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Test: VS Audio Straight Flush, Overdrive für E-Gitarre

Gutes Blatt für die Bühne

20. August 2020

VS Audio Straight Flush Overdrive Pedal Test

Der griechische Hersteller VS Audio hat in letzter Zeit einiges Aufsehen mit seinen Pedalen erregt. Sowohl der Royal Flush als auch der Aftermath hinterließen in den AMAZONA.de Tests durchweg einen sehr guten Eindruck. Der heute zu testende Straight Flush ist die Single-Version des Royal Flush Overdrives und besitzt wie der „große Bruder“ gleich zwei separate Overdrives. Ein kleiner GAIN-Kippschalter bietet die Möglichkeit, zwischen diesen zu wählen. Man kann sich entscheiden, ob man die leichte oder die heftigere Verzerrung bevorzugt, könnte aber mit dem kleinen Kippschalter jederzeit auch auf eine dritte Variante umschalten bzw. beide Overdrives „stacken“, also seriell betreiben, was bei Bedarf eine noch deutlich höhere Verzerrung erzeugt. Werfen wir nun einen genaueren Blick auf das Pedal.

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VS Audio Straight Flush – Facts & Features

Wie unschwer zu erkennen ist, wurde hier designmäßig an typische „Rock ’n‘ Roll-Klischees“ appelliert. Eine hübsche, junge und gut gestylte Dame schaut uns tief in die Augen und es sind einige Symbole aus der Welt des Kartenspiels aufgebracht. Bekanntermaßen ist der Straight Flush im Poker ein sehr hohes Blatt (eine Straße derselben Farbe), das letztlich nur von einem Royal Flush überboten werden kann. Der Name allein impliziert also bereits eine gewisse „gehobene Klasse“. Die Abmessungen von 40 x 120 x 34 mm (B x T x H) des Straight Flush entsprechen der Größe eines gewöhnlichen Pedals von beispielsweise MXR. Die Verarbeitung ist einwandfrei, alle Potis, Buchsen und Schalter sitzen fest. Wie gewohnt wurden die Klinkenbuchsen für den Ein- bzw. Ausgang seitlich angebracht. Der Netzadapteranschluss (Hohlsteckerbuchse 5,5 x 2,1 mm, Minuspol innen) wurde an der rechten Seite hinter der Eingangsbuchse platziert. Die Stromaufnahme ist mit nur 10 mA verschwindend gering. Ein Batteriebetrieb ist nicht möglich, was sicherlich kein Nachteil ist. Eine rote Leuchtdiode informiert uns natürlich, ob der Effekt aktiv ist oder sich das Pedal im Bypass befindet.

Schönes Design

Regler

Wie bei den meisten Verzerrerpedalen üblich, ist auch der Straight Flush mit drei Potis ausgestattet. GAIN bestimmt den Grad der Verzerrung, das TONE-Poti ist letztlich ein simpler Höhenregler und VOL regelt die Ausgangslautstärke. Der kleine Schalter besitzt drei Positionen. In der unteren Stellung ist der „leichte Overdrive“ aktiv, bewegt man den Schalter nach oben, wird das Signal durch den heftigeren Overdrive geschickt. Die Mittelstellung sorgt dafür, dass das Signal seriell durch beide Verzerrereinheiten fließt, womit sich bei Bedarf eine recht satte Verzerrung erreichen lässt.

Die Verarbeitung macht einen sehr guten Eindruck, wie man im folgenden Foto sehen kann, wurden ausschließlich hochwertige Komponenten eingesetzt, auf sogenannte SMD-Bauteile wurde verzichtet. Beim Blick ins Gehäuse findet man rechts einen Fußtaster, der den Impuls zur Umschaltung gibt, die mithilfe eines Relais erfolgt (hellblaues Bauteil). Somit entfallen die häufiger auftretenden lästigen Nebengeräusche beim Aktivieren des Effekts.

VS Audio Straight Flush Innenleben

Perfekte Verarbeitung, Fußtaster und Relais zur Umschaltung

Sound

Hören wir uns den Straight Flush nun einmal an, wir beginnen in der unteren Stellung des Kippschalters (Low), der einen moderaten Overdrive erzeugt. Wir hören zunächst den cleanen Sound meines Peaveys, nach ca. 8 Sekunden wird dann der Effekt aktiviert, so hat man einen Vergleich, wie der Klang sich verändert. Nach 20 Sekunden wird dann vom Halstonabnehmer auf den Stegtonabnehmer geschaltet.

Nun drehen wir den Gain-Regler voll auf, der Klang erhält etwas mehr Kompression und Sustain:

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Bewegt man den Kippschalter nach oben, wird der „High-Modus“ angewählt. Dieser soll laut Hersteller eine „Amp-ähnliche Verzerrung“ erzeugen und macht dies tatsächlich auch ordentlich:

In der Mittelstellung des Kippschalters werden beide „Verzerrer“ in Serie geschaltet, womit sich recht viel Verzerrung erreichen lässt. Auch ein vergleichsweise großer Pegelanstieg ist in diesem Modus wahrzunehmen. Man sollte dann den Lautstärkeregler etwas zurücknehmen. Der Klang ähnelt aber eher einem Fuzzpedal, als einem „Tweed-Sound“. Wir hören wieder einige bluesige Lines, Gain- und Tone-Regler stehen auf 12 h:

Bei voll aufgedrehtem Gain-Regler wird der Klang dann noch „fuzziger“:

Hat man nur sehr wenig Platz auf dem Pedalboard und benötigt lediglich einen Sound des Pedals, ist der Straight Flush sicherlich eine gute Wahl. Möchte man beispielsweise in einer Bandsituation, Gig etc. mehrere Sounds des Straight Flush verwenden, wären die unterschiedlichen Lautstärken der drei Verzerrermöglichkeiten nicht leicht zu handhaben. Der Royal Flush aus selbem Hause ist klanglich identisch, vergleichsweise jedoch flexibler, da man die Umschaltung beider Overdrives auch bequem mit dem Fuß erledigen kann und für beide Verzerrerabteilungen ein separater Lautstärkeregler zur Verfügung steht. Man könnte also große Lautstärkeunterschiede gut auffangen und müsste für den großen Bruder des Straight Flush nur geringfügig drauflegen.

Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment aufgenommen:

PRS Custom 24 – VS Audio Straight Flush – Peavey Classic 20 MH – MESA/Boogie 1 x 12″ Thiele Box mit Creamback Celestion Lautsprecher – Shure SM57 – Apogee Duett – Mac mit Logic (etwas Hall bzw. Delay hinzugefügt).

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Fazit

Der VS Audio Straight Flush hinterlässt einen guten Eindruck. Beide Overdrives klingen lebendig und natürlich und eignen sich hervorragend für Blues, Country oder auch „Classic-Rock“. Schaltet man beide Verzerrer in Serie, gleicht der Klang eher dem eines Fuzzpedals, als eines aufgerissenem Amps, was für den einen oder anderen sicherlich auch interessant sein könnte.

Plus

  • Sound beider Overdrives
  • Verarbeitung
  • Design
  • Relaisumschaltung

Minus

  • serieller Modus klingt "fuzzy"

Preis

  • 171,- Euro
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Klangbeispiele
Forum

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