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Test: Elite Acoustics A6-55 Acoustic Amplifier

Mehr als nur ein Akustikgitarrenverstärker

19. September 2019

Elite Acoustics A6-55 Acoustic Amplifier

Wenn man der amerikanischen Firma Elite Acoustics eins nicht vorwerfen kann, dann ist es mangelnde Produktpolitik. Gefühlt zweimal pro Jahr scheint das Unternehmen eine neue Variation seines batteriebetriebenen Akustikverstärkers auf den Markt zu bringen, womit wir bei dem neuen Elite Acoustics A6-55 Acoustic Amplifier angekommen sind. Mit diesem Modell wagt der amerikanische Hersteller erstmals den Schritt hinauf zur dreistelligen Wattzahl und liegt im Ladenpreis daher auch erstmals im vierstelligen Bereich. Schauen wir uns doch einmal an, was die hervorstechenden Eckpunkte des Verstärkers sind.

Konzept des Gitarrenverstärkers

Eins vorneweg, wie auch bei allen anderen Akustikverstärkern geht auch bei dem Elite Acoustics A6-55 Acoustic Amplifier das Einsatzgebiet weit über die Verstärkung einer Akustikgitarre hinaus. Die Verwendung von Hoch- und Tieftönern bzw. zuweilen komplexeren Mischpultfunktionen machen auch aus dem Elite Acoustics A6-55 Acoustic Amplifier eher eine Mini-PA mit einem Fokus auf der Akustikgitarre als einen reinen Akustikgitarrenverstärker. So verfügt der Elite Acoustics A6-55 Acoustic Amplifier auch über ein sechskanaliges Mischpult inkl. einer Bluetooth-Schnittstelle für das Einspeisen externer Audiosignale. Entwickelt, gebaut und getestet wird der Elite Acoustics A6-55 Acoustic Amplifier in den USA.

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Elite Acoustics A6-55 Acoustic Amplifier in der Konstruktion

Beim Elite Acoustics handelt es sich um einen 6-kanaligen Mischverstärker, der neben einem kompletten Effektgerät auch die Möglichkeit des Bluetooth Streamings bietet. Nimmt man den Verstärker das erste Mal in die Hand, fällt einem das auf den ersten Blick unerwartet kräftige Gewicht von stattlichen 13,5 kg auf, das man dem nur 390 x 220 x 350 mm (B x T x H) großen Verstärker kaum zugetraut hätte. Dies ist zu einem Großteil dem intern verbauten Akku geschuldet, da der Verstärker entweder mit dem mitgelieferten Netzteil oder besagtem Akku betrieben werden kann. Laut Hersteller verbucht der Verstärker mit einer vollen Ladung eine Betriebsdauer von 6 bis 8 Stunden, was in der Praxis knapp drei vollwertige Shows ohne Stromversorgung garantiert. Straßenmusiker und Gartenparty-Bespaßer wird dies freuen. Im Zubehör mit inbegriffen ist ebenfalls ein 12 V KFZ-Adapter. Sollte es einmal ein Problem mit der Batterie geben, lässt sich diese einfach mit vier Schrauben lösen und tauschen.

Im Gegensatz zu den restlichen EAE Verstärkern, ist der Elite Acoustics A6-55 Acoustic Amplifier als Stereogerät ausgelegt, wobei man eher von einem eingeschränkten Stereobild sprechen muss. Zwei 5,25 Zoll Tieftöner und ein Silk-Dome-Hochtontreiber mit 1 Zoll Durchmesser, die durch ein massives, weißes Gitter aus Metall vor äußeren Einwirkungen geschützt werden, sorgen für den Raumeindruck, wobei sich die Stereowiedergabe nur auf die Effekte und das Bluetooth-Streaming beziehen. Das rückseitige Mischpult verfügt über keine PAN-Regler.

Elite Acoustics A6-55 Acoustic - Oberseite

Elite Acoustics A6-55 von oben betrachtet

Guter Tragegriff am Elite Acoustics A6-55 Acoustic Amplifier

Als erstes fällt der massive Tragegriff aus Kunststoff positiv ins Gewicht, ist er doch mit den verschraubten Seitenteilen über Metallschienen verbunden. Ausleiern wie bei weichen Gummi-, oder schlimmer noch, unnötigen Ledergriffen? Nicht möglich, daher Maximalpunktzahl für dieses Detail! Das Gehäuse ist mit einer widerstandsfähigen Folie in Carbon-Optik überzogen, acht Metallecken schützen das Produkt. Um die Potentiometer des oberen Verstärkerteils etwas zu schützen, wurden diese und die Bluetooth-Antenne versenkt angebracht, was zumindest bei Einwirkungen flächiger Art gut funktioniert. Generell empfehle ich aber bei Produkten dieser und ähnlicher Bauweise ein Transportcase, zumal EAE für den Elite Acoustics A6-55 Acoustic Amplifier keine Transporttasche anbietet. Es ist immer nur eine Frage der Zeit, bis der erste Regler an- oder abgebrochen ist und das anschließende verzweifelnde Gefummel auf der Platine, um die gebrochenen Leiterbahnen zu reparieren, möchte sich keiner wirklich antun.

Über den oberen Teil des Gehäuses hat man Zugriff auf eine 3-Band-Klangregelung, die bei allen Kanälen greift. Zudem befindet sich dort ebenfalls eine Miniklinkenbuchse einschließlich Lautstärkeregler für einen AUX-Eingang. Des Weiteren hat man Zugang zum Mastervolume-Regler, einem Mono-Schalter und einem intern verbauten FX-Gerät, das über 16 verschiedene Reverb-, Delay-, Chorus- und Flanger-Programme verfügt und mittels drei Reglern gesteuert wird. Insgesamt 18 LEDs informieren über ein anliegendes Signal, Clippings und geschaltete 48 V Phantomspeisung.

Elite Acoustics A6-55 Acoustic - Unterseite

Elite Acoustics A6-55 von unten betrachtet

Hinten spielt am Acoustics A6-55 Acoustic Amplifier die Musik

Der Dreh- und Angelpunkt in Sachen Klangverwaltung befindet sich auf der Rückseite des Elite Acoustics A6-55 Acoustic Amplifiers, wobei Kanal 1 und 2 die größte Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Beide Kanäle verfügen sowohl über XLR- als auch Klinkeneingänge und lassen sich per Minischalter zwischen hoch- und niederohmger Signalführung umschalten. Ein zusätzlicher PAD-Schalter hält zudem sehr leistungsstarke Signale im Zaum. Beide Kanäle verfügen über die Standards wie Gain- und FX-Regler (schaltbar auf Aux-Ausgabe) auch über einen zwischen 100 Hz bis 450 Hz durchstimmbares Notch-Filter, eine 3-Band-Klangregelung mit semiparametrischem Mittenfilter, einen Phasenschalter, einen Line-Ausgang, einen Mute-Schalter und einen seriellen FX-Loop. Eine umfangreiche Klangbearbeitung ist also garantiert.

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Kanal 3 und 4 verzichten auf die Klangregelung, das Notch-Filter, Mute- und Phasenschalter und die Möglichkeit der hochohmigen Signalverarbeitung. Über einen weiteren Minischalter können die ersten vier Kanäle mit 48 V Phantomspeisung versorgt werden. Hier nochmals die Warnung bei der Verwendung unterschiedlicher Mikrofontypen und aufgeschalteter Phantomspeisung. Während die für den Betrieb von Kondensatormikrofonen benötigte Phantomspeisung dynamischen Mikrofonen in der Regel nichts ausmacht, bedeutet sie den umgehenden Tod für Bändchenmikrofone! Von daher Obacht, sofern man unterschiedliche Mikrofontypen über eine Summenphantomspeisung versorgt.

Elite Acoustics A6-55 von hinten betrachtet

Kanal 5 und 6 sind primär als Stereokanal konzipiert und verfügen entsprechend nur über einen Level- und FX-Regler. Bei der einfachen Belegung der Monoklinkenbuchse an Kanal 5 kann der Kanal aber auch mono betrieben werden. Auch im Masterbereich ist der Elite Acoustics A6-55 Acoustic Amplifier für einen Akustikverstärker überraschend umfangreich aufgestellt. Für die Stereoausgabe sind sowohl zwei in Klinke ausgeführte Monitor-Line-Ausgänge als auch zwei XLR-Main-Ausgänge vorgesehen, die sich auch parallel nutzen lassen, wobei sich bei den XLR-Buchsen die ersten beiden Kanäle unbearbeitet durchschleifen lassen und die Buchsen zudem über einen separaten Output-Regler verfügen. Zudem können bis zu drei Fußschalter angeschlossen werden, mit denen sich der FX-Bereich und die ersten beiden Kanäle stummschalten lassen. Des Weiteren informieren insgesamt 8 LEDs nach zwei Kanälen getrennt über den Ladezustand des intern verbauten Akkus und ein versenkter Schalter ermöglicht das Blockieren des Batteriebetriebs.

Elite Acoustics A6-55 Acoustic - Zubehoer

Elite Acoustics A6-55 mit Zubehör

Der Akustikgitarrenverstärker in der Praxis

Fangen wir mit einer typischen Akustikgitarre des mittleren Preissegmentes an, einer Framus SD-28, ausgestattet mit einem Fishman Piezo-Pickup. Nachdem alle Regler zunächst auf neutral eingestellt sind, empfängt mich der Verstärker mit einem ebenso neutralen, dezent knackigen Sound. Generell steht der Elite Acoustics A6-55 Acoustic Amplifier nicht unbedingt für weiche und schmeichelnde Sounds, dass der Sound leicht zur Härte neigt, ist aber dem Piezo-Pickup geschuldet. Nach kurzer Einstellphase hat man seinen Sound gefunden und siehe da, der Amp überzeugt mit einem kräftigen Headroom, mit dem man sich auch in einer kräftig spielenden Band durchsetzen kann.

Erwartungsgemäß setzt ab einer gewissen Lautstärke das Feedback im Bassbereich ein, was jedoch zwangsweise auf Kosten des Instrumentes geht, nicht des Verstärkers. Hier greift der Notch-Regler sehr schön und verbiegt den Grundklang des Instrumentes nur minimal. Etwas anstrengend ist die Abteilung spielen-hinter-den-Amp-gehen-nachregeln-vor-den-Amp-treten-probehören-repeat, was sich baulich bedingt aber leider nicht verhindern lässt. Die Effektsounds sind durchgehend angenehm und lassen sich sehr gut dem individuellen Geschmack anpassen, wobei der Stereoeffekt vergleichsweise nur dezent wahrnehmbar und nur in der A/B-Mono-Schaltung wirklich auffällt.

Abschließend darf sich der Verstärker noch mit einer Referenzproduktion über Bluetooth abmühen, die er zunächst in einem ordentlichen, aber eher belanglosen Klangbild wiedergibt. Aber Moment mal, wir haben ja noch die Master-Klangregelung, die die ganze Zeit neutral eingestellt war. Aber hoppla, was für ein fetter Bass! Auch wenn die Höhen ein wenig hart kommen, was der Elite Acoustics A6-55 Acoustic Amplifier aus seinen beiden Tieftönern an Bässen zaubert, ist für ein Produkt dieser Kategorie wirklich beeindruckend.

Während sich der Amp sehr leise einschaltete, haben wir beim Ausschalten den gegenteiligen Effekt. Mit einem kräftigen Plopp verabschiedet sich der Amp in den Offline-Modus, allerdings ist der Knall nicht so laut, dass die Lautsprecher Schaden nehmen könnten.

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Fazit

Der Elite Acoustics A6-55 Acoustic Amplifier überzeugt mit einer durchdachten Anschlussperipherie, sehr guter Verarbeitung, einer sehr flexiblen Klangregelung und einer umfangreichen Signalverwaltung. Die erstmals verwendete Leistungsklasse von 100 Watt ermöglicht dem Verstärker deutlich mehr Headroom als bei seinen Vorgängern, was einen entspannteren Grundklang zur Folge hat.

Eine überzeugende Vorstellung!

Plus

  • Klang
  • Headroom
  • Batteriebetrieb
  • Zubehör

Preis

  • 1.099,- Euro
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