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Praxisreport: TC-Electronic Reverb 4000 Halleffekt

3. August 2022
TC-Electronic Reverb 4000 Test

TC-Electronic Reverb 4000 Test

Über das TC-Electronic Reverb 4000

Was für ein wunderbares Gerät, das TC Electronic Reverb 4000! Hergestellt in Dänemark und von legendärer Qualität.

Ich habe es mir vor weniger als 10 Jahren neu bei Europas größtem Online-Musikhändler gekauft und war immer äußerst zufrieden. … Bis vor kurzem. Doch dazu später.

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Besagtes HiEnd-Gear hat mich vom ersten Augenblick an begeistert und nicht mehr losgelassen. Es bietet ausgezeichnete Algorithmen von ‚Halls, Rooms, Plates‘ und verwandten Effekten, die in der Oberliga mitspielen neben den renommierten Geräten von Lexicon.

Ich glaubte es anfangs nicht und habe Testreihen durchgeführt, indem ich verschiedene Klänge und perkussive Sounds z.B. durch analoge Federhalls und deren Emulationen schickte. Aber nichts war in der Wiedergabe so überzeugend ausgewogen im Klangbild, weder schneidend, noch brummig oder sonstwie unangenehm auffällig wie mein Neuerwerb von TC.  Und dabei hatte ich zum Vergleich ein echtes Fender Reverb am Start – ausgebaut aus einem alten Amp und neu verlötet und ge-reampt – sowie Vst-Plugins und diverses Outboard-Gear von Alesis, Yamaha, Roland und Lexicon, letzteres zugegebenermaßen aus der Economy-Klasse (MPX-1).

Mein Workflow sah so aus, dass ich zunächst in der DAW gewissermaßen als Schnellschuss ein Plugin von IK o.ä. verwendete, als ich noch zu Beginn des Editing und Mixing war. Aber als es dann ernst wurde, musste das TC Rerverb 4000 an den Start, weil es einfach den Unterschied machte.

Übrigens habe ich ähnliche Testreihen nicht nur mit Spring Reverbs durchgeführt, sondern auch mit Platten, Räumen usw., wobei mein TC-Teil immer ganz oben mitspielte oder weit führte.

Und ich rede hier nur von den Werkpresets. Wenn man sich in die Settings hineinkniet, eröffnet sich eine ganze Welt voller Möglichkeiten, wie man den Sound ganz exakt in allen Details konfektionieren kann. – Ich werde an dieser Stelle nicht in die Feinheiten von ER, Predelay usw. eingehen. Dazu gibt es bei Amazona und anderswo genug Workshops und Anleitungen.

Vielmehr geht es mir um ein kleines, aber wichtiges Tool, das die Arbeit mit meinem ‚Freund‘ so angenehm macht – die ICON-Software.

Man muss wissen, dass das sehr geschätzte Gerät selbst recht sperrig zu bedienen ist, wenn man es an der 19-Zoll-Einheit selbst einstellen muss. Man muss durch diverse Untermenüs scrollen und hat aufgrund des kleinen Displays niemals den Überblick über die wichtigsten 6 – 10 Parameter. V.a. ist das ein Problem, wenn man viele Geräte besitzt und das Reverb 4000 nicht direkt in Reichweite des Ingenieurstuhls verschraubt ist.

ICON APP als Remote für TC 4000 Reverb

Hier greift nun die ICON-App, ein kleines, aber bedeutendes Tool, mit dem man alle Parameter im Blick hat und schnell Änderungen vornehmen kann. – Herrlich: einfach das Gerät per USB mit dem Rechner verbinden und fertig! – Eine geniale Erleichterung des Workflows!

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ABER:

Leider hat im Rahmen sehr unglücklicher Geschäftsaufkäufe ein gewisser Herr Behringer das Unternehmen aufgekauft und seinem sogenannten ‚Musictribe‘ einverleibt. Dieses Unternehmen verkauft sich als ‚Community‘, aber offenbar nimmt man es mit dem dahinter verborgenen Solidaritätsgedanken nicht allzu ernst.

Denn Support wird an künftigen Umsatzprognosen gemessen.

Wie komme ich zu diesem Urteil? – Nun, ich stellte meinen PC nun endlich auf Windows 10 um. Klar, das war eine späte Entscheidung, zumal es schon Windows 11 gibt, aber das macht hier keinen Unterschied. Denn es stellte sich jäh heraus, dass die ICON-Software nicht mehr angepasst wurde.

Meine flehenden Mails an ‚Musictribe‘, den Stamm der Musik-Eingeborenen, den Treiber dieser Software doch anzupassen, wurde mehrfach lapidar abgeschmettert. Offenbar ist die Pflege einer zufriedenen Kundenschaft kein Thema bei dieser ‚Gemeinschaft‘.

Sehr schade, auch wenn ich an meine Klark- und Tannoy-Gerätschaften denke, die irgendwann mal auch in diesen Verein verscherbelt wurden. Hoffentlich verrichten diese EQs und Monitore noch lange ihre Dienste, denn der Inhaber der Rechte dieser renommierten Artikel schert sich ja nicht darum, weil es sich offenbar nicht für ihn rechnet.

Was lernt ihr daraus für Behringer- und anverwandte Artikel?

Das bleibt euch überlassen. – Kauft billig, wenn ihr es nicht anders könnt. Das ist keine Schande. – Ein Schande ist es nur, wenn man mal teuer kaufte und sich an einen Billigverkäufer verscherbelt wiederfindet.

Wie ich nun mit dem TC Reverb 4000 klarkomme? – Nun, ich füttere das Teil mit einem alten Win7-Laptop per USB und habe den S/PDIF-Anschluss nach wie vor an mein RME Fireface angeschlossen. Das heißt, ich verbrauche während meiner Studio Sessions mehr Strom als nötig, während die Welt dafür sorgt, dass Energie eingespart wird.

Ach ja, ich bin ein Hobbymusiker, kein Profi, den das eigentlich nicht schert, weil das ja über das Finanzamt z.T. zurückfließt.

Schade, dass Musitribe-Behringer nicht nachhaltige Geschäftsmodelle verfolgt und stets neue Billigware auf den Markt kloppt, statt sich um den Erhalt bewährter Dinge zu sorgen, für die er per Geschäftsübernehme die Verantwortung besitzt.

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Fazit
Wahnsinnig gut, aber nicht auf Nachhaltigkeit ausgelegt

Plus

  • Ein Juwel unter den Reverbs

Minus

  • Wird durch den Behringer-Konzern nicht mehr ernst supportet
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Forum
  1. Profilbild
    Marco Korda AHU

    Hallo Nick,

    vielen Dank für deinen Report. Ein bisschen irregeleitet fühlte ich mich allerdings schon, da ich erwartete, etwas über den TC4000 aus deiner Sicht zu erfahren. Die Finger-Weg-Beurteilung hatte mich da schon stutzig gemacht, denn für derart schlecht hätte ich das Gerät nicht gehalten. Aber deine Aufklärung kam ja zum Schluss. Und ja, du hast absolut recht, es ist mehr als schlampig, wenn ein so beliebtes Gerät nicht weiter supportiert wird. Allerdings muss man betonen, dass es sich um die Software und nicht um die Hardware handelt. Denn die – so habe ich dich verstanden – funktioniert schließlich immer noch. Als Geschäftsmann muss man das natürlich noch einmal anders betrachten, denn Behringer hat natürlich die Intention, Neugeräte zu verkaufen. An den alten verdient man nun mal nix mehr. Eine bedauerliche Wahrheit. Wir würden uns sicher alle wünschen, dass es einen Lifetime-Support für Software gibt, aber mal ehrlich: das ist leider nicht realistisch.

    Im Übrigen muss man vielleicht recherchieren, ob es nicht andere Drittanbieter gibt, die Lösungen für Dich haben. Die kosten ggf. Geld, ist aber ja gut angelegt.

    • Profilbild
      Anthony Rother AHU

      @Marco Korda Zufriedene Kundschaft hat auch einen Wert und ist dazu die beste Werbung für ein Unternehmen.
      Manche Unternehmen beachten das in ihren Kalkulation andere leider nicht. 🙂

    • Profilbild
      monokit

      @Marco Korda Behringer produziert das 4000er leider nicht mehr, warum sollten sie dann weiterhin dafür Support anbieten? Machen andere Firmen auch nicht. Insofern würde ich das Behringer nicht vorwerfen. Vielleicht könnte man Behringer aber dazu überreden das 4000er neu aufzulegen?

  2. Profilbild
    digital-synthologie AHU

    Windows hat ja diverse Kompatibilitätsmodi für Programme. Geht da wirklich nichts?

    Von welchem Windows bist du denn gekommen? Von 8.1 auf 10 gab es ja kaum Änderungen unter der Haube.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Der Artikel ist Behringer-Bashing pur, dafür kann das gute Reverb 4000 doch nichts (?)

    Ich verstehe zwar den Frust, den auch viele Native PlugIn Nutzer der VSS3/4 Reverbs teilen, aber die Bewertung mit „Finger weg“ ist unlogisch. Du hebst das 4000 doch geradezu in den Himmel ;)

    Wenn Du Dein 4000 loswerden willst, ping mich an. Ich kaufe es gerne . Bin schon länger auf der Suche nach einem gut erhaltenen 4000 und der Gebrauchtmarkt ist leer.

  4. Profilbild
    Rob.D.N.

    Ich bin kein Freund der Der Synth-Copy-Cats von Behringer, aber in diesem Fall sehe ich absolut keinen Fehler bei Behringer. Ich bin sogar fest davon überzeugt, dassauch TC ohne Verkauf an eine andere Firma, die Software nicht erneuert hätte. Es gibt dafür auch unzählige Beispiele bei anderen Firmen. Auch Roland hat seine Software zB für den V-Synth nie für moderne Betriebssysteme nachgebessert. Oder anders gesagt, hätte Behringer TV nicht gekauft, wären die wohl pleite gegangen – und auch dann gäbe es keine aktuelle Software für dein veraltetes Reverb 4000.

    • Profilbild
      Soundreverend AHU

      @Rob.D.N. Roland wollte ich auch gerade erwähnen, ich habe mal irgendwo gelesen die supporten Ihre Synths etc 7 Jahre lang. Also 49 Hundejahre. Das fing beim JP-80 schon damit an dass die iPad App nicht mehr angepasst wurde auf 64bit. Und auch sonst gibt es dann keine Treiber mehr für neue Apple macOS Versionen. Und das ausgerechnet wo Roland immer noch keine Class Compliant Geräte hat. Fast alle Synths brauchen die Roland Treiber. Ober ärgerlich.

      Access ist übrigens auch so Kandidat… verkaufen ihre TI’s noch neu, aber die „Total Integration“ läuft schon lange nicht mehr auf macOS. 😬

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Soviel Meckerei, aber was die Software (nicht) macht, darüber keine Infos.
    Ohne den TC zu besitzen, hab ich mir die letzten Treiber von 2010 und die Icon Software runtergeladen.
    Die Treiber konnte ich unter Windows 10 installieren, die Software läuft auch. Und was passiert bei dir? Wenn ich schon soweit komme, sollte das mit Gerät doch auch laufen?
    Und wie schon geschrieben, kann man Behringer keinen Vorwurf machen. Als die TC gekauft haben, gab es seit fünf Jahren keine Aktualisierungen mehr von TC! Und das Teil ist schlappe 20 Jahre alt!
    Also auf dem Teppich bleiben.
    Mal ein Gegenbeispiel aus eigener Erfahrung: Behringer X32. Kam 2013 raus, und hat selbst 2020-21 ein großes Firmwareupdate bekommen, auf Version 4.x. Da wurde mit jedem Update richtig geklotzt.

    • Profilbild
      GEM-D

      Das Problem sind nicht Treiber und Software! Das Problem ist die alte USB1 Schnittstelle, die im Reverb 4000 verbaut ist. Diese ist nicht mehr kompatibel zu den meisten neuen USB2 oder 3 Schnittstellen auf den Mainboards. Dadurch erkennt der Treiber dann das Gerät nicht mehr richtig.
      Mit der richtigen USB Karte kann man das ganze aber zum laufen bekommen (siehe weiter unten).

  6. Profilbild
    bluebell AHU

    „Was lernt ihr daraus für Behringer- und anverwandte Artikel?“

    Die Frage ist falsch gestellt. Sie muss lauten

    „Was lernt ihr daraus für Software?“

    Nun, dass es nur eine Nutzung auf Zeit ist. Oftmals kann man diese verlängern, indem man eine virtuelle Maschine mit der Software bestückt, denn diese kann man über verschiedene Harrdwaregenerationen an Rechnern mitumziehen. Wenn die Software eine Gegenstelle „in der Cloud“ braucht, hilft auch das nichts. Man muss sich klarmachen, dass es sich um Wegwerfsoftware handelt.

  7. Profilbild
    Codeman1965 AHU

    Ich denke auch, daß es ein bisschen viel verlangt ist, nach so langer Zeit Aktualisierungen zu erwarten (nur MEINE Meinung).

    Kaum ein Hersteller betreibt eine solche Produktpflege. Bei der Editor-Software für meinen alten Motif war bei XP Schluss. Na und? Läuft halt XP als Neben-Installation weiter. Ich brauch’s eh nur zum Archivieren.
    Vieles an Software wurde z.B. auch einfach nicht von 32 nach 64bit konvertiert. Wer da keinen alten Knecht mehr laufen haben will, muss es eben wegschmeissen.
    Produktpflege kostet auch immer recht ordentlich Geld, das muss sich dann auch rentieren, egal, ob bei Behringer, Yamaha Korg, NI oder sonstwo.

    Aber wenn das 4000 noch rund läuft, hätte ich kein Problem damit…

  8. Profilbild
    Nick MD

    Es würde zu viel Zeit kosten, auf alle Aspekte, die hier genannt wurden, einzugehen. Daher die wichtigsten (persönliche Filterung):
    – Ja, ich habe das Internet gründlichst auf Bezahl-Alternativen hin untersucht und nichts gefunden, das ich hätte erwerben können.
    – Meine Probleme decken sich mit vielen im Netz. Das Problem ist bekannt und liegt nicht darin, die ICON-Software zum Laufen zu bringen, sondern sie mit dem TC Reverb funktionieren zu lassen. Ein schönes Bildchen hilft mir nicht.
    – Es ist m.E. nicht zu viel verlangt, Produktpflege zu betreiben. Auch verdient der Konzern daran sehr wohl, und zwar indirekt und nachhaltig. Man nennt das Kundenbindung. Und diese wird an Zufriedenheit gemessen. Kunden merken sich zum Glück, wie man auf sie reagiert.
    Zum einen gibt es viele Hersteller, die aus diesem Grunde auf Feedbacks und Evaluationen setzen; zum andern kenne ich den Umgang mit Kunden auch ganz anders, etwa von RME und Elysia, die hier ausdrücklich zu loben sind. Zum Beispiel ist mein RME Fireface 800 noch viel älter als das TC, und erst vor 2 Wochen stand mir der Kundendienst dort sehr hilfreich zur Seite. Das sind natürlich keine Idealisten und Philanthropen, sondern sie vertrauen einer uralten Devise: Wer zufrieden ist, kommt wieder.
    In diesem Sinne: tschüss TC.

  9. Profilbild
    padbell

    Ja das kenne ich auch. Habe immer noch ein kleines Desktop Interface von TC, das Konnekt 6. Nachdem Apple mit Catalina auf 64bit only umgestellt hatte war es vorbei mit dem Einsatz. Jetzt stehts hier rum. Verkaufen kann ich es deswegen auch nicht mehr. Aber alle sind ja immer so green und Nachhaltigkeit wird groß geschrieben.

    Ich kann verstehen, dass Behringer in alte TC Hardware nichts investieren will nach einer solchen Übernahme. Dann könnten sie den Treiber aber an die OpenSource Gemeinde freigeben, die dann erforderliche Anpassungen für win, mac und linux vornehmen könnten. Würde auch das eigene MusicTribe Angebot nicht kanibalisieren. Dafür gibts es …zig Beispiele…seufz…

    Es geht auch anders: Mein Motu 828 Mk1 wird auch nach mehr als 20 Jahren immer noch vom aktuellen Treiber unterstützt und läuft einwandfrei unter Monterey.

  10. Profilbild
    Tai AHU

    Ich erinnere mich an superkurzen Support von t.c. bei Software. Um die Jahrtausendwende hatten die in jedem Dorf nen Hund. HD Recording, hiess das Powercore? Dann ne ganze Software Suite, beides habe ich Musikern zum Kauf empfohlen. Kurz danach war alles Essig.

    • Profilbild
      roseblood11

      @Tai Bei TC gab es immer wenig Updates. Siehe Firmware des G-Major 2, bis heute buggy. Und die Neuerungen, die das Gerät mitbrachte, kamen im mehrfach teureren G-System und im Nova System nie an.
      Hätte zB das Nova System den „Serial 2“ Modus des GM2 bekommen, mit dem man alle Modulationseffekte auf die Repeats des Echos legen kann, wäre das Teil für mich noch immer ausreichend.

      Wenn man Vintage Gear sammelt, kann man sich übrigens auch einen alten Laptop nehmen und alle benötigten OS parallel installieren…

      Wurde das Reverb 4000 eigentlich mal im Vergleich zum G-Major 2 getestet? Ist die Klangqualität grundsätzlich gleich?

  11. Profilbild
    djqkat

    Ich bin auch enttäuscht über diesen Praxisbericht, denn ich hatte mir mehr zum eigentlichen Gerät erwartet (eben aus der Praxis von einem User, nicht durch die Redaktion gefiltert).

    Am Ende ist es vor allem Ärger über ne Software die, soweit ich es verstanden habe, zum Betrieb des Geräts nicht notwendig ist und vor allem nicht mit den zur Verfügung stehenden Effekten oder der Klangqualität zu tun hat.

    Man könnte allgemein einen Artikel schreiben, dass es sich für Unternehmen nicht lohnt uralte Software/Hardware auf ewige Zeiten zu supporten. Das ist einfach so.

    Und wie jemand anderer hier geschrieben hat, halte ich es auch: der Musik- bzw. Studiorechner bekommt keine Updates. Der hängt auch nicht im Netz, also sind mir Sicherheitslücken ziemlich egal. Und so lange es die Hardware tut, wird das Ding proglemlos laufen – mit alter Software.

  12. Profilbild
    t-hiho RED

    Ich hatte auf den Artikel geclickt, da mein Rev4000 mich seit Jahren treu live begleitet und nie im Stich gelassen hat. Auf die ICON Software pfeiff ich ehrlich gesagt, meine Zuhörer haben auch nicht viel von der hübschen GUI, was zählt ist der Sound. Und der ist bei vielen großen TC Hallgeräten exzellent. Angefangen beim wundervoll weichen M5000, über das budgetfreundliche M2000 mit seinen exzellenten kleineren Räumen über das Rev4000 mit seinem göttlichen DRV-2 Algorithmus (der klanglich leider sehr wenig mit dem EMT250 gemein hat, auch wenn immer behauptet wird, dass das der „Original-Algorithums“ sei) bis zum System 6000. Ein guter TC-Hall ist dicht, verbindet sich gut mit Synthsm füllt „gefühlt“ spektrale Lücken im Mix und wertet allgemein Sounds auf. Mono-Synths werden dimensional groß und bekommen eine spezielle „akustische“ Anmutung, die ich sonst nur vom Quantec Yardstick kenne. Wenn man etwas Negatives zum TC Hall sagen wollte, wäre dies für mich höchstens eines: Er neigt oft irgendwie dazu viel Platz im Mix zu beanspruchen. Daher nutze ich ihn aber genau gerne live, denn wenn man zwei Synths mit zwei Händen spielt, klingt das Ergebnis eben oft nicht so große wie eine typische Studioproduktion mit 24 Overdubs. TC Hall „vergrößert“ die Wirkung kompakter Klänge.
    Und: Mir ist aufgefallen, dass ich bei aufwändigeren Shows bei Eventide-Geräten wie dem Princeton 2016 Reverb dazu neige, pro Song die passende Decay-Time via MIDI-CC zu automatisieren. Beim Rev4000 muss ich dies nie! Mein MIDI-Kabel bleibt draußen. Ich spiele eine ganze Show in einem Setting. Und das passt immer. Ich variiere nur den Return-Pegel am Pult. Auch eine Stärke des Rev4000 – unkompliziert und irgendwie immer „schön“.
    Im Studio hatte ich es bei etlichen Akustik-Jazz CD-Produktionen als einzigen Hall im Einsatz (beispielsweise hier: https://www.discogs.com/de/release/13577176-Alejandro-Sanchez-2-Der-05-Report-Get-Enrosqued-En-Demasia) und war sehr glücklich damit. In meinem Studio hat das Bricasti M7 das TC abgelöst, aber ich muss gestehen, ich vermisse es manchmal.

    • Profilbild
      swissdoc RED

      @t-hiho Ich mag das Rev4000 genau wegen des DRV-2 Algorithmus und auch sonst, weil es irgendwie wärmer als das M5000 klingt. Zum Vergleich habe ich allerdings nur das EMT 246 mit seiner Version des EMT250. Das EMT250 selber ist mir eine Nummer zu gross, sowohl als auch.
       
      Was sind Deiner Hörerfahrung nach die Unterschiede zum EMT250? Ansonsten, muss ich mich mal wieder mit dem M5000 beschäftigen? Mir ist es als eher kühl in Erinnerung und lange hatte ich es nicht mehr am Start. Zu viele andere Reverbs zum Herumprobieren…

  13. Profilbild
    Nick MD

    Genau das, lieber djqkat, hast du hier bekommen, einen redaktionell ungefilterten Praxisbericht. Alle weiteren Erfahrungen, die ich hätte schreiben können, würden sich weitestgehend dem allgemeinen Lobgesang anschließen, den das Netz sonst zu bieten hat – mit Recht, wie ich mehrfach betonte, denn das Gerät ist eine Granate.
    Wenn du gezielte Fragen hast, versuche ich sie dir gerne zu beantworten, wenn ich dies denn kann, denn ich habe noch immer längst nicht alle Algorithmen ausprobiert.
    Das liegt auch daran, dass mir die Arbeit mit dem TC aufgrund der Umständlichkeiten, die keinen zeitgemäßen Workflow mehr zulassen, madig gemacht wurde.
    Ich greife bei ‚Butter-und-Brot-Songs‘ auch lieber fix zu Plugins mit Faltungs- und algorithmischem Hall von Valhalla, Eventide, Convology, D16 u.a., die mich aber nicht so zum Lächeln bringen wie mein Reverb 4000.

    Des Weiteren wünsche ich denjenigen, die noch ihre alten PC-Möhren nutzen und dies als Pfiffigkeit oder Tugend ansehen, dass ihre Antiquitäten lange erhalten bleiben. – Schon mal überlegt, was passiert, wenn die C-Partition abschmiert? Oder wenn einfach der Workflow auf alter Hard- und Software zu schleppend ist?

  14. Profilbild
    GEM-D

    Zur Info:
    Mit der Digitus I/O PCI Express 2x USB Karte mit dem Chipsatz NEC UPD720202 lässt sich der Reverb 4000 sogar unter Windows 11 per USB steuern! Auch die alte TC Icon Software läuft nach wie vor ohne Probleme. Ist ja Standalone…
    Von daher finde ich „Finger weg“ ehrlich gesagt ein recht bescheidenes Urteil!
    Weil vom Klang finde ich den Reverb 4000 grandios! Er teilt sich bei mir das Rack mit einem M5000 und Lexicon 300.
    Und die VST Version kommt meiner Meinung nach nicht ran. War aber nur ein Schnelltest und müsste ich allerdings auch noch mal genauer vergleichen.

    • Profilbild
      Nick MD

      @GEM-D Hallo GEM-D,
      das ist ja mal eine gute Neuigkeit. Wie bist du denn auf diese Lösung gestoßen?

      Wenn ich per String nach „Digitus I/O PCI Express 2x USB“ und „Reverb 4000“ google, stoße ich einzig und allein auf deinen Kommentar. Sonst scheint kein Erfahrungsbericht darüber im Netz vorzuliegen.

      • Profilbild
        GEM-D

        @Nick MD ich weiß nicht wie Du suchst, aber der gearspace Forum Eintrag, der bei meinem Suchergebnis erscheint beinhaltet die Lösung.

  15. Profilbild
    moinho AHU

    Der Mutterkonzern vom Mutterkonzern von Lexicon hat mir vor ein paar Jahren mein Telefon OTA und ohne Möglichkeit der Einflußnahme totgeflasht. Sei also froh, daß Dein TBehringerC überhaupt noch funktioniert ;-P.

    (Für mich war TC auch schon lange vor der Übernahme nimmer so ne große Nummer. Die Frage ist also: gings den Bach runter wegen der Übernahme, oder waren die ein Übernahmekandidat, weils vorher den Bach runtergegangen war? Eventide wurde meines Wissens bis jetzt noch nicht von Musictribe oder Samsung gekauft).

  16. Profilbild
    swissdoc RED

    Was ist nun eigentlich das Problem der Software? Läuft sie nun auf Win10 und das Problem ist ein Hardware-Problem? Ich habe mich dem Thema noch nicht gestellt, ich finde das Gerät auch so recht einfach zu bedienen.

    • Profilbild
      Nick MD

      @swissdoc Na, es ist nicht einfach zu bedienen, wenn du ständig vom Regietisch weg musst und immer wieder in den ‚Sweet Spot‘ zurück musst. – Sport ist zwar gesund, aber es gibt Zeiten fürs Turnen und andere für zügiges und konzentriertes Arbeiten.
      Ansonsten ist das Problem natürlich auf Software zurückzuführen.
      Ich weiß nicht, was GEM-D da für Erkenntnisse hat, aber ich bin sicher, dass die von ihm erwähnte Lösung durch irgendwelche Besonderheiten der USB-Treiber geleistet wird.
      Wie ich darauf komme? – Nun, ich habe an meiner Hardware gar nichts verändert. Erst als ich von Win7 auf 10 umgestellt habe, passten die alten Treiber nicht mehr und neue hat mir besagte Firma versagt.

  17. Profilbild
    GEM-D

    Hier mal die komplette Problemlösung:

    I purchased this cheap USB 3.0 PCIe card, with NEC Renesas chipset. I chose it for the different chipset, because it explicitly supports USB 2.0 & 1.1, and because it was cheap!
    (ich habe hier die Digitus Karte mit dem zweifach USB3 Port genommen)

    I physically installed the card and let Windows install default drivers „Renesas USB 3.0 eXtensible Host Controller – 1.0 (Microsoft)“. Again, the R4000 USB device was not recognized.

    I downloaded the official Digitus/NEC driver for the card which installed without problem. The card is now listed as „Renesas Electronics USB 3.0 Host Controller“ and the version is v3.0.16.0. I installed the Renesas driver with the option not to install it’s USB3MON monitoring widget – not required and why bother.

    Then I went through the R4000 driver install method by yannod917 again – remembering to run the driver install as Admin. This time the R4000 installed correctly as „HID-compliant vendor-defined device“. I ran TC Icon and all good – control is happily restored.

    So hat es bei mir auch einwandfrei funktioniert. Dafür hab ich sogar mein Powercore System rausgeschmissen, damit ich platz für die USB Karte habe… Aber bisschen Schwund ist ja immer…

  18. Profilbild
    muram

    Zum Thema Finanzamt angeht: Strom kannst du als Ausgabe verbuchen. Nur brauchst du auch Einnahmen um diese gegen zu rechnen. Schwenken tut das FA den Strom nicht.

    Was Treibersupport angeht: meine RME Digi96/8 würde auch der 64bit Treiber-Support verweigert.
    Die war auch nicht billig. Just sayin‘ ;)

    Lg

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