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Test: Roland MC-707, Groovebox Update V1.8

Groovebox Update: Licht und Schatten

14. Oktober 2022
roland mc 7070 update test v1.8.

Roland MC-707, Groovebox Update V1.8

Mit dem Roland MC-707 Update V1.8 verfolgt die Firma konsequent die Politik, seinen Produkten neue Features hinzuzufügen. Dieses Mal sind Bedienungserleichterungen, neue Effekte, aber auch Management-Funktionen dabei.

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Bedienungserleichterungen beim Roland MC-707 Update V1.8

Beginnen wir mit den vielleicht etwas trockenen Bedienungserleichterungen, die aber dennoch einen großen Unterschied bei der täglichen Arbeit mit der MC-707 machen werden. Da wäre zunächst einmal die Undo-Funktion. Und obwohl es mit nicht leichtfällt, gibt es hier gleich etwas auszusetzen.

Undo-Funktion

Umschrieben wird die Undo-Funktion mit „Undo the previous operation“ – klar. Und es können bis zu 10 Undo-Schritte gespeichert werden – super. Etwas genauer betrachtet betrifft das aber nur das Editieren von Phrasen: „This function lets you revert a phrase to how it was just before it was edited“. Das heißt, dass man im Step-Recording-Modus den letzten Step zurücksetzen oder im Real-Time-Recording-Mode die letzte Aufnahme rückgängig machen kann.

Eine weitere Einschränkung der Undo-Funktion im Update V1.8 betrifft die Nützlichkeit sogar mehr: Wenn man den aktuellen Track oder Clip wechselt, gehen die Undo-Daten verloren. Gerade das wäre aber sinnvoll, um etwas auszuprobieren, was das Zusammenspiel von zwei Clips auf zwei verschiedenen Tracks betrifft. Und für mehr scheint die Undo-Funktion auch nicht gedacht zu sein. Löscht man beispielsweise einen Clip in der Clip-Ansicht, kann diese Aktion nicht rückgängig gemacht werden – man erhält lediglich ein lapidares „Can’t UNDO“ im Display.

Zuweisung von Sliced-Samples

Um bei einem Sliced-Sample-Instrument nicht jedes Scheibchen manuell anordnen zu müssen, gibt es jetzt die Möglichkeit, diese mit einer einfachen Tastenkombination der Reihe nach zuzuweisen – das ist eine echte Erleichterung, wenn man viel mit Sliced-Samples arbeitet.

Vorhören von WAV-Dateien

Das Vorhören von WAV-Dateien hat nun auch eine eigene Preview-Level-Einstellung in den Project-Settings, so dass einem das Sample nicht immer so aufs Trommelfell drückt. Dazu gesellt sich noch die Funktion für den Cue-Bus-Monitor. Ist diese im WAV-Browser aktiviert, so schaltet der Bus automatisch auf den ausgewählten Cue-Bus beim Vorhören – das erspart dem Publikum wiederum ungewollte Mittelohrknochen-Kontraktionen.

Management-Funktionen im Roland MC-707 Update 1.8

Wenn jemand eine Groovebox benutzt, so macht die Person das meistens, um dem allgegenwärtigen Bildschirm und dem Maus/Tastatur-Eingabeschema zu entkommen. Gerade für Leute, die auf der Arbeit den ganzen Tag auf den Bildschirm starren müssen, ein wichtiges Kriterium. Dennoch möchte man auf liebgewonnene Funktionen wie allzeit bereite Speicherbarkeit nicht verzichten.

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Abspeichern von einzelnen Clips

Hier legt das Roland MC-707 Update V1.8 nach, indem nun auch einzelne Clips abgespeichert werden können. Für Personen, die gerne Reservoir an Ideen anlegen, aus dem sie dann schöpfen können, eine wunderbare Erweiterung.

Import von Production-Packs

Aber auch, wenn die Muse mal nicht küssen möchte (oder kann), gibt es nun eine einfache Lösung. Mit dem Update können Production-Packs installiert werden, die auf der Roland Cloud-Plattform erhältlich sind. Man lädt sich also die MCZ-Datei aus der Cloud und auf seine SD-Karte. Danach kann man für den gerade aktiven Clip über die Option „Sound File“ in das Production-Pack eintauchen und sich daraus einen Clip aussuchen. Zur besseren Übersicht sind diese in Kategorien eingeteilt.

Dazu gibt es ein paar kleine Anmerkungen. Man kann natürlich keine Track-fremden Clips importieren. Also z. B. ein Tone-Clip auf einem Drum-Track. Allerdings lässt sich auch nur das Instrument aus dem Clip übernehmen, ohne die Noten-Daten. Außerdem wird der Clip automatisch in die Tonart des Projektes importiert, wenn diese vorher im Project-Menü angegeben wurde. Auch diese Einstellung ist neu.

Einstellung einer Tonart und deren Grundton

Diese Einstellung kann also im Projekt-Menü unter „COM“ vorgenommen werden. Auch einzelne Clips sollen diese Einstellung übernehmen können. An meiner Formulierung kann man es schon erraten, dass ich hier Probleme hatte. Es können nämlich nur Moll bzw. Dur als Tonarten ausgewählt werden – von den mit Update 1.20 hinzugefügten über 30 Tonarten keine Spur. Eindeutig einigermaßen unbegreiflich.

Roland MC-707 Update V1.8 - scale

Neue Performance-Features

Multitrack-Modus

Zunächst wurde im Update V1.8 der Multitrack-Modus hinzugefügt. Betätigt man Note und die rechte Cursor-Taste gleichzeitig, so werden die Instrumente der acht Tracks direkt über die obere Pad-Reihe spielbar. Ist der Track auf einen Drum-Sound eingestellt, so kann er so ganz einfach ausgelöst werden. Liegt ein Tone-Track vor, so wird das Instrument mit der Note C4 angespielt. Sinnvoll für lange Samples – um Instrumente zu spielen weniger.

Es ist wohl mehr gedacht, die Bedienung der MC-707 zu vereinfachen, wenn man sie nur als Drum-Computer benutzt, denn natürlich kann man auch im Multitrack-Modus Clips aufnehmen.

Multitrack-Modus

Clip-Transposition

Eine neue Funktion im Roland MC-707 Update V1.8 erlaubt das Transponieren von Clips, die auf Tone-Tracks laufen. Ist der Tone-Track ausgewählt, so kann man über Halten des Note-Tasters und die Bedienung der Eingabe-Pads den laufenden Clip transponieren.

Es wäre toll gewesen, hätte man diese Transposition auch in den Clip aufnehmen können – so hätte die vorher erwähnte Einschränkung im Multitrack-Modus umgangen werden können. Dann hätte man zuerst den Rhythmus aufgenommen und danach über die Transposition die Melodie.

Aufnahme von Motion-Daten über externen MIDI-Controller

Diese Option ist ein Segen für alle, die einen MIDI-Controller besitzen und bereits fest mit ihm verwachsen sind. Ab sofort können Motion-Daten auch über einen externen MIDI-Controller aufgenommen werden. Dabei hat man sogar die Möglichkeit, bestimmte MIDI-Daten zu filtern. Aufgenommen werden können:

  • Modulation (CC1),
  • Great Control (CC2),
  • Foot Control (CC4),
  • Volume (CC7),
  • Panorama (CC10),
  • Expression (CC11),
  • Hold-Pedal (CC64),
  • Reverb-Send (CC91),
  • Chorus-Send (CC93),
  • Channel-Aftertouch,
  • Pitch-Bend

Dabei gibt es allerdings einige Einschränkungen, denn der Speicherplatz ist nun mal nicht unbegrenzt. Zusätzlich zu Pitchbend können noch vier weitere Parameter aufgenommen werden. Weitere Parameter werden dann nicht mehr akzeptiert.

roland mc 707 test

Die Motion-Daten können im Nachhinein detailliert bearbeitet werden. Eine Löschfunktion für ganze Motion-Daten-Reihen ist auch integriert. Hier hätte ich gut gefunden, zumindest einen oder zwei „Joker-Parameter“ einzustellen zu können; falls man spezielle CC zur Ansteuerung in einer Sequenz benötigt.

Arpeggiator über externen MIDI-Controller spielen

Nun kann auch der Arpeggiator über einen externes Keyboard/Controller angesteuert werden. Dies ist zwar eine Funktion, die schon seit der Version V1.60 vorhanden ist, jedoch bisher Probleme bereitete – wegen Bugs geschlossen, sozusagen. Das soll jetzt behoben worden sein … und ja, ich hatte heftig Probleme damit, will sagen, es ist immer noch verbugt.

Roland MC-707 Update V1.8 - pads 1

Aktiviere ich den Auto-Rx-MIDI-Kanal in den Optionen und danach den Arpeggiator im Note-Mode, kann ich zwar Arpeggios spielen. Jedesmal, wenn ich aber die Finger vom Keyboard bzw. Pad nehme, friert die MC-707 komplett ein und unterbricht auch die Audioausgabe. Erst wenn ich die Pads wieder bediene, läuft der Song weiter. Sogar ein Ausschalten des Gerätes ist unmöglich. Erst wenn ich mindestens eine Keyboard-Taste gedrückt halte, funktionieren die Eingaben wieder.

Vielleicht ist es nur mein angeborenes Glück, jeden noch so obskuren Bug zu finden, aber dieses Verhalten konnte ich mit meinem Setup beliebig reproduzieren: Ein Launchpad X geht über ein RME-Interface in Reaper, von dort aus gehen die MIDI-Daten wieder über DIN-MIDI an die MC-707. Wenn ich ein Keyboard direkt anschließe, tritt der Fehler nicht auf, auch nicht, wenn ich das Keyboard über die DAW anschließe.

Neue Effekte für die MC-707 Groovebox

Es sind zwar nur drei neue MSX-Effekte hinzugekommen, aber einer der Drei hat es faustdick hinter den Ohren.

Exciter

Der Exciter erreicht den Effekt nicht durch Anreicherung des Obertongehaltes, wie z. B. ein Aphex Aural-Exciter, sondern über eine Multi-Band-Kompressor-Schaltung. Hier wird einfach der Bereich der Mitten und Höhen angedickt und lauter gemacht. Strenggenommen ist er damit eigentlich kein Exciter – jedenfalls, wenn man dem deutschsprachigen Wiki-Eintrag folgt.

Phonograph

Roland MC-707 Update V1.8 - Phonograph

Ziemlich klar, hier ist ein Vinyl-Effekt am Start. Man kann ihn aber nicht nur an- und ausschalten. Insgesamt elf Parameter stehen zur Verfügung, um das Knistern, Knarzen und Kratzen den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Somit gibt es wesentlich mehr klangliche Optionen als im kürzlich getesteten Update der Roland TR-8S. Vor allem mit Wow und Flutter kann das Audiomaterial ordentlich zum Eiern gebracht werden.

JD-Multi

Das hier ist der echte Bringer unter den neuen MSX-Effekten. Das MC-707 Update V1.8 bringt die komplette Effektgruppe A, die im JD-800 enthalten ist, auf die MC-707. Die vier Effekte Distortion, Phaser, Spectrum und Enhancer können beliebig angeordnet werden. Dazu gibt es noch eine ganze Reihe an Einstellungsmöglichkeiten. So hat der Distortion z. B. sieben verschiedene Typen zur Auswahl.

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Fazit

Ist das Roland MC-707 Update V1.8 ein riesiges Update, das eine Tonne an neuen Funktionen bringt? Sicherlich nicht. Sind die Bedienungserleichterungen praxisgerecht und erleichtern tatsächlich das tägliche Handwerk? Mit Sicherheit.

Auch die neuen MSX-Effekte sind sehr willkommen. Dass der Arpeggiator mit meinem Setup nicht funktioniert hat, lasse ich mal auf sich beruhen, da es nur bei einer ganz bestimmten Konstellation vorkam. Unschöner finde ich, dass der Arpeggiator lustig weiter zwitschert, wenn man den Song stoppt.

Auch die Undo-Funktion hätte etwas umfangreicher ausfallen können und eine Aufnahme der Clip-Transpositionen wäre sicherlich eine nette Erweiterung zum Multitrack-Modus.

Alles in allem ist das Roland MC-707 Update V1.8 natürlich trotzdem ein Must-have, obwohl es mich persönlich nicht vom Hocker reißt.

Plus

  • neuer JD-Multieffekt
  • Undo-Funktion
  • abspeichern einzelner Clips

Minus

  • begrenzte Undo-Funktion
  • eingeschränkte Wahl der Tonart in Projekt- und Clip-Settings
  • keine Aufnahme von Transpositionen
  • Arpeggiator mit externem MIDI-Gerät kann fehlerhaft sein

Preis

  • kostenlos
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Forum
  1. Profilbild
    Neogeo

    Ich frag mich ja immer, für wenn sind die ganzen Grooveboxen? Studio? Live? Nur zum jammen?
    Ich hatte mir auch mal so ein Teil zugelegt. Ja, zu Beginn machen sie durchaus Spass, aber nach 2 Wochen war das halbwegs verflogen und es stand nur mehr unnutz herum. Und als Soundlieferant fürs Studio sah ich das Teil auch nicht wirklich, viel zu eingeschränkt und zu umständlich ist man in der Bearbeitung von Beats.

    • Profilbild
      t.goldschmitz RED

      @Neogeo Ich finde diese Frage durchaus nicht abwegig.
        
      Erstens könnte ich mir vorstellen, dass Live-Acts viel auf dem Rechner vorproduzieren und dann in eine Groovebox packen, um Live unahängig von Laptops/PCs zu sein.
       
      Zweitens würde ich die Frage auch gerne an die Community, vor allem Nutzer von Grooveboxen geben: wie arbeitet ihr mit euren Geräten, wozu setzt ihr sie ein? Warum zieht ihr das der Arbeit am Rechner vor?

    • Profilbild
      Ingo

      @Neogeo Hallo,

      mit den Fragen fühle ich mich angesprochen (und ich oute mich). Daher mal meine persönliche Sicht, als typischer Groovebox-Nutzer:

      1. bin ich totaler Laie und eine Groovebox ermöglicht mir sehr viel für mein Geld (mehr als ich oftmals begreife)
      2. ich habe wenig Platz für dieses Hobby und daher ist ein „All-in-one“-Gerät ideal
      3. täglich sitze ich >8 Stunden vor dem PC/Laptop und bin es leid, dies auch bei meinem Hobby zu tun
      4. die Groovebox schleppe ich schnell überall mit hin (zu den Schiegereltern oder in den Urlaub), mein Laptop würde mich nur wieder zum ARBEITEN verleiten…
      5. die Groovebox läd und speichert alles in einem Gerät, ich muss mir mein Setup nicht immer wieder „verkabeln“ und in Notizbüchern notieren, wie ich was „hinbekommen“ habe
      6. Wenn der Nachwuchs was will oder jmd. ruft „Essen ist fertig“ dann mach ich das Ding einfach aus… und hinterher ist das Ding auch sofort wieder Einsatzbereit (ohne Updates zu installieren, etc)
      7. Mein Haupteinsatzgebiet ist, dass ich mich entspanne und dabei ist mein Output eher „Geklimpere“. Ich muss nichts „fertig“ machen oder ERSCHAFFEN…

      Das war/ist bestimmt nicht vollständig, aber eben mal eine Sicht von einem Groovebox-toll-Finder…

      Gruß Ingo

    • Profilbild
      moinho AHU

      @Neogeo Die Frage scheint mir insofern schwierig zu beantworten, da (wie von anderen Kommentatoren schon angedeutet) „Groovebox“ ein ziemlich weites Feld ist, aktuell so von PO-33 und Mescaline zu MPC X und Maschine und sehr viel irgendwo zwischendrin und abseits.

      Persönliche Sicht:
      – manche Dinger treiben einen in eine Richtung, in die man sich aus eigenem Antrieb nicht so bewegen würde,
      – manche sind gute/originelle Klangerzeuger,
      – manche sind live lustig zu spielen,
      – manche sind ein guter Skizzenblock, der sich (wenn man will) auch gut computerisieren läßt (MC-707 ist da eher kein gutes Beispiel für den zweiten Teil der Aussage),
      – Gegenfrage: für wen sind die ganzen Gitarren/Schlagzeuge/Klaviere/Saxophone/Tubas? Studio? Live? Nur zum Jammen?

    • Profilbild
      zeitlos

      @Neogeo Für mich als Musiker, der u.a. viel Tanztheater live begleitet, sind Grooveboxen ideal. Man kann damit sogar freie Tanz-Improvisationen gut begleiten und durch ein- und ausschalten von Spuren Dramatik usw. super verändern. Dazu gibt´s dann handgespielte Klavier-, Synthiemusik und Getrommel. Mache ich seit zig Jahren.
      guckst du hier Foto : https://cloud.osnanet.de/index.php/s/YfBNRb4jjzAByk5 ( mit ner MC808 )

    • Profilbild
      mb-music

      @Neogeo Klar hat man mit einer DAW viel mehr Möglichkeiten (abgesehen von der Haptik, außer man benutzt spezielle(n) Controller), allerdings ist MC-707 ein Hardware-Gerät, wie man sie noch aus 90er kennt. Fast wie eine Music Workstation im Desktop-Format. Sequencer ist nicht linear, sondern Pattern-orientiert, wobei hier Patterns Clips genannt werden. Klangerzeugung basiert zum einen auf (nicht den neuesten ^^) ROM-(Multi)samples, es gibt aber auch VA-Oszillatoren, und pro tonalen Patch kann man bis zu 4 User-Samples verwenden. Aktuell also immer noch keine umfangreichen User-Multisamples möglich, wobei der RAM-Speicher für Samples eh nicht sehr groß ist. In Drum-Kits kann man mehr User-Samples verwenden: 16 Slots mit bis zu 4 Samples pro Slot.
      Das Gerät ist im Prinzip schon als (8-fach) multitimbraler Hardware-Klangerzeuger interessant. Die Polyphonie ist in der Praxis nicht sehr üppig, hier darf man sich gern an die Klangerzeuger der 90er erinnern. ^^ Ich finde den Klang der Sound-Engine sehr gut, wenn man von veralteten ROM-(Multi)samples absieht. Mit VA-Oszillatoren kann man gut klingende Synth-Sounds schrauben. Effekte finde ich im Prinzip auch gut klingend, wenn man sie aus dem reichlichen Effekt-Angebot entsprechend raussucht. Natürlich gibt es bessere Effekte draußen und in DAW’s. Als größere Einschränkung empfinde ich eine geringe Flexibilität im Effekt-Routing und in der Anzahl von Effekt-Instanzen. Man darf sich wieder an Geräte der 90er erinnern. Fast. Wovon es mehr gibt, es gibt viele EQ’s, auch für Teil-Sounds, für Drums gibt’s extra 6 Kompressoren. Ob sie gut genug klingen oder arbeiten, ist eine andere Frage. Leider (aus meiner Sicht) gibt es eine einzige Reverb-Instanz als Send-Effekt. Und pro Track einen einzigen Insert-Effekt, ohne Reverbs darunter. Es gibt zwei Stereo-Anschlüsse für externe Effekte, und es gibt die Möglichkeit die Tracks als Audio mehrkanalig per USB rauszugeben. Hierzu wird ein Computer mit einem zu den Roland-Treibern kompatiblen OS benötigt. Ohne Roland-Treiber bleibt’s bei Stereo. MIDI kann man auch ohne Treiber per USB verwenden, man muss es auf der MC-707 entsprechend einstellen.
      Die MC-707 kann unterschiedlich klingen, je nachdem, was man damit anstellt. ;)
      Hier z.B. eine Zusammenstellung, was ich bis dato damit so gemacht habe:
      http://mic......de/mc-707
      ;)

  2. Profilbild
    Herr Rorschach

    Hallo,

    vor allem Live finde ich Grooveboxen spannend. In einem Projekt beutze ich die MC 707 und die MC 101, um unsere Tracks dort umzusetzen.
    Zunächst ziehe ich mir am Rechner alle wichtigen Samples eines Tracks, importiere sie in die 707, wobei ich darauf achte, bei vier Tracks zu bleiben, denn so kann das meine MC 101 auch abspielen.
    Beide benutze ich im Ping- Pong- Verfahren, da ich sehr lange Samples habe, die ein paar Sekunden zum Laden brauchen.

    Im anderen Projekt baue ich meine Songs mit den Synth- Möglichkeiten der 707 nach, wobei ich hier auch alle acht Spuren benutze. Das ist dann meine Computerband und dazu singe ich live und spiele noch ein wenig auf einem System – 1.

  3. Profilbild
    Sudad G

    Also die Frage ist berechtigt. Ich glaube ich habe mir in meiner 35 jährigen Zeit als Musiker dreimal eine Groovebox zugelegt, um sie dann nach 3-4 Monaten wieder zu verkaufen.

    Der Spaßfaktor einer Groovebox ist sehr hoch, man kommt schneller zu einem interessanten Groove und das Gefühl, Alles mobil in einer Box zu haben, kann durchaus reizvoll sein. Jedenfalls verführten mich diese Vorteile jedes Mal zum Kauf einer Groovebox.

    Aber irgendwann kommt man zu dem Punkt, dass man aus seinen mühsam erstellten Beats oder Loops einen kompletten Song aufbauen, abmischen und zu Ende produzieren möchte. Und dann fängt das ganze Drama an. Wie extrahiert man jetzt am besten die einzelnen Spuren für seine DAW etc. Wie synchronisiert man das Ganze am besten etc.
    Das war damals teilweise so nervig und Zeit intensiv, dass ich für mich entschieden habe, einen Groove lieber direkt in einer DAW zu erstellen und abzumischen. Es geht schneller und klingt meist auch besser, auch wenn der ein oder andere geniale Einfall bei der Arbeit mit einer Groovebox dann vielleicht unentdeckt bleibt. Bei DAW gebundenen Grooveboxen wie NI Maschine sieht das Ganze natürlich wieder besser aus, weil man da beide Welten miteinander verknüpfen kann.
    Am Ende muss man für sich selbst entscheiden, mit welcher Arbeitsweise man am schnellsten zum Ziel kommt. Für mich kommen Standalone-Grooveboxen nicht mehr in Frage.

  4. Profilbild
    Olaf Strassen

    1. Grooveboxen sind für mich in Hardware gegossene Instrumente, die man „erlernen“ kann, bis man sie perfekt beherrscht – genauso, wie man sich auch ein herkömmliches Instrument musikalisch einverleibt. Dabei bilden sie einen wunderbaren Kontrast zum Computer, welcher zwar (zu-)viel mehr kann, dessen Workflow aber ständig von Update-Prozessen (z.B. System- oder zig Plugin-Updates), Inkompatibilitätsproblemen (z.B. beim Öffnen von alten Projekten) oder viel mehr Einarbeitungszeit unterbrochen wird.
    Natürlich bieten auch viele Grooveboxen regelmäßige Updates an, jedoch muss man diese ja nicht nutzen. Wenn deine Groovebox heute gut läuft und du mit ihren Funktionen zufrieden bist, dann lass die Updates sein und genieße dein zig jahrelang funktionierendes Instrument. Eine Geige bekommt ja auch nicht plötzlich neue Funktionen. Anders beim Computer mit seinen DAWs und über hundert Plugins: Schon sicherheitstechnisch benötigt dieser seine Updates, ebenso, wenn du neue Midicontroller o.ä. anschließen oder Projekte von Dritten öffnen sowie noch ganz andersartige Programme (Email, Grafik etc.) nutzen möchtest. Einen Computer musst du ständig pflegen, eine Groovebox nicht. Wie wohltuend!
    2. Im kreativen Prozess sind Grooveboxen wunderbare Ideengeber für den Start in einen neuen Song. Zum Anfassen und Loslegen. Bei mir v.a. im Einsatz: Akai Force, Deluge, OP-Z, SP-404 MKII und Blackbox.

  5. Profilbild
    LunaSynth

    Thilo,
    Zum Punkt „ Arpeggiator mit externem MIDI-Gerät kann fehlerhaft sein“.

    Das ist richtig beobachtet – wenn die Tracks auf midi channel Nummern größer als 8 eingestellt sind – dann taucht ein Bug auf. Das ist doof. Wenn man aber den Track auf dem der ARP arbeiten sollte der auf CH 8 oder kleiner sein, dann geht es recht stabil – zumindest bei mir. Vielleicht hilft das.

    LG.

    • Profilbild
      LunaSynth

      @LunaSynth Kurzer Nachtrag – in der version 1.81 (Nov 22) wurde der ARP issue mit externe Midi gefixt. Läuft jetzt wirklich stabiler.

  6. Profilbild
    Bibbo

    Die 707 wäre auch nichts für mich – zu groß. Aber die 101 nutze ich gerne abends auf der Couch, wenn im Hintergrund die Glotze läuft. Die kleine Ding ist so leicht, dass ich sie locker in einer Hand halten kann, während ich mit der anderen schraube. Vier Mignons reichen für 4-5 Stunden, um ein paar Ideen einzufangen.

    Was mich am Anfang genervt hat, ist die Suche nach gescheiten Sounds, aber das hat sich mit dem neuen Update fast erledigt. Jetzt geht die Suche nach PCM Samples los. Aber auch dafür gibt es Hilfe: https://eriser.github.io/707/

    Ich mag die 101. Neu hätte ich sie mir nicht gekauft, aber gebraucht war sie mir 300 Euro wert.

  7. Profilbild
    sadfrog

    Wie bei allen Roland Produkten ist auch die MC 707 eher mittelmäßig zu bedienen aber sie ist mir ans Herz gewachsen und dient inzwischen nicht nur als Groovebox.

    Was die 707 für mich so Besonders macht sind die Eingänge! Ich habe 4 Synth darüber zu laufen die wie bei einem Mixer auf 4 Spuren liegen, welche auch gleichzeitig als Sequencer dienen.
    Die 707 kann sogar program change pro Clip, so dass bei Clip/Projekt-Wechsel auch die externen synthesizer zum richtigen Patch springen können. Als wären die hardware Synths VSTs in einer DAW :-D
    Kenne keine Groovebox die eine so gute Integration von externen Gear anbietet.

    die MC 707 ist so inzwischen das Herzstück meines Setups. Sequencer mit clip launcher inkl song mode, Sampler, Drum Machine, Effektgerät, und hands on Mixer. besonders der letzte Punkt entschuldigt für mich die Größe.

    • Profilbild
      ShakerDaMan

      @sadfrog Dem stimme ich voll und ganz zu. Auch wenn ich noch nicht alles nutze was die 707 kann, bleibt umso mehr zum Entdecken. Somit hat man einen sehr individuellen, vielfältigen und dynamischen workflow. In Kombination mit weiteren Produkten aus der Aira Serie wie MX1, TR8 etc. läuft praktisch alles wie aus einem Guss👌

    • Profilbild
      Wolferl

      @sadfrog Frage an sadfrog: Program change Midi – geht das auch andersherum – sprich von einer externen Midiquelle ein Projekt auf dem MC707 auswählen/laden? Grüße Wolfgang

  8. Profilbild
    Elokom

    Moin, wäre vielleicht noch zu ergänzen dass das Update auch MC 101 und MV 1 neue Funktionen spendiert.

  9. Profilbild
    Tomtom AHU 1

    Eine Frage an die MC-707 User: ist es eigentlich möglich, eine ganze Reihe von Clips zu kopieren und in eine neue Reihe einzufügen? Ich meine damit in einem Rutsch, nicht Clip für Clip. Dankeee! 👋

    • Profilbild
      Modellwelle

      @Tomtom Ja, das funktioniert: Mit der Pfeil-Rechts-Taste in der Reihe bis ganz nach rechts tippen, dann wird die gesamte Reihe ausgewählt und man kann diese kopieren. Dann in einer anderen Reihe als ganzes einfügen. Dabei ist natürlich wählbar, ob man die Sounds, die Phrasen oder beides einfügen möchte. Spart viel Zeit. 👍
      Funktioniert übrigens auch ganze Reihen aus anderen Projekten ins aktuelle Projekt zu laden.

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