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Test: Sonicware SmplTrek, Sampler und Mini-Groovebox

Sampler-Groovebox mit vielen Möglichkeiten

10. Februar 2023

sonicware smpltrek test groovebox

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Die kleine japanische Synthesizerfirma Sonicware mit dem Mastermind und Entwickler Dr. Yu Endo baut zwar Maschinen mit kleinem Formfaktor, aber mit großen Zielen und Ambitionen: Die 2004 gegründete Synthesizer-Schmiede möchte mit neuen Erfindungen und Weiterentwicklungen bestehender Konzepte an einer „Next Synthesizer Revolution“ Anteil leisten, so wie es zuletzt die Entwicklung der Digitalsynthesizer vermochte. Der Sonicware SmplTrek ist eine portable, kompakte Groovebox mit integriertem Sampler, der, wie von der Firma gewohnt, sehr viele Features unter der kleinen Haube hat.

Der Sonicware SmplTrek im Test

Übersicht des Sonicware SmplTrek

Der Sonicware SmplTrek ist ein mobiler Sampler mit umfangreichem 10-Spur-Sequencer, Effekt-Prozessoren, großer Sound-Library, Streaming-Möglichkeit und einer umfangreichen Reihe an weiteren Features. Durch die kompakte und leichte Bauweise, den Batteriebetrieb sowie dem eingebauten Mikrofon und Lautsprecher kann er absolut autark in jeder Umgebung auch abseits des Studios zum Einsatz kommen, was die kreative Suche nach Sampling-Schallquellen drastisch erweitert. One-Touch-Sampling, SP-404-artiges Live-Fingerdrumming, flexibles Song-Making mit 16 Szenen und 10 Tracks, Effekte, Automationen, Time-Stretching, Mixing – der SamplTrek bietet komplexe und umfassende Möglichkeiten, die weit über einen reinen Sampler hinausreichen und das kreative Arbeiten mit Samples in einem kleinen Paket ermöglichen. Man könnte den SmplTrek auch eine portable, samplebasierte Mini-Workstation nennen.

Erster Eindruck der Sonicware Hardware

Ich befreie den Sonicware SmplTrek aus seinem Karton und halte das 175 x 147 x 460 mm große Gerät in meinen Händen. Das Kunststoffgehäuse wirkt gut verarbeitet und trägt mit zu dem leichten Gewicht von nur 0,55 kg bei. Der SmplTrek liegt gut in der Hand und das grafische Layout erscheint übersichtlich und sinnvoll angeordnet. Auf der rechten Seite befindet sich ein Micro-USB-Anschluss für direkte USB-Aufnahme etwa von einem Smartphone sowie der SD-Karten-Slot. Erste Kritik an dieser Stelle: Ein USB-C-Anschluss anstatt Micro-USB wäre weitaus robuster und positiver gewesen. Eine SD-Karte bis maximal 32 GB Größe, die zum Arbeiten mit dem SmplTrek erforderlich ist, gehört nicht zu dem Lieferumfang.

Oben rechts auf der Front des Gehäuses findet man das eingebaute Mikrofon mit Gain-Regler, das zwar ebenso wie der eingebaute Lautsprecher auf der gegenüberliegenden linken Gehäuseseite nicht mit einer überragend hohen Qualität besticht, aber dennoch im Kontext dieses Geräts absolut sinnvoll ist und in vielen Situationen sehr hilfreich sein kann.

Die Rückseite des Sonicware SmpTrek beherbergt zwei 5-polige DIN-Buchsen für MIDI-In und -Out, zwei 6,3 mm Klinkenausgänge für den Stereoausgang sowie zwei 6,3 mm Klinkeneingänge L und R für externe Instrumente wie Gitarre oder Mikrofon. Input L ist hierbei für Line- und Gitarrenpegel ausgelegt und lässt sich in der Impedanz zwischen 10 kΩ und 1 MΩ umschalten, Input R ist für Line- und Mikrofonpegel bestimmt. Der Input-Gain für den Hi-Z- und den Mic-Gain ist dabei in 3 festen Schritten wählbar, zusätzlich bieten Input L und R eine -20 dB Pad-Funktion für die Verwendung mit Line-Pegel. Die Input-Buchsen lassen sich somit flexibel mit jeder Art von Input-Pegel nutzen.

Auf der Unterseite des Geräts finden wir schließlich das Batteriefach, das sechs AA-Batterien aufnimmt. Auch ein Gewinde für das Montieren auf ein Mikrofonstativ ist auf der Unterseite im Gehäuse integriert. Der SmplTrek wird neben der Möglichkeit des Batteriebetriebs mit einem mitgelieferten externen 12 V Netzteil betrieben.

Features des Sonicware SmplTrek

Die Feature-Liste des Sonicware SmplTrek ist umfangreich. Diese kleine Sampler-Workstation vereint viele Funktionen vieler bekannter Sampler, ergänzt sie mit eigenen Ideen und verpackt alles in ein kompaktes Gehäuse. Dabei fällt auf, dass der SamplTrek zwar in keiner einzelnen Disziplin wirklich perfekt ist, aber dafür auf kleinem Raum so viel Funktionalität bietet, wie es wiederum die größeren „Spezialisten“ wie ein Roland SP-404 oder eine Native Instruments Maschine auch wiederum nicht vermögen zu tun. Hier ist eine Übersicht über die Kernfunktionen des SmplTrek:

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Die maximale Polyphonie liegt bei 35 Stimmen, die sich auf die insgesamt 7 verschiedenen Track-Arten verteilen: LOOP-Track, SHOT-Track, DRUM-Track, INST-track, GLOBAL AUDIO-Track, USB AUDIO-Track, External. Wozu die einzelnen Tracks jeweils genutzt werden können, wird im Laufe dieses Tests noch genauer erläutert werden.

Sampling/Recording geschieht im internen Speicher mit 48 kHz, 16 Bit. Auf der SD-Karte wiederum kann in 44,1, 96 kHz und 16 – 24 Bit aufgenommen werden. Die maximale Sample-Dauer kann ca. 180 Minuten in Stereo (2 GB) betragen.

Sampling mit dem Sonicware SmplTrek über USB

Der Sequencer bietet 10 Spuren und 3 zusätzliche globale Audio-Spuren. In jedem Projekt, bestehend aus bis zu 16 verschiedenen Scenes, kann man 4 DRUM-Tracks (mit dem jüngst erschienenen Firmware-Update von ursprünglich nur 1 erweitert) und 4 polyphon spielbare INST-Tracks verwenden. Für jede der 10 Spuren kann man einen MIDI-Track, SHOT-Track oder LOOP-Track wählen. Die Aufnahme kann in Real-Time oder Non-Real-Time geschehen. Vielseitige Copy-Funktionen und Transpose-Funktionen sind möglich und erleichtern bzw. erweitern die kreative Arbeit.

Der SmplTrek bietet 36 verschiedene Effekt-Typen, die sich als Insert, Send oder Master-Effekte einbinden lassen.

Die 15 Pads lassen sich anschlagsdynamisch spielen und sind mit RGB-LEDs ausgestattet, die je nach Status in unterschiedlichen Farben aufleuchten.

Weiterhin bietet der Sonicware SmplTrek auch noch die Funktion eines 2-In/2-Out-Audiointerface, wenn das Gerät über ein USB-Kabel an einen PC, Mac oder Smartphone angeschlossen wird.

Ein schönes Feature bei der Arbeit mit einem Sampler ist Time-Stretching. Der Time-Stretching-Algorithmus arbeitet hierbei nur offline, nicht im Live-Betrieb. Samples müssen also vor der Verwendung dieses Features prozessiert werden.

Die Track-Types des Sonicware SmplTrek

Der SmplTrek bietet 5 verschiedene Track-Types: Loop, Shot, Inst, Drum und MIDI.

DRUM-Tracks

Jedes Projekt kann maximal 4 DRUM-Tracks besitzen, auf denen man Drum-Patterns mit Drum-Sounds kreieren kann, die in einem Drum-Kit zuvor ausgewählt wurden. Es gibt auch die Möglichkeit, eigene Drum-Kits mit Samples bestückt zu erstellen.

Nachdem man den DRUM-Track in eine der verfügbaren freien Tracks geladen hat, gibt es die Möglichkeit, im Kit-Pool unter Preset eines der 12 verschiedenen Drum-Kits zu laden. Im Anschluss wird eine Szene angewählt, in die ein Pattern eingespielt wird. Hierfür gibt es zwei Optionen: Live-Recording und Step-Recording. Für ein Live-Recording schalte ich das Metronom an, wähle einen Takt Pre-Count an und starte die Aufnahme. Über die anschlagsempfindlichen Drumpads lassen sich alle verschiedenen Sounds des Drumkits live einspielen, das direkt auf dem Screen als einzelne Steps sichtbar sind.

sonicware smpltrek test groovebox

Noch interessanter finde ich allerdings den Modus des Step-Recordings, in dem die 16 Nummern-Buttons zum Setzen der Drumsteps per Lauflicht-Sequencer dienen. Im Screen hat man dann auch eine Gesamtansicht aller gesetzten Noten und hat auf diese Weise einen schönen Überblick über das Drum-Pattern. In der angewählten Screen-Ansicht des Drumpatterns lässt sich zudem auch noch die Automationsspur sichtbar machen, in der man neben der Note-Velocity auch ein Micro-Timing für jeden Step setzen kann. Damit lässt sich Drum-Patterns ein organisches Feeling einverleiben. Hier sei aber erwähnt, dass die Änderung im Micro-Timing-Bereich nicht für einzelne Noten gilt, sondern gleichzeitig für alle Noten eines bestimmten Steps greift. Dieses Verhalten ist nicht ideal oder gewollt, möchte man doch eher einzelne Noten, wie z. B. eine Snare, minimal versetzen und die Bass-Drum vom Micro-Timing unberührt und schön tight lassen.

Mit der am 19.01.2023 erschienen Firmware-Version 1.2.86 wurden umfangreiche Verbesserungen bei den DRUM-Tracks eingeführt. So können nun bis zu 4 statt nur 1 DRUM-Track benutzt werden. Drum-Kits können nun auch vorgehört werden, bevor sie für ein Projekt ausgewählt werden. Weiterhin können nun auch Drum-Kits unkompliziert von gechoppten, also geschnittenen Samples erstellt werden, was zuvor nicht möglich war. Der SmplTrek erweitert somit seine Fähigkeiten als Groove-Box und verbessert darüber hinaus die Bedienbarkeit an einigen Stellen in der Menüführung.

LOOP-Tracks

Ein LOOP-Track eignet sich für eine Sampling-Performance mit Drums, Gitarre oder anderen Instrumenten und spielt diese im Loop in der jeweiligen Szene ab. Die Samples werden aus dem Loop-Pool in die jeweilige Scene geladen.

Der LOOP-Track Editing Screen gibt Aufschluss über alle Infos bezüglich des geladenen Samples, wie Name, Wellenformdarstellung oder Pitch. Das Sample selbst lässt sich umfassend editieren, choppen, trimmen und verändern in seiner Tonhöhe, Start- und Endzeitpunkt sowie Time-Stretching. Diese Änderungen muss man jedoch immer im Sample-Pool machen anstatt direkt in der jeweiligen Scene; das ist etwas umständlich gelöst, da man im Sample-Pool immer wieder das entsprechende verwendete Sample durch Scrollen suchen und anwählen muss. Zudem muss nun das neu veränderte Sample, von dem im Sample-Pool automatisch eine neue Kopie angelegt wurde, wieder neu in die Scene geladen werden.

sonicware smpltrek test groovebox

Ein Sample, wie z.B. ein Drum-Loop, kann mit der Funktion Chop in einzelne Teile gesliced werden, dies kann automatisch oder auch manuell geschehen. Die Auto-Slice-Funktion arbeitet sehr gut und im Nu hat man seinen Drumloop in einzelne Teile geschnitten, die man dann wiederum auf den Pads spielen und recorden kann. Schön ist in diesem Kontext auch die Möglichkeit, die einzelnen Sample-Slices direkt einzelnen Tracks zuweisen und damit direkt ein neues Projekt starten zu können. In diesem neuen Projekt liegen dann die Slices auf einzelnen SHOT-Tracks und können direkt zum Beat-Making genutzt werden. Ein wirklich cooler Weg, um organisch klingende Beats zu programmieren.

SHOT-Tracks

Diese Art von Track eignet sich dazu, One-Shot-Samples wie Soundeffekte oder Crash-Cymbals einzeln abzufeuern. SHOT-Tracks haben einen PAD-Performance-Mode und einen Sequence-Mode. Im PAD-Performance-Mode werden die Samples beim Spielen der LED-Pads abgespielt, was ideal für Live-Performances und Finger-Drumming ist.

Der Sequence-Mode wiederum ist eher dafür geeignet, kompliziertere oder gezieltere Parts einzuprogrammieren. Auch hier lässt sich wieder detailliert ein Start- und Endpunkt des Samples festlegen. In dem SHOT-Recording-Modus geht der SmplTrek in Roland SP-404 Territorium, was wirklich Spaß macht.

INST-Tracks

INST-Tracks werden benutzt, um etwa melodische Phrasen in einer Skala auf dem Keyboard einzuspielen, die auf Samples einzelner Noten von Instrumenten wie Keyboard, Gitarre oder anderen Instrumenten basieren. Das geladene Sample kann über die Pads, die als eine Keyboard-Tastatur fungieren, gespielt werden. Das Sample kann sodann wieder in seinen Loop-Punkten sowie der Festlegung der Tonhöhe editiert werden, auch ein simpler Envelope mit Attack und Release steht zur Verfügung.

Die Navigation auf dem INST-Track Editing-Screen funktioniert nach einer kurzen Eingewöhnung gut, man kann über die Cursor-Tasten zwischen einzelnen Steps navigieren, diese in der Position verändern und zudem auch die Automations-Spur öffnen und editieren. Neben der Möglichkeit, über die Pads live aufzunehmen, gibt es auch in den INST-Tracks wieder die Option des Step-Recordings. Auch verschiedene Skalen sind implementiert.

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MIDI-Tracks

Dies sind Sequencer-Spuren im Piano-Roll-Stil, in dene man Phrasen erstellen und zu externem MIDI-Equipment senden kann. Neben der Note-On/Off-Daten können via der Automationsspur auch vier verschiedene CC-Daten übertragen werden. Man kann pro Projekt 10 verschiedene MIDI-Spuren erstellen und übertragen, die an dem MIDI-Out-Port anliegen. Unter Settings lässt sich dann eine schöne Ansicht aufrufen, in der man die einzelnen MIDI-Channels den jeweiligen Tracks zuordnen kann. Mit einer MIDI-Thru-Box kann man dann das MIDI-Out-Signal splitten und zu verschiedenen externen Synthesizer senden.

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Sonicware SmplTrek
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(4)

GLOBAL-Tracks

GLOBAL-Tracks sind unabhängige Audiospuren, die mehrere Scenes umfassen können. Auf diesen kann man z. B. eine Gesangsspur aufnehmen, wenn man ein Arrangement mit mehreren Scenes fertiggestellt hat. Es stehen insgesamt 3 GLOBAL-Tracks zur Verfügung, wobei jeder Track drei Virtual-Takes beinhalten kann. Eine sehr coole Funktion ist die Möglichkeit, einzelne Regions auf den verschiedenen Virtual-Takes selektieren zu können, so dass man einen Master-Take zusammenbasteln kann. Man kann hin- und herspringen und so die besten Parts kompilieren, die sich zudem auch einzeln in der Lautstärke anpassen lassen können.

Der Mixer des Sonicware SmplTrek

Wenn man nun in dem Sequencer ein Arrangement gebastelt hat, bietet der Mixer umfassende Möglichkeiten, alle 10 Spuren plus die 3 GLOBAL-Tracks abzumischen. Die verschiedenen Einstellungen im Mixer umfassen Gesamtlautstärke, Panning, Effekt-Send-Level, EQ-Einstellungen und der Parameter-Screen. Die Insert-Effekt-Liste umfasst 36 verschiedene Typen, sodass eine Fülle an Soundvorstellungen realisiert werden können. Auch die Send-Effekte können sich sehen lassen, insbesondere der Infinity-Effekt hat mir gut gefallen. Auch das Tape-Echo klingt durchaus hörenswert.

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Auch Master-Effekte lassen sich anwählen, um etwa dem Projekt einen anderen Klangcharakter wie VINYL oder CASSETTE zu verschaffen oder auch nur, um einen LIMITER oder MAXIMIZER anzuwenden.

Automation kann ebenso angewendet werden, diese umfasst die Parameter Note Velocity, Micro-Timing, Level, Pan und Send. Für SHOT-Tracks lässt sich zudem noch die Sample-Abspieldauer sowie Pitch automatisieren.

Die Möglichkeiten, einen interessanten Mixdown des erarbeiteten Arrangements zu erstellen, sind absolut zufriedenstellend. Für Musiker, die etwa auf Reisen oder abseits eines Bildschirms komplette Songs produzieren wollen, ist der SmplTrek ein sehr interessantes und attraktives Angebot.

Der Mixer des Sonicware SmplTrek

Abschließende Gedanken zum Sonicware SmplTrek

Der Sonicware SmplTrek ist ein wirklich kompaktes und umfangreiches Gerät, das mobiles Sampeln und Produzieren von Musik ohne Computer möglich macht. Die Möglichkeiten zum Arrangieren sind beachtlich für ein Gerät dieser Größe und in dieser Hinsicht würde ich den Arranger als einen der besten in einer kompakten Standalone-Box einordnen. Der Workflow läuft nach einer kurzen Eingewöhnungsphase ziemlich flüssig von der Hand.

Die Gattung des SmplTrek prädestiniert ihn quasi für das Experimentieren und Produzieren von Hip-Hop-Beats, aber es scheint oftmals hindurch, dass er hierfür nicht primär designt wurde – dafür gestaltet sich das Choppen von Samples zu aufwendig und auch das Fehlen eines Global-Swing ordnet den SmplTrek eher in eine andere Genre-Ecke. Die Chiptune-Community sollte den SmplTrek hingegen etwas willkommener heißen können.

In direkter Konkurrenz könnte man die Native Instruments Maschine, Akai MPC Live 2 oder die Roland SP-404 MK2 sehen, wobei klar wird, dass es sich bei den genannten Geräten eher um Spezialisten handelt – der SmplTrek kann hingegen eine ganze Menge, wenn er auch nicht in vielen Teildisziplinen wie Finger-Drumming oder Sample-Chopping überragt, so vereint er doch eine Vielzahl an Funktionen in einem sehr kompakten Formfaktor. Genau das macht ihn dann wiederum ziemlich speziell.

Insbesondere Funktionen wie die GLOBAL-Tracks mit anschließendem Take-Compiling oder Direct Track-Recording sind wirklich starke Elemente. Was mir etwas gefehlt hat, war der fehlende Performance-Faktor, aber dies mag der grundsätzlichen Ausrichtung mit Fokus auf Arrangieren geschuldet sein. Der Sonicware SmplTrek hat einiges zu bieten, und wer eine kleine All-in-one-Lösung mit komplexen Möglichkeiten sucht, der kann hier fündig werden.

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Fazit

Ich hatte in der Praxis viel Spaß mit dem komplexen kleinen SmplTrek, der weit mehr als nur ein Sampler ist. In der Tat gibt es momentan für den SmplTrek nicht viel Konkurrenz, die ihm seinen Platz streitig machen kann, denn er besetzt mit seinem kleinen Formfaktor, vollgepackt mit umfangreichen Features, einen sehr speziellen Platz. Diese Komplexität auf kleinem Raum stellt zugleich auch hohe Ansprüche an die Menüführung und die Firmware – in diesem Aspekt ist durchaus noch Verbesserungspotential zu sehen. Dass die Firmware noch nicht ganz ausgereift ist, zeigt sich etwa anhand der Tatsache, dass die Funktion Looper-Recording (Live-Sampling) in der aktuellen Firmware von Sonicware wieder entfernt wurde, da sie zu sehr mit Bugs behaftet war. Sobald diese Funktion aber in Zukunft wieder ordnungsgemäß implementiert ist, wird der SmplTrek sicher noch mehr Nutzer ansprechen, denn Live-Sampling ist ein wirklich großartiges Feature.

Ansonsten ist das Sample-Management an einigen Stellen etwas umständlich gelöst, so dass ein wenig zu viel Menü-Diving die Folge ist. Inwiefern dies auch noch mit zukünftigen Firmware-Updates verbessert werden kann, bleibt abzuwarten. Mit der gerade erschienen neuen Firmware zeigt Sonicware jedoch, dass sinnvolle Verbesserungen durchaus umgesetzt und erfüllt werden. Insgesamt ist der SmplTrek ein wirklich einzigartiges Gerät mit einer Fülle an Features und der Möglichkeit, dies alles in jedweder Umgebung zu nutzen. Insbesondere Musiker, die eine kompakte All-in-one-Lösung für das ortsunabhängige Aufnehmen von Samples mit anschließendem Produzieren suchen, dürften sich von der kleinen Kiste angesprochen fühlen.

Plus

  • umfangreiche und einzigartige Features wie Global-Tracks
  • kraftvoller Sequencer
  • eingebautes Mikrofon
  • Time-Stretching
  • gut klingende und zahlreiche Effekte
  • kleiner, portabler Formfaktor
  • Batteriebetrieb

Minus

  • Micro-USB-Anschluss
  • an einigen Stellen umständliches Sample-Management
  • Firmware noch nicht ausgereift
  • kein Global Swing möglich

Preis

  • 559,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Lumm

    Wäre nicht auch die 1010music Blackbox ein Gerät mit sehr ähnlichen Features? Sequencer, Sampling, Midi, Filter, Granular engine. Irgendwie wird die Blackbox nicht in der Kategorie Groovebox geführt, was sie aber eigentlich in großen Teilen ist. Oder sehe ich das völlig falsch?

  2. Profilbild
    drbones

    Ich hatte den SmplTrek als Kickstarter unterstützt und ihn noch vor Weihnachten erhalten. Nach Steuern und Pipapo war das dann knapp über 300 €. Dafür ist das ne echt coole Kiste. Was schade ist, die Software war am Anfang noch sehr unausgereift aber Yu Endo und sein Team liefern im 2 Wochen Rhythmus Feature Updates die es immer spielenswerter machen.
    Der Workflow ist teils noch klunky, verglichen mit mein Deluge, aber wenn man bedenkt, dass mich die Kiste nur soviel wie 2 Volcas gekostet hat, gibt’s da nichts zu meckern!

    Nur fehlen die versprochenen Sample Packs noch, aber da ist das Internet ergiebig genug und der Spaß kommt erst auf wenn man aus seinem Kaffeevollautomaten einen ordentlichen Beat zaubern kann… 😎

  3. Profilbild
    ChrisKaa008

    Genau das was ich gesucht habe und vermutlich intuitiver für mich als MPC. Nächste Woche sollte der bei mir eintreffen. Bin gespannt ob er meinen Erwartungen entspricht.

  4. Profilbild
    Random Tone Generator

    Vielen Dank für den Test.
    Wenn ich mir mal den Preis anschaue und den Sonicwave SmplTrek dann, wie im Test erwähnt, mit dem Roland SP-404MKII vergleiche, würde ich mich immer für den SP-404MKII entscheiden, weil er einfach deutlich mehr Möglichkeiten bietet.
    Aber das ist natürlich immer eine Frage des Geschmacks und der eigenen Vorstellungen davon, was man mit einem Gerät machen will.

  5. Profilbild
    Steppenwolf

    Schade dass der Spaß in der Praxis nicht ausreichte um eigene Soundbeispiele für dieses Review zu erstellen. Der tatsächliche Sound ist deutlich hilfreicher als jedes noch so gute Geschreibsel.

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