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Test: Roland AX-Edge, Keytar

Ab auf die Bühne

12. Dezember 2018
roland ax edge 1

Roland AX-Edge

Die Produktgruppe der Keytars stirbt nicht aus. In den 80er Jahren so richtig hip geworden, versinken sie immer wieder mal im tristen Dasein, bis einer der Hersteller, namentlich Roland, Korg oder Alesis, sie wieder aufleben lässt. Alle Jahre wieder gibt es dann ein neues Modell. Rein wirtschaftlich betrachtet dürften die Keytars somit nicht der totale Überflieger sein, aber – im Hinblick auf die unregelmäßigen Neuentwicklungen – zum festen Portfolio der Hersteller gehören. So präsentierte Roland unlängst die Keytar Roland AX-Edge und diese haben wir uns einmal genauer angeschaut.

Imposanter Auftritt der Roland AX-Edge

Die Keytar Roland AX-Edge ist in den zwei Farbvarianten weiß und schwarz erhältlich. Da es sich hierbei um ein Performance-Instrument handelt, sorgt Roland dafür, dass man auf alle Fälle optisch auffällt, denn die schwarze Version ziert eine metallic-rot leuchtende Seitenleiste, das fällt auf. Beiden Varianten liegt jeweils eine andersfarbige Seitenleiste bei, diese kann eigenständig ausgetauscht werden. Wie im folgenden Bild zu sehen, kann man auch eigene Designs entwerfen und sich so seine ganz eigene Custom-Keytar konzipieren. Die Optik stimmt also schon mal.

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roland ax-edge

Auch hinsichtlich der Form macht die AX-Edge Keytar Eindruck. Mit vielen Kanten und spitzen Ecken ausgestattet wählt Roland hier ein zur Keytar passendes Design. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff und bringt ohne Batterien 4,2 kg auf die Waage. Somit ist auch bereits geklärt, dass die Keytar nicht nur mit dem zum Lieferumfang gehörenden Netzteil funktioniert, sondern sich auch mit 8 AA-Batterien in Betrieb nehmen kann. Laut Roland sind hierüber bis zu 4 Stunden Dauerbetrieb möglich.

Tastatur und Verarbeitung der Roland AX-Edge

Die Tastatur der schwarzen Keytar ist im Gegensatz zur klassischen weiß-schwarz Aufteilung hier komplett in Schwarz gehalten. Auch dies ein weiteres optisches Highlight.

Die Tastatur ist leichtgewichtet, umfasst 49 anschlagsdynamische Full-Size-Tasten und ist mit Aftertouch ausgestattet. Die Tasten sind äußerst leichtgängig und für mich damit zu ungenau. Verglichen mit den aktuellen Controllerkeyboards hätte man hier etwas mehr Widerstand einbringen sollen, so ist das alles etwas zu leichtgängig.

Die Verarbeitung der Keytar ist sehr gut. Alle Bedienelemente weisen einen ordentlichen Druckpunkt auf und lassen auf eine lange Lebensdauer hoffen.

roland ax edge keytar

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Die Bedienoberfläche ist schnell durchschaut. In der Mitte der Keytar finden sich zehn Buttons zur Anwahl der Soundkategorien. Rechts daneben vier weitere für die Steuerung des Song Players, Arpeggio und Lock. Links reihen sich die Buttons für die globalen Funktionen (Menu, Shift, Write, Exit) sowie Cursor- sowie Plus/Minus-Tasten aneinander. Die wichtigsten Informationen macht die AX-Edge über ein 2x 16 Zeichen Display deutlich. Ein weiteres numerisches Display, das Roland schräg an der Ecke platziert hat, dient zur Anzeige der Preset-Nummer.

Darüber hinaus bietet der Keytar-Hals zwei Potis (Master-Volume, Assignable), vier Buttons für Programm- und Oktavierungsumschaltungen sowie einen Ribbon Controller und eine Modulation-Bar. Über den Ribbon Controller fährt man mit dem Finger rüber und steuert somit Parameter, die Modulation Bar lässt im Stil eines Akkord-Griffs bei der Gitarre hinunterdrücken, hierüber lassen sich weitere Parameter steuern. Dankenswerterweise weist der Ribbon Controller an der Nullstellung zwei kleine Markierungen auf, so lässt sich die Nullstellung – beispielsweise beim Einsatz als Pitchbend – gut wiederfinden.

roland ax edge keytar

Anschlüsse der Roland AX-Edge Keytar

Obwohl Roland bei machen seiner Produkte gerne auf Mini-Anschlüsse setzt, kommt die AX-Edge Keytar mit normal großen Anschlüssen wie zwei 6,3 mm Klinkenbuchsen für den Main-Ausgang sowie zwei weiteren Klinkenbuchsen daher, die als Kopfhörerausgang und Mikrofoneingang dienen. Der Gain des Mic-Inputs ist über ein kleines Poti einstellbar.

Es folgen der Netzteilanschluss sowie ein Power-On/Off, ein MIDI-Duo (In/Out) und eine weitere Buchse für ein Pedal. USB-Ports für die Verbindung zum Computer und USB-Speichermedien sind ebenso vorhanden. Hierüber kann man der AX-Edge Audiodateien zuführen, allerdings werden nur MP3-Dateien akzeptiert.

Die AX-Edge hat eine Bluetooth-Schnittstelle integriert, über die sie u. a. mit der passenden AX-Edge App kommunizieren kann. So lassen sich viele Parameter und Einstellungen über die App vornehmen.

roland ax edge keytar

Zum Lieferumfang gehören das externe Netzteil, ein Tragegurt sowie eine mehrsprachige gedruckte Bedienungsanleitung.

Sounds der Roland AX-Edge Keytar

In den 10 Soundkategorien der AX-Edge Keytar schlummern über 320 Sounds, die Roland in über 500 Presets gepackt hat. Nach dem Aufrufen eines Presets wird im kleinen Display der Name und die Nummer des Sounds angezeigt, zusätzlich erscheint die dreistellige Nummer im zweiten Display an der oberen Ecke. Vor allem im Live-Betrieb und wenn man die Keytar umhängen hat, erleichtert das zweite Display die Bedienung enorm, super Idee. So muss man die Keytar nicht ständig nach oben drehen um einen Blick auf das Display werfen zu können.

Jedes Preset der AX-Edge besteht aus bis zu vier Parts, die kombiniert werden können. Jedem Part lassen sich Effekte oder Filter zuweisen, ebenso lässt sich die Hüllkurve des Sounds editieren. Die Effekte der AX-Edge sind dabei durchaus ansehnlich. Neben Effekten für jeden Part (Chorus, Reverb, Delay und 79 Multieffekte) bietet die Keytar einen Equalizer pro Part, 79 Multieffekte für die Summe sowie einen Master-Kompressor und einen Master-Equalizer. Hiermit lässt sich schon einiges anfangen.

roland ax edge keytar

Hervorzuheben ist der Vocoder der Keytar. Sechs Presets stehen hierfür zur Verfügung, diese lauten auf die Namen Ensemble, Robot, VP-330, 5th Stack, Saw-Sqr/Mod und Noise. Hier könnt ihr die Presets in Aktion hören.

Dank der vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten lassen sich die Sounds der AX-Edge weitreichend editieren. Die Bedienung ist dabei zwar schnell klar, aber es sind dazu viele Tastendrücke notwendig. Live wird man also nur wenig bis gar nichts editieren können. Da die AX-Edge aber klar als Performance-Instrument einzusortieren ist, sehe ich das nicht als Kritikpunkt an.

roland ax edge keytar

Die Klangqualität der AX-Edge ist gut bis sehr gut. Solide Lead-Sounds, die ihre Herkunft teilweise bereits im Namen tragen, wechseln sich mit sehr guten Bass-Sounds und polyphonen Synthesizern und sanften Pads ab. Bei Roland dürfen die Basis-Sounds eines Keyboarders nicht fehlen, so gehören auch Pianos, Bläser oder die allumfassende Other-Kategorie zum Soundrepertoire der Keytar.

Der Fokus liegt aber nicht nur quantitativ klar auf Synthesizer-Sounds. Hier und da wünscht man sich noch ein paar kantigere Sounds, vieles ist für meinen Geschmack etwas weichgespült, damit aber natürlich auch sehr massentauglich.

In der FX-Kategorie finden sich auch vorgefertigte Sequenzen, das klingt dann u. a. so:

Grundsätzlich findet man im AX-Edge somit alles, was man für einen gelungenen Bühneneinsatz benötigt. Editierungen sind wie gesagt möglich, hierfür muss man sich jedoch ziemlich durchs Menü arbeiten.

Extras der Roland AX-Edge Keytar

Neben dem Vocoder bietet die AX-Edge auch einen Arpeggiator. Das Raster lässt sich hier zwischen Viertelnote und 32tel-Note einstellen, fünf Laufrichtungen gibt es, dazu lassen sich die Parameter Shuffle, Velocity und Oktavbereich anpassen.

roland ax edge keytar

Schließt man über USB einen Speicherstick an, lassen sich die darauf befindlichen MP3-Dateien über die AX-Edge wiedergeben.

Ein Lock-Button sorgt dafür, dass man während des Bühneneinsatzes nicht aus Versehen etwas verstellt.

roland ax edge keytar

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Fazit

Die Roland AX-Edge Keytar ist ein absolut gelungenes Instrument für die Bühne. Der klangliche Fokus der Keytar liegt auf Synthesizer-Sounds, die während oder für eine Bühnen-Performance notwendig sind. Aber auch die klassischen Keyboarder-Sounds wie Pianos, Streicher oder Bläser kommen hier nicht zu kurz.

Die Bedienung ist schnell durchschaut, basiert jedoch auf einem teils verschachtelten Menü, so dass man darauf achten sollte, seine Sounds vor dem Auftritt vorzubereiten und abzustimmen. Für eine Editierung auf der Bühne ist die AX-Edge nicht konzipiert.

Dank vielfältiger Bedienelemente und Anzeigemöglichkeiten wie Ribbon Controller oder Modulation Bar, zwei Displays und programmierbaren Tasten lässt sich die AX-Edge auf der Bühne gewinnbringend einsetzen.

Die Keytar ist nicht tot, lange leben die Keytar.

Plus

  • Optik
  • Soundangebot
  • Editiermöglichkeiten
  • Bedienung

Minus

  • nur MP3s als Audioformat
  • sehr leicht gewichtete Tasten

Preis

  • Ladenpreis:
  • AX-Edge (weiß): 911,- Euro
  • AX-Edge (schwarz): 924,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Wirklich was fürs Auge, äußerst schnittig. Bleibe aber dabei, die kleinen Schwarzen hätten rot sein müssen.

    • Profilbild
      Numitron AHU

      Interessanterweise hat ja axel Hartmann im Interview hier gesagt, der erste Entwurf war. Von ihm. Die durchgängig schwarzen Tasten hat ja auch der 20.000€ synthie von ihm.

  2. Profilbild
    Woody

    Ich finde die durchgehend schwarzen Tasten tatsächlich charmant.
    Wie sieht’s mit einer Splitmöglichkeit aus?
    Ich nutze den/die Vortex von Alesis und da kann man schön Sounds verteilen und schnell umschalten.

    • Profilbild
      Felix Thoma RED

      @Woody Hi Moritz9, ja das geht. Jeder der max. 4 Parts kann einer Zone zugewiesen werden, schau mal dieses Video: https://bit.ly/2EhgFuD Da sieht man auch die AX-Edge App, über die sich das Ganze komfortabel steuern lässt.

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