Spring Reverb der 80er - reloaded
Hardware Reverb-Produkte sind mittlerweile ja fast schon eine Seltenheit. Da mag es zunächst erstaunlich klingen, dass sich der US-amerikanische Boutique-Hersteller Audio Scape mit dem neuen XL-305R Spring Reverb genau in diesen Marktbereich wagt. Doch die für ihre handgefertigten Produkte bekannte Firma mit Hang zum Nachbau bekannter Klassiker wird sich etwas dabei gedacht haben, oder?
Die Wurzeln des XL-305R gehen auf das (fast) gleichnamige XL-305 Spring Reverb aus den 1980er Jahren zurück. Dieses lange Zeit als Geheimtipp gehandelte Reverb (auf dem Gebrauchtmarkt ist es weiterhin zu bekommen) hat die Besonderheit, 12 auf einander abgestimmte Federn in seinem Inneren zu besitzen. Das Prinzip greift Audio Scape in der aktuellen XL-305R Version auf, garniert es aber natürlich mit modernen Features und heutigen Bauteilen.
Unter der Leitung des Original-XL-305-Designers Wayne Kirkwood zog man sich also für vier Jahre Forschung und Entwicklung zurück und brachte das Design ins neue Jahrtausend. Siehe da:
Die Features klingen auf alle Fälle interessant, so dass Fans dieser Hardware Spring Reverbs sicherlich ein genaueres Auge darauf werfen werden. Auf 2 Höheneinheiten und mit einem externen Netzteil ausgestattet hat Audio Scape den Stereo arbeitenden XL-305R konzipiert.
Nach Gain-Regler und zugehörigen Overload-LEDs folgen pro Kanal ein Mix-Regler für die passende Wet/Dry-Mischung sowie ein 4 Band Equalizer (150 Hz, 600 Hz, 2 kHz, 6 kHz), ebenfalls pro Kanal.
Mit den danach folgenden Parallel/Wet-Kippschaltern lässt sich einstellen, ob das komplette Wet-Signal ertönt oder nur ein Teil davon mit dem Reverb angereichert wird.
Mit Hilfe des Mono Drive Schalters lassen sich beide Kanäle miteinander kombinieren; der Mono Return-Schalter sorgt dafür, dass das Signal von der Reverb-Gruppe nach außen, Mono summiert, ausgegeben wird.
Alles zusammen bietet Audio Scape zum Preis von 1.999,- US-Dollar an; eine genaue Verfügbarkeit hat der Hersteller noch nicht bekannt gegeben.
Total klasse! Aber bei dem Preis ist’s kein Wunder dass man solche Hardware selten neu zu sehen bekommt und lieber Emulationen benutzt werden…
@Atarikid. Finde ich auch, bezweifel nur daß verstaubte Dub-Reggae-Keller so ein Teil sich hinstellen würden. :)
2.000 Dollar — da spart man noch ein wenig und kauft sich ein richtiges Spring Reverb: Einen AKG BX 15, 20 oder 25. Oder einen oder zwei Vermona VSR-3. Oder ein oder zwei Vermona DSR-3.
„[…] 12 auf einander abgestimmte Federn […]“ — mindestens.
„[…] Unter der Leitung des Original-XL-305-Designers Wayne Kirkwood zog man sich also für vier Jahre Forschung und Entwicklung zurück […]“ — auf jeden Fall: Federhallgeräte sind geheime Raketenwissenschaft, und selbst die NASA konnte in diesem Zeitraum nicht das Gemini-Programm an den Start bringen. Oder etwa doch?
Wer’s glaubt, wird selig.
Unterschätze nicht die nötige Geheimhaltung heutzutage. Ganz schnell passiert es – und Behringer kündigt den gleichen Nachbau an…
Gähn….