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GAS: Das „Gear Acquisition Syndrome“, Scherz oder Realität?

G.A.S. - "Blähungen" beim Gear Kauf - Gear Acquisition Syndrome

20. Februar 2022

Wer kennt ihn nicht, den Kick oder das gute Gefühl, neues Gear zu kaufen und zu besitzen. Klar, man erweitert dadurch sein Rig, gibt sich neue Möglichkeiten des Ausdrucks/Klangs und der Körper sagt sich, man habe sich was Gutes getan und schüttet Dopamin aus. (Die Werbung triggert übrigens in uns genau diesen Moment und löst Hoffnung auf dieses Gefühl aus. So funktioniert, nebenbei bemerkt, Marketing heutzutage). An sich ist es ja erst mal nichts Falsches, sich breiter aufzustellen. Schließlich benötigt man gewisses Equipment, um eigene Sounds zu kreieren. Stellt man sich aber auch immer die Frage, ob man gerade bewusst handelt oder vielleicht eher im Affekt? Braucht man wirklich noch mehr Effektgeräte (muss der fünfte Delay wirklich sein?), noch einen sündhaft teuren Highend-Studiokompressor und den originalen Vintage-Amp von anno dazumal. Wenn häufig Käufe weniger von Fakten oder Intellekt gesteuert ist, sondern rein emotional gesteuert ausgeführt werden, kann es sich um das erstmals von Steely Dan Gitarrist Walter Becker in 1996 genannte „Gear Acquisition Syndrome“ (kurz: G.A.S., im Englischen ähnlich „gas“, was übersetzt „Blähungen“ meint) handeln. Gerade in Blogs, Foren etc. oft etwas humoristisch/ironisch herunter gespielt, gibt es aber durchaus wissenschaftliche Belege für ein derartiges Verhalten. Vor einiger Zeit hat mein Chef und Kollege Peter Grandl bereits einen Artikel darüber verfasst (https://www.amazona.de/gas-gear-acquisition-syndrome-equipmentsucht/). Aufgrund des brisanten und interessanten Themas und vor dem Hintergrund der von Jan-Peter Herbst & Jonas Menze an der University of Huddersfield verfassten Studie „Gear Akquisition Syndrome. Consumption of Instrumentes and Technology in Populär Music“, greifen wir das Thema nochmals auf.

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Was ist G.A.S.?

Zerlegt man den Namen, so verrät er alleine schon eine Menge über das Phänomen.

Gear = Equipment, Instrumente, Effektgeräte, Plug-ins etc.
Acquisition = Anschaffung
Syndrome = Syndrom

Natürlich geht es hierbei nicht um sinnvolle oder gar notwendige Käufe. Es handelt sich vielmehr um nicht unbedingt notweniges Beschaffen von Equipment, also zwanghaftes Verhalten.

Wie erkennt man G.A.S.?

Es gibt sicherlich verschiedene Ausprägungen des Syndroms. Man kann versuchen, sich selbst zu kontrollieren und zu hinterfragen, wie oft man etwas anschafft und wie nötig der entsprechende Kauf tatsächlich ist. Stellt man fest, dass in der Vergangenheit vermehrt Käufe stattfanden oder aktuell stattfinden, deren Artikel nicht zwangsläufig nötig waren, um z. B. einen Job auszuführen oder die nach dem Erwerb überwiegend im Regal lagern, dann ist dies ein Indiz für eine gewisse Form des genannten Phänomens. Spätestens, wenn man feststellt, dass die Käufe oder Bestellungen zwanghaft sind, sollte man das Ganze ernst nehmen und sich Hilfe suchen. Das ist keine Schande, sondern menschlich! Da man in solchen Situationen möglicherweise nicht die Wahrnehmung oder Fähigkeit dafür hat (Stichwort: zwanghaftes Verhalten), kann man durchaus auch seine Freund:innen/Kolleg:innen beobachten und ggf. vorsichtig (!!!) darauf ansprechen, wenn man ein derartiges Verhalten bei jemandem beobachten sollte.

Was ist nicht G.A.S.?

Nicht jeder „irrationale“ Kauf oder jedes gesteigertes Interesse an Gear ist auch direkt G.A.S.! Wenn man beispielsweise auf der Suche nach (s)einem bestimmtem Sound ist, sich in dessen Folge durch Foren wühlt und Testberichte liest, sprich, sich informiert, um dann gezielt zu testen, zu entscheiden und schließlich zu kaufen, mag das vielleicht dem einen oder anderen nerdy erscheinen (das sind wir ja schließlich auch ab und zu gerne und mal ehrlich, das ist auch was Großartiges), aber dann handelt es sich nicht um G.A.S. Auch wenn z. B. ein neuer Job neues Equipment erfordert und man dieses beschafft, ist das kein G.A.S. Auch ein gelegentlicher irrationaler Kauf ist noch keine Zwangsstörung. Man darf sich ja auch mal einfach so was gönnen.

Wichtig ist: Um Menschen zu schützen, die darunter leiden und ein Bewusstsein für Phänomene, wie das Gear Acquisition Syndrome zu schaffen, sollte man darauf achten, keine Witze über derartige Dinge zu machen und diese dadurch vor allem nicht verharmlosen!

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Exkurs: Was ist eine Zwangsstörung?

Schaut man in die Medizin bzw. die Wissenschaft, so wird eine Zwangsstörung folgendermaßen definiert:

Eine Person hat einen inneren Drang, bestimmte unerwünschte Handlungen oder Gedankengänge wiederholt zu tun, unabhängig davon, ob die Handlung rational sinnvoll ist oder nicht oder ein bestimmtes Ziel verfolgt. Oft erlebt diese Person das Moment auch als sinnlos oder belastend, aber ist nicht in der Lage, willentlich etwas daran zu ändern.  Warum Zwangsstörungen entstehen, ist noch nicht final geklärt. Die Grenzen zu „normalem“ Verhalten sind fließend.

Professionelle Hilfestellungen bei G.A.S.

Wenn man sich in professionelle Hilfe begeben möchte, sind Psychoterateut:innen, Psychiater:innen, klinische Psycholog:innen etc. gute Anlaufstellen. Auch Seelsorge-Telefonnummer können als erster Info-Punkt genutzt werden. Das Gespräch mit Vertrauenspersonen kann auch ein erster Schritt sein. Wichtig dabei: Man sollte mit jemandem reden, der die Sache ernstnimmt. Der Musikerkollege, der gestern in der Bar noch einen Witz über G.A.S. machte, ist dann wahrscheinlich die falsche Person, um ernsthaft über die Problematik zu sprechen.

Was verhindert G.A.S.?

Der Reiz für Neues ist ständig gegeben. Wir leben im Zeitalter des Konsums und der permanenten Werbung. Man konsumiert online Videos der Stars, die ihr neuestes Signature-Gear vorstellen (ob das dann John Petrucci mit einer neuen Majesty Music Man ist oder Chris Lord-Alge, der sein neuestes Waves Plug-in vorstellt, spielt keine Rolle), testet etwas beim nachmittäglichen Besuch im Musikladen des Vertrauens oder entdeckt etwas Spannendes bei Freund:innen/Kolleg:innen. Dann will man das auch haben. Die wichtigen Fragen, die man sich stellen kann, sind aber: Nutzt man das vorhandene Equipment denn bereits in vollen Umfang? Hat man nicht etwas ähnliches, das den Job auch gut erledigt? Geht es dabei um Musik oder nur ums Gear?

Im Endeffekt ist Gear ja ein „Mittel zum Zweck“. Im Fokus steht immer die Musik bzw. deren Aussage. Die Recherche nach Equipment kostet Zeit. Zeit, die man nutzen könnte, um zu üben, Songs zu schreiben, Songs aufzunehmen etc. Die Anschaffung von (zu viel) Gear kostet (sehr viel) Geld, das man nutzen könnte/sollte, um seine Miete zu zahlen, Rücklagen zu schaffen etc. Auch hier gilt wieder, den richtigen Grad zu finden zwischen notwendiger Anschaffung und einer Art Lückenbüßer-Kauf. Man fühlt sich nicht gut genug im Sound, im Spiel, mit aktuellen Jobs (oder viel mehr denen, die man nicht spielt) usw. und ersetzt diese Leere mit etwas Materiellem. Menschen anderer Branchen geht es da ähnlich. Die Summe der einzelnen Anschaffungen schafft ein Gesamtbild. Genaues Beobachten und Abwägen ist hier angesagt.

Was kann man (präventiv) gegen G.A.S. tun?

„Einfache“ selbst durchführbare Wege, von G.A.S. wegzukommen, benötigen viel Selbstdisziplin, eine gute Selbstwahrnehmung, ein reflektiertes Bewusstsein und natürlich den Wille, dieses Verhaltensmuster loszuwerden.

Der effizienteste, gesündeste und (erstmal) einfachste Weg, um (nicht nur) dem Gear Acquisition Syndrome präventiv zu entgehen (sondern auch in vielen anderen Lebensbereichen sortierter durchs Leben zu gehen), ist sicherlich die Selbstreflexion. Beobachten und reflektieren, nicht direkt im Affekt kaufen, sondern wohlüberlegt handeln, ein paar Tage ruhen lassen und ein paar Nächte „darüber schlafen“ oder mit Kolleg:innen darüber austauschen, wie sinnvoll die geplante Anschaffung wäre, helfen Fakten zu ordnen, emotionalisierte Entscheidungen klarer zu zeichnen und am Ende ein genaueres Bild über die Umstände zu erhalten.

Alternativen zu neuem Equipment bieten auch Gebrauchtbörsen wie eBay, der (Aus)tauschen von Gear, das man nicht mehr nutzt oder das Leihen von Instrumenten, Effekten etc. z. B. zum Testen oder für Jobs. Bei Letzterem muss man längerfristig aber auch aufpassen, dass die Kosten nicht explodieren. Weitere Wege wären zum Beispiel auch das (noch) bessere Kennenlernen des bereits vorhandenen Equipments und das „neue“ in Kontext setzen davon. Begrenzung schafft auch Raum für kreativen Umgang mit dem Vorhandenen. Was passiert bei anderer Anordnung der Geräte (z. B. Reverb VOR dem Distortion oder ein Delay davor und eines danach. Spannend kann auch sein, ein langsam arbeitendes Tremolo vor den stark verzerrten Amp zu setzen, der dann in gleichmäßigen Zügen den Verzerrungsgrad „regelt“). Diese Grenzen sind kaum gesetzt. Man muss „nur“ das Gear dafür einsetzen, wofür es erst mal NICHT gedacht ist.

G.A.S. – Gear Acquisition Syndrome – eine Zusammenfassung

Es ist also eine Tatsache, dass es Menschen gibt, die wirklich darunter leiden. Demnach sollte man es auf jeden Fall vermeiden, sich über das Syndrom lustig zu machen (man weiß nie, mit wem man gerade darüber spricht). Sich mit Equipment zu beschäftigen und entsprechend Benötigtes anzuschaffen, ist Teil des Daseins, sowohl als Hobby- als auch Berufsmusikers und natürlich kann sich auch etwas „aus Spaß an der Freude“ kaufen, Gear macht ja auch jede Menge Spaß . Wichtig ist, dass man diese Investitionen genau beobachtet, für sich bewertet und ggf. aufpasst, wenn eine Richtung eingeschlagen wird, die ungesunde, unwirtschaftliche und irrationale Tendenzen aufweist. Bemerkt man eine gewisse Zwangsstörung bei sich oder anderen, gilt es behutsam mit der Person und dem Thema umzugehen und Wege einzuleiten, die Hilfestellungen bieten.

Hier noch ein Erfahrungsbericht zu GAS von unserem Chefredakteur Tyrell:

Gear Acquisition Syndrome

LINK ZUM GAS-REPORT VON TYRELL

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Forum
  1. Profilbild
    Mr.Ketoujin

    Ich hab ja immer Die bewundert/beneidet, Die aus einer bewussten Reduzierung auf das Notwendigste das Maximale rausholen. Ich bin da weit von entfernt und möchte mich von vielen Geräten aber auch nicht trennen, weil ich mich in vielen Fällen nicht entscheiden könnte, ob ich sie nicht doch noch brauche oder weil ich sie so runtergelebt habe, daß sie sowieso niemand mehr braucht und dann stehen sie halt in der Ecke rum.
    Für die Anschaffung von neuem Gear habe ich für mich die Lösung gefunden, daß ich mich mittlerweile immer versuche auf 1 bis höchstens 2 Geräte pro Jahr zu beschränken und die müssen auch irgendwie gegenfinanziert werden. Am besten über den Verkauf vom irgendwas anderem. Selbst wenn es noch so sehr in den Fingern juckt…nie einfach zugreifen.

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @Mr.Ketoujin Ohne den Hintergedanken schamloser Eigenwerbung (ja, na gut, ein kleines Bischen schon): Meine erste EP habe ich ausschließlich mit

      — TAL-Mod (semimodularer VST-Synthesizer)
      — Sitala (freier Drum-Sample-Player)
      — Vintage Verb (Reverb-VST)
      — Roland JV-1080 (geliehen von einem Kumpel und nur in einem Track)
      — Reaper (DAW)
      — Komplete Audio 6 (altes Audio-Interface von Native-Instruments)

      gemacht. Mit dem »TAL-Mod« kenne ich mich inzwischen mega aus und der ist nach wie vor mein Haupt-Synthesizer. Auch »Sitala« ist nahezu immer im Einsatz (trotz Vorhandensein eines DSI »Tempest« und des »DrumComputers« von Sugar Bytes, damit muss ich mich einfach noch eingrooven). Und »Reaper« ist sowieso immer mit dabei. Ich muss bei diesen Komponenten nicht mehr nachdenken, wenn ich etwas machen will. Und das ist einfach MEGAGEIL für die Kreativität.

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        Mr.Ketoujin

        @Flowwater Ich bin mir sicher, damit läßt entweder viel gutes machen oder mit sehr viel mehr eben auch gar nichts auf die Reihe kriegen.
        Btw. gibts das irgendwo zum reinhören?

        Und zum idealen Setup noch was von meiner Seite. Ich hatte 2003-2004 so eine Art Optimum für mein damaliges Gefühl erreicht. Dann ging was kaputt und ich mußte was verkaufenum anderswo Ersatz zu besorgen und dann ging für eine ganze Weile dieses Gehampel los. Und im Grunde habe ich jetzt erst wieder das Gefühl, daß alles relativ rund läuft. Aber immerhin.😊

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            Mr.Ketoujin

            @Flowwater Hab mal reingehört…und gefällt mir!
            Ich finde da liegt ein gutes bißchen Autechre in der Luft. Und die mag ich auch.
            Aber jetzt bin ich schon etwas offtopic oder?

            • Profilbild
              Flowwater AHU

              @Mr.Ketoujin Hehe … ja. 😉

              Aber die Erwähnung von »Autechre« geht mir natürlich runter wie Öl! 😇

  2. Profilbild
    Generic User

    Ich habe G.A.S. ich leide nicht unbedingt darunter. Aber es ist schon eine Sucht, diese neuen blinkenden farbig leuchtenden Geräte zu haben, mit denen begabte Youtuber die tollsten Stücke produzieren. Wenn ich auch so ein tolles Teil habe, kommt die Inspiration ganz von alleine. Falsch. Wenn es mir wirklich um Musik ginge, hätte ich allein schon mit Ipad und Garageband, oder mit anderen tollen und dennoch günstigen Apps tolle Bedingungen. Aber nein. Dies und jenes Gerät (Digitakt, Digitone, Maschine, Ableton und Push). Nach kurzem Herumprobieren liegt alles herum. Nichts lerne ich besser und intensiver nutzen und kennen. Ich weiss es seit einiger Zeit und habe mich wirklich stark reduziert. Ebay Kleinanzeigen sei dank. Muss aber kämpfen, damit ich nicht neues Gear davon kaufe. Als ich nur ein Roland SC88-Pro hatte, da habe ich wirklich noch ganze Stücke komponiert. Nicht supertoll aber ich war zufrieden. Das ist nicht mehr…. zu viel zu schnell vom 100sten ins 1000ste.

  3. Profilbild
    mdesign AHU

    ein imho wesentlicher aspekt beim GAS kommt im artikel etwas zu kurz. als ich jung war und es mit der musik noch ernst meinte, sprich ehrgeiz hatte, dachte ich tatsächlich, dass ich bestimmte gerätschaften bräuchte, um meine musik auf die gewünschte qualitätsstufe zu heben. das war in einzelfällen auch so (ich konnte zB auf anhieb die bläsersynths auf einem OBXa realisieren, die ich vorher nächtelang auf einem polysix zu programmieren versucht hatte), allergrößtenteils waren es jedoch meine eigenen musikalischen fähigkeiten, die dem erwünschten tophit im wege standen. der weg zu dieser erkenntnis war lang, und er führte durch einige musikgeschäfte und studios. meine hoffnung, hinter dem nächsten equipmentkauf wartet der ersehnte qualitätssprung samt kommerziellem erfolg, war gut für die instrumentenindustrie, aber eine illusion.

  4. Profilbild
    Flowwater AHU

    GAS hilft mir, kreativer zu sein
    Ja, schon klar, was jetzt alle denken: Reiner Selbstbetrug. Zeugs kaufen, weil man dann das Gefühl hat, irgendwie etwas geschafft zu haben. Was dann eben jener Selbstbetrug ist. Das einzige was man tatsächlich geschafft hat, ist das eigene Konto zu dezimieren, die Bank zu beglücken (Umsatzgebühren) und den Hersteller/Händler ebenfalls.

    Bei mir läuft das tatsächlich anders. Nicht immer, aber, hey, ich bin auch nur ein Mensch.

    Ich habe GAS ständig und andauernd: »Bitwig 4.2« steht auf der Liste, ein Korg »Minilogue XD«, natürlich ein »Quantum« von Waldorf, ein »Typhon« von Dreadbox, ein »Argon8« von Modal, ein »Wavestate« von Korg, ein »Behringer 2600« … und irgend wann einmal muss hier auch mal ein »Clarette 8Pre« von Focusrite einziehen, ein kleines Mischpult wäre toll … und so’n paar kleine Effekt-Tretminen ebenfalls.

    Brauche ich das alles? Nö!

    Ein Blick auf auf mein Software- und Hardware-Arsenal langt, um mich dann doch zurück zu halten: Hier stehen frisch angeschafft ein »Pro2« und ein »Tempest«, im Wohnzimmer staubt ein Korg »M2000R« vor sich hin (unter anderem) und auf der Festplatte diverse Synths von Arturia, Sugar Bytes und Tracktion … und den »TAL-Mod« finde ich nach wie vor sowieso obergeil. Und mein Reaper ebenfalls.

    Und dann setze ich mich hin, mache mit dem Kram einfach mal rum … und habe einen Heidenspass! 😄

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      AMAZONA Archiv

      @Flowwater Ich kaufe beispielsweise keinerlei Software mehr :-) Bin mit der Live 10 Suite völlig zufrieden, am Rechner halte ich es eh nicht lange aus…

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hier sollten selbstzerstörerische Tendenzen nicht mit sinnlosem Konsumverhalten verwechselt werden. Wenn man das Thema diskutiert ist es ähnlich wie beim Alkoholismus, es gibt etliche Typen von harmlos bis ende Gelände. Einen Rahmen zu schaffen hilft immens. 2×72 TE Eurorack ist mein Limit, mehr als 12xmono I/O kommt nicht ans Interface und nicht mehr als 2 Keyboards in den Ständer. Gebraucht kaufen ist eine weitere Regel, da man selten etwas sofort und günstig bekommt und das Interesse etwas später meist schon wieder abflacht. So wird auch kein neues Zeug in den Kreislauf gespeist. Ist kreativ nix los sollte der Körper mal gefordert werden. Gerade ist schlecht Wetter, da geht auch hier schreiben und Mega Drive/PC-Engine Emulator zocken. Da gibt es auch richtig gute Musik.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Das mit dem Gebrauchtkauf ist mit etwas Beobachtung und dann auch „Buchführung“ finanziell wirklich prima. Man kauft halt günstig und hat vll ein paar verschiedene Geräte auf dem Radar, probiert die dann in Ruhe aus und verkauft dann ggfs ohne nennenswertes Minus. Das klappt bei mir seit 2-3 Jahren super…

  6. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich habe mich räumlich begrenzt. Ein 140er-Jaspers-Rack mit 3 Ebenen, darunter noch zwei 19″-Racks, fertig. Noch ist das nicht komplett belegt, und ich bedenke jeden Kauf genau. Dank überlegte Gebrauchtkäufe ohne Hast klappt das sehr gut 😊

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Einen Jaspers hatte ich auch zu Atari Zeiten. Den vermisse ich bis heute, weil man irgendwie in den Synths war. Wenn ich den Dachboden ausgebaut habe kommt nochmal einer rein. Ganz sachte und ohne GAS. ;)

  7. Profilbild
    calvato

    ….manchmal beneide ich Leute, die UNBEDINGT ein bestimmtes Instrument o.ä, wollen/brauchen. Ich denke dann immer, dass sie so begeistert vom neuen Instrument sind, dass sie total kreativ damit werden.
    Ich bin im Laufe der Jahre/Jahrzehnte völlig pragmatisch geworden. Mich fixt irgendwie gar nichts mehr an. Ein Freund von mir zeigte mir begeistert seine neuen Synths und lud mich ein, während er das Abendessen zubereitete, mal durch die Sounds zu hören. Nach fünf Minuten hab ich aufgegeben und ihm lieber beim kochen zugeschaut :D
    Früher gab es solche „Traumsynths“, wie Oberheims & Moogs. Heute kenne ich schon alle Sounds als Plug In, die es im besten Falle sogar kostenlos gibt (> Tyrell).
    Das ist einfach nur ein Werkzeug. Meine Kreativität bleibt davon unberührt….

  8. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Meine Regel: Von allem höchstens nur 3 und wenn etwas kommt muß dafür etwas gehen!
    Wenn mich dennoch GAS packt dann schau ich nach neuen Videos zu meinen Geräten.

  9. Profilbild
    costello RED

    Das „Musikwohnzimmer“ ist rappelvoll mit Synthesizern und Outboard und ich bin inzwischen wunschlos glücklich. Der aktuelle Kram interessiert mich nicht so wirklich und wenn es mir dann doch mal in den Fingern juckt, doch noch eine von den alten Kisten zu erwerben, gehe ich kurz auf Reverb oder Ebay und bin – wenn ich das aktuelle Preisniveau sehe – sofort kuriert. Und gleichzeitig beruhigt, dass das Geld in all den Vintage-Geräten ziemlich inflationssicher angelegt ist ;)

    • Profilbild
      hejasa AHU

      @costello Unser Haus war bis vor Weihnachten letzten Jahres auch rappelvoll mit Instrumenten, dann hat mich das Anti G.A.S gepackt, 12 Instrumente und etliches Equipment mussten gehen. Fünf Instrumente sind geblieben und werden vererbt werden, darunter ein voll funktionierendes Rhodes, mittlerweile defekt in der Bucht nicht unter 3500 Euro zu haben, gekauft damals für 800 Euro. Auch mich interessiert Neues nicht mehr wirklich, seitdem ich etliche Filter, Hüllkurven etc. ins Eurorack geschraubt habe. Ja gut, da war erstmal wieder G.A.S nach dem ersten Filter im Eurorack. Aber ich bin jetzt fertig mit Bestücken, lese die Tests auf Amazona, gehe in mich, setze mich an eines meiner Instrumente, stöpsle ins Eurorack und freue mich am neuen Klang, den das Instrument vorher nicht liefern konnte und sage zu mir, dieses Neue brauchst du nicht, schön, dass es es gibt, aber nicht für mich.
      Aber geheilt bin ich trotzdem nicht wirklich, weil es da zukünftig doch noch Instrumente geben könnte, die mich reizen würden, z.B. ein Klon des Yamaha VL 1 oder, mmh weiß keine anderen mehr!

      • Profilbild
        costello RED

        @hejasa Schon James Bond wusste „Never sag never again“ ;) Aber dieses gierige Durchlesen der Kleinanzeigen und der ebay-Angebote – das ist vorbei. Meine letzte große Anschaffung war das Nord Grand im vergangenen Jahr und das habe ich auch nicht bereut. Ich übe fleißig Klavier. Aber wie Du schreibst – einfach sich an das Gear setzen, was man hat und es nutzen und immer besser kennenlernen. Ständige Neukäufe scheinen mir manchmal wie eine Flucht vor der Notwendigkeit, selbst kreativ zu werden.

  10. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich kaufe nur noch Equipment, wenn etwas ersetzt werden muss, meine Motivation zum Musikmachen einen kleinen Schub braucht oder sich meine Soundvorstellungen geändert haben (die ersten Gitarrenpedale seit 40 Jahren waren deshalb fällig). In den nächsten Jahren wird aus gesundheitlichen Gründen eventuell noch eine neue Gitarre mit leichter zu bespielendem Hals nötig. Statt mir jeden Monat 3 Harley Bentons zu kaufen, achte ich lieber auf frische Saiten, das ist billiger und schafft auch keine Platzprobleme.

    Und ja, ich finde G.A.S gerade unter umweltpolitischen und sozialen Gesichtspunkten völlig inakzeptabel. Übrigens kann man auch beim Angeln immer nur einen Wobbler gleichzeitig auswerfen.

  11. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Man muss natürlich unterscheiden zwischen einer art Zwangsstörung wie z.B. Kaufsucht und purer Begeisterung oder die Muse, ein gewisses Ziel zu verfolgen (in dem Fall z.B. gute Musik zu machen). Für die letzten zwei Situationen braucht man Equipment. Dazu kommt noch das ein Studio ständig im Wandel ist. Bei mir sind auch Dinge gekommen und gegangen. Aktuell bin ich an einem Punkt, wo ich relativ zufrieden bin. Nicht viel – aber hochwertig! Das ist meine persönliche Ansicht. Aber: Es wird über kurz oder lang nicht so stehen bleiben! Spätestens bei Software sind immer wieder Erneuerungen fällig und mit Erneuerungen kommen in der Regel automatisch auch neue Softwaretools dazu. Soviel zum Thema Wandel. Aber sich etwas gönnen muss auch hin und wieder sein. ;) Bei den einen ist es ein neues Modellflugzeug, bei anderen ein Synthesizer oder neue, bessere Studiomonitore. Who care… ;)

  12. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich lasse mir mit der Anschaffung von Synths oder Studiogear immer viel Zeit, einerseits weil ich nicht viel Geld habe, andererseits wegen grundsätzlicher Überlegungen – bringt mich die Investition wirklich weiter oder will ich einfach nur neues Spielzeug haben?

    Wobei ich nix gegen Spielen und Spielzeug gesagt haben will, solange es die Lust am Musikmachen unterstützt. Dummerweise hat GAS auch die unschöne Nebenwirkung, daß man glaubt, die eigenen Ideen nur mit Gerät X oder Synth Y wirklich umsetzen zu können, was eine nagende Unzufriedenheit erzeugt, die einen die bereits vorhandenen Möglichkeiten und deren clevere Nutzung vergessen läßt.

    Nicht selten löst sich der Knoten selbst dann nicht, wenn man das Objekt seiner Begierde endlich in Händen hält, schon bald kommt das nächste Traumteil um die Ecke und der Tanz beginnt von Neuem… das killt zuverlässig jegliche Kreativität.

  13. Profilbild
    LeSarrois

    Ich glaube, es gibt nur drei Dinge, auf die man in Selbstreflexion achten sollte:

    1. Habe ich auch nach dem Kauf noch Freude am Gekauften oder hatte ich nur im Moment des Kaufes einen positiven Effekt.

    2. Kaufe ich, während ich es mir auch (problemlos) leisten kann oder handele ich mir mit dem Kauf zusätzlich wirtschaftliche Probleme ein.

    3. Ist noch geeigneter Platz vorhanden oder wird die Aufbewahrung zum Problem.

    Wenn ich kaufe, es mir leisten kann, genügend Platz habe und nach dem Kauf auch Freude daran finde, es zu besitzen, zu benutzen oder es sogar vielleicht nur Freude macht beim Anschauen, dann sehe ich keine bedenkliche Form einer Zwangsstörung.

    Wenn insbesondere Punkt 1. negativ beantwortet werden kann, dann wird es meiner Meinung nach bedenklich.
    In Kombination mit Punkt 2. existenzbedrohend mit Handlungsbedarf.
    Kauft man, obwohl kein Platz mehr vorhanden ist, ist es kein Problem mit G.A.S, sondern eher die Frage, ob man Züge eines Messie an sich entdeckt ;-).
    Dies gilt aber für alles im Leben (Kleidung, Schuhe, Möbel etc.).

  14. Profilbild
    Organist007 AHU

    Ein sehr schönes Thema, danke !

    meine Gegenstrategie: Nicht alle gerate immer gleichzeitig zur Verfügung haben, manche wegräumen.
    Schon meine Mutter hatte diesen Trick parat. Sie räumte manche Spielzeuge weg. Wenn ich diese dann wieder zur verfügung hatte, waren sie wie neu und es war Weihnachten und Geburtstag.

    Ein weiterer Tipp: Nicht nur durchs Stöbern in Foren, YouTube etc. inspirieren lassen, sondern bewusst auch ausschalten, in die Natur gehen etc.

    G.A.S. ist eine Sucht wie jede andere.

    • Profilbild
      Sternrekorder

      @Organist007 Diesen Tipp mit Wegräumen kann ich nur unterstreichen.
      Nach meinem Umzug vor 2 Jahren musste ich mein Equipment in einem kleineren Raum unterbringen.
      Ein paar Standards sind immer im Setup und andere Geräte kommen nach Lust und Laune dazu. Ein Beispiel ist der EMAX oder wenn ich ein paar Brot- und Butterpianos vom XP-50 benötige. Es ist dann fast wie eine Neuanschaffung, wenn man nach längerer Zeit mal wieder ein Gerät hervorholt.

      Auch mal ein oder zwei Wochen die Geräte komplett abgeschaltet lassen und mit den „Mitbewohnern“ beschäftigen. Diese Familie hat sich als voll nett herausgestellt. :)

      GAS habe ich allein aus Platzmangel schon lange nicht mehr. Bei ein oder zwei bestimmten Traumgeräten könnte ich aber noch schwach werden und meine Seele eintauschen.

  15. Profilbild
    DJ Ronny

    Meine Gegenstrategie, Mal gucken was ich mir nicht kaufen kann. Mußte ich in der DDR Zeit lernen. Denn vieles für meine Discoanlage war einfach zu teuer.
    Einiges in den vielen Jahren ist kaputt gegangen, muste also ersetzt werden.
    Trotzdem besitze ich zur Zeit 4 DJ Controller, 2 DJ Mixer, 3 (6) kleine Pa’s und etliche Lichteffekte. Ich denke oft, das ist viel zu viel, aber davon trennen kann ich mich auch nicht. Es funktioniert noch alles. Mein Kaufzwang könnte ich die letzten 3 Jahre aber unterbinden. Haben wollen, gibt es immer wieder. Aber die Erkenntnis, ist auch nicht besser, als das ich schon habe, hilft bis jetzt.

  16. Profilbild
    UAP

    Finde ich einen sehr guten Artikel! Auch toll, dass ein Magazin wie amazona.de, wo es ja häufig darum geht, neue Geräte vorzustellen und wo man sich den „Mund wässrig“ machen kann, in dieser Weise etwas „Selbstreflexion“ an den Tag legt. Davor wirklich Hut ab, amazona-Redaktion!

    Ich denke, zum G.A.S.-Effekt trägt natürlich vor allem auch bei, dass heute vieles so erschwinglich geworden ist. Wenn man bedenkt, dass ein DX7 Anfang der 1980er als ein „Preisbrecher“ galt – …und immer noch ein paar Tausend DM dafür zu bezahlen waren, ganz zu schweigen für die damaligen Preise eines Roland Jupiter oder Oberheim… da ist bei den meisten der „G.A.S.“-Effekt gar nicht erst aufgetreten, weil lange bevor sich das hätte ausbilden können, die Kohle ausging.

    Heute sind die Hersteller massenweise mit guten, günstigen Teilen auf dem Markt. Und da reizen natürlich vor allem die „Serienkonzepte“ wie KORG Volca, Roland Boutique, Yamaha Reface und ja, auch die kleinen Behringer Mono-Synths gezielt das „Sammel-Gen“ im Musiker. Und eh man sich’s versieht hat man sieben Mono-Synths im Studio stehen, die zusammen so viel gekostet haben wie früher ein halber Digitaler.

    Der Markt trägt also zur Entwicklung massiv bei. Und von den ganzen Plugins will ich dann gar nicht erst anfangen… Wir haben doch viele davon auf der Festplatte und nutzen meist nur wenige. Und erst die Modularen… ach je…

  17. Profilbild
    mi87

    Amazona.de lebt von „GAS“ oder der „normalen“ Version davon würde ich sagen? Die meisten Testberichte sind letztlich auch nur Marketing, eben um neues gear egal ob Hard- oder Software zu kaufen.

    Gibt ja schon auch Unterschiede z.B. bei E-Gitarren, die wenigsten dürften auf Anhieb „ihr“ Instrument finden und ein Anfänger wird je nach Geldbeutel sinnvollerweise nicht in der > 1000€ Klasse einsteigen. In der Summe ladet man natürlich schnell darüber beim 2ten, 3ten oder 4ten „günstigen“ Instrument, aber weiß vielleicht dann was man mag und was nicht und vermeidet teure Fehlkäufe hinterher. Die Abgrenzung ist schwierig wann GAS nun anfängt.

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      rio AHU

      @mi87 Finde ich nicht. Viele Tests sind ziemlich detailliert und gehen oft kritisch an die Sache ran. Da kann man gut Abwegen, bevor man blind einfach was kauft, was statt hot eher ein flop ist.

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        mi87

        @rio kommt darauf an was es ist. Bei E-Gitarren z.B. worauf man Wert legt, Gewicht z.B. ist sehr individuell und streut dann auch noch ziemlich in der Realität. Was andere Tester so hören, dass kann ich schon bei den Soundbeispielen oft nicht nachvollziehen.
        Ist eben sehr subjektiv. Ich habe zwar gerne und ich denke auch viele Tests gelesen und wenn vorhanden auch YouTube Videos angeschaut (noch mehr offensichtliche Werbung dort). Wirklich schlechte Kritiken sind eher selten und wenn, ich kenne eine die ich dann so überhaupt nicht nachvollziehen konnte. War das Mooer Echoverb, im Test wirklich komplett verissen ( evtl. war es auch auf bonedo ) ich hatte diesen Effekt mal, ist ein ziemlich guter Reverb fand ich und der Delay war zwar mehr analog like und sicher „verfärbt“ was aber eher beliebter ist für E-Gitarre. Was ich aber sehr störend fand war die nicht abschaltbare LED die ständig im Delay Tempo blinkt. Ich gebe auf Testurteile nichts mehr.

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          rio AHU

          @mi87 Mag sein, aber eine zu helle led fällt sicher im Test nicht all zu sehr ins Gewicht. Nebenbei: Abhilfe schafft ein Widerstand nach Belieben, ansonsten ohne lötkenntnisse einfach anknipsen. Ich hab aber auch so ein zwei Kandidaten, welche gefühlt blinde noch ersehen müssten…

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      AMAZONA Archiv

      @mi87 „Die meisten Testberichte sind letztlich auch nur Marketing, eben um neues gear egal ob Hard- oder Software zu kaufen.“

      Genau das ist das Problem. Das sind dann eben gar keine Testberichte nehr. Gleiches gilt für die sogenannten „News“: abgeschriebene oder nur kanpp umgeschriebene Lobbyshymnen aus den Presserveröffentlichungen der Hersteller sind nicht nur faul, sie haben auch wirklich gar nichts mit Musikjournalismus zu tun.

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        UAP

        Interessant, also ich empfinde amazona.de gar nicht als „Musikjournalismus“, sondern in erster Linie als Technik-Magazin, welches Technik (von heute und „gestern“) aus der Musikbranche thematisiert. Und in dem Zusammenhang haben auch die Ankündigungen der Hersteller m.E. ihre Berechtigung. Auch, wenn man nur selten mal etwas kauft, ist es ja interessant, wenn man auf dem Laufenden bleibt, wie sich die Branche so entwickelt.

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          AMAZONA Archiv

          @UAP „Musikjournalismus“ ist eine grobe Formuiierung und bezieht sich für mich auf alles, was mit Musik zu tun hat. Bei Amazona könnte man auch von „Musiker-Magazin“ sprechen, einen Unterschied macht das bezüglich der vorgebrachte Punkte nicht.

  18. Profilbild
    Tai AHU

    GAS ist wie SAS (Shoe Aquisition Syndrome) ein weit verbreitetes Krankheitsbild. Kommt verstärkt bei Männern vor. SAS eher bei Frauen. Trifft es ein Paar, also beide gleichzeitig, egal ob f/m, f/f oder m/m, kann das ruinös enden. Angesagt wären für diese Patienten mindestens eine Selbsthilfegruppe oder Suchtberatung. Wie fast immer gibt es dabei auch Gewinner und Verlierer. Der Musikinstrumentenhandel würde diese Sucht eher positiv sehen. Sie werden daher oft auch als Dealer bezeichnet.

  19. Profilbild
    Franz Walsch AHU

    »Haben ist besser als brauchen«.
    Bei mir kommt auch schon einiges an PlugIns zusammen, aber die sind alle Freeware.
    Ansonsten entscheidet doch eher der Geldbeutel.
    Oft kann man auch Geräte ausleihen oder zumindest bei »T«
    in 30 Tagen zurückgeben.

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    herw RED

    Teil 1
    Es gibt auch noch GAS, das seinen Ursprung vor Jahrzehnten hatte ???
    Kommt man in die Jahre (65+) dann hat man ja schon im besten Fall ein persönlich langes Musikleben hinter sich, eventuell sogar mit schöpferischen Pausen.
    In meinem Fall schaue ich zurück auf die populären Anfänge der elektronischen Musik (Ende 60er und weiter „zurückblickende Zukunft”). Es haben sich damals unerschwingliche Träume entwickelt, die über Jahrzehnte Träume blieben.
    Im Bereich der Software und auch der Hardware hat sich das in den letzten Jahrzehnten dermaßen schnell weiterentwickelt, insbesondere auch im Bezug auf Erschwinglichkeit, dass man an einen Punkt kommt, wo man sagt, ich muss nicht mehr mehrere Monatsgehälter (in schlimmsten Fall Jahresgehälter) hinlegen, um einen Traum zu verwirklichen. Heutzutage kann man sich viele Träume finanziell erfüllen. Ich habe auch manche „historische” Hardware angeschafft im Sinn von: ich kann es jetzt noch nicht gebrauchen (aus Zeitmangel z.B.), aber ich weiß, dass ich es einmal brauchen werde. Insbesondere bei auslaufenden Artikeln (speziell in der Eurorack-Welt) greife ich auch zu, ohne dass ich es zeitnahe verwende!

    -Ende Teil 1-

  21. Profilbild
    herw RED

    Teil 2
    Als Beispiel erwähne ich mal das Doepfer Vocoder-System, das ich vorausschauend angeschafft hatte, als man das Auslaufen des gesamten Systems erahnen konnte.
    Finanziell ist das sicherlich kein Risiko gewesen. Ich habe es noch nie richtig genutzt, aber ich weiß, dass ich es nutzen werde.
    In meinem Fall war, besser „ist”, es aber auch so, dass ich auch wirkliche Träume hatte, deren Erfüllung es noch gar nicht gab. D.h. ich habe mir immer schon ausgedacht: Man müsste doch eigentlich mal etwas erfinden, so dass man … .
    Dann entwickelt sich ebenfalls GAS: endlich wird mein Gedanke aufgegriffen und es gibt jemanden, der es realisiert. Dann schlage ich auch zu: ich denke da zum Beispiel speziell an DROID (Der Mann mit mit der Maschine)

    -Ende Teil 2-

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      Garfield Modular AHU

      @herw Hi Herw,

      Ach der Droid, ja das ist bei mir auch noch auf der Wunschliste! :-) Hast du den Droid schon benützt? Ist es wirklich so gut wie es sich vor tut? Hat man wirklich immer wieder Bock auf dem Computer das zu konfigurieren damit man es dann im Eurorack tatsächlich benützten kann? Das sind nur so ein paar Fragen die ich zu Droid habe, aber sonst überzeugt mir der Droid schon ziemlich…
      Der Preis, speziell wenn man einige Modulen zusammen kauft, ist leider aber auch nicht unbedingt günstig.

      Vielen Dank im Voraus für deine Erfahrungswerten und viele Grüße, Garfield Modular.

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        herw RED

        @Garfield Modular Hallo Garfield Modular,
        nein gekauft habe ich DROID (noch) nicht. Du siehst es richtig, dass es eine Investition von ca. 1000€ ist, denn DROID macht nur Sinn, wenn man viele Ein- und Ausgänge bedienen kann.
        Da gehe ich nicht leichtfertig heran, sondern überlege dann doch mehrere Monate, ob es sich für mich funktional lohnen wird. Also studiere ich alle 15 Videos, die es dazu gibt, versuche zu erkennen, wie Mathias Kettner seine Erfindung einsetzt und ob es zu mir passt. Die Beurteilung ist für mich noch nicht abgeschlossen und insofern beherrsche ich GAS. Prinzipiell fasziniert mich das Programmieren nur noch bei REAKTOR. DROID passt insofern dazu, als man CV-Signale „verwursteln” kann. Mein Traum ist aber ein parallel zum Eurorack-Bus laufendes digitales polyphones Audio-Bussystem, das programmierbare Module vebindet.
        Ich sehe DROID als einen ersten Versuch, in diese Richtung zu gehen. Vergleichbar ist das mit den Anfängen zum Beispiel auf dem Apple II, als man über die Klötzchen-Grafik lachte und man photoähnliche Darstellungen erwartete. Heute sind komplexe aufwändige Grafikanwendungen eine Selbstverständlichkeit. Wichtig finde ich, dass man auf einer Speicherkarte mehrere Anwendungen speichern und direkt aufrufen kann.

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          Garfield Modular AHU

          @herw Hallo Herw,

          Teil 1:
          Ach schade das du den Droid noch nicht gekauft hast, ich hatte auf ein tolles Erfahrungsbericht gehofft ;-) Aber ja, du hast natürlich völlig recht, bei so ein doch ziemlich kompliziertes Gerät soll man lieber erst richtig gut schauen ob das was ist das bei einem passt. Ich habe die 15 Videos einfach nur inhaliert um es mal so aus zu drücken :-) Das hat mich aber nur noch mehr begeistert (statt weniger).

          Um nicht direkt bankrott zu gehen werde ich vermutlich etwas weniger Modulen als die erwähnte 1k kaufen um „mit anzufangen“ und als einer Art Test. Gefällt mir den Droid, dann werde ich vermutlich noch einige Module dazu kaufen.

          Vielleicht hast du das ja schon gesehen, aber in ein der letzte Handbuch Versionen (ich lese jetzt gerade wieder Version Green 8) von der Droid wurde ja schon neuere Modulen wie P4B2 (statt P2B8 zum Beispiel), oder B32 (32 Tasten!) oder noch besser M4 Motor Fader Unit, angekündigt… oh oooh da reichen vermutlich auch 2k nicht aus :-( und ;-)

          Der M4 Motor Fader Unit hört sich ja wirklich spannend und interessant an. Da könnte man doch coole Sachen machen mit hoffentlich auch Memory Settings (das Speichern) von zum Beispiel ein ADSR oder ein paar LFOs oder so, oh, oooooh :-)

          Viele Grüße und bis zum Teil 2 ;-) Garfield.

        • Profilbild
          Garfield Modular AHU

          @herw Hallo Herw,

          Da bin ich wieder mit Teil 2 (das letzte Teil):

          Tja, Reaktor habe ich schon mal von gehört und gelesen aber das ist dann vermutlich noch mehr hinter dem Computer sitzen als bei der Droid und da ich beruflich schon zwischen 12 bis 16 Stunden am Tag am Computer sitze, das kleine bisschen Zeit das ich dann noch an Freizeit für (Eurorack) Synths übrig habe, möchte ich dann nicht auch noch hinter’m Computer verbringen. Obwohl das Forum hier ja auch wieder hinter dem Computer ist, aber ist doch anders :-)

          Dein Idee mit einer Art von digital Bus zusätzlich zu dem (Analoge) Eurorack-Bus den es jetzt schon gibt, ist ein sehr interessantes Idee. Nur das Programmier-Teil kann mich nicht so ganz begeistern wegen zu viel Zeit hinter dem Computer sitzen (siehe hier oben erwähnte Grund), aber sonst ja, bin ich völlig dafür :-) (Digitale) Modulen die durch innovative User Interface(s) bedient werden können habe ich dann lieber (als programmieren/konfigurieren).

          Ach ja, der Droid „kenne“ ich von der Superbooth 2021 in FAZ/Berlin. Da hat der Matthias mich das erklärt und deshalb bin ich so begeistert :-) Dann zu Hause habe ich, wie schon erwähnt, die 15 Videos angeschaut!

          Ich habe erst noch andere Sachen vor aber auf mittelfristige bis langfristige Termin werde ich vermutlich den Droid schon anschaffen.

          Bis dann wünsche ich dir viel Spaß beim Eurorack, ciao, Garfield.

  22. Profilbild
    herw RED

    Teil 3
    Und es gibt noch einiges, was in meinem Kopf ist und ich warte nur darauf, dass es einer verwirklicht – dann schlage ich wieder zu 🤓😎 Man hat nur ein Musikerleben.

    Nichtsdestotrotz ist es immer wichtig, dass man mit dem, was man im GAS-Rausch gekauft hat, auch wirklich irgendwann einmal spielt.
    Von Gedanken wie „ich kaufe etwas und was anderes verschwindet” bin ich dagegen weit entfernt: Ich liebe alle meine Anschaffungen und bereue nichts. Ich habe nie das Gefühl, dass ich etwas unnütz angeschafft habe.

    -Ende-

  23. Profilbild
    Spamn

    Sehr wichtiges Phänomen, welches man viel genauer empirisch untersuchen sollte.
    Ich bin selber stark betroffen und mein kreatives Umfeld auch: Synthesizer, Guitar Pedals, Drum Computer oder das Kamerabeispiel als Äquivalent.
    Das häufig belächelte GAS kann viel Überforderung, Geldverlust und Frustration zur Folge haben und den kreativen Fluss stören bzw. Stoppen. Mich persönlich hat es bis zu einem gewissen Grad bereichert, doch verschlechterte sich zunehmend das Verhältnis zwischen aufgebrachtem Aufwand zur Qualität meines Produktes. Resultat der Überforderung waren weitere Ausgaben zur Bekämpfung der neuen Orga.-Widerstände: Ein neues Synthregal, mehrere patchbays, ein professionelles 32x32er Interface, flexibles Midi-Management, neue einheitliche Kabel, usw.. und wieder und wieder vergeht ein Monat, in dem ich keine Musik mache, sondern mich um technische Probleme kümmere. Ganz zu schweigen davon, wie viele Stunden ich für die Finanzierung des Studios für irgendwelche Jobs aufwendete, oder wie viel Zeit es brauchte, DIY Instrumente und synths zu bauen und deren Elektronik zu verstehen.
    Zu viel gelernt, zu wenig musiziert. Ich würde mich auch auf jeden Fall zu den saturierten Gerätejunkies zählen, die sich nichts mehr brauchen, weil sie alles in mehrfacher Ausführung haben.
    Ich bin für mehr Aufklärung und weniger Kaufempfehlungen. Mehr Artikel zu dem Thema

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