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Test: REVV G2, Overdrive Gitarre, Verzerrer Pedal

Low- und Mid-Gain vom Allerfeinsten - das REVV G2!

20. August 2019
REVV G2 Pedal

REVV G2 Pedal

Röhrenpower aus Kanada – die Jungs von REVV wissen seit einer Weile bereits, wie gute Röhrenverstärker gehen. Der Generator 120 MK II oder der REVV Generator 100p gehören zu den besten Alternativen der big names, die man für Bares kriegen kann. Zuletzt haben die Jungs bewiesen, dass sie es schaffen, die Charakteristik der Röhrenverstärker in Pedalformat zu destillieren – das G3 Distortion Pedal hinterließ mit seiner Nachempfindung des Purple Channels des Generator 120 MKII ein formidablen Eindruck und ist unter Gitarristen inzwischen heiß begehrt. Für die kanadische Firma also naheliegend, in der Hinsicht nachzulegen: Das REVV G2 ist dem beliebten Green Channel der Generator Amps nachempfunden. Overdrive-Pedale gibt es wie Sand am Meer, doch die REVV-Reihe schlägt bereits hohe Wellen – der Konsens scheint der zu sein, dass REVV die besten Distortion- und Overdrive-Pedale seit den Mesa Boogie Pedalen gelungen sind. Das G2 ist in der Reihe das Mid-Gain und Crunch-Pedal, das in Kombination mit dem G3 sicher eine gute Figur auf einer Pedaltrain machen dürfte. Für uns also wichtig rauszufinden, was am Hype dran ist. Das G3 konnte überzeugen, hat gleichermaßen gut mit Singlecoil und Humbucker Gitarren arbeiten können. Gilt der Hype auch für das G2?

REVV G2 Verzerrer-Pedal – Facts and Features

Wie bereits erwähnt – das REVV G2 ist das Crunch-Pendant zum G3 und dem Green Channel nachempfunden. Auf den ersten Blick macht das G2 einen stabilen und hervorragenden Eindruck. Ich persönlich bin ein Fan von einheitlicher Optik einer Pedal-Reihe. In der Hinsicht unterscheidet sich das G2 erfreulicherweise nicht nennenswert vom G3. Robustes Stahlblech, edle Lackierung und schwarze Aluknöpfe kommen hier auf den Maßen von 70 x 121 x 32 mm zusammen. Mit knapp über 350 g liegt das Pedal angenehm in der Hand. Gummifüße sind nicht enthalten. Dieser „Amp in a box“ ist also entsprechend schlicht gehalten.

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Im Lieferumfang ist wie bei fast allen Verzerrer-Pedalen inzwischen kein Stromgerät enthalten. Nötig ist das übliche 9 Volt Netzteil, Stromverbrauch beläuft sich auf 17 mA wie auch beim G3 und G4. Selbstredend hat man es auch hier mit True-Bypass zu tun und darüber hinaus mit den erwartungsgemäßen 6,3 mm Klinken am Ein- und Ausgang.

REVV G2 Verzerrer-Pedal – Bedienpanel

Von einem „amp in the box“ zu reden und dann keinen EQ mitzuliefern, wäre ein bisschen frech. Entsprechend haben REVV da nicht gespart und einen dreistufigen EQ bei seinen Pedalen untergebracht. Will heißen, die obere Reihe der Potis bedient mit Bass, Middle und Treble die gewohnten Parameter. Leider gibt es keinen Tone-Regler – über den freut man sich bei einem Mid-Gain-Pedal eigentlich immer. Einbußen in dieser Hinsicht dürfte der EQ ausgleichen. Die anderen zwei Regler links und rechts vom Kippschalter sind das Volume und das Gain.

Der Kippschalter selbst ermöglicht die Wahl zwischen drei Voicing-Optionen: Blue, Red und Off, wobei Blue vor allem die Tiefen betont und den Sound mit einem entsprechenden Low-End ausstattet, während Red den Mitten noch mal einen ordentlichen Push gibt. Blue ist mehr anschlagdynamisch, will heißen, dass das Pedal in dem Modus besonders gut auf die Nuancen des Spiels reagiert. Der Red Modus bietet stattdessen fetten Gain und erinnert in der Einstellung besonders stark an den Generator 120 MKII.  Der Off-Mode ermöglicht einen umfassenden Boost über sämtliche EQ-Parameter.

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All das soll also gewährleisten, dass der REVV G2 als Boost, Crunch-Pedal in einer Preamp-Funktion sein soll – die Gitarristen unter euch wird’s freuen. Da das aber bis zu einem gewissen Grad in der Theorie immer schwierig nachzuvollziehen ist, gehen wir jetzt ohne große Umschweife zur Praxis über.

REVV G2 Verzerrer-Pedal – in der Praxis

Jetzt wird zunächst recht schnell deutlich beim Anmachen: Komplett rauschfrei ist das gute Teil nicht – auch nach Wechsel des Netzteils bleibt es erhalten. Es ist nicht nennenswert und auch nicht wirklich störend und ist der analogen Bauweise mitunter geschuldet, sollte aber hier der Vollständigkeit halber erwähnt werden. Die Gitarre ist eine Schecter Diamond Series mit Coil-Splitter, aufgenommen wurde über einen Laney Lionheart und mit einem Shure SDM57.

Low-Gain Genuss für die Gitarre – der Blue Channel und seine ungemein cremige Charakteristik gefallen sofort – Assoziationen mit dem kalifornisch, muffigen OCD-Charakter werden wach. Für Crunch gibt es eigentlich nichts Besseres, als dass er Präsenz und Resonanz des Amps aufwertet. Ein bisschen bissig ist der Charakter des REVV G2, doch das war beim Green Channel auch schon der Fall. Drückt also ordentlich, ohne zu verwässern. Das hat zweifelsohne Preamp- und Röhren-Charakter – „Amp in a box“ darf als Beschreibung also stehen bleiben.

Der Off-Channel soll einen gleichmäßigen, EQ-basierten Boost darstellen. Wir haben dafür den Gain ein bisschen hochgefahren, Mitten und Bässe leicht erhöht. Ein bisschen muffiger als Blue Channel ist der Boost allemal, trotzdem gilt aber auch hier: Klangliche Transparenz und angemessenes Sustain sind gegeben.

Diesmal versuchen wir uns am Red Channel u. a. mit einem Singlecoil. Erhöhter Gain, der den Revv Amps in Sachen Druck in nichts nachstehen soll – das wird vor allem beim dritten Klangbeispiel deutlich, wo der Gain auf Anschlag gesetzt ist. Klanglich hinsichtlich des Headrooms und der Klarheit bemerkenswert – das REVV G2 klingt nie matschig oder dröhnend. Für das Maximum des Gain wäre eine ganz kleine Schippe mehr vielleicht nicht verkehrt gewesen, aber das ist Geschmacksfrage – für ein Crunch-Pedal ist das klangliche Spektrum allemal ausreichend.

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Fazit

Feine Arbeit, REVV – in Sachen Pedal-Reihe für Low Gain, Distortion und Overdrive gibt es so ein paar Namen wie MXR und Mesa Boogie, die da die absolute Referenz geschaffen haben. REVV dürften sich dort einreihen – das G2 ist vor allem mit seinen Pendants ein hervorragendes Schweizer Taschenmesser für Low-Gain-Aktivitäten. Starkes Teil, dessen einziges Manko das unnötige Rauschen und der etwas muffige zweite Kanal darstellt.

Plus

  • Blue und Red Voice hervorragend
  • wirksamer EQ
  • klanglich flexibel

Minus

  • unnötiges, leichtes Rauschen
  • Boost-Channel klanglich hinter den anderen

Preis

  • 211,- Euro
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