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Test: Ableton Live 10 Suite, Digital Audio Workstation Teil 2

Live is Ableton Live 10

26. März 2018

Ableton Live 10

Im zweiten Teil des Tests von Ableton Live 10 möchte ich die neuen FX Drum Bus, Pedals, Echo und das neue Instrument Wavetable genauer unter die Lupe nehmen. Auch die Neuerungen von Max-for-Live kommen zur Sprache.

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Wie im ersten Teil des Ableton Live 10 Tests bereits beschrieben, ist für eine abschließende Bewertung des Live 10 Upgrades die Betrachtung der oben genannten Sachen nötig.

Die angenehme Tabellenkalkulation – Ableton Wavetable

Wavetable heißt der neue Synthesizer, exklusiv für Ableton Live 10, der eben genau das ist – ein Wavetable-Synth. Wie bei Ableton-Instrumenten üblich, wurde hier ein Kompromiss zwischen Funktionsumfang und intuitiver Bedienbarkeit eingegangen.

Ableton Wavetable -Der neue Wavetable-Synth in der gewohnten Ableton-Live-Optik

Herz des Wavetables sind die beiden Wavetable-Oszillatoren. Es stehen 11 Kategorien zur Verfügung, die insgesamt 194 verschiedene Wavetables enthalten. Ein Frage, die sich sofort stellt: Kann man eigene Wavetables importieren? Die Antwort darauf: Leider nein und es scheint auch nicht geplant zu sein, diese Funktion einzuführen. Das dürfte für viele Anwender bereits ein Manko sein.

Ableton Wavetable – Den beiden Oszillatoren stehen 11 Kategorien an Wavetables zur Verfügung. Ein Import ist nicht möglich.

Jede Wavetable besitzt anscheinend 101 Teilschwingungsformen. Anscheinend deshalb, da der Morph Regler von 0% bis 100% geht und es keine Zwischeneinstellungen gibt und eine manuelle Durchfahrt sich genauso anhört wie eine Durchfahrt über den LFO. Weitere Ausführungen dazu konnte ich leider nicht finden.

In der Edit-Ansicht hat man alle Modulatoren im Überblick

Twin Peaks

Der Signalpfad wird mit einer Filterkombination weitergeführt, die zwei identische Filter enthält. Jedes Filter besitzt Hoch-, Tief-, Bandpass und Bandsperre, dazu gesellt sich ein Morphfilter, das sich nahtlos in alle genannten Filter verwandeln kann und dafür einen eigenen Parameter besitzt. Alle Filtertypen gibt es mit  24 dB und einer 12 dB Flankensteilheit und alle sind resonanzfähig.

Ableton Wavetable – Das doppelte Filter ermöglicht auch komplexere Frequenzverläufe und bietet verschiedene Filtertypen und -modelle an

Als Kirsche auf dem Kuchen gibt es dann noch verschiedene Filtersimulationen, die an klassische Analogfilter erinnern sollen. So steht der Filteralgorithmus MS2 ganz offensichtlich für ein MS20 Filter. Durch die Kombination der beiden Filter kann man schon recht komplexe Frequenzverläufe erreichen und dieses Filter würde ich gerne auch als Standalone-Effekt haben.

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Sattes Pfund

Am Ende des Audio-Signalpfades steht dann die Unison-Sektion und die Auswahl der Polyphonie. Wie bereits von Ableton geäußert, braucht Ableton Wavetable nicht unerhebliche CPU-Ressourcen. Das ist dann auch an der maximalen Polyphonie von 8 Stimmen offensichtlich ersichtlich. Zwar sollte das für die meisten Anwendungen reichen, ältere Rechner können diese maximale Stimmenanzahl aber nur noch sinnvoll einsetzen, wenn man mit Freeze-Tracks arbeitet. Auf einem 2009 MacMini Core2Duo 2,53 GHz mit 8 GB RAM verbraucht ein Wavetable-Patch mit 10 Modulationen bei acht gleichzeitig aktiven Stimmen dann man eben auch 50% der gesamten Rechenleistung – satt.

Alles dreht sich

Bewegung bringen die Modulatoren ins Spiel. Es gibt zwei LFOs in den üblichen Geschmacksrichtungen Sinus, Dreieck, Sägezahn, Rechteck und Random. Ein Shape-Parameter erlaubt dabei eine Verformung von dezent bis krass und auch an eine Verzögerung bis zum Erreichen der vollen Amplitude wurde gedacht.

Die LFOs bieten die üblichen Standardschwingungsformen

Die beiden Hüllkurven sind vom ADSR-Typ mit der zusätzlichen Option, die Attack-, Decay- und Release-Phasen zu verformen. Über eine Loop-Funktion werden dann aus den Hüllkurven weitere LFOs, die dann zu VLFOs werden können. Diese Very Low Frequency Oszillators können dann bis zu einer Minute für einen Durchgang benötigen. Das ist gut für sich sehr langsam entwickelnde Flächen.

Zyklus Maximus – Attack, Decay und Release-Phasen können bis zu 20 Sekunden lang sein. Über den Globalen Parameter lassen sich diese noch verdoppeln

Alle Modulationsfäden laufen in den beiden Matritzen zusammen. Eine Matrix ist für die interne Modulation zuständig, die andere weist den MIDI-Nachrichten Note, Velocity, Pitchbend, Aftertouch und Modulationsrad Funktionen in der Synthese-Engine zu. Alle Modulationstiefen reichen von -100 bis +100, wobei der Bereich +/-10 noch mal etwas gröber eingeteilt ist und es in dem Bereich nur noch 14 Unterteilungen gibt.

Über die Matrix werden die Modulationen verteilt

Um alle Zuweisungen gleichzeitig zu verändern, gibt es einen Global-Amount Parameter, der alle Modulationen beeinflusst. Der Parameter Global-Time verändert die zeitbasierten Modulationsquellen, also die Hüllkurven und die LFOs. Ist einer von diesen die Quelle, so wird eben dieser nicht zeitlich beeinflusst, um Chaos zu vermeiden. So lassen sich insgesamt noch längere und komplexere Modulationsverläufe erreichen.

Eine zweite Matrix ist für Modulationen über MIDI verantwortlich

Bis auf ganz wenige Ausnahmen (Zuschaltung des Suboszillators und des Unison-Effektes sowie die Auswahl der Unison-Stimmenanzahl und der generellen Polyphonie) lassen sich alle Parameter des Ableton Wavetables modulieren. Wenn auch zunächst nur einige Basismodulationen angezeigt werden, erweitern sich die Matritzen bei Bedarf von alleine.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich sehe das genauso und bleibe erstmal bei 9. Damit bin ich immer noch superglücklich.

  2. Profilbild
    borg029un03

    Ich hab gewechselt unter anderem wegen der Workflow Verbesserungen im Zusammenhang mit Push, der erhöhten Stabilität, der 4k Skalierungsmöglichkeit, der schnelleren Architektur und vielen anderen Dingen die mir das Produzieren erheblich leichter machen. Die neuen Instrumente und Bibliotheken sind nur ein Gimmick, die wertvollen Verbesserungen unter der Haube sind entscheidend.

  3. Profilbild
    Tyrell RED

    Ich bis offensichtlich soooo „old School“. Immer wieder nehme ich mir vor, dass ich mir Ableton Live „drauf schaufle“, aber am Ende ist es dann doch wieder bequemer einfach bei meiner alten DAW zu bleiben (in meinem Fall Logic). Jetzt malehrlich, welche Vorteile bietet mir den Live gegenüber Logic? (und ich bin richtig fit auf Logic).

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Tyrell Hallo Peter,

      die Frage ist schlichtweg arbeitest du Loopbasiert / Cliporientiert oder eben Spurorientiert, live und im Studio. Das Hardware im Spiel ist blende ich aus, dass man die mit MIDI und Interfaces einbinden kann ist klar. Die Frage ist auf was sich die Art des Musikmachens runterbrechen lässt. Bei der clipbasierenden Arbeit wird es für mich relativ schnell unübersichtlich. Wenn ich eine 8×8 Matrix habe, stehen mir theoretisch 64 Elemente zur Verfügung. Die dann MIDI/AU/Mediaclips sein können. Für mich so was wie ein Übertracker mit DAW Funktionen. Wenn man rein Pattern und Loop basierende Musik macht, dürfte Live das Tool der Wahl sein, wenn man damit auch live arbeitet.

      Wenn du hingegen nur manchmal Clips/Live Loops benötigst kannst du entweder Garageband Live Loops nutzen(welche sich auch wieder auf Spur Ansicht umstellen lassen) oder Mainstage.

      Vorteile, der Clips sind halt das du die relativ schnell weiternutzen kannst. Sei es nun, bedingt MIDI, weil hier Logic auch einen Loop draus machen kann oder Audiomaterial als Loop. Lässt man mal aussen vor, das es ein Loop Util für Logic gibt und ich mit einem Rechts Klick aus einer Audiospur z.b. eine EXS24 Samplerspur machen kann.

      • Profilbild
        TobyB RED

        @TobyB Teil 2:

        Für mich ist AL ganz gut, wenn ich Zuspieler benötige oder einen Backtrack zu dem ich improvisiere. Für die reine Recording Arbeit und Komposition/Vorproduktion würde ich immer Logic nehmen. Weil für mich der Spurkontext einfach eine bessere Arbeitsweise darstellt. Und für mich der zeitsparende Weg zum Ergebnis ist.

        • Profilbild
          arnimhandschlag

          @TobyB Peter: Also ich bin vor ein paar Jahren von Cubase umgestiegen auf Live, hab es nie bereut. Live sieht zwar nach Kinderfasching aus (wird ja mit 10 wohl etwas besser) aber das stört mich nicht wirklich beim Musik machen.
          Ich spiele mit Live in der Clip Ansicht live eigene halb vorproduzierte Tracks und mache auch Jams mit spontanen Ideen dazu. Man kann man dedizierten Controllern aka Push und APC die DAW fast schon wie eine Art Meta-Instrument spielen, häng mal ein paar synth dran und feuer damit Midi Clips ab, da bist du sofort überzeugt. Außerdem kann Live als Tempo Slave synchronisiert werden.

  4. Profilbild
    Shedayya

    So wie es aussieht, ist AL10 für 9-User einfach nur ein überteuertes Update. MPE-Support würde mich aber zum Kauf bewegen. Gibt es denn mittlerweile eine Einbimdung oder zumindest geäußerte Zukunftspläne oder sollte ich einfach zu Bitwig wechseln?

  5. Profilbild
    Soundreverend AHU

    Hi Tyrell. Das geht mir umgekehrt genauso, ich wollte Logic mehr nutzen, weil ich es halt auch mal gekauft habe (Preis ist ja unschlagbar) und ich auch Alchemy nutzen will… scheitere aber immer wieder an der Lernkurve und der – in meinen Augen – eigenartigen MIDI Implementierung (“Environment”) Ich arbeite hauptsächlich mit externen Geräten und da ist das “External Instrument” von Ableton perfekt. Genauso die Tatsache, daß man einfach irgendeinen MIDI Input auswählen kann, pro Midi Out Sync aktiviert (und die Latenz davon) und so einiges mehr. Und das man die Instrumente als Template speichern kann… kann gar nicht aufhören aufzuzählen. ;-) Irgendwann werde ich Logic mit Rewire testen. Irgendwann..

      • Profilbild
        Shedayya

        @digital-synthologie Was geht denn da zum Beispiel nicht was Live bietet. Also das mit dem Live und Jam-Aspekt ist mir bekannt und klar, ansonsten bin ich da ungebildet.

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