Praxistest Sonic Visualizer: Musikalische Analyse per Software
‚Sonic Visualiser‘ ist ein Programm, das erlaubt, Audiodateien zu analysieren. Der Code ist ‚open‘, das Programm ist frei, und es wird von dem ‚Centre for Digital Music‘ an der ‚Queen Mary University of London‘ publiziert. Das Programm steht als Download im Netz zur Verfügung.
Außer diesem Programm gibt es eine Reihe von PlugIns, genannt ‚Vamp PlugIns‘, die sich in einem zweiten Schritt frei installieren lassen. Diese Unterprogramme stehen danach innerhalb von Sonic Visualiser zur Auswahl bereit und ergänzen die Software deutlich.
Derzeit ist die Programmversion 4.5 erhältlich, die Ende März 2022 erscheinen konnte. Um die PlugIn-Auswahl zu erleichtern, wurde von den Anbietern ein ‚Pack‘ ausgewählt und zusammengeschnürt. Auch dieses ‚Pack‘ steht frei zum Download bereit.
In den Grundfunktionen sind eine Reihe von Ansichten einer Audiodatei möglich. Es empfiehlt sich zunächst eine Musikdatei zu laden, ob als WAV-, als MP3-, Ogg-Datei oder … Nach dem Ladevorgang steht eine Ansicht als einfache ‚Wave‘ zur Verfügung, wie sie Musikinteressierten durchaus bekannt ist. Diese Ansicht lässt sich durch eine Vielzahl von Peaks, Amplituden und Spektrogrammen erweitern, sie erscheinen in zusätzlichen und skalierbare Fenstern.
Mittels der PlugIns sind nun Analysen nach unterschiedlichen Parametern möglich. So lassen sich beispielsweise nach dem Key-Mode bzw. den -Modes (Dur/Moll) suchen, nach den konkreten Keys, nach Melodien und Struktur(en), nach Harmony und Chords oder nach rhythmischen Eigenschaften usw.
Die Analysemöglichkeiten scheinen auf den ersten Blick auf westlich traditionelle Musik beschränkt zu ein, die bis zur Wende des zwanzigsten Jahrhunderts reicht, oder auf Popmusik, doch auch Strukturen erkennen zu können, die nicht einer einfachen Sonate oder einem Song folgen, dazu können beispielsweise statistische Ähnlichkeiten zu den Key-Modes gehören, bieten zumindest einen Ansatz. In meinem Fall habe ich einige Audios testen lassen und sah u.a. ‚wilde‘ Kurven der Key-Modes. Skalenbasierte und Zwölfton-Analysen wären zusätzlich hilfreich. Leider habe ich solche Hilfsmittel bislang nicht finden können.
Das entwickeln von PlugIns mit weiteren Funktionen ist aber durchaus möglich und erwünscht.
Cool! Zu Beginn hatte ich auch die Angewohnheit, viel hinzusehen: Welche Farben haben die Spuren und wird das MIDI korrekt angezeigt. Aber das wirklich wichtigste ist beim musikmachen nur eines: Effektives hinhören! Allerdings muss man sich eingestehen, dass man immer noch nicht verstanden hat, was man aus Spektralanalyse und Stereowolke herauslesen kann. Gerade die Spektralanalyse sind für mich immer noch Hieroglyphen. Vielleicht könnte irgendjemand von Amazona oder dessen Leser eine Story verfassen, wo Dinge wie Spektralanalyse, Stereowolke, LUFs oder Panning gut und effektiv erklärt werden. Oder MidiDino, wenn du so ein Programm hier vorstellst, kennst du dich damit warscheinlich recht gut aus. Let’s go! :)
@Filterpad Ein Audio-Spektrum orientiert sich zentral an den Ausschlägen der ‚Wave‘, die als Grundlage dient, zudem an den relevanten Frequenzen. Aber die Anzeige eines Spektrums ist nicht die Hauptsache der Software, sondern nur die ‚bunte Oberfläche‘.