset-Browser finden sich die vom Vorgänger bekannten Filter-Modulationsmöglichkeiten, Delay, Reverb und AMP-Modulationen sowie vier neu hinzugekommene Macro-Regler.
Übrigens gibt es insgesamt 8 freiwählbare Skins, mit denen sich noch mehr Farbvarianz ins User-Interface bringen lässt.
Arpeggiator des reFX Nexus 3
Von der großen neuen Benutzeroberfläche profitiert nicht nur der Preset-Browser, sondern auch alle Untermenüs. Das beste Beispiel ist der generalüberholte Arpeggiator. Im Vorgänger war es eine ziemlich friemelige Angelegenheit, in dem Mini-Menü Änderungen durchzuführen, jetzt hat man alles übersichtlich auf einem Blick. Auch hier sind es die Details, die Nexus 3 einfach richtig macht. So kann man zum Beispiel die Länge des Step-Sequencers über einen Schieberegler zwischen 0 und 256 Takten einstellen. In anderen Software-Synthis ist die Länge entweder limitiert oder durch Menüs umständlich unterteilt. Oder dass man über den Shuffle-Schieberegler die Spielweise randomisieren kann, was einer Arpeggiatoren-Sequenz noch mehr Groove verleiht. Oder der Strum-Schieberegler, mit dem sich polyphon gespielte Sounds gestaffelt wiedergeben lassen, wodurch bei minimaler Einstellung ein Haas-ähnlicher Effekt und in Höchsteinstellung ein Meer aus Soundmolekülen zu entstehen scheint.
Nützlich ist hier ebenfalls ein Preset-Browser, über den man jedem ausgewählten Soundpreset eine Vielzahl an vorgefertigten Arpeggiatoren-Patterns zuweisen kann.
Trancegate des reFX Nexus 3
Auch das Trancegate lässt sich im neuen User-Interface viel besser und intuitiver bedienen. Zur Auswahl stehen vorgefertigte Presets, aber natürlich kann man auch eigene Gate-Verläufe anlegen und hierbei die Länge zwischen 1 und 32 Takten festlegen.
Effekte des reFX Nexus 3
Auch die Effekt-Sektion wurde in Nexus 3 komplett neu durchdacht und vereinfacht. Während die wichtigsten Effekte auch über die Drehregler an den beiden Seiten neben dem Kontext-Menü bedient werden können, finden sich in der Detailansicht eine Vielzahl an weiteren Funktionen und Klangbearbeitungsmöglichkeiten. So lassen sich zwei Insert-Effektslots vor- und nachschalten, neben dem Master-Filter gibt es vier weitere seriell geschaltete EQs und am Ende der Signalkette erlaubt ein Limiter, Gain, Threshold, Attack und Release einzustellen. Die Effektsektion ist so mächtig, dass man hier aus einem Preset einen völlig anders klingenden Sound erzeugen kann.
Layers mit dem reFX Nexus 3
Auch in Nexus 2 hatte man Zugriff auf die einzelnen Layer eines Presets oder auch Loops. Doch selbst hier hat reFX nachgelegt. So kann man jetzt die einzelnen Layer über eine horizontal angeordnete Leiste an- und ausschalten. Zudem flackern die Layer auf, die gerade zu hören sind, was enorm dabei hilft, den richtigen Layer schnell zu identifizieren und auszuwählen. Des Weiteren kann man die einzelnen Layer benennen, indem man aus einem Dropdown-Menü die jeweilige Instrumentenbezeichnung auswählt. Schade, dass diese Zuordnung nicht bereits im Vorfeld getroffen ist und man das manuell für jedes Presets selbst ändern muss. Des Weiteren lässt sich für jedes Layer die Lautstärke, das Stereo-Panorama, Transpose und Detune verändern und festlegen.
Installation
Auch die Installation der Expansions und neuer Nexus 3 Versionen wurde vereinfacht. Mit der reFX Cloud Software kann alles verwaltet, runtergeladen und installiert werden.
Nexus 3 läuft auf Mac und PC, jedoch nur in 64 Bit. Unterstützt werden AudioUnit, VST, VST3 und AAX. Empfohlen wird ein Intel Prozessor mit mindestens 2 GHz sowie 16 GB RAM, wobei Nexus 3 auch mit 8 GB RAM in der Minimalanforderung läuft.
Klangbeispiele
Die folgenden Klangbeispiele enthalten Presets aus der mitgelieferten Factory-Library sowie der drei Expansions EDM 5, Dubstep-Electro 4 und der Artist Series KSHMR. Über die verschiedenen Genres hinweg überzeugen die Sounds durch einen druckvollen, satten Klang. Die Presets sind perfekt aufeinander abgestimmt, was deutlich wird, wenn man die Presets auf Studiomonitoren durchhört und den Subwoofer anschaltet. Die Subbässe und Kickdrums sitzen dort, wo sie sitzen müssen, ohne dass eine Nachbearbeitung notwendig ist. Die Leads setzen sich im Mix durch und auch an akustische Instrumente angelehnte Samples überzeugen durch die anschlagsempfindliche Steuerung und das perfekt abgestimmte Klangbild. Lediglich die Beats der Factory-Presets fallen meiner Meinung nach gegenüber den Expansions ab, da Letztere viel druckvoller und zeitgemäßer klingen.
puhh 3.689,- Euro für einen Software Synht Rompler…wow
und 1.999,- Euro für die „VALUE“ Edition…
Anstatt, daß Refx ihre Klassiker wie Quadrasid und PlastiCZ auf 64 bit bringt… lohnt sich dieses Verkaufsmodell wahrscheinlich mehr…
@AppleUser2015 Schlimmer als der Preis, der Chart-Scheiß klingt genau SO! :)
Ich nutze ihn für 80er Synthpop, nicht immer bewusst, bei „Remixes“ ja, aber bei meinen eigenen Sachen sagen die Hörenden „das klingt wieder wie 80er“.
Naja, vielleicht, weil er genau DAMIT gebaut wird. :-)
250 € reichen, damit kommt man richtig weit (Musikstil abhängig).
CPU schonend ist der Wahnsinn. Ich arbeite immer ressourcenschonend, kein Serum oder NI oder ähnliches. Zum probieren habe ich einige Remixes gemacht. Normalerweise CPU 50, Nexus 3 only unter 20! Die Vorhörfunktion ist der Hammer. Nexus 2 Integration nicht so prickelnd. Aber wenigstens ein Produkt mit ständiger Weiterentwicklung (Updates).
Tja, es muss sicherlich Software-Instrumente geben, welche die Klientel der »Chart-Produzenten« bedient. Wenn reFX es mit dem »Nexus« nicht machen würden, dann wäre es eben jemand anderes.
Es gibt auf YouTube ein Video, in dem Avicii – Gott hab‘ ihn selig – zeigt, wie er hauptsächlich mit dem »Nexus« den Song »Dancing in My Head« macht:
https://www.youtube.com/watch?v=-dIcuU58Oy8
Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Der Song klingt einfach wie alles von Avicii und inzwischen klingen auch alle anderen wie Avicii. Toll, dass es so eine Software gibt, mit der man so einfach Chart-Hits produziert. Einer der Gründe warum ich kein Radio mehr höre. Aber reFX macht in diesem Licht mit der Preisgestaltung vom Nexus alles richtig.
Inzwischen weiß ich, was ich zum Beispiel an Deadmau8 habe. Den kann ich zwar nur selten »hören« (man »danced« ja eher dazu), aber manchmal ist das ganz erfrischend. Oder die ganze Riege der Rock-, Hardrock- und Metal-Musiker, denn da habe ich das Gefühl, dass die für ihr Geld ehrlichen Schweiß absondern.
Von meinen Lieblings-Künstlern – Vladislav Delay, Gas und Monoloake – fange ich jetzt nicht wieder an, dann da muss man hinhören … und diese Tätigkeit passt so gar nicht in die Charts. Lieber Gott, ich danke Dir auf Knien, dass es noch solche Künstler gibt.
Den Nexus nutze ich nun schon ein paar Jahre, mit der Version 3 gab es einen gewaltigen Sprung nach vorne, die Bedienung ist übersichtlicher geworden und die Sound haben auch dank der überarbeiteten FX Sektion dazu gewonnen. Was die Diskussionen um die Chart-Sounds anbetrifft, kann ich das ganze nicht nachvollziehen, in den 80er Jahren hat sich doch auch keiner darüber aufgeregt, das fast in jedem Chart-Hit die Simmons Drums gehämmert, der DX-7 Bass und das FM-Rhodes sowie das obligatorische „Orchester-Hit“ Sample gedängelt hat. Letztendlich finde ich den
Nexus sehr vielseitig, egal ob für Drums, Pads, Bässe oder Leads. Versucht doch einfach mal die Sounds auch mit anderen VST/AU Instrumenten zu Stacken und schon tun sich neue Klangwelten auf.
@Magicsound-Tonstudio 36179 Bebra Natürlich haben sich auch in den 80ern viele über den DX7 Dosen-Sound aufgeregt! Es ist nur nicht mehr so gegenwärtig, weil „früher alles besser war“.
@Magicsound-Tonstudio 36179 Bebra Natürlich haben früher in den 80ern auch alle Preset-Sounds der Synthesizer verwendet. Im Yamaha DX7, Roland D-50, Korg M1 oder auf den Disketten des EMU Emulator II und Fairlight CMI (wer es sich leisten konnte) gibt es wohl kaum einen Sound, der nicht irgendwo schon eingebaut wurde und deswegen einfach »durch« ist.
Der Unterschied ist nur, dass die Geräte früher relativ teuer waren und auch Studio-Zeit nicht gerade eben billig zu haben war. Mit den heutigen Home-Studios und eben der bewusst auf Presets ausgelegten Klangerzeuger – ich schreibe bewusst nicht »Instrumente« – wird es eben immer einfacher Musik zu produzieren. Klingt irgendwie nach dem, womit sich die Kiddies auf ihren Smartphones sowieso schon zudröhnen? Ok, veröffentlichen! Und Dank der Regelungen der GEMA und deren Tantiemen-Schema wird auch noch der belohnt, der die meisten Stücke veröffentlicht hat. Also hau raus die Sch**** (sorry)!
Natürlich ist das der »Zeitgeist«. Gegen den unsere Eltern und Ureltern zu unserer Kiddie-Zeit auch schon gewettert haben. Ich behaupte trotzdem, dass die Summe der Elemente, wie heutzutage Musik gemacht wird, zu der fatalen Situation am Musikmarkt geführt hat. VSTs wie »Nexus 3« sind ein kleines Puzzleteil, die diesen Trend weiter verstärken.
Finde ich nicht gut.
@Magicsound-Tonstudio 36179 Bebra @ magicsound…. Passten die Telefon- und Steuernummer nicht mehr in den Nickname? Konfession und Studioequipment drin, wären auch noch ganz interessant.
Das Problem ist NICHT die Digitalisierung der Musikproduktion, das Problem ist nicht VSTI x oder y. Das Problem liegt in der Bequemlichkeit des Anwenders und fehlende Kreativität im Umgang mit den gegebenen Werkzeugen und Klangerzeugern.
Im professionellen Bereich liegt auch das Problem in geringeren Budgets, geringerer Risikofreude der (noch wenig verbliebenen) relevanten Labels, anderen Konzepten und Zeitdruck.
Es ist einfach über NEXUS-User zu urteilen.
Für viele ist so ein ROMpler allerdings auch ein Einstieg in die Musik. Ich habe keine Ahnung von Musik und doch habe ich mit den Presets von Tyrell N6 und Hybrid etwas Hörbares zustande gebracht. Ich habe Presets/Sounds etc. gesucht und gefunden und dann kombiniert. Hat ein bisschen funktioniert und klingt so lala. Für mich ist das der Anfang.
Muss ich den Motor verstehen, der meinen Ferrari antreibt, mit dem ich Spaß habe und niemals ein Rennen gewinnen würde? Mir ist in diesen Diskussionen oft etwas zuviel Naserümpfen und eine Spur zuviel Arroganz drin.
Ein Beispiel dazu:
Über Deadmau5 sagen „richtige“ DJs gerne, dass er einen USB-Stick reinsteckt und fertig. Wer Deadmau5s Studio gesehen hat (zB auf auf YT), oder wie er seine Show und den Cube vorbereitet weiß, was er damit meint, dass sein Job zu über 90% im Studio stattfindet.
Standpunkt/Warte.
Und nicht vergessen: Wendy Carlos und Tomita haben meist auch nur Noten von andern Komponisten umgesetzt.
Bisschen Demut tut den Hardcore-Synth-Verfechtern ganz gut.
So, jetzt bin ich bereit mir ein bisschen Prügel einzufangen :-D
Heutzutage wird 80% Müll produziert und mit Schuld daran sind unter anderem solche Kackschleudern wie Nexus. Die liefern noch mehr Einheitsbrei für die unkreativen In Da Box Bastler.
Gute Musik die man sich in 20 Jahren noch zeitlos anhören kann ist sowieso zu 90% mit Hardware und davon 80% Analog gemacht.
Ich nutze auch mal einen U-HE Hive oder Serum.
Aber nur für Flächen oder FX.
Ansonsten klingt Analog einfach besser und vor allem organischer. Verziert mit guten Effekten sterilen Soft Synth total überlegen.
Der neue MFB Synth Pro im VCO Modus mit 8 Stimmen und den 2 Stereo Filtern klingt sowas von organisch schwebend in der Stereo Summe, da kann man solch einen Quatsch wie Nexus in den Eimer schmeißen.
Wenn ich ein bissl Future Flächen Sound will schmeiß ich meinen Virus TI Polar an. Der klingt weitaus besser als so eine Nexus Billigschleuder und ich kann noch wunderbar dran schrauben.
@VirusTI82 Hier sind sicher mehrere Punkte, die diskutiert werden können:
Software vs. Hardware: Hardware ist für viele Menschen unerschwinglich. All jene zu verteufeln, die mit Software Musik machen ist unfair. Zum Klang: Es ist inzwischen erwiesen, daß sich Software nicht verstecken braucht, selbst Profis tun sich schwer, Unterschiede zwischen Soft – und Hardware festzustellen. Twenty One Pilots haben ihre ersten Alben mit Logic Werksounds gemacht – großes Kino!
Gute vs schlechte Musik: Die Frage hat sehr mit persönlichem Geschmack zu tun und weniger mit Software vs. Hardware. Jemand, der mit einem Model D nicht umgehen kann wird auch damit keine gute Musik komponieren können. Daß so viele Menschen heute EDM hören (mag ich z.B. überhaupt nicht) liegt nicht an Nexus o.ä. sondern an vielen Faktoren. U.a. daran, daß sie einfach zu konsumieren ist, man muß sich nicht auf sie einlassen.
Zugang zum Musik machen: Es ist sehr viel einfacher geworden, Musik zu machen. Durch DAW‘s kann man ansehnliche Ergebnisse erzielen, ohne in den Abbey Road Studios aufnehmen zu müssen. Das finde ich eher gut als schlecht, ein Studio muß man sich eben auch leisten können.
Kreativität: Es gibt sowohl bei Software als auch bei Hardware die Schrauber als auch die Preset – Fraktion. Für den Hörer ist das allerdings irrelevant, er versteht / hört den Unterschied nicht und muss es auch nicht.