Beim Handsender handelt es sich schon rein optisch um eine Kopie eines SM58 und auch klanglich geht es in diese Richtung. Der Nahbesprechungseffekt der Nierenkapsel ist wie beim Original sehr ausgeprägt. Der Handsender liegt angenehm in der Hand und ist sehr leicht. Betrieben wird er mit zwei AA-Mignonzellen. Nach einer Änderung des Empfangskanal an der MBA120W, ist dieser schnell und einfach per Infrarot an den Handsender zu übertragen. Der IR-Empfänger sitzt unter der Batteriefach-Abdeckung und ist durch Abschrauben derselben schnell zu erreichen. Dort versteckt sich auch noch ein High/Low-Schalter zum Anpassen der Übertragungsstärke und damit zum Bestimmen der maximalen Reichweite (ca. 10 Meter bei Low, ca. 30 Meter bei High). Ein kleiner Gain-Regler bestimmt die Empfindlichkeit des Senders. Die Reichweite war im Testverlauf gut, Aussetzer waren trotz Non-Diversity keine zu vernehmen. Zwar fehlt eine Mute-Schalter, der Ein/Aus-Schalter arbeitet jedoch knackfrei, sodass dies zu verschmerzen ist. Etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass die Lautstärke des Funkmikrofons nicht an einem der Kanalregler möglich ist, sondern am Empfänger eingestellt werden muss. Anders betrachtet gehen mir so jedoch immerhin keine Eingangskanäle verloren.
Viele Wege führen in die MBA120W
Neben den bereits erwähnten Anschlussmöglichkeiten per Funk, Mikrofon- oder Instrumentenkabel ist der integrierte Medien-Player ein Highlight der the box MBA120W. Begnügen sich die meisten Player mit einem USB-Anschluss, findet hier sogar Musik von SD-Karte den Weg in den Player. Bluetooth ist ebenfalls vorhanden, um Smartphone und Co drahtlos zu verbinden. Schön ist, dass auch per Fernbedienung eine Auswahl zwischen den drei Quellen möglich ist. Neben den üblichen Player-Funktionen wie Abspielen, Pause, Stopp, Sprung vor, Sprung zurück gibt es Endlosschleifen aller oder eines Titels, Abspielen aller Stücke eines bestimmten Ordners und die Zufallswiedergabe. Hält man die Vor- beziehungsweise Rücksprungtaste länger gedrückt, ermöglicht dies das Regeln der Lautstärke des Players. Um den Player zu nutzen, ist er per Schalter dem Kanal 1 der MBA120W zuzuweisen. Der Lautstärkeregler dieses Kanals regelt dann auch die Lautstärke der Musik aus dem Player. Hier liegt eine mögliche Fehlerquelle: Die doppelte Regelung der Lautstärke an zwei verschiedenen Orten beschwört Szenarien wie eine zu gering oder gar abgedrehte Lautstärke innerhalb des Players, die dann nicht sofort ersichtlich ist, geradezu herauf. Es ist deshalb ratsam, die Lautstärke innerhalb des Players immer komplett aufzudrehen und nur über den Lautstärkeregler von Kanal 1 zu regeln. Das gilt insbesondere dann, wenn verschiedene Anwender den MBA120W nutzen.
Ist ein Smartphone, Computer oder Tablet per Bluetooth angekoppelt, ist eine Steuerung des jeweiligen Zuspielers per Fernbedienung oder auch direkt am Player möglich. Leider zeigte sich im Test, dass die Verbindung selbst auf kurze Distanzen bereits Aussetzer erzeugt. Getestet wurde mit einem iPhone 6s als Zuspieler. In zwei Metern Abstand riss das Signal ab, bei einem Meter Abstand kam es zu gelegentlichen kurzen Aussetzern. Lag das Smart Phone oben im Zubehörfach, war die Verbindung stabil. Das könnte besser sein. Klangunterschiede zwischen Bluetooth und Kabel waren keine vernehmbar.
Der Player verfügt über sieben EQ-Presets: Normal, Pop, Rock, Jazz, Klassik, Country, Bass-Anhebung.
Praxis
Was mir im Testverlauf besonders gut gefiel, war die einfache Handhabung. Viele Bedienschritte sind auch ohne Bedienungsanleitung selbsterklärend. Eine deutsche ausführliche und gedruckte Bedienungsanleitung liegt bei. Sehr löblich und heutzutage eine Seltenheit. Schon bei der ersten Inbetriebnahme mit Musik per Bluetooth-Zuspielung fällt der recht ausgewogene Klang auf. Das hätte ich bei einem Produkt dieser Preisklasse nicht unbedingt erwartet. Tiefe Elektrobässe oder Heavy Metal sind jetzt nicht die Sache der MB120W, doch das ist ja auch nicht das Metier, in dem ein solches Produkt in der Regel eingesetzt wird. Das Funkmikrofon klingt angenehm und nicht blechern. Ich habe mich dazu entschieden, die the box MB120W spontan für einen Vortrag in einem Gemeindehaus unserer Kirchengemeinde zur Verfügung zu stellen. Neben der Stimme des Referenten musste noch der Ton vom Präsentations-Laptop übertragen werden. Um die Stimme etwas klarer zu übertragen, wurde die MB120W kurzerhand auf einen Tisch gestellt. Die Sprachverständlichkeit war sehr gut. Die Laufzeit des Akkus ist mit um die drei bis vier Stunden zwar begrenzt, sollte für die meisten Fälle aber ausreichen.
Diese Box gibt es baugleich auch von LD Systems, Denon und Marantz. Ich habe die von Marantz, da ist alles nobler und wertiger, aber sonst ist die Ausstattung bis ins Detail gleich. Ich vermute (und hoffe…), dass in meiner Box hochwertigere Komponenten stecken, sonst wüsste ich nicht, was den fast doppelt so hohen Preis rechtfertigen sollte. Die LD Systems Box kostet etwas mehr als 100 mehr… Die Box (meine…) klingt sehr gut und ist praktisch!