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Test: Roland HP-504, Digitalpiano

(ID: 97839)

Tastatur

In dieser Preisklasse statten die Hersteller ihre Digitalpianos leider noch nicht mit Holztastaturen aus. Ausnahme ist zwar die CA-Serie von Kawai, aber ansonsten setzen alle auf Kunststoff. Somit verfügt auch das HP-504 über eine Tastatur aus Kunststoff. Für einen besseren Grip ist diese mit einem synthetischen, Elfenbein ähnlichem Material ausgestattet. Beim HP-504 kommt die PHA-4 Tastatur mit Druckpunkt zum Einsatz, die insgesamt einen guten Anschlag bietet und schön griffig ist. Schon nach kurzem Anspielen habe ich ein gutes Gefühl für die Tastatur. Die Verarbeitung ist Roland-typisch sehr gut, da gibt es nichts zu kritisieren. Auch hinsichtlich der Repetitionsfähigkeit macht die PHA-4 Tastatur eine gute Figur. Für die Preisklasse wirklich sehr gelungen.

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Klangerzeugung und Effekte

Das HP-504 verfügt über die SuperNATURAL-Klangerzeugung und bietet insgesamt 349 Klänge. Erstaunlich viel für solch ein Mittelklasse Modell. Aufgeteilt sind die Sounds in die Kategorien Grand Piano, Upright Piano, E-Piano und Others. Während die ersten drei Kategorien jeweils nur 4-14 Sounds beinhalten, hat der Hersteller die restlichen Sounds allesamt in die Others-Kategorie einsortiert. Und da sind wir auch schon bei einem großen Problem des HP-504 – die Anwahl der Sounds. Alle Kategorien des Digitalpianos lassen sich nur mit Hilfe der Plus/Minus-Tasten durchsteppen. Bei 10-15 Presets wunderbar, bei über 300 extrem nervig. Möchte man auf die schnelle Mal eine Brass Section oder ein Synth Pad spielen, muss man erst relativ lange die Plus/Minus-Taste drücken, die zwar dann im Schnelldurchlauf alles durchgeht, aber immer noch zu lange braucht, bis man endlich am Ziel angekommen ist. 2-3 weitere Kategorie-Tasten wären dann extrem hilfreich gewesen.

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Leider zu ungleichmäßig aufgteilt - die vier Kategorie-Taster des HP-504

Leider zu ungleichmäßig aufgeteilt – die vier Kategorie-Taster des HP-504

Unabhängig davon ist die Soundqualität des HP-504 aber richtig gut. Bei knapp 350 Sounds gibt es zwar immer welche, die nicht ganz auf der obersten Qualitätsstufe angesiedelt sind, aber insgesamt klingt hier alles gut bis sehr gut. Hervorheben möchte ich daher nur die A- und E-Pianos. Egal ob man die klassische Etüde oder das Retro-Upright spielen möchte, das HP-504 ist in Sachen Pianos sehr gut aufgestellt. Sehr schön ist die Tatsache, dass das Digitalpiano auch über den Piano Designer verfügt, mit Hilfe dessen man Zugriff auf Dämpfer-, Key Off-, Gehäuse- und Saitenresonanz sowie weitere Klangdetails hat. So kann sich am HP-504 jeder seinen eigenen Wunsch-Piano-Sounds kreieren. Auch die E-Pianos bieten mit 10 Vertretern eine gute Auswahl an elektronischen Pendants. Hier dürfte es meiner Meinung nach ruhig etwas aggressiver und dreckiger zugehen, da finde ich vieles soundtechnisch einfach zu nett und lieb. Dazu kommt, dass das HP-504 über keinerlei passende Effekte verfügt, um die E-Pianos in irgendeiner Art und Weise aufzupeppen.

Lediglich ein Ambience-Effekt (Reverb) sowie ein Brilliance-Regler ermöglichen die Positionierung des Klaviers in der Kathedrale oder sorgen dafür, dass die Höhen/Tiefen etwas mehr zur Geltung kommen. Es gibt zwar auch einen Rotary-Effekt, der ist jedoch ausschließlich den Orgeln vorbehalten. Insgesamt zwar eine gute Qualität, aber eindeutig zu wenig Auswahl.

HP504-5

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Atarikid AHU

    Felix, danke für einen weiteren Test in Sachen Digitalpianos. Anhand der Soundbeispiele muss ich wirklich sagen, dass mir einige andere Pianos die du getestet hast, besser gefallen. Die Soundflut finde ich eher kontraproduktiv, zumal man das ja alles mitbezahlt, ob man’s nun braucht oder nicht. Eine Handvoll guter Pianosounds, eine anständige Klaviatur und Ausgänge… Wer mehr braucht ist doch mit einer Workstation besser bedient, oder?

  2. Profilbild
    vssmnn AHU

    kritik gilt allgfemein den Herstellern von Digitalpianos:

    Anstelle den Geräten weitere i.d.R. nicht benötigte Features oder Nonens-Sounds einzubauen, sollte allgemein an der Verarbeitungsqualität der Chassis gearbeitet werden.
    Bei meinem letzten Besuch in einem Musikfachgeschäft ist mir krass aufgefallen, daß z.B. die Pedalstreben meist sehr biegsam sind, der oftmals zu geringe Abstand der Pedale zum Boden ein Aufstellen auf Teppich nicht zulässt, bzw. im allgemeinen die Konstruktionen sehr fragil erscheinen.

    Auch sollte man beachten, daß bei Digitalpianos eine ähnliche Entwicklung beginnt, wie bei Kleinwagen, die auch immer größer werden, bis die Modelle Ihrer ursprünglich angestammten Gattung entsagen.
    Irgendwann bringt dann ein Hersteller ein auf die wesentlichen Funktionen reduziertes Modell heraus und der Zyklus beginnt wieder von vorn.
    Das in einigen Modellen kein Diskettenlaufwerk drin ist, weundert mich, denn vom Klang her, könnte man es vermuten.
    Ich habe ein uraltes Roland HP235 (muss bald 20 Jahre alt werden) mit 2 fetten Breitbandlautsprechern und robuster Verarbeitungsqualität und ziehe dieses Modell immer noch einigen aktuellen Geräten in der Preisklasse bis ca. 1500€ vor.

  3. Profilbild
    jeffvienna

    Features wie 349 Sounds oder Wifi verstehe ich für ein Wohnzimmer-Digitalpiano ehrlich gesagt überhaupt nicht. Aber Roland hatte in den letzten 10-15 Jahren ein ausgeprägtes Gespür für unrequested Features. Ich denke nur an V-Link… hat das irgendjemand jemals verwendet? Visionäres Denken ist anders…

  4. Profilbild
    MidiDino AHU

    Ich glaube schon, dass all die Features (Sounds & Wifi) interessant sind, zwar weniger für aktive Musiker, doch berücksdichtigt man das Altenheim-Design der HP-Serie, erkennt man plötzlich einen rasant wachsenden Markt … Wer will den Alten den gebotenen Spaß nehmen ;-)

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