Klang
Auch wenn sich die meisten passiven EQs zumindest auf den ersten Blick schaltungstechnisch ähneln, können die klanglichen Unterschiede durchaus erheblich sein. Der Teufel liegt im Detail und die optimale Anpassung der verschiedenen Stufen erfordert genaue Kenntnisse und kostet Zeit.
Wie klingt er also?
Der Wes Audio LC-EQP überzeugt klanglich auf ganzer Linie. Er verfügt über einen enormen Sweetspot, d.h. auch eine eigentlich übertriebene Anhebung klingt trotzdem noch natürlich und angenehm. Selbst normalerweise unbrauchbare Bearbeitungen, wie etwa eine 20 dB Anhebung bei 1 kHz auf der Gesangsstimme, erscheinen verblüffend brauchbar. Man muss tatsächlich aufpassen, hier nicht zu viel des Guten zu tun. Insbesondere was Höhen und Bässe angeht, ist mit diesem EQ schnell mehr drin als nötig und man landet klanglich in der Badewanne (dem sogenannten „Smile“-Frequenzgang). In diesem Zusammenhang erwies sich die Bypass-Funktion zur Kontrolle gegen übermäßige Klangverbiegung als überaus nützlich.
Die zusätzliche Möglichkeit zur Frequenzwahl der Bass-Abschwächung ist ebenfalls ein Volltreffer und erweitert den Funktionsumfang nachhaltig. Bei klassischen passiven EQs entscheidet häufiger das Glück über die Eignung für eine Bearbeitung, der LC – EQP lässt sich dagegen im Bass ungewöhnlich präzise und damit universeller einstellen.
Für ein Geräten mit Röhren und Übertragern klingt der Wes Audio LC-EQP zudem angenehm straff im Bass und überdies auch klar in den Mitten und seidig in den Höhen.
Marktsituation
Es gibt mittlerweile diverse Pultec Klone, Varianten, Abwandlungen bis hin zu eigenständigen hochflexiblen Mastering-EQs. Der Wes Audio LC-EQP ist teurer als vergleichbare „Standard“-Pultec Klone, dafür aber deutlich flexibler.
Danke für den Test und die ausführlichen Beispiele!