Mit dem Hazer Lichtstrahlen sichtbar machen
Was unterscheidet einen Hazer (Dunsterzeuger) von einer Nebelmaschine? Wikipedia gibt die kurze und knackige Antwort: (…) Hazer (von engl. haze, „Dunst“) sind Dunstgeräte, die auf Bühnen eingesetzt werden. Das Verfahren der Dunsterzeugung ähnelt dem einer Nebelmaschine. Im Gegensatz zu Letzteren erzeugen sie jedoch keinen dichten Nebel, der als Effekt sichtbar sein soll, sondern einen nahezu unsichtbaren Dunst, um Lichtstrahlen sichtbar zu machen (…) Nachdem diese Einstimmung für Klarheit gesorgt hat und uns nicht im Nebel stehen lässt, schauen wir uns das Testgerät jetzt einmal ganz genau an. Es ist der Stairville AFH-600 DMX Hazer, der zu den preiswerten Geräten dieser Kategorie gehört und für etwas mehr als 100,- Euro über die Theke geht. Dass bei diesem Preis sogar ein DMX-Kanal zur Verfügung steht, ist eine tolle Sache. Damit lässt sich der Dustausstoß zum Beispiel mit einem DMX-Controller regulieren. Aber es gibt natürlich auch die Möglichkeit der manuellen Steuerung.
Heizelement mit 600 Watt Leistung
Der Stairville AFH-600 DMX Hazer verfügt über ein Heizelement mit 600 Watt, was laut Bedienungsanleitung einen Dunstausstoß von etwa 850 Kubikmetern pro Minute ermöglicht. Damit soll sich der Dunsterzeuger für mittelgroße Bühnen, Clubs, Discotheken etc. eignen. Kleines Rechenbeispiel: Ein Raum mit den Maßen 20 x 17 x 2,5 Meter umfasst 850 Kubikmeter.
Mit seinen Abmessungen von 450 x 290 x 265 mm (L x B x H) wiegt der Stairville Hazer ohne Tankinhalt 5,5 kg. Der Flüssigkeitsbehälter fasst 2,3 Liter Fluid. Diese rund 8 kg bei Vollbetankung lassen sich am Griff auf der Oberseite des Gerätes problemlos hantieren.
Der Hazer belegt einen DMX-Kanal im Universum
Sämtliche Anschlüsse und Bedienelemente sitzen auf der hinteren Seite. Neben der Kaltgerätebuchse (mit Sicherungsfach) für das mitgelieferte (recht kurze) Netzkabel ist der große und beleuchtete Netzschalter angebracht. Darüber sind die beiden DMX-Buchsen In und Out platziert. Sie ermöglichen einmal das Einbinden des Hazers in ein DMX512-Universum oder die Betriebsart „Master/Slave“, die dann gewählt werden kann, wenn kein DMX-Controller angeschlossen ist.
Einen guten und preiswerten DMX-Controller der Marke Stairville haben wir bereits im Test gehabt. Hier ist der Link zu unserem positiven Bericht.
Die Grundeinstellungen werden am Display mit seinen vier typischen Tasten zur Bedienung direkt am Gerät vorgenommen. Hier kann der Hazer auch manuell bedient werden. Wie beim Einsatz per DMX auch, lässt sich der Dunstausstoß dann manuell von 0 Prozent bis zur maximalen Menge (100 Prozent) einstellen.
Auf der Unterseite ist durch die zahlreichen Öffnungen der Ventilator zu erkennen, der das aus einer Düse austretende Fluid zerstäubt und dadurch den Dunsteffekt ermöglichen soll. Die Dunstaustrittsöffnung ist übrigens mit einem vertikal verstellbaren Mechanismus versehen, sodass der Dunst innerhalb gewisser Grenzen in unterschiedliche Richtungen gelenkt werden kann.
Der Stairville AFH-600 DMX Hazer mit beleuchtetem Flüssigkeitsbehälter
Wie auch von Nebelmaschinen bekannt, ist der Flüssigkeitsbehälter dezent beleuchtet, in diesem Fall blau. Durch die längliche, seitliche Öffnung im Gehäuse lässt sich der Pegel des Fluids also bequem in dunklen Umgebungen kontrollieren. Am Ende des Ansaugschlauchs ist ein Filterelement angebracht, damit mögliche im Fluid enthaltene Verunreinigungen nicht in den Verdampfer gelangen können.
Im Praxistest mit Nebelfluid von Stairville
Für den Praxistest habe ich den Stairville AFH-600 DMX Hazer mit dem passenden Nebelfluid gefüttert, nämlich mit dem Stairville E-M. Dieses Fluid erzeugt einen mitteldichten Nebel/Dunst, der sich sehr lange im Raum hält. Es ist also bestens geeignet für Lichtdesign, bei dem die Farben/das Licht und nicht der Nebel im Vordergrund stehen. Der 5 Liter Kanister mit diesem Nebelfluid kostet 9,70 Euro. Und natürlich ist dieses Fluid toxikologisch unbedenklich, nicht gesundheitsschädigend, biologisch abbaubar und sogar noch Made in Germany.
Der Dunsterzeuger braucht zwei Minuten Aufheizzeit
Nach dem Einschalten braucht der Hazer gut zwei Minuten, bis er aufgeheizt ist. Dieser Vorgang wird im Display angezeigt. Danach kann es auch schon losgehen. Am Gerät stelle ich den Dunstausstoß auf den maximalen Wert von 100 Prozent. Der Hazer bullert los und es dauert nicht lange, bis der recht große Raum intensiv mit Dunst oder eher dichtem Nebel gefüllt ist. Die maximale Einstellung ist also für meinen Geschmack zu viel des Guten. Außerdem ist das Gerät bei maximalem Ausstoß recht laut. Das liegt nicht am Lüfter, sondern an der Pumpe. Nun muss aber auch erwähnt werden, dass es im Testraum bis auf den Dunsterzeuger mucksmäuschenstill ist und dass dieser Raum obendrein mit harten Wänden, harter Decke und Fliesenboden ausgestattet ist, also keinerlei Geräuschdämmung aufweist.
Das verlangt nach einem weiteren Testlauf in einer anderen Umgebung. Außerdem stelle ich den Hazer diesmal auf unterschiedliche Ausstoßmengen ein.
Es bestätigt sich, dass die Pumpe bei unterschiedlichen Einstellungen die Frequenz ändert und es wird ebenfalls deutlich, dass der Dunst nicht kontinuierlich erzeugt wird, sondern sozusagen in pulsierenden Stößen die Maschine verlässt. Bedeutet: Mehr Dunst erzeugen bei 100 Prozent lässt die Pumpe häufiger arbeiten als zum Beispiel bei 10 Prozent. Bei einer rund 30 Prozent Einstellung messe ich im Nahbereich an der Austrittsöffnung rund 68 dB(A). Bei höherer Frequenz wird es nicht viel lauter. Die Ausstoßmenge lässt sich zwar einstellen, aber ganz genau beeinflussen kann man das Ergebnis nicht. Es ist ja auch von der Zeit abhängig und vor allem vom eingesetzten Fluid.
Als drinnen noch geraucht wurde, brauchte man solche Rappelkisten nicht. :)
…genau, und die Frontleute klangen ganz automatisch wie Joe Cocker, Frank Zander, Gianna Naninni und Bonnie Tyler… (hust….)