Der gesamte Signalpfad ist mit Röhren bestückt. Zum Einsatz kommen TungSol und ElectroHarmonix (beide Made in Russland). Dabei wurde darauf geachtet, die im Original verwendeten Typen beizubehalten. Allerdings ist die damals benutzte Klein-Endstufenröhre 6aQ5 (EL90) nur noch als NOS (New Old Stock) erhältlich und schied damit aus für eine Neuauflage größerer Stückzahl. Stattdessen wird eine aktuelle 6P1 (aus Asien) genutzt. Aber bei Warm Audio hat man dem Benutzer die Möglichkeit gegeben, die Originalröhre trotzdem zu nutzen. Es wurden nämlich zwei Sockel verbaut, die parallel verdrahtet sind, von denen einer leer ist. In diesen kann die 6aQ5 eingesetzt werden, um die 6P1 zu ersetzen. Ein tolles Feature, um noch näher an das Original zu kommen.
Ähnlich verhält es sich mit dem optischen Modul T4B. Hier wurde auf den amerikanischen Hersteller Kenetek zurückgegriffen, der die optischen Module als Ersatz für die Originale und auch die Nachbauten herstellt. Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen, die wiederum jeweils minimal andere Regelcharakteristika aufweisen. Der Sockel im WA-2A ist voll kompatibel mit dem des Originals und es könnten auch dessen optische Module eingesetzt werde, wenn man einem habhaft werden kann.
Stereolink inklusive
Da man einen Limiter gerne in der Summe einsetzen möchte, stellt sich die Frage nach der Stereotauglichkeit. Und auch dieses Merkmal wurde vom Ahnen übernommen. Mit einer im gedruckten Handbuch beschriebenen Prozedur kann man zwei Geräte miteinander koppeln, so dass beide Stereokanäle exakt die gleiche Bearbeitung erfahren. Zu erwähnen wäre da noch der „Pre-Emphasis-Regler auf der Rückseite, der dem Signal im Regelweg (nicht dem Signal selber!) ein Hochpassfilter vorschaltet, um so zu vermeiden, dass die Kompression zu stark auf basslastige Signale reagiert.
Das Signalverhalten ist komplex und signalabhängig
Um das Verhalten des Kompressors besser zu verstehen, habe ich ein kleines Testszenario entworfen. Der Memory-Effekt lässt sich so auch gut verdeutlichen. Ich schickte zwei 440 Hz Sinus-Signale durch den Warm Audio WA-2A. Das erste Signal, um die Kompression auszulösen und die Attack-Phase zu beobachten, das zweite, leisere Signal, um die Release Phase sichtbar zu machen. Das zweite Signal war dabei so leise, dass es selber keine Pegelreduktion auslösen konnte.
Wie man hier gut sehen kann, ist sowohl die Attack- als auch die Release-Phase von komplexer Natur und beinhaltet mehrere Stadien. Der Attack bringt den Pegel in maximal 22 ms herunter. Danach allerdings sinkt der Pegel noch einmal sichtbar über eine längere Zeit, bis er endgültig zum Stehen kommt. Die Release-Phase ist ebenso geteilt. Es gibt einen schnelleren Anstieg, der ca. 200 ms dauert. Danach braucht es ca. 2 Sekunden, bis das Signal wieder auf dem Ausgangspegel ist.
Hier wurde das Sinussignal an- und abgeschaltet und man erkennt deutlich, dass sich die Attackphasen voneinander unterscheiden, je nachdem wie groß der zeitliche Abstand der Signale ist.
Danke, hat mir sehr geholfen…