NB-3 ToneWheel Organ
Kommen wir zum dritten Sprössling der Expansionsbestrebungen: Der Orgelsimulation NB-3. Die Handhabung der 64 mitgelieferten Presets gestaltet sich Hand in Hand mit der Hypersonic-Oberfläche und ein Blick auf die Edit-Page verrät, dass sich die Entwickler des NB-3 auf das Wesentliche konzentriert haben. So finden wir alle Parameter, die wir von einer Hardware-Orgel kennen:
9 Tonbars Zugregler mit je 8 gerasterten Stellungen für das gewünschte Lautstärkeverhältnis der 9 Sinuswellen von 16 Fuss bis 1 Fuss. Den ToneWheel-wahlregler mit insgesamt 10 Tonewheels von sauber klingend bis „B3 muss dringend zum Service“. Die ToneWheels können durchaus mit den Grund-Wellenformen eines Synthesizers verglichen werden. Wichtig für den authentischen Sound sind noch die „Percussion“-Schalter: Der NB-3 beherrscht auch hier alle Facetten der Vorbilder und erlaubt sogar polyphones „Klicking’ für jede neu gespielte Taste, was die B3 niemals schaffte und für Orgelbässe angesagt ist. Um den Sound noch interessanter zu machen, ist, wie zu Mamas Zeiten, der Scanner-Chorus und Scanner-Vibrator mit je 3 Einstellungen integriert. Der Vibrato-Effekt klingt hervorragend von dezent bis Horrorfilm und lässt sich über die FX-Page verfeinern. Sehr gut! Schlussendlich kommen wir zum Rotary-Effekt. Diesen holt sich die NB-3 aus dem Hypersonic-Effektvorrat und das ist vielleicht das Problem, denn hier hat die Konkurrenz die Nase vorn, besonders im Wechsel der Geschwindigkeiten.
Der Speicherbedarf ist erfreulich gering. Ich habe die Piano-Jazz-Phrasen über die Percussion-Orgel und Full-Bars mit unterschiedlichen Einstellungen laufen lassen um zu sehen, wie diese mit der NB-3 funktionieren.
Der NB-3 trifft auf eine starke Aufstellung an Konkurrenten, sei es Emagics EVB-3, B4 von NI, usw. Einerseits bereichert der NB-3 den Hypersonic um echt klingende und warme Orgelsounds, andererseits fehlt ihm etwas der organische Schmutz und die letzte Authenzität der Konkurrenten. In Anbetracht des günstigen Preises kann ich den NB-3 aber unbesorgt empfehlen.
Fazit
Die neuen Wizoo-Module machen eine wirklich gute Figur und erweitern quantitativ und vor allem qualitativ das Spektrum des Hypersonics. Den US-1 und GP-2 halte ich für eine Pflichtübung, da man hier für einen fairen Preis einen sehr guten Gegenwert bekommt. Dies gilt im Grunde auch für die NB-3, die nicht ganz an die klanglichen Eigenschaften der Konkurrenz herankommt. Das Preis-Leistungsverhältnis ist hier noch empfehlenswert. Die Vorteile aller vorgestellten Module sind die Integration und Verzahnung mit dem Hypersonic-Interface und Nutzung aller bereitgestellten Effekte und vielfältigen Modulationsmöglichkeiten. Die wenigen Nachteile des Hypersonics sind natürlich auch mit Inbegriffen aber Nichts- destotrotz: wenn die Orchstra- und Gitarren-Expansion ansteht: ich bin dabei!
US-1, GP-2, NB-3PLUS
+++++ Soundqualität (NB-3 ++++)
++++ Anwendungsbreite
++++ Modulationsmöglichkeiten
+++ Bedienkomfort
MINUS
– Expansion-Konzept limitiert auf 5 Erweiterungen
– externe Automation etwas eingeschränkt
– Presets nicht durchstepbarPreise
US-1, GP-2, NB-3: je 79,- Euro UVP
Bundle 199,- Euro UVP
Hersteller
Bezug über Hersteller
http://www.wizoo.com