Der Preamp besitzt einen Overdrive-Effekt und kann auch einen Kopfhörer im Miniklinkenformat speisen, sämtliche Anschlüsse befinden sich dort, wo sie bei einer E-Gitarre auch hingehören – am unteren Zargen nämlich. Auch der Anschluss einer externen Soundquelle ist hier möglich, die entsprechende Aux In Buchse befindet im Konsumenten-freundichen 3,5 mm Format mit an Bord. Somit lässt es sich wunderbar über den Kopfhörer mit eingespeistem Sound vom iPod beispielsweise üben.
Die beiden Potis für Volume und Tone sind von guter Qualität, auch wenn sie vielleicht etwas weniger zäh laufen dürften. Erschwert wird das Benutzen der Regler noch von den Potiknöpfen, deren Oberfläche spiegelglatt ist und so wenig „Grip“ bietet. Ein dreifacher Miniswitch schaltet die drei Betriebsarten der Gitarre durch: „Off“ (das Signal ist ohne Beeinflussung), Clean“ (Preamp auf Cleansound) und schließlich „Dist“, für einen aktivierten Overdrive Effekt. Dessen Parameter sind fest vorgegeben, es ist also nichts weiter regelbar. Zumindest nicht offensichtlich, dazu aber später mehr.
Gut ausgestattet und ebenso gut verarbeitet – so zeigt sich die Traveler Guitar Traveler EG-1 Custom V2 BK nach der ersten, genaueren Begutachtung. Wäre da nicht der Aufkleber mit dem Made in China“ am Halsfuß, könnte man glatt von einem Instrument mit amerikanischen Qualitätsstandards sprechen. Offensichtlich werfen die Konstrukteure bei Traveler Guitars ganz genau ein Auge darauf, wie die Instrumente in Fernost produziert werden. Und das merkt man einfach. Nun ab in die Praxis mit der Reiseklampfe!
Als beruflicher Vielflieger schreckt mich einerseits der Preis und andererseits der Design-Kompromiss (insbesondere Saitenführung und Platzierung der Stimmmechaniken). Das machten aus meiner Sicht die Headless-Gitarren in den 1980ern deutlich besser und das bei gleichen Abmessungen.
Ich nutze für unterwegs seit einigen Jahren einen Steinberger-Lizenz-Nachbau von Hohner (G3T, werkseitig mit passiven EMG-Pickups ausgestattet) und ein Korg Pandora PX mini Multieffektgerät.
Fazit: Gebraucht sehr günstig, portabel und komfortabel dank klappbarer Oberschenkelstütze, stimmstabil und gleichzeitig einfaches Saitenwechseln dank Double-Ball-Ends.
Einzig die Oberschenkelstütze wird beim Sicherheitscheck am Flughafen jedes Mal wieder aus der Nähe betrachtet, die lölst beim Durchleuchten immer wieder skeptische Blicke aus… ;)