Sound & Praxis mit der Reverend Guitars Billy Corgan Signature
Akustischer Grundsound & Handling
Durch ihr leichtes Gewicht ruht die Gitarre wahlweise wie ein Kissen auf dem Schoß, oder hängt gut ausbalanciert wie eine Feder am Gurt. Die Saitenlage ab Werk geht bei unserem Testinstrument so gerade noch in Ordnung, bei einer Gitarre mit einem Verkaufspreis von deutlich über 1000,- Euro dürfte man sich aber durchaus ein besseres Setting wünschen. Am akustischen Grundsound hingegen gibt es nichts auszusetzen, die Mühen mit den diversen Verstärkungen zur Verbesserung der Resonanzfähigkeit scheinen sich gelohnt zu haben.
Der Klang ist sehr knackig, mitten- und höhenreich und verfügt über ein ausgesprochen kräftiges Sustain, das auch in den oberen Lagen am Hals bestand hat. Deadspots, Schnarrer oder andere Artefakte sind auf der gesamten Länge des Halses keine auszumachen, nur dann und wann trüben die pieksenden Enden der Bundstäbchen unseres Testinstruments den Spielfluss dann doch ein wenig.
Elektrischer Sound
Die Railhammer-Pickups ergänzen sich prima mit dem akustischen Grundsound der Reverend Guitars Billy Corgan Signature und liefern dabei einen Sound, der tatsächlich irgendwo zwischen einem schmatzigen und süßlich singenden P90-Typ und einem kernigen Humbucker eingeordnet werden kann. So drückt der Halspickup nicht ganz so brutal in den Bässen, sondern setzt dem Sound eher eine glockige Note auf. Und das nahezu frei von Nebengeräuschen, mit denen man ja bei einem klassischen P90 immer mehr oder weniger zu kämpfen hat. In der Mittelstellung des Dreiwegeschalters kommt die Schärfe des Stegpickups hinzu und erweitert den Klang um die Komponente Attack, womit sich bereits in dieser Konfiguration sauber artikulierte und matschfreie Riffs abfeuern lassen.
Das ist ja eigentlich ein ziemlich kleiner Hersteller. Erstaunlich, dass sie zu diesem Preis so schöne und gut klingende Gitarren herstellen können. Die großen Hersteller mit ihren Designabteilungen kriegen die Gestaltung nicht so gut hin wie die Jungs von Reverend, man muss nur mal auf die schwungvolle Linienführung der metallenen Abdeckungen und der Pick Guards achten.
Billy Corgan und satinierte Hälse kann ich allerdings nicht ausstehen, ist beides nicht echt.