HP-Serie goes Wifi
Digitalpianos gehören beim Hersteller Roland schon lange zum Produktkatalog. In regelmäßigen Abständen werden diese überarbeitet, mit den neuesten Funktionen ausgestattet und als neue Serie herausgebracht. So wurde kürzlich auch die HP-Serie überarbeitet, wir haben uns das Mittelklasse Modell, das Roland HP-504 einmal genauer angeschaut.
Info
Über den optischen Eindruck braucht man nicht viele Worte über das Roland HP-504 zu verlieren. Erhältlich ist es in den Farben Rosenholz, Schwarz Matt und Weiß. Mit den Maßen 138,7 x 42,9 x 104,0 cm (BxTxH) und einem Gewicht von rund 52 kg ist es normal groß und schwer. Der Unterbau des HP-504 besteht aus einer stabilen Holzkonstruktion mit integriertem 3-fach Pedal, das sogar Halbpedal-fähig ist.
Die Oberfläche des HP-504 wirkt aufgeräumt und klar gegliedert. Roland setzt bei der aktuellen HP-Serie voll auf Taster, so dass auch beispielsweise der Lautstärkeregler als Taster ausgelegt ist. Das hat den Vorteil, dass für Kopfhörer und internes Soundsystem unterschiedliche Lautstärken eingestellt und gespeichert werden können. Es lässt sich sogar eine Maximallautstärke fest einspeichern. Zur Anwahl der Sounds gibt es vier Kategorie-Taster, die Namen der Sounds werden in gut leserlicher Kurzform im 16-Segment LC-Display angezeigt. Auch für Effektsektion, Recorder sowie Split, Transpose und weitere Funktionen stehen separate Taster zur Verfügung, so dass die Bedienung des HP-504 intuitiv und einfach gehalten ist.
Zum Lieferumfang gehört eine Aufbau- und Bedienungsanleitung ebenso dazu wie das Notenheft „Roland 60 Classical Piano Masterpieces“, in dem man unterschiedlichste Klavierstücke findet.
Felix, danke für einen weiteren Test in Sachen Digitalpianos. Anhand der Soundbeispiele muss ich wirklich sagen, dass mir einige andere Pianos die du getestet hast, besser gefallen. Die Soundflut finde ich eher kontraproduktiv, zumal man das ja alles mitbezahlt, ob man’s nun braucht oder nicht. Eine Handvoll guter Pianosounds, eine anständige Klaviatur und Ausgänge… Wer mehr braucht ist doch mit einer Workstation besser bedient, oder?
kritik gilt allgfemein den Herstellern von Digitalpianos:
Anstelle den Geräten weitere i.d.R. nicht benötigte Features oder Nonens-Sounds einzubauen, sollte allgemein an der Verarbeitungsqualität der Chassis gearbeitet werden.
Bei meinem letzten Besuch in einem Musikfachgeschäft ist mir krass aufgefallen, daß z.B. die Pedalstreben meist sehr biegsam sind, der oftmals zu geringe Abstand der Pedale zum Boden ein Aufstellen auf Teppich nicht zulässt, bzw. im allgemeinen die Konstruktionen sehr fragil erscheinen.
Auch sollte man beachten, daß bei Digitalpianos eine ähnliche Entwicklung beginnt, wie bei Kleinwagen, die auch immer größer werden, bis die Modelle Ihrer ursprünglich angestammten Gattung entsagen.
Irgendwann bringt dann ein Hersteller ein auf die wesentlichen Funktionen reduziertes Modell heraus und der Zyklus beginnt wieder von vorn.
Das in einigen Modellen kein Diskettenlaufwerk drin ist, weundert mich, denn vom Klang her, könnte man es vermuten.
Ich habe ein uraltes Roland HP235 (muss bald 20 Jahre alt werden) mit 2 fetten Breitbandlautsprechern und robuster Verarbeitungsqualität und ziehe dieses Modell immer noch einigen aktuellen Geräten in der Preisklasse bis ca. 1500€ vor.
Features wie 349 Sounds oder Wifi verstehe ich für ein Wohnzimmer-Digitalpiano ehrlich gesagt überhaupt nicht. Aber Roland hatte in den letzten 10-15 Jahren ein ausgeprägtes Gespür für unrequested Features. Ich denke nur an V-Link… hat das irgendjemand jemals verwendet? Visionäres Denken ist anders…
Ich glaube schon, dass all die Features (Sounds & Wifi) interessant sind, zwar weniger für aktive Musiker, doch berücksdichtigt man das Altenheim-Design der HP-Serie, erkennt man plötzlich einen rasant wachsenden Markt … Wer will den Alten den gebotenen Spaß nehmen ;-)