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Test: Icon iKeyboard, USB/MIDI-Controllerkeyboard

Kontrolle mit allem drum und dran

15. August 2018

icon ikeyboard

Der chinesische Hersteller iCon ist nicht nur bei DAW-Controllern und Mix-Surfaces wie den Platform oder QCon Produkten ganz vorne mit dabei, sondern hat seit einiger Zeit auch USB/MIDI-Controllerkeyboards im Angebot. Mit der iCon iKeyboard Serie bietet das Unternehmen Controllerkeyboards in fünf verschiedenen Größen an. Vom kleinen 25-Tasten Modell über die klassischen 49er und 61er Tastaturgrößen bis hin zum großen, aber dennoch sehr kompakt ausfallenden 88-Tasten Modell ist alles dabei, hier sollte jeder Interessent seine für sich passende Größe finden. Doch alles der Reihe nach, die iCon iKeyboard Serie im Test.

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Die iCon iKeyboard Serie

Mit fünf unterschiedlich großen Modellen bietet iCon eine sehr gute Auswahl an Controllerkeyboards an. Für unseren Test erhielten wir das größte Modell mit 88 Tasten, iKeyboard 8X genannt. Funktional unterscheiden sich die fünf Varianten nicht, lediglich der Tastaturumfang fällt entsprechend unterschiedlich aus. Bezeichnet sind die iKeyboards mit den Zusätzen 3X, 4X, 5X, 6X und 8X.

icon ikeyboard

iKeyboard 8X

Vor allem für die kleineren Varianten ist die Anzahl der Bedienelemente erstaunlich hoch, iCon nutzt hier tatsächlich jeden Millimeter Platz aus. Und das, ohne dass es bei der Arbeit im Studio oder auf der Bühne eng werden wird. Hiermit sollte also auch funktional einiges möglich sein. Neben Pitchbend- und Modulationsrad, einem Touch-Fader und einem Push-Encoder mit 11-teiligem LED-Ring bietet das iCon iKeyboard satte 23 Soft-Buttons, eine Vielzahl davon sind mit einer Hintergrundbeleuchtung ausgestattet. Das erleichtert die Arbeit damit in dunklen Umgebungen. Eine Erleichterung stellt auch das dreistellige LED-Display dar.

Die Bedienelemente teilen sich auf in eine Transportsektion mit den Funktionen Play, Stop, Rewind, Forward, Record und Loop. Darüber befinden sich die Buttons Jog (zur Aktivierung des Jog-Wheels Modus samt Shuttle-/Scrubbingfunktion), Program, Pan sowie Read und Write zur Aktivierung bzw. Schreibens von Automationsdaten in der DAW.

 

Links des Touch-Faders befinden sich dazu jeweils zwei Track/Channel- und Oktavierungstasten, drei Elemente zum Solo-, Mute- und Scharfschalten eines DAW-Kanals sowie eine Master-Taste zur Steuerung des Main-Kanals in der DAW. Einzig allein die mit Flip bezeichnete Taste erklärt sich nicht von selbst, auch das Handbuch gibt hierüber keine Auskunft. Eine Nachfrage beim Vertrieb ergibt Klarheit. Hiermit lassen sich die zugewiesenen Parameter des Faders und des Push-Encoders tauschen. Auch nach der Klärung erschließt sich mir die Funktion nicht ganz, aber ok, es mag Nutzer geben, die dies benötigen.

Äußerlich macht das iCon iKeyboard 8X einen soliden und kompakten Eindruck. Vor allem die geringe Tiefe des Controllerkeyboards macht Eindruck, denn hierdurch lässt sich das Keyboard beispielsweise sehr nah an einem Tisch unterbringen oder in einer kurzen Schublade bzw. Keyboardauszug unterbringen. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff, daher bringt es das iKeyboard 8X auch auf gerade einmal 6,61 kg – und das trotz 88 Tasten mit vollem Umfang.

Vorne und hinten sind die Kanten des Gehäuses abgerundet, das verleiht dem Controllerkeyboard eine moderne Optik. Um Platz zu sparen, hat iCon sich dazu entschieden, alle Bedienelemente links der Tastatur unterzubringen. Dadurch wird das Gehäuse zwar etwas in die Länge gezogen, nur so bleibt das iKeyboard aber so schön kompakt.

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Anschlüsse und Tastatur des iCon iKeyboard

Direkt hinter dem Bedienfeld befinden sich die Anschlüsse des iCon iKeyboard 8X. Hierzu gehören zwei Eingänge für Pedale, einmal Expression- und einmal Sustain-Pedal. Löblicherweise gehört das iKeyboard zu den Controllerkeyboards, die neben einem USB-Anschluss auch eine fünfpolige MIDI-Buchse besitzen. Hierüber lassen sich andere MIDI-fizierte Geräte ansteuern und spielen. Seinen Strom bezieht das iKeyboard entweder über den USB-Port oder das nicht zum Lieferumfang gehörende Netzteil. Abgerundet wird das Ganze von einem Power-On/Off-Schalter, auch das im Jahre 2018 keine Selbstverständlichkeit.

icon ikeyboard

Das geringe Gewicht des Controllerkeyboards deutet auch bereits darauf hin, dass die Tastatur, ebenso wie das Gehäuse aus Kunststoff besteht. Die 88 Tasten sind allesamt leicht gewichtet und anschlagsdynamisch. Die Gewichtung fällt leicht aus und wäre für Konzertpianisten sicherlich nicht das Richtige. Der klassische Home-Producer wird hiermit aber sicherlich glücklich. Denn neben der guten Verarbeitung überzeugen die Tasten mit einer schnellen Rückfederung in ihre Ausgangsposition. Dabei klappert nichts oder federt gar nach. Ebenfalls kann die Tastatur des iCon iKeyboard 8X mit sehr geringen Anschlagsgeräuschen überzeugen, da hat man schon deutlich Lauteres erlebt – sehr gut.

icon ikeyboard

Zum Lieferumfang der iKeyboards gehört ein mehrsprachiger Quick-Start-Guide, ein für den Betrieb notwendiges USB-Kabel sowie eine CD mit Treibern und Utilities. Hierauf findet man auch die Software iMap für Windows und OSX. Hiermit lassen sich alle Funktionen des Keyboards bequem am Computer programmieren und speichern. Alternativ bietet iCon diese neben den ausführlichen Handbüchern auch auf seiner Website zum Download an. Laut iCon arbeiten die iKeyboards mit Windows ab Version XP (jeweils 32/64 Bit), OSX ab Version 10.8 und iOS 7-11 zusammen.

Anschluss des iCon iKeyboard

Der beiliegende Quick-Start-Guide bietet bereits bebilderte Kurzanleitungen zur Inbetriebnahme unter den gängigen DAWs Logic, Cubase, Reason, Bitwig, Nuendo, Studio One, Samplitude, Reaper und Pro Tools. Unter Cubase und OSX lautet die Devise für den normalen Spielbetrieb ohne zusätzliche Steuerungsfunktion „anschließen und loslegen“, aber da das iKeyboard zusätzlich auch das Mackie Control- und HUI-Protokoll versteht, kann es ggf. notwendig sein 1-2 Häkchen in der DAW zu setzen. Weitergehende Infos dazu lassen sich von der Website des Herstellers herunterladen.

icon ikeyboard

Um es vorweg zu nehmen: Während des Tests arbeitete das iCon iKeyboard 8X tadellos mit Cubase zusammen. Alle Funktionen, egal ob das Wechseln zwischen den Kanälen, die Transportsteuerung, das Aktivieren der Write/Read-Funktion etc. hat das iKeyboard tadellos in Cubase fernsteuern können. Das haben wir bei der Vielzahl der Controllerkeyboards die das – zumindest auf dem Papier – ebenfalls alles beherrschen auch schon anders erlebt.

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iMap – Editor des iCon iKeyboard

Da man am iKeyboard selbst nichts programmieren kann, erfolgt die gesamte Einstellungsarbeit innerhalb des Software-Editors iMap. Insgesamt 11 Setups lassen sich erstellen, wovon jedoch 10 fest den jeweiligen DAWs zu geordnet sind und sich dementsprechend kaum bis gar nicht ändern lassen. Lediglich ein Setup ist für ein User-Preset vorgesehen, dieses darf man dann auch nach Herzenslust programmieren. So schön das ist, ein paar mehr User-Presets hätten es dann doch sein dürfen. Da hilft auch die Tatsache nicht hinüber hinweg, dass man das aktuelle Setup auf der Festplatte abspeichern kann. So kann man zwar ohne Probleme unterschiedliche Setups für mehrere Einsatzgebiete festlegen und bei Bedarf aufrufen, man muss jedoch immer den Weg über den Editor gehen. Möchte man beispielsweise live zwei oder mehr unterschiedliche Setups nutzen, geht das zumindest nicht ohne Computer und ohne Aufrufen von iMap.

icon ikeyboard

Wer sich nach diesem Test noch nicht ganz für das iKeyboard entscheiden kann, sollte sich unseren Ratgeber Die besten MIDI Controller-Keyboards nicht entgehen lassen. Neben vielen Tipps zum Finden des richtigen Controllerkeyboards findet ihr hier auch weitere potentielle Kandidaten.


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Fazit

Mit den iKeyboards 3X bis 8X ist iCon ein echter Volltreffer geglückt. Eine solide Verarbeitung mit sehr kompakten Maßen bietet der Hersteller seinen Kunden, die Tastatur lässt sich wunderbar spielen und reagiert sehr schnell, ist dazu sehr leise, selbst bei vollem Anschlag. Die Anzahl und die Funktionen der Bedienelemente sind für ein Controllerkeyboard dieser Größe sehr luxuriös, da bietet die Konkurrenz in der Regel deutlich weniger. Während des Tests arbeitete das iCon iKeyboard 8X tadellos mit Cubase unter OSX zusammen, da macht das Arbeiten von Beginn an richtig Spaß.

Einziger und für viele vielleicht verschmerzbarer Kritikpunkt ist die Tatsache, dass man über den Editor iMap nur ein einziges User-Preset speichern kann. Da hätte iCon durchaus etwas spendabler sein können.

Plus

  • Tastatur
  • Funktionsumfang
  • Verarbeitung

Minus

  • nur ein User-Preset

Preis

  • Ladenpreise:
  • iKeyboard 3X: 89,- Euro
  • iKeyboard 4X: 99,- Euro
  • iKeyboard 5X: 119,- Euro
  • iKeyboard 6X: 149,- Euro
  • iKeyboard 8X: 199,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Atarikid AHU

    Sehr schöner Test, und fast ein interessantes Produkt. Bei einem User-Preset und fehlendem After-Touch hätte ich keine drei Punkte vergeben. Da hilft es auch nicht, dass die Keyboards wirklich günstig sind.

  2. Profilbild
    Tai AHU

    Atarikid, sehe ich genauso. Mit Aftertouch wäre es eine Überlegung wert, vieles stimmt, mir gefällt die radikale Reduktion der Aussenmasse

  3. Profilbild
    Mick AHU

    Laut Amazona ist fehlendes Aftertouch, wohl nicht relevant, selbst wenn auch sonst Modulationsmöglichkeiten fehlen, man siehe Korg Prologue!;-)

  4. Profilbild
    ukm

    Hochwertige Tastatur- ?
    Aftertouch – nein
    Robuste Wheels in Normalgröße – ?
    76-Tastenversion – nein
    freibelegbare Controller – ?
    MIDI-Ausgang – ja
    Abstellfläche für Audio-Interface und NumPad – nein
    On/Off-Schalter – nein

    • Profilbild
      Johnnie Beamer

      @ukm Die Controller-Wheels und die Steuertasten sind frei belegbar, über die iMap-Software.

      Das Modwheel ist in der Tat unbrauchbar – es liegt, bedingt durch die abgeschrägte Gehäuseform, quasi vertieft neben der tiefsten Taste. Außerdem ist es viel zu rutschig: man muss mit dem Finger immer umgreifen. Man hätte die Einkerbung lieber weggelassen oder nur als dünne Rille gestaltet.

      Hochwertig ist die Tastatur ganz sicher nicht. Sie klappert zwar nicht, aber die schwarzen Tasten sind wesentlich geringer „gespannt“ als die weißen, und somit empfindlicher. Und „leicht gewichtet“ sind die Tasten entgegen der Behauptung im Testbericht auch eben genau nicht. Gewichtete Tastaturen haben nämlich nicht nur eine Feder, sondern auch ein kleines Gewicht auf der Unterseite der Tasten. Hier ist definitiv nur eine Feder vorhanden und kein Gewicht. (Gewichtung bitte nicht gleichstellen mit Hammermechanik, das ist ja nochmal was anderes)

  5. Profilbild
    Numitron AHU

    Ich finde es toll, dass es midi din gibt zu diesem preis,
    Und das es in der tiefe wenig platz braucht.
    Pratisch für modulsynths ohne tasten.

  6. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Mir gefällt dieses extrem reduzierte Design nicht , besonders, wenn die Haptik darunter leidet. Die beiden Wheels sind ja wirklich ein Witz, dazu noch völlig ungünstig platziert, und ein reiner Keyboard-Controller sollte auch Aftertouch bieten.

  7. Profilbild
    citric acid

    Sehe ich das richtig, das es kein Ableton Live Template gibt? Das finde ich schade. Nach aftertouch und cv und gate out hatte ich als erstes geschaut…weiss auch nicht warum ich da jetzt so sehr drauf achte ;)

  8. Profilbild
    tonvibration

    Eigentlich mal schön, einen so auf die Klaviatur beschränkten Controller zu haben. Aber vielleicht hätte man ein paar der 23 Gummitasten durch sinnvolle Doppelbelegungen noch sparen können und dafür 2-3 der Touchfader? Dann auch gerne mit Pressure als zusätzliche Dimension. Und nur ein User-template? Das ist echt arm und komplett unverständlich…. (kann ja wohl nicht teuer sein, und mit den ganzen Gummitasten könnte man über hold+ Taste auch den Wechsel ohne zusätzliche Elemente realisieren)… da ist noch Luft nach oben.

  9. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Danke für den guten Testbericht,
    ich hätte jedoch zusätzlich eine Frage: Sind die Midi Controller mit einem normalen Keyboard (Bsp: Yamaha PSR 3000) kompatibel ? Ich möchte das Midi Keyboard nämlich gerne für den Live-Betrieb nutzen, da mir die 61 Tasten meines PSR 3000 zu wenig sind würde ich gerne die Sounds des PSR auf dem Icon spielen, vielleicht kann mir ja jemand sagen ob das möglich ist.
    Mit freundlichen Grüßen
    Maximilian

    • Profilbild
      Felix Thoma RED

      Hallo,
      mit dem PSR 3000 sollte das eigentlich gehen, sofern Du beide Keyboards über ein MIDI Kabel verbindest (Icon: MIDI Out, Yamaha: MIDI In). Sicherheitshalber aber vorab im Handbuch des Yamahas nachschauen. Felix

  10. Profilbild
    Johnnie Beamer

    Ich hab mir das iKeyboard 6X besorgt, weil es nicht viel Platz auf dem Tisch einnimmt.

    Ich muss sagen, ich habe eher gemischte Gefühle.

    Es ist wirklich angenehm leise, da klappert und federt nichts. Die Dosierbarkeit des Anschlags ist bei niedriger Anschlagsstärke nicht schlecht, aber die scharzen Tasten haben eine deutlich schwächere Feder, so dass diese Töne eine deutlich höhere Velocity haben als die weißen. Schnelle, gleichmäßige Läufe kriegt man damit einfach nicht hin. Ein 45g-Gewicht am äußersten Ende einer Taste lässt die weißen Tasten nicht einsinken, die schwarzen schon.

    Außerdem ist die Velocity-Kurve ungeeignet: Selbst wenn ich sanft spiele, ist es nahezu unmöglich, Velocity-Werte von unter 80 zu erzeugen.. Man „kratzt“ ständig beim Maximalwert von 127 rum.
    Die Einstellbarkeit der Velocity-Kurve über die iMap-Software ist leider ein Witz: die Kurven unterscheiden sich nämlich komplett gar nicht im oberen Bereich. Nur die Empfindlichkeit in unteren Velocity-Bereich lässt sich damit ändern – und den unteren Bereich trifft man wie gesagt eh fast nicht.
    In einem Piano-Plugin wie dem Grandeur aus NI Komplete muss ich die plugin-interne Velocity-Kurve „super soft“ auswählen, um ansatzweise vernünftig dosiert spielen zu können.

    Werde mich mal mit Icon in Verbindung setzen, ob da nicht per Firmware-Update noch was geht…

  11. Profilbild
    YingYang76

    Ich habe das iKeyboard 88X weil ich aufs Geld schauen musste. Und 200€ für 88 Tasten ist schon super. Ich finde die Hardware für das Geld noch echt okay. Aber die Software (IMAP) ist der Größte Müll den es Gibt. Bei den ICON Keyboard Controllern geht das ja (so wie ich das Verstehe) über 2 virtuelle Midi Ports. Einer für das Mackie Protokol (DAW Steuerung) und über den anderen läuft das Keyboard. Wenn ich jetzt z.B. die Velocity Kurve ändern will, muss ich diese behinderte IMAP Software laden, die gewünschte Velocity Kurve auswählen und dann an das Keyboard senden. Aber egal was ich über die Software ändere bringt alles durcheinander. Midi Port 2 sendet garkeine Daten mehr. Und Midi Port 1 (DAW Steuerung) auf allen Keyboard Tasten (obwohl in der Standard Konfiguration nur die DAW Steuerung Mididaten sendet) . Will heißen….. Mit IMAP die Originale Firmware wieder herstellen. Und ja nichts mehr ändern, dann kann man wenigstens das Keyboard und die DAW Steuerung einwandfrei nutzen. Aber leider nur mit der Standard Velocity und leider auch mit umgepolten Sustain Pedal.

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