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Moog Synthesizer: Verschollener Prototyp zum Leben erweckt

Lost and Found: unvollendeter Moog Synthesizer wurde restauriert

4. Januar 2024

Die Geschichte und Errungenschaften von Robert Moog sind historisch sehr gut belegt. Robert Moog hat sie oft selbst erzählt. Diese Geschichte wurde in den letzten Jahren von engen Mitarbeitern und Zeitgenossen wie z. B. Herbert Deutsch und Jim Scott ergänzt. Immer wieder kommen faszinierende Geschichten ans Licht, wie z. B. Eberhard Schoener seinen Moog Synthesizer erwarb und nach Deutschland brachte.

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David Rothenberg im Cornell Video

Nun wurde dieser Geschichte ein weiteres Puzzleteil hinzugefügt. Wusstet ihr, dass Robert Moog mit David Rothenberg 1965 an einem experimentellen Synthesizer arbeitete? David Rothenberg war ein musikalischer und mathematischer Theoretiker. Er erforschte für das Militär Mustererkennung, was heute ein wichtiges Element bei der Entwicklung von künstlicher Intelligenz ist. Sein besonderes Interesse galt der Erforschung harmonischer Tonleitern und wie diese wahrgenommen werden. Eine Oktave umfasst 12 Töne, aber er wollte eine Oktave in 31 Töne unterteilen. Rothenberg wollte, dass das Instrument die Tonhöhe zwischen den Tonhöhen interpretiert.

Aus dem Cornell Video

Er beauftragte Robert Moog mit dem Bau des Instruments, das aus einer entsprechenden Tastatur bestehen sollte. Wie man sieht, ist das Ergebnis visuell sehr beeindruckend und hat mit einem normalen Keyboard nicht mehr viel zu tun. Wo ist das mittlere C? Die Klangerzeugung wurde von einer Oszillatorenbank ausgeführt. Doch die Zusammenarbeit scheiterte, weil sich Moog und Rothenberg in Detailfragen nicht einigen konnten. Rothenberg wollte, dass die Oszillatoren synchronisiert werden sollten, während Moog das genaue Gegenteil wollte.

Tasten aus dem Cornell Video

Als das Projekt aufgegeben wurde, war es nicht möglich, mit dem Instrument Musik zu machen und Rothenburg gab das Projekt auf. Er verlieh die Klangerzeugung an ein Synthesizermuseum, behielt aber die Tastatur in der Hoffnung, dass das Projekt doch noch abgeschlossen werden könnte. Leider verstarb Rothenberg 2018 und seine Frau spendete das Instrument 2022 an die Cornell Privatuniversität, wo es restauriert und vollendet wurde.

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Moog Subharmonicon
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(75)

Die Frage der Unterteilung einer Oktave in 31 Töne wurde mithilfe eines 8-MHz-Mikrocontrollers gelöst. Technische Details finden sich im Text der Cornell Universität. Kurz gesagt werden in diesem Tonspektrum Intervalle erzeugt, die in Kombination ungewöhnliche Klänge erzeugen. Einige Klänge sind im verlinkten Video zu hören.

Innenlben aus dem Cornell Video

Die Restaurierung und Fertigstellung führte der Komponist und Instrumentenbauer Travis Johns durch, der von Doktoranden der Cornell Universität unterstützt wurde. Die Schwierigkeit bestand darin, wie man die Arbeit von Robert Moog erhält und mit modernen Komponenten ergänzt.

Ohne Tasten dem Cornell Video

Am 24.10.2023 fand das erste Konzert auf dem Instrument statt. Es wurde vom Cornell-Professor Xak Bjerken gespielt. Er wurde von der Cornell-Professorin Elizabeth Ogonek unterstützt, deren Aufgabe es war, die Filter von Hand einzustellen, da das Instrument über kein Sustain-Pedal verfügt. Bei dem Konzert wurden auch neu entwickelte Instrumente verwendet, die von Studenten der Cornell Universität gebaut wurden.

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Ein weiterer Baustein wurde der Geschichte von Robert Moog hinzugefügt. Was denkt ihr über den Rothenberg/Moog-Synthesizer? Schreibt es uns in die Kommentare.

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Forum
  1. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Rein musikalisch betrachtet wäre dieser Synthesizer nichts für mich. Aber ich begrüße natürlich sehr das Projekt der Fertigstellung eines nahezu verschollenen Moog Synthis. Vielleicht ist das eine neue Herausforderung für Behringer. 😁

  2. Profilbild
    caroll

    Diese Klaviatur wurde von Paul von Jankó erdacht und einer Broschüre von ihm veröffentlicht ( Wien 1886 ). Eine Ausführung steht auch im Musikinstrumentenmuseum in Berlin .

  3. Profilbild
    Phoenix

    Na ja – verschollen ist wohl übertrieben. Man wußte ja, wo die entsprechenden Teile lagen. Man musste sie nur vollenden. Toll, wenn daraus eine Challenge entsteht.

    Von dem Ergebnis bin ich allerdings etwas entäuscht – zumindest, was das Video hergibt.
    Die erste Frage, die ich mir stellte, war: Wurden nun die OSC syncronisiert (Rothenberg), oder nicht (Moog) ?
    Die zweite Frage, die ich mir beim anschauen des Videos stellte: klingt er nun tatsächlich so, wie die beiden es ursprünglich wollten, oder haben die Professoren daraus einfach nur ein „spielbares“ funktionierendes Intrument gebaut?
    Außer ein paar krumme Töne, die beim Livekonzert von anderen Instrumenten überstrahlt werden, hört man nicht viel. Gerne hätte ich mir mal eine komplette 31er-Tonleiter angehört.

    So gesehen für mich eher was für die Abteilung „skuriles“.

    • Profilbild
      Jeanne RED

      @Phoenix So eine 31er-Tonleiter – falls Du alle 31 Töne hintereinander meinst – klingt ja nicht wirklich interessant, aber die vielen möglichen Zusammenklänge um so mehr, die konsonanter als auch dissonanter sein können als die der durch 12 geteilten Oktave. Auf youtube „31 edo“, ggf. auch mit „Lumatone“ bringt jedenfalls viele Ergebnisse. (Zum lesen, „31 equal temperament“ auf Wikipedia).

      Aber es ist natürlich auch wieder „interessant“ wie Leute so etwas dokumentieren, aber dann der Pawlow Reflex durchschlägt alles mit Musik zu zu kleistern, die gar nichts mit der Sache zu tun hat, und sich nicht trauen mehr als eine Sekunde zu zeigen, wie das Teil klingt …

  4. Profilbild
    anselm

    Dem einen fällt nichts besseres damit anzufangen ein, als es in einem Museum verstauben zu lassen. Dann kommt offenbart noch jemand mit Plutonium-gebleichten Zähnen, daß auch sie nicht wisse, wie man dafür Musik schreiben könne.
    Nach dem Konzert mit Ambient-Drones auf Anfänger-Niveau wurde das Instrument dann vielleicht auch direkt weg gesperrt, damit es niemanden in der Fachschaft überfordert. 🙂

  5. Profilbild
    Jeanne RED

    Hier noch die Zusatzinfo, das die Idee der Unterteilung der Oktave in 31 gleich grosse Teile spätestens schon in der Renaissance Zeit erdacht wurde, seit dem natürlich unheimlich viel Musik dafür erdacht wurde, und ein Keyboard dieser Art heute u.a. mit dem Lumatone komfortable Wirklichkeit ist:

    https://bit.ly/amazonalumatone

    Leider auch sehr teuer, noch muss ich vom Lumatone träumen ;)

  6. Profilbild
    plumperquatsch

    31 Noten pro Oktave, wer soll/will darauf spielen?
    microtonale tonakrobaten vor. 😆
    Da hängen wir doch lieber ein Bild drüber und vergessen das es passiert ist,
    wird sich schon was spannenderes in der Mottenkiste finden lassen.

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