SPD für Hybrid-Performance
Roland auf dem Weg zum Nutzer
Die Firma Roland ist spätestens seit der Einführung der V-Drums einer der größten Hersteller von elektronischem Schlagwerk und oft Vorreiter neuer Entwicklungen.
Vor genau 14 Jahren besaß ich kurz das erste Produkt dieser Art von Roland, das hieß damals einfach nur SPD-S oder Sampling Pad. Diese damals neue Produktlinie sollte es ermöglichen, eigene Sounds aufzunehmen und direkt aus dem Gerät spielen zu können, ohne externe Soundmodule zu benötigen.
Damals waren sowohl ich als auch der freundliche Roland Kundenservice sehr betrübt über fehlende Möglichkeiten der Synchronisation des ansonsten guten Produktes. Es fehlte vor allem ein eingebautes Metronom als Timing-Referenz beim Spielen, und MIDI-Clock wurde vom ersten SPD-S auch nicht verstanden. Die “stand-alone” Idee des Sampling-Pads stand wohl damals so weit im Vordergrund, dass diese Inselstrategie unglücklicherweise auch die Konnektivität an anderer wichtiger Stelle betraf.
Aber nun weg von meinem damaligen Schmerz und direkt zu den Feinheiten dieses Pads, dass nun inzwischen 4 Jahre am Markt ist und schon als Klassiker gesehen werden darf. Zusätzlich gibt es inzwischen auch ergänzend eine SE-Variante. Grund genug, sich nochmals beide anzusehen
Auspacken und erste Eindrücke
Wie immer bei Roland begrüßt zunächst ein perfektes Verpackungskonzept. Das Gerät wirkt direkt solide, die Pads angenehm weich – aber nicht zu weich! Wie zuvor gibt es neun Spielflächen, sechs rechteckige mittig und drei flache oben, für Anschläge mit dem Schaft des Stockes.
Die Anschlüsse der Klinkenbuchsen an der Rückseite rasten sehr solide – solche Details machen das Gerät tatsächlich bühnentauglich und hinterlassen weiter gute Eindrücke.
Die Bedienelemente vorne wirken aufgeräumt und fassen sich gut an. Die Drehregler laufen satt und genau und sind besser zu greifen als zuvor.
Vier Gummifüße auf der Unterseite ermöglichen den Betrieb auf einem Tisch, und natürlich gibt es auch wieder die Anschluss-Bohrungen für Rolands Haltesystem APC-33.
Und was fällt mir da direkt auf? Diese Evolutionsstufe der SPD-Serie könnte den Weg in mein Studio finden: ein separat regelbares Metronom! Und im Menü kann man es sogar beliebig auf die Ausgänge schicken (also z.B. auch nur auf Kopfhörer) und aus verschiedenen angenehmen Clicksounds auswählen!
Gleich mal im Handbuch nachgeschaut und siehe: Auch MIDI-Clock wird nun verstanden, somit kann sich das SPD-SX zur Synchronisation vom Tempo zumindest nach externen MIDI-Geräten richten (wenn auch nicht MIDI-Clock ausgeben!).
Danke, Roland!
Menü und Display
Überhaupt macht das Menü einen aufgeräumten und selbsterklärenden Eindruck, zumindest für Menschen, denen einfache englische Begriffe keine Probleme bereiten. Noch dazu wird vieles mit kleinen animierten Piktogrammen zusätzlich erklärt und angezeigt.
Und es gibt drei Multifunktionstaster unter dem kleinen Bildschirm für direkten Zugriff auf die angezeigten Tabs und Einstellungen – super.
Lebensrettend (na ja, aber mindestens beruhigend) ist der gut erreichbare “All Sounds OFF”-Taster – falls die Kiste mal zu viele Sounds gleichzeitig ausgibt und man nicht mehr weiß, woher die alle kommen und wie man sie einzeln bändigt.
Das schwarze Design gefällt mir und wirkt professioneller als der Vorgänger. Rote LEDs zieren jedes einzelne Pad und lassen sich im Menü leicht abschalten, ebenso die ständig blinkende Tempo-LED, das gefällt auch.
Anschlüsse
Oh, ja – das SPD-SX versteht nun einiges mehr. Es gibt nun vier Mono-Trigger-Eingänge, ausgelegt als zwei Stereo-Klinkenbuchsen. Hier kann man also über die passenden Kabel vier einzelne externe Pads oder Akustik-Drum-Trigger anschließen, für noch engere Integration in ein bestehendes Drumset. Auch die Stereo-Trigger-Pads von Roland werden verstanden, dann allerdings insgesamt nur zwei.
Zwei Fußschalter finden auch wieder Platz und sind als vielseitige Bedienschalter oder weitere Sound-Trigger konfigurierbar.
Es gibt einen regelbaren Stereo-Master-Ausgang, einen regelbaren Kopfhörerausgang und neu einen extra mschbaren Stereo-“Sub-Out” (alles Klinke).
Wieder dabei ist natürlich der Stereoeingang (im „Gain“ regelbar von Mic- bis Line-Level) für die direkte Aufnahme von Samples und Sounds per Mikrofon oder Line-Quelle – der “claim to fame” dieser Geräteserie.
MIDI In/Out ist auch wieder am Start mit den schon oben euphorisch beschriebenen Verbesserungen der Implementation.
Es gibt keinen Slot mehr für Speicherkarten. Allerdings stehen intern bereits 2 GB Speicherplatz zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es aber zwei großartige neue USB-Anschlüsse:
Einer ist als USB-Host-Anschluss gedacht, über den man Sounds und Samples direkt von einem USB-Stick in das Gerät laden kann.
Und dann noch einen USB-Anschluss, für die direkte Verbindung mit einem Computer zum Editieren der Kits. Willkommen im Jetzt und willkommen zum einfachen Editieren – auf der nächsten Seite.
Ich fand das spd sx interessant, habe dann aber einfach das alesis samplepad für einen bruchteil des preises gekauft. Ist auch cool um ein nord drum modul anzusteuern.