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Velvet Box: Einweg-Leslies ab Leslie Model 25 Orpheus

Model 25 Orpheus, Stammvater der Einweg-Leslies

13. April 2019

Die legendären Rotary-Speaker und ihre Geschichte

Folge 4

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Die „Volks-Leslies“ – oder – Die Einweg-Modelle

 

Die aktiven Einweg-Modelle

Das Modell „25“, genannt „Orpheus“, ist der Stammvater aller Einweg-Leslies, d.h. der Kabinette mit nur einem Breitbandlautsprecher. Dieser war in der Regel ein 12“-Speaker, der in eine darunter befindliche, einsam rotierende Trommel strahlte und von einem kleinen 20 W-Röhrenverstärker mit Leistung versorgt wurde. Das „25-er“ war so gesehen ein „Leslie Light“.

Es erschien in den 50-er Jahren und war eine Reaktion auf die sogenannten Spinettorgeln der Firma Hammond, die in Form des Modells „M“ 1948 auf den Markt gekommen waren. Diese waren als deutlich kostengünstigere Varianten der bis dato ausschließlich produzierten, großen „Konsolen-Orgeln“ gedacht (B- und C-Serie etc.).
Aber nicht nur das. Die Spinettorgeln definierten eine komplett neue Orgelgattung:
Sie besaßen mit ihren 3 1/2 Oktaven umfassenden Manualen deutlich kleinere Tastaturen als ihre großen Geschwister mit deren 5 Oktaven. Auch das Pedal wurde radikal verkleinert. Es umfasste anfänglich nur eine große Septime und die Länge der Pedale wurde radikal gekürzt, so dass es „Stummelpedal“ genannt wurde. Gleichzeitig besaßen die Orgeln ein komplettes Verstärkersystem mit Lautsprechern, so dass sie nicht mehr an ein Kabinett angeschlossen werden mussten. Das alles ergab einen im Vergleich zu den großen Konsolen-Orgeln deutlich günstigeren Preis, den sich auch Menschen mit einem durchschnittlichen Einkommen leisten konnten. Aber die eingebauten Lautsprecher waren stationäre Breitbandlautsprecher, so dass ihnen der Leslie-Effekt nicht zur Verfügung stand.

„Electro-Music“ reagierte auf diese Vorlage mit dem ebenfalls rigoros abgespeckten Modell „25“. Klanglich blieb das neue Modell deutlich hinter den Zweiwege-Modellen zurück. Der Breitbandlautsprecher klang zwar recht passabel, aber die fehlenden Frequenzanteile im Hoch- und Tieftonbereich waren eindeutig feststellbar. Auch die komplexe „Phasenschweinerei“, die man den legendären Modellen attestieren musste, verhielt sich durch das Fehlen eines zweiten und dazu noch gegenläufigen Rotors deutlich gezähmter. Außerdem erzeugte das Modell damit einen geringeren räumlichen Klangeindruck. Trotzdem entwickelte es sich zu einem Verkaufserfolg – der Preis machte es möglich. Es folgte 1963 eine Weiterentwicklung mit dem Modell „125″. Besaß das „25-er“ neben dem Rotorstillstand nur die schnelle Geschwindigkeit, verfügte das „125-er“ über zwei. Damit war es bei seiner Vorstellung sogar das erste Leslie-Kabinett mit dieser zweiten, langsamen Geschwindigkeit, die sich viel universeller einsetzen ließ und bei vielen Sounds wesentlich passender zu sein schien als die schnelle. Vom „125-er“ gab es in der Folge auch eine Truhenvariante, das „225-er“.

Im Zuge der Transistorisierung erschienen Anfang der 70-er Jahre die aktiven Einweg-Combomodelle „825″, „830″ und „820″, deren Gehäuse dem des „760-ers“ stark ähnelten. Sie könnten auch an dieser Stelle näher vorgestellt werden, sollen aber Bestandteil der nächsten Folge sein.

Die passiven Einweg-Modelle

Die Abrundung der Modellpalette nach unten fand mit den aktiven Einweg-Modellen noch nicht ihren Abschluss. Mit deren passiven und noch preisgünstigeren Varianten machte man sich den Umstand zunutze, dass die Spinettorgeln über einen eingebauten Verstärker verfügten, den man auch für ein Leslie verwenden konnte. Daher besitzen diese Modelle alle Ingredienzien ihrer aktiven Pendants bis auf den Verstärker. Stattdessen wurde nur eine kleine Anschlussbox für die Signal- und Stromzufuhr eingebaut, in die auch das Steuer-Relais für den Motorensatz integriert wurde.
Die dadurch entstandenen Modelle „120“ und „120C“ bieten das klassische Leslie-Holzdesign, während die nachfolgenden Modelle der 110-er Reihe über eine truhenartige, d.h. mit Stoff versehene Front verfügen. Das Innenleben all dieser Modelle unterscheidet sich lediglich bei den Modellen „120C“ und „112″, deren Rotoren 2 Schallöffnungen besitzen und zum Ausgleich langsamer drehen.

Daneben sollten noch zwei passive Einweg-Boxen erwähnt werden, die sich an Organisten und vor allem Gitarristen wandten: die Modelle „16“ und „18“.
Der Unterschied zwischen ihnen bestand nur darin, dass im Modell „16“ ein 10″-Breitbandlautsprecher eingebaut war, im Modell „18“ dagegen ein 12″-er. Diese beiden Kabinette besaßen ein boxenähnliches Gehäuse und wurden offiziell der sogenannten Comboserie zugeordnet. Daher sollen sie auch dort genauer vorgestellt werden.

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Die Fertigungsqualität

Leider wurde bei den Einweg-Kabinetten der Rotstift recht deutlich angesetzt und das machte sich in der Qualität bemerkbar. Dieses betrifft zwar nicht das Äußere der Kabinette, wohl aber das Innere. Die Aufhängung der Rotortrommel ist bei weitem nicht so stabil wie bei den legendären Modellen und dort, wo man früher geleimt hatte, wurde nun getackert. Aber es geht noch weiter:
Die Öffnung, in die der 12“-Lautsprecher hineinstrahlt, ist bei einigen Modellen nur etwa 8“ groß! Das heißt, dass ein signifikanter Teil der Membran gegen eine direkt darunter liegende Holzplatte strahlt und sich somit selbst behindert. Ob es sich dabei um die Folge des Einbaus standardisierter Komponenten handelt oder welche Gründe es ansonsten gegeben haben mag, spielt keine Rolle. Diese Konstruktion muss man als Pfusch bezeichnen. Bei einem anderen Kabinett erwies sich die Aufhängung des Motorblocks als derartig wackelig, dass sich ein Techniker genötigt sah, dieses mit einem simplen Holzkeil auszugleichen. Das Problem schien aber kein Einzelfall, sondern die Folge einer schlechten Serienfertigung zu sein. Und dafür waren die Kabinette immer noch zu teuer – was man bei der Firma Leslie offensichtlich anders sah.

Die Einweg-Modelle in Steckbriefen

Leslie Modell 25

Modell 25: Kabinett-Ansicht und Flyer

  • Kabinett: Holz
  • Maße: 86 H x 74 B x 47 T (cm), 41 kg
  • Rotoren: 1 (Holz-) Trommel
  • Geschwindigkeiten: schnell – stopp
  • Verstärker: Röhre, 20 Watt, 2 x 6L6 Leistungsröhren
  • Lautsprecher: 1 x 12″ Breitbandlautsprecher, 8 Ohm
  • Anschluss: 6-pin Verbindung
  • Bemerkungen: Genannt „Orpheus“.
    Gehäusegröße ähnlich Modell „145″
    Offiziell wurde der Verstärker als „Booster Amplifier“ apostrophiert. Er sollte nur dann eingesetzt werden, wenn die Orgel-interne Verstärkung nicht ausreichend erschien.
    Mit dem Einbaukit konnte man zwischen Orgel- und Kabinettverstärkung wählen oder beide gleichzeitig aktivieren.
    Auf Wunsch wurden Kabinette ohne Verstärker ausgeliefert, wenn sie für den direkten Anschluss an die Endstufen der Spinett-Orgeln gedacht waren.
    Weiterentwicklung führt zu Modell „125″.

Leslie Modell 125

Modell 125: Flyer und Kabinett-Ansichten – leider mit nachträglich angebauten Griffen

  • Kabinett: Holz
  • Maße: 84 H x 74 B x 53 T (cm), 45 kg
  • Rotoren: 1 (Holz-) Rotor
  • Geschwindigkeiten: schnell – langsam
  • Verstärker: Röhre, 20 Watt, 2 x 6L6 Leistungsröhren
  • Lautsprecher: 1 x Jensen 12″ P12N Breitbandlautsprecher, 8 Ohm
  • Anschluss: 6-pin Verbindung
  • Bemerkungen: Weiterentwicklung des Modells „25″.
    Anschluss durch Orgel-Einbaukit oder „Combo Preamp I“.
    Im Vergleich zum Modell „25″ besitzt das „125-er“ leicht veränderte Gehäusemaße und einen zusätzlichen Langsamlaufmotor. Damit war es bei seiner Vorstellung 1963 das erste Leslie-Kabinett mit der langsamen Rotorgeschwindigkeit, die enorme Vorteile mit sich brachte.
    Mit dem Einbaukit konnte man zwischen Orgel- und Kabinettverstärkung wählen oder beide gleichzeitig aktivieren.
    Gehäuse-Variante: Modell „225″ („Truhe“).
    Das Kabinett wurde auch als passives Modell ohne Verstärker angeboten, dann wog es 41 kg.

Leslie Modell 225

Modell 225: Frontansichten und Innenansicht bei abgenommener Rückwand

  • Kabinett: Holz mit Front aus Bespannstoff – „decorator style“
  • Maße: 71 H x 91 B x 48 T (cm). 42 kg
  • Rotoren: 1 (Holz-) Trommel
  • Geschwindigkeiten: schnell – langsam
  • Verstärker: Röhre, 20 Watt, 2 x 6L6 Leistungsröhren
  • Lautsprecher : 1 x 12″ Breitbandlautsprecher, 8 Ohm
  • Anschluss: 6-pin Verbindung
  • Bemerkungen: Truhen-Variante vom Modell „125″.
    Anschluss durch Orgel-Einbaukit oder „Combo Preamp I“.
    Mit dem Einbaukit konnte man zwischen Orgel- und Kabinettverstärkung wählen oder beide gleichzeitig aktivieren.
    Das Kabinett wurde auch als passives Modell ohne Verstärker angeboten, dann wog es 38 kg.

Modelle 120, 120C,110, 112, 114 + 116

Modell 120 & 120C: Kabinett-Ansichten und Flyer mit Blockschaltbild

Linke Hälfte: Modell 110 – dann Modell 112 und Modell 110-Flyer mit Blockschaltbild

Modell 120

  • Kabinett: Holz
  • Maße: 75 H x 65 B x 47 T (cm), 29 kg
  • Rotoren: 1 Styropor-Trommel
  • Geschwindigkeiten: schnell – langsam
  • Verstärker: —
  • Lautsprecher: 1 x 12″ Breitbandlautsprecher, 8 Ohm
  • Anschluss: 6-pin Verbindung
  • Bemerkungen: Zum Anschluss an die Endstufen von Spinett-Orgeln.
    Weiterentwicklung führt zu Modell „110″.
    Das Modell „120″ wird häufig mit einem Modell „120C“ als ein kombiniertes Kabinett-System eingesetzt.

Modell 120C

  • „C“ steht für Church.
  • Identisch mit Modell „120″, Ausnahme:
    Mit diesem Modell nahm man eine Idee vom Modell „30C“ wieder auf, um den Klang
    eines Pfeifenorgel-Tremolos zu imitieren. Dafür befinden sich im Rotor ausnahmsweise 2 Schallaustritte, so dass die Geschwindigkeit reduziert werden musste, was man durch kleinere Antriebsrollen erreichte. Dadurch ergab sich ein deutlich flacherer Tremolo-Effekt.
  • Weiterentwicklung führt zu Modell „112″.
  • Das Modell „120C“ wird häufig mit einem Modell „120″ als ein kombiniertes Kabinett-System eingesetzt.

Modell 110

  • Kabinett: Holz mit Front aus Bespannstoff
  • Maße: 67 H x 60 B x 46 T (cm), 34 kg
  • Rotoren: 1 Styropor-Trommel
  • Geschwindigkeiten: schnell – langsam
  • Verstärker: —
  • Lautsprecher: 1 x 12″ Breitbandlautsprecher, 8 Ohm
  • Anschluss: 6-pin Verbindung
  • Bemerkungen: Weiterentwicklung von Modell „120″, nur mit etwas kleineren Gehäusemaßen und mit einer Front aus Bespannstoff.
    Zum Anschluss an die Endstufen von Spinett Orgeln.
    Modelle „114″ und „116″ unterscheiden sich vom Modell „110″ lediglich im Design des Bespannstoffes (s. u.).
    Das Modell „110″ wird häufig mit einem Modell „112″ als ein kombiniertes Kabinett-System eingesetzt.

Modell 112

  • Weiterentwicklung von Modell „120C“, nur mit etwas kleineren Gehäusemaßen und mit einer Front aus Bespannstoff.
  • Identisch mit Modell „110″, Ausnahme:
    Mit diesem Modell nahm man eine Idee vom Modell „30C“ wieder auf, um den Klang eines Pfeifenorgel-Tremolos zu imitieren. Dafür befinden sich im Rotor ausnahmsweise 2 Schallaustritte, so dass die Geschwindigkeit reduziert werden musste, was man durch kleinere Antriebsrollen erreichte. Dadurch ergab sich ein deutlich flacherer Tremolo-Effekt.
  • Das Modell „112″ wird häufig mit einem Modell „110″ als ein kombiniertes Kabinett-System eingesetzt.

Modell 114
Identisch mit Modell „110″, Ausnahme:
Der Bespannstoff wurde dem Design der Hammond-Orgel „Piper“ angepasst.

Modell 116
Identisch mit Modell „110″, Ausnahme:
Der Bespannstoff wurde dem Design der Kimball-Orgelmodelle „170″ und „180″ angepasst.

 

Die Einweg-Modelle aus der Combo-Serie

Combo-Serie: Flyer – Die auf dem Prospekt abgebildeten Kabinette „60“ für E-Piano waren nach meiner Kenntnis nur in den USA erhältlich

Wie bereits erwähnt: Obwohl diese Serie immerhin 6 aktive oder passive Einweg-Modelle aufweist, sollen diese auf Grund ihrer Bauweise zusammen mit den Mehrweg-Kabinetten unter der Rubrik „Combo-Serie“ in der nächsten Folge genauer vorgestellt werden.

Wo fanden diese Modelle Verwendung?
Zum einen bei denjenigen, die zu Hause zwar den Leslie-Effekt hören wollten, die aber nicht das Geld für die großen Zweiwege-Klassiker ausgeben wollten oder konnten.
Auch unter zwei Musiker-Gattungen waren die Modelle beliebt:
Das waren zum einen die Tanzmusiker, für die die kleineren Maße und das geringere Gewicht entscheidend waren, da sie ihre Anlagen häufig transportieren mussten. Und daneben waren es Gitarristen, für die die Einweg-Lösung mit einem Breitbandlautsprecher sowieso eine bessere Soundumsetzung darstellte als das Zweiwege-System mit Horn. Sie entschieden sich aber häufig für die Einweg-Modelle „16“ oder „18“ aus der Comboserie. Allerdings stiegen sie später schnell auf die Simulationen um, als die ersten dementsprechenden „Tretminen“ auf den Markt kamen und ihre aggressive Waffensammlung bereichern konnten.

Daneben gibt es noch eine weitere Verwendung des Breitband-Prinzips:
Noch bevor Hammond die Firma Leslie übernehmen konnte und sich diese noch im Besitz von „CBS“ befand, wertete Hammond ihre „T“-Modellreihe damit auf, dass sie ein Leslie-Aggregat mit Breitbandlautsprecher, vertikal aufgehängter Trommel und Motorensatz einbaute. Dadurch entstand die „TR“-Serie. In der Folgezeit wurde der Einbau eines Leslie-Aggregats zum Standard aller Hammond-Orgeln.

Und heute?
Heute stehen die meisten Einweg-Kabinette in Kellern oder Abstellkammern. Diejenigen Menschen, die sie sich einst gekauft hatten, leben nicht mehr oder waren sowieso nicht von dem unbändigen Willen beseelt, einen möglichst optimalen Orgelsound zu erzielen.
Trotzdem sieht man manchmal Kabinette auf Auktionen, die zum Teil für einen viel zu hohen Preis angeboten werden – immerhin steht ja der Name „Leslie“ auf dem Gehäuse und der könnte Ahnungslose ködern.

Um es noch einmal zu subsumieren:
Um zu Hause einen Rotoreffekt für seine Orgel oder sonstige Klangerzeuger zu bekommen und dafür nicht viel Geld zu investieren, kann ein derartiges Kabinett immer noch ganz nett sein – wie man so schön sagt. Aber für die Bühne lohnt sich der Aufwand nicht und für das Studio sind diese Modelle schlichtweg nicht gut genug. Es sei denn, man spielt Gitarre. Dafür reicht’s.

Trotzdem könnte ich mir eine sinnvolle, aber sehr spezielle Verwendung vorstellen, aber nur, wenn man bereits eines der legendären Modelle besitzt und keine Transportprobleme kennt: Falls man den eingebauten 12“-Lautsprecher gegen einen modernen austauschen und dessen Frequenzgang nach unten beschneiden würde, könnte man beide Kabinette gleichzeitig betreiben. Der 12″-Speaker würde dabei der Percussion und dem Keyklick sehr zugute kommen.

 

In der nächsten Folge wird es um die transistorisierten Modelle der sogenannten Combo-Serie gehen, aus der eine beträchtliche Anzahl an Kabinetten verkauft wurde, so dass sie uns auch heute noch häufig begegnen.

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Preis

  • Realistische Preise auf dem Gebrauchtmarkt:
  • Passive Einweg-Modelle – etwa 150,- bis 300,- Euro
  • Aktive Einweg-Modelle – etwa 200,- bis 350,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Vielen Dank,für die gelungene Fortsetzung,hatte schon darauf gewartet!Ich wusste nicht das die soviele Modelle über die Jahre gebaut haben.

  2. Profilbild
    costello RED

    Die Hammond-Spinettmodelle sind teils sehr gut. Emerson hatte zum Hin- und Herschleudern ja auch gerne zusätzlich eine L-100 auf der Bühne. Tony Banks hat ausschließlich Spinettmodelle gespielt. Aber auch bei den „kleinen“ Hammonds macht das „große“ Leslie sicher mehr Sinn, als das Einkanalige. Übrigens eine Wahnsinnsserie: Unglaubliche Detailkenntnis, man spürt jeden Moment, dass das Thema dem Autoren am Herzen liegt und in der Aufbereitung gar nicht trocken. Nach dieser Serie hat kein Ebay-Verkäufer mehr die Chance, einfach zu schreiben: „Ist halt ein Leslie. Was soll man da noch groß erklären.“ :-)

    • Profilbild
      Klaus Rathjens

      @costello Danke für die Blumen.
      Ja, die Spinettmodelle waren sicherlich schöne Orgeln. Auch auf „America“ von „The Nice“ spielt Emerson seine „L100“, was man kaum glauben mag. „Whiter Shade Of Pale“ ist auf einer „M100“ und „Time Is Tight“ auf einer „M3“ eingespielt worden, die nicht nur ich für die beste aller Spinettmodelle halte. Trotzdem – im direkten Vergleich mit „B3, C3 & Co.“ können die kleinen Hammonds natürlich nicht mithalten.
      Übrigens hat Emerson nach seinen Bühnenattacken auf die „L100“ die dabei verwendeten Messer meistens damit entsorgt, dass er sie gegen seine Lesiies warf, so dass sie an deren Frontseiten steckenblieben. Einmal soll Carl Palmer dabei recht knapp einem Treffer ausgewichen sein, so dass er sich ab da einen Beckenwald zum Selbstschutz zulegte…….
      Und ja, es war auch meine Absicht, mögliche Käufer über die abgespeckten Leslies aufzuklären. Denn was man manchmal auf Ebay sehen kann, ist schon höchst dubios, um es mal freundlich auszudrücken.

    • Profilbild
      k.rausch AHU

      @costello Ich schließe mich dem Lob und Dank an, das ist ein Standardwerk über Leslies und ein wunderbarer Eintrag in die Amazona Vintage Keys Rubrik. Und ich jedenfalls habe nichts dagegen, wenn es auch weitere Folgen mit den Volks-Leslies gibt, also den Modellen abseits Leslie, die seinerzeit in der auch für Geringverdiener Preisgegend lagen. Allsound, Echolette, Dynacord und solche Fabrikate, sowie die extra Tricks wie Ansteuern mit Röhrenamp aus der Gitarrenabteilung, Stage Feedback in Schach halten dank Plexiglashülle, usw., Liste mit Rotary Speaker Service

      • Profilbild
        Klaus Rathjens

        @k.rausch Danke!
        Zunächst ist noch eine Folge geplant, in der es um die transistorisierten Kabinette für die Bühne gehen wird.
        Natürlich sind die Wannabes von Dynacord und all den anderen Herstellern eine weitere Seite in der Rotor-Geschichte. Aber ich habe gerade mal in mein Archiv geschaut und bin auf 52 verschiedene Hersteller gestoßen, die in der Regel mehrere Modelle auf den Markt brachten. Ein gigantisches Gebiet!

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