S8 Case Closed
Speziell für den S8 von Native Instruments wurde dieses Case vom Musikhaus Thomann maßgeschneidert. Nachdem wir bereits das Case von NI selbst unter der Lupe genommen hatten, wollen wir sehen, wie gut das Thomann-Produkt zum S8 passt. Mit seiner Größe von 19 x 49,5 x 70 cm ist es größer als das Case von NI und mit 11,6 kg auch ca. 4 kg schwerer.
An der Bauweise ist zunächst nicht Überraschendes. Es ist aus 7 mm starkem Birken-Multiplex und Aluminium aufgebaut. Zwei große Flügelverschlüsse halten den Deckel fest am Platz. Die Ecken sind alle mit 5 cm Stahlkugelkappen bestückt. Auf der Unterseite finden sich vier 2 cm hohe Gummifüße mit einem Durchmesser von 4 cm. Der große Riemengriff ist am Deckel befestigt. Zwei dicken Nieten fixieren den Griff, das wird bei einem Defekt einen Austausch schwieriger machen.
Das eigentlich Interessante sind jedoch die inneren Werte. Das Case ist unten mit einem festen und 4 cm dicken Schaumstoff ausgelegt, der auch an den Seiten zu finden ist. Diese sind so dimensioniert, dass das S8 exakt reinpasst und auch nicht verrutschen kann. Zudem hat der S8 dadurch die richtige Höhe für eine problemlose Bedienung. Hinter dem Mischpult sind dann noch 9 cm Platz, die nicht mit Schaumstoff versehen sind. Hier kann man wunderbar seine Netzteile oder Kabel verstauen. Der Platz reicht auch aus, um eine Verteilerdose für die Netzanschlüsse unterzubringen.

Der S8 von NI sitzt passgenau und rutscht nicht. An der Unterseite des Deckels befindet sich nochmals ein wenig Schaumstoff zum Schutz.
Das echte Highlight ist aber definitiv der ausfahrbare Schlitten, auf den der Laptop gestellt werden kann. Dieser Schlitten wird von einer kugelgelagerten Schiene gehalten und macht auch im komplett ausgefahrenem Zustand einen stabilen Eindruck. Wenn das Case bestückt ist, gibt es auch keine Gefahr, dass es hinten überkippt. Der Laptop müsste aber schon so flach wie ein Tablet sein, sollte er bei geschlossenem Deckel mit in das Case passen. Ich denke aber, kein DJ würde seine Auflegemaschine mit in das Case packen wollen, die bleibt doch lieber in greifbarer Nähe und wird später aufgebaut.
Es ist also ein Leichtes, das Case so zu konfigurieren, dass es nur noch einen Stromanschluss und Anschlüsse für PA und Monitor braucht – und schon kann gespielt werden. Natürlich empfiehlt es sich vorher, z.B. die Steckerleiste zu fixieren und eventuellem Kabelsalat durch Bündeln vorzubeugen.
Das Thon Case NI Traktor Kontrol S8 bringt aber aufgrund seines Aufbaus weitere Optionen mit, so dass es nicht nur für Besitzer eines S8 interessant ist. Im Bild sieht man eine Konfiguration für das mobile live Recording und Monitoring. Je nach eingesetztem Interface kann man da schon richtig schöne Mehrspuraufnahmen machen. Durch die großzügige Dimensionierung sind viele Varianten denkbar. Im Bild habe ich mal eine dargestellt, die aus sonst herumlungernden Equipment ein Vierspurstudio mit Hall macht. Gerade hierbei ist der ausfahrbare Schlitten eine echt gute Sache.
Im Praxistest habe ich tatsächlich mal eine Live-Aufnahme gefahren, wobei das gesamte Recording- und Monitoring-Equipment im Thon Case Platz fand. Angeschlossen wurden die Signalquellen der Musiker und die Aufnahme konnte ohne lange Kabeleien losgehen. Genauso schnell und ordentlich ging das Abbauen vonstatten.