Sound & Praxis
Wahoo
Mit dem Netzteil verbunden und an den Amp angeschlossen wird nach den ersten angeschlagenen Voicings sofort klar, dass Sonuus hier ein absolutes Spitzen-Wah auf dem Markt hat! Der Klang des Wahoo ist im Prinzip genau so, wie man es von einem Pedal dieser Klasse erwarten kann. Wippt der Fuß nach vorne, entsteht eine weiche Höhenkurve, die sehr sauber abgebildet wird und dabei nicht aufdringlich wirkt. Wer im Mix der Band herausstechen möchte und dem Publikum eine kurze, rhythmisch kraftvolle Passage darbieten will, ist mit dem Wahoo von Sonuus also gut bedient. Wippt der Fuß nach hinten, stellt sich sofort das typische, vokale Singen der Bässe ein.
Auch das Auto-Wah glänzt hierbei mit einer wunderbaren Ansprache und Dynamik – die Gitarre lernt sprechen! Dabei überzeugt das Wahoo mit einem sehr warmen und ausgewogenen Frequenzbild, das nicht nur Saitenartisten wie Jimi Hendrix oder Kirk Hammet überzeugen dürfte.
Versucht man sich nach diesem sehr erfolgreichen ersten Testlauf an den eingebauten Filtern, verfliegt die anfängliche Freude leider doch relativ schnell. Denn die ausgewählte Schwinungsform ist bereits zu vernehmen, noch bevor die ersten Töne gespielt wurden und setzt sich bei cleanem Spiel ungestört fort. Wird dabei noch etwas Verzerrung dazugeschaltet, greift zwar das sehr effizient arbeitende Noisegate ein, dessen Nebengeräusche als ebenso störend empfunden werden dürften. Bei jedem Eingriff des Gates in das Soundsignal entsteht ein impulsartiges, dumpfes Krächzen und Knacken, das beim Durchschalten der Presets oder bereits schon beim Einschalten des Geräts wahrnehmbar ist.
Die Filter an sich arbeiten zwar extrem gut und verfärben den Klang der Gitarre so sehr, dass Gitarristen fast dazu verleitet werden könnten, den Part des Keyboarders übernehmen zu wollen. Allerdings werden diese Ausflüge doch zu sehr von den Nebengeräuschen überschattet.
Für mich lieber das gute alte morley Pedale, da weiß man was man hat. Aber dieses Teil finde ich überteuert.