Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, der lediglich eine Stereoquelle im Eingangsbereich verwalten konnte, lassen sich beim SPL Phonitor 2 drei verschiedene Eingangsquellen verwalten, was das Produkt auch zu einem Stereo-Vorverstärker werden lässt. Frontseitig prangt wie auch schon beim Vorgänger ein großes Lautstärkepotentiometer auf dem Panel, das eine Regelung von 0 bis -97 dB erlaubt. Das Besondere ist jedoch, dass der Regler motorisiert ist und im Bedarfsfall über eine Lernfunktion von einer Infrarot-Ferbedienung bedient werden kann. Schön für jemanden, der den Phonitor in sein HiFi-Setup integrieren möchte, aber im Studio wohl eher die Ausnahme. Zwei große, hintergrundbeleuchtete VU-Meter, die man in der Eingangsempfindlichkeit zwischen 0, +6 dB oder +12 dB schalten kann, geben Auskunft über den anliegenden Pegel. Auf Übersteuerungsanzeigen hat man aufgrund des immensen Headrooms der 120-Volt Technik verzichtet.
Über insgesamt 7 kleine Kippschalter und neben dem Volumeregler vier weiteren Drehreglern lässt sich die aufwändige Elektronik der SPL Phonitor 2 bedienen. Dabei finden insbesondere die Matrix Parameter Center, Angle und Crossfeed sehr schnell die Aufmerksamkeit, zumal sich hier die Besonderheiten des Produktes bündeln. Über den Angle Drehschalter wird die Stereobreite des aufgestellten Lautsprecherpaars in sechs verschiedenen Winkeln (15, 22, 30, 40, 55, 70 Grad) simuliert. Crossfeed regelt ebenfalls in sechs Stufen das Übersprechen der Lautsprecher, während über Center die Phantom-Mitte in ihrer Lautstärke geregelt wird, um die Mittensignale, die im Kopfhörerbetrieb immer etwas leiser wiedergegeben werden, in ihrer Lautstärke auszugleichen. Allein dieser Bereich zeigt bereits, wie aufwändig das jeweilige, persönliche Abhören über die bevorzugten Monitore nachgebildet werden kann.
Über den Kippschalter Cr/A, off, all kann man sehr schnell einen A/B-Vergleich durchführen, indem man alle drei Matrix Regler aktiviert, nur Crossfeed und Angle oder alles deaktiviert. Über den Solo-Schalter kann man das jeweils linke oder rechte Stereosignal einzeln abhören, wahlweise Solo-in-Place oder aber über den aktivierten Mono-Schalter auch Solo-in-Center. Über den Phasen-Schalter in Kombination mit dem Mono-Schalter kann man zudem sehr schön und sehr schnell Phasenauslöschungen finden, ohne sich mühsam über Software-gestützte Korrelationsanzeigen zu quälen. Bei dem Laterality-Regler handelt es sich um einen sehr hochwertigen Balance-Regler, der im Gegensatz zu den Standard-Version eine deutlich höhere Auflösung hat und im Anschlag auch nicht auf Null abregelt, was in der Praxis ohnehin sinnlos wäre.
Rückseitig verfügt der Phonitor über 2 symmetrische XLR-Links/Rechts-Eingänge und einen XLR.Stereoausgang. Zusätzlich verfügt der SPL Phonitor 2 gegenüber seinem Vorgänger über einen Stereo-Cinch-Eingang. Zudem sind ein Lernschalter für die Infrarotbedienung und der Kaltgerätestecker vorhanden. Am Boden des Gehäuses befinden sich zusätzlich vier Miniswitches, mit denen man die Ausgangspegel anpassen kann. Alle Ausgangspegel können wahlweise um 6 dB oder 12 dB angehoben werden. Schalter 3 hebt den Cinchpegel von -10 dB auf Studioniveau 0 dB an und Schalter 4 schleift das Signal ohne weitere Bearbeitung mit Ausnahme der Phasenschaltung auf den Line-Ausgang. Diese Schaltung bietet sich an, wenn man den SPL Phonitor 2 nicht als Vorverstärker oder Monitor-Controller nutzen möchte.
Die 120 Volt sind bestimmt kein Voodoo !
Welchen Kopfhörer hast du für den Test verwendet (geschlossen/offen) ?
@Claudia Hallo Claudia
ich habe mit 2 meiner Arbeitstiere gearbeitet, einen Beyerdynamic T1 und einem AKG K 141.
VG
@Axel Ritt Vielen Dank,für die prompte Antwort !
LG:
Claudia
Danke für den Test. Leider hast Du ihn mir damit noch interessanter gemacht. Jetzt müsste nur das Budget vorhanden sein….
Hallo Peter,
gleiches Problem ;-) da ich alles mit Kopfhörern mische und master. Ich hatte mal mit meinen Kopfhörern AT M 50, AKG K 141 und Beyerdynamic DT770(250Ohm) den Kleinen Bruder kritisch gehört, Test von Felix hier:
http://www.....rstaerker/
Der reisst nicht so ein Loch ins Budget und mir hat er klanglich gefallen und steht immer noch auf der Liste und aufrüsten kann man immer noch.
@TobyB Danke für den Tipp. Den werde ich mir mal näher ansehen, allerdings reizt mich der Phonitor 2 schon sehr…. na vielleicht merkt die Politik das Sparen und „Geiz ist Geil“ keine Mittel zur Ankurbelung sind. Aber das ist eine andere Geschichte. ;)
Hallo Peter,
mich reizt er auch, da ich aber das Budget 2015 schon beschlossen habe, muss er warten. Und da steht erstmal primär ein Mischpult auf dem Zettel. Und ich finde den Herrn Keynes auch gut :-) Aber auch das ist eine andere Geschichte.
@TobyB Mischpult habe ich zum Glück schon, auch wenn Trident letzte Woche per Email versucht hat mir lange Zähne zu machen. Aber das Budget 2015 ist verplant (SC P6) und der Rest fließt in die Produktion, bzw. ins Mastering. Und letzteres ist ohnehin die beste Investition.
Hallo Peter,
ne Trident Konsole wirds eher nicht ;-) Ich hab momentan ein ZED 420 und als Submixer ZED 14 und im letzten Jahr neben einigen Synths hauptsächlich in Mastering investiert. Die letzte Anschaffung waren hier 2 Warm Audio WA76. Und da in 2014 zumindest noch der Korg Odyssey dazu kommt, wird eng am Pult. Nichtsdestotrotz werde ich mich nochmal eingehend mit dem kleinen Bruder des Phonitors befassen, da mein Mix manchmal wirklich zu sehr Wall to Wall ist. Und das Dachgeschoss umbauen möchte ich jetzt nicht wirklich.
@TobyB Du mischt und masterst ALLEINE auf Kopfhörer?? Das kann ich jetzt nicht glauben…..
@Onkel Sigi Hallo Sigi,
ja ist so, Ich habe zwar Boxen die nehme ich eher als Monitorboxen zum Einspielen. Die letzte Abnahme erfolgt dann allerdings über die Braun Atelier P4 und oder Fisher CA770 mit JBL Control 1 G Passiv und Mordaunt Short Boxen Mezzo 2. Wie schon geschrieben, ein Dachgeschoss ist schön(zumal das Wohnzimmer darunter ist) aber akustisch ist das ein Albtraum.
@TobyB Auch ich muss mich beim Mischen meist auf Kopfhörer beschränken und hab mir deswegen den Phonitor mini angeschafft. Ich kann das Testergebnis nur bestätigen. Ich benutze den DT-880 Pro und habe mit dem Phonitor mini das Gefühl, dass das Potential dieses KH jetzt viel besser ausgereizt wird.
Ich denke das was sich mit KH immer noch nicht 100% fühlen lässt ist der Bass/Subbassbereich sowie die Räumlichkeit eines Studioraumes, der auch den Eindruck der Tiefenstaffelung beeinflusst. Bis zu einem gewissen Grad kann man sich da mit Referenztracks und Spektrumanalyzer helfen. Ganz ohne Lautsprecher ist dann doch etwas gewagt, auch wenns nur billige HiFi-Boxen sind…
@meilstone Hallo meilstone,
ich weiss das es gewagt ist, aber es ist derzeit nicht anders machbar. Deshalb hängt hier auch ein Fuhrpark an Kopfhörern rum. Und wie ich schrieb ganz ohne Boxen gehts nun doch nicht. Das ich den Bass und Subbass anders mische weil ich den nicht fühle ist klar. Ich habe da auch keine besonderen Tricks. Grundsätzlich ist hier alles erstmal kalibriert und konditioniert. Sonst würde ich hier am Rad drehen. Bevor vor ich aufnehme wird erstmal geguckt das die Pegel stimmen. EQ Kanalzüge werden nur noch minimal angepasst, je nachdem was hier mit wem zusammenspielt. Und dann wird das ganze aufgenommen und so weiter. Ich mach das so wie die Nachrichtentechniker/elektroniker das früher in der Berufsschule gelernt haben wie die optimale Übertragungskette auszusehen sollte. Das hilft, wie auch ein Oszi als Korrelationsmesser oder als Spektrumanalyzer.
Ihr hattet ja den Phonitor mini auch einmal gestestet. Könnt ihr eine vergleichende Aussage zur Klangqualität bei genau den gleichen Einstellungen machen? Kann ich rein klanglich zur günstigeren Alternative greifen, wenn ich gut auf die zusätzlichen Einstellmöglichkeiten verzichten kann?
Die Firma SPL hat nicht nur eine Vielzahl von Geräte hervorgebracht, sondern eine ebenso große Zahl von Formfaktoren, die sich oftmals nur schwer in eine Studioumgebung einpassen lassen. So auch bei den Kopfhörerverstärkern.
Mit dem Phonitor lässt sich vortrefflich und sicher Mischen und Mastern ohne Lautsprecher. Allerdings gehört eine lange Eingewöhnung sowie exzellente Kopfhörer dazu. Bei oft wechselnder Studioumgebung ein Sicherheitsfaktor.
Etwas unglücklich wird über »Lautsprechersimulation« geschrieben, besser wäre »Hörwinkelanpassung«.
Was an spl-Geräten nervt, ist der Netzschalter auf der Rückseite.Da muss dann die Kurzschluss sichere Steckdosenleiste her. Ein »no go« ist die geräteschädigende Kopfhörerbuchse. Das schränkt die Nutzung in einem offenen Studio ein. Da muss gleich ein grosser roter Aufkleber an die Gehäusefront. Ein versehentliches Wechseln des Kopfhörers im Betrieb kann das Gerät durch einen Kurzschluss zerstören! Auch schaltet die Crossfeed Einstellung bei Verwendung von Lautsprechern nicht ab.
Sehr schöner Test, auch wen ich dem Autor in einem Punkt widersprechen muss. Man kann nicht generell die Tiefenstaffelung und den Raumeindruck bei Kopfhörern ausschließen. Sennheiser zeigt mit dem HD 800, dass dies schon geht. Schräg angeordnete Chassis mit großen Treibern in offener Bauweise, das hat schon was von Monitoren. Klar fehlt die körpereigene Resonanz und der Raumeindruck, aber die breite Bühne und dass sich alles vor dem Kopf abspielt, ist schon genial. Auch im Hi-Fi-Bereich unterwegs haben mich virtuelle Räume bislang nicht überzeugen können, einzig eigene Kunstkopfaufnahmen. Dafür ist jedoch der HD 800 konstruktionsbedingt ungeeignet.
Soooo, nun mal ein paar Anmerkungen dazu… Ich habe das Schätzchen jetzt seit ein paar Monaten und den gebe ich nicht mehr her. Nicht nur dass es genial ist schnell zwischen Kopfhörern und Monitor hin- undherzuschalten, die Matrix macht genau das was sie sagt, Raum.
Ich mische immer im A/B Kopfhörer/ Monitor, liegt doch bei vielen der Musikgenuss mobil bei Kopfhörern. Der Phonitor ist da wirkliche eine große Hilfe das Beste aus dem Mix rauszuholen.