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Test: Vintage V6MRHDX Summer of Love, E-Gitarre

(ID: 136799)

Sound & Praxis

Akustisch

Obwohl die Kombination Erlekorpus und kräftiger Ahornhals eigentlich für einen knackigen, perkussiven und höhenreichen Klang im Instrumentenbau steht, enttäuscht die Vintage V6MRHDX Summer of Love in diesen Bereichen doch eher und kann so mit den typischen Attributen einer guten (Fender) Strat nur schwer mithalten. Sicher, alle Frequenzen scheinen vorhanden zu sein, allerdings fehlt es doch deutlich an Spritzigkeit und Dynamik und auch in puncto Sustain gibt sich die Summer of Love Strat recht bescheiden. Dafür ist das Halsfinish gut gelungen, es neigt auch nach längerem Spielen nicht zum gefürchteten Kleben und vermittelt trotzdem ein schönes, natürliches Spielgefühl. Wenn man auf kräftige Halsprofile steht, wohlgemerkt!

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Elektrisch

Auch wenn die drei montierten Wilkinson Singlecoils sich alle Mühe geben – zaubern können auch sie nicht, der akustische Grundsound der Gitarre wird nahezu unverändert an den Verstärker weitergegeben. Die Sounds sind wie erwartet für eine Gitarre dieses Typs, von dickem Bluessound des Halspickups bis zum schrillen Riffsound des Singlecoils am Steg begegnen uns die altbekannten Sounds einer Stratocaster.

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Dabei erweist sich der von Blug sogenannte „Bukka Switch“, also das schaltbare Tonepoti, als ein wahrer Segen und für die Lösung vieler Probleme hinsichtlich der Nebengeräuschentwicklung. Hier herrscht eine ungewohnte Ruhe, wobei der Ton bei Aktivierung der Dummy Spule zusätzlich noch einen Tick präziser oder auch „greifbarer“ wird. Den typisch glasig-schrillen Sound eines Singlecoils in Stegposition kann aber auch der „Bukka Switch“ nicht überdecken, was auch diese Strat für alles Heftigere eher ausschließt.

Tuner

— Wilkinson Mechaniken – brandneu —

Erstaunlich funktionell präsentiert sich das Vintage Vibrato, wer hätte das gedacht? Natürlich sind auch hier „Dive Bombs“ eher Todsünde, bei moderatem Gebrauch bietet dieses Wilkinson System aber eine überraschende Stimmstabilität. Nerven tut nur der wackelige Vibratohebel, der bei der erstbesten Gelegenheit aus seinem Schaft herausfällt.

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Fazit

Angesichts eines Ladenpreises von knapp über 500,- Euro kann man der Vintage V6MRHDX Summer of Love abschließend ein gutes Urteil ausstellen. Sicher, es gibt Verarbeitungsmängel hier und da zu beanstanden. Aber die sind zum einen in dieser Preisklasse nicht selten und zum anderen an Stellen des Instruments, wo sich nicht weiter auffallen und auch den Spielfluss nicht stören. Schade ist eher der etwas matte Sound, der trotz der Esche-Ahorn-Kombination und den Wilkinson Pickups das typisch spritzige und durchsetzungsfähige Klangbild einer Strat vermissen lässt.

Das „Aging“ hingegen ist verblüffend gut gelungen und auch nicht zu übertrieben auffällig ausgefallen. Besonders die Hardware wirkt tatsächlich so, als sei die Luftfeuchtigkeit von fünf Jahrzehnten Bühneneinsatz in sie hineingesogen worden. Klasse gemacht – und es passt bestens zu dem Flower-Power-Artwork!

Plus

  • grundsätzlich gute Verarbeitung
  • schöne Optik/Artwork
  • guter Klang
  • gute Bespielbarkeit (nach Korrektur des Werkssettings)
  • brauchbares Vintage Vibrato
  • realistisch wirkendes "Aging"

Minus

  • leichte Verarbeitungsmängel an Bünden und Sattel
  • Klang der Singlecoils nicht immer überzeugend
  • Werkssetting

Preis

  • Ladenpreis: 519,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Markus Musikladen

    Hi Stephan, ich habe die „normale“ Blug Signature seit ein paar Tagen bei mir im Laden, die hat am Tremolo, wenn man es ganz runterdrückt, eine Madenschraube zum Hebelfestklemmen, hat dein Testmodell das nicht? Ansonsten kann ich deine Erfahrung nur bestätigen, ich finde es auch für das Geld eine nette Gitarre – nachdem ich den Sattel nachgearbeitet, den Hals und die Saitenlage und die Tonabnehmer Stratitis-frei eingestellt hatte. Nett finde ich auch die doppelt gebohrten Mechaniken, fast so gut wie Locking-Dinger und so äußerst zuträglich der Stimmstabilität. Für mich war der Griffbrettradius etwas gewöhnungsbedürftig, macht halt die Saitenlage ein bissel hoch, wenn ich am fünfzehnten das g zum c quälen will…

  2. Profilbild
    tantris

    Eigentlich wollte ich meinen 30 Jahre alten VW Käfer – eine Rostlaube – verkaufen. Wenn ich mir es recht überlege, warte ich noch ein bischen und verkaufe den dann als VVW = Vintage VW. Klingt albern, und ist auch so.

    • Profilbild
      Stephan Güte RED

      @changeling Ich bin da echt zwiegespalten … aber für den günstigen Kurs haben die das echt gut hinbekommen. Wirkt bei Weitem nicht so künstlich und aufgesetzt wie bei der Ibanez Semiakustik, die ich ja letztens auch getestet habe.

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