Die Konkurrenz
Das Feld der 2-Kanal-DJ-Mixer ist gewaltig. Die Bandbreite reicht da vom Numark M101 für 59,- Euro bis rauf zu den Produkten der Edelschmiede Rane, wie dem „Sixty Two Z“ für rund 2100,- Euro. Der Stanton M.203 (Listenpreis: 154,- Euro) wird derzeit für rund 125,- bis 130,- Euro angeboten. Damit besetzt er preislich eine Nische oberhalb der „Low Cost“-Geräte unter 100,- Euro, aber noch deutlich unterhalb der übrigen „unteren Mittelklasse“, die sich um die Marke von 200,- Euro gruppiert. Direkt auf Augenhöhe findet sich da nur der M 3 von Numark und dem VMX 200 USB Pro Mixer von Behringer. Letzterer bringt noch einige „Extras“ wie einen „QRS 3D-Stereoeffekt“, „Auto BPM-Counter“ oder einem Reverse-Switch für den Crossfader mit, kann aber klanglich und verarbeitungstechnisch nicht mit dem M.203 mithalten.
Nein, der „der musikstudierte, heavy-hard-funk-metal-keyboardende Aturo“ hat nie ein „mehrstündiges Live-Set unter Clubbedingungen mit diesem “Mixer” und einem Päärchen Schallplttenspieler zum Besten gegeben“. Und das auch nie behauptet. Der hat aber auch angemerkt, dass die „lustig blinkenden LED´s“ gewöhnungsbedürftig sind. Mancher gewöhnt sich eben dran, der andere nicht. Die Cue-Fader haben im Test nicht gekratzt (und schon gar nicht hatte ich sie hinterher in den Händen. Sonst hätte ich das sicher angemerkt), die Drehpotis machten einen – besonders in dieser Preisklasse – stabilen Eindruck und wenn man den Faderstart nicht nutzt, dann lässt man es eben (statt sich über das Vorhandensein zu beschweren). Und wenn man das Ganze dann (ganz richtig) in der Preis/Leistungs-Relation betrachtet, so ist der M.203 weit davon entfernt, ein „Scheissteil“ zu sein.
Sorry, da muss ich aber dem DJ Stean schon recht geben…das Teil mag zwar für Anfänger nett sein, da günstig, aber wenn man ein DJ Tool testet, sollte man wissen, warauf Dj´s wert legen….
Nun: Der M.203 wird für Einsteiger verkauft. Das ist auch die Aussage des Herstellers. Und für dieses Segment ist der Mixer in meinen Augen „sehr gut“. Und da ich da im Test keine Material-Mängel festgestellt habe (vielleicht hat er ja ein Montagsgerät erwischt. Oder ich ausnahmsweise ein fehlerfreies. Wer kann das schon sagen), war ich damit zufrieden. Dass Mixer in der Preisklasse nicht das leisten, was höherpreisige Geräte leisten, sollte jedem klar sein.
Ich kann auch weder die Kritik an den angeblich „kratzenden Fadern“ noch die an schlecht verarbeiteten Drehpotis bestätigen. Und der Crossfaderweg ist nun immer auch eine Frage der eigenen Vorlieben – manche kommen mit kurzen Faderwegen gut klar, andere brauchen „etwas länger“ ;)
Bei der Benotung spielt auch natürlich immer das Preis/Leistungsverhältnis eine Rolle. Sonst müsste ich jedem Mixer, der wenig kostet, ja per se schon eine niedrigere Wertung verpassen.
Sagt mal, geht’s noch? In welchen Clubs legt ihr denn auf, oder andersrum gefragt: In welchem Club landet so ein Mixer?? Kein anständiger Club würde ein „Einsteiger Gerät“ installieren, es sei denn es ist ein Jugendclub. Von daher ist diese ganze Disserei über den Mixer eigentlich völlig sinnlos. Nebenbei bemerkt hab ich aber auch schon übelst zugerichtete Pioneer Mixer in Clubs gesehen, wo unter den Fadern die Farbe schon vollständig abgeschrabbelt war. Es gibt also immer Leute und Umgebungen die einen Mixer kaputt kriegen, ganz gleich in welcher Preisklasse!
Der Mixer mag für Einsteiger und probe-DJ’s zum üben mit zwei Zuspielern noch geeignet sein, möglicherweise auch wertiger als ein Behringer – aber so recht glauben kann man wirklich nicht den in Clubs ernsthaft zu verwenden. Da sollten schon mehr Features – bspw. einspielbare Effektschleife usw. – unbedingt ein Muss sein!
Für Performance Künstler kann der auch einem bspw. Hak von Ecler nicht Wasser reichen. Das sollte wirklich beton bleiben.