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Test: Steinberg Cubase Pro 9.5, Digital Audio Workstation

In halben Schritten zum Ziel

7. Januar 2018

Steinberg Cubase Pro 9.5

Das letzte Update auf Steinberg Cubase Pro 9.5 ist wenige Wochen alt und kam in diesem Jahr sogar noch pünktlicher als sonst, die Hamburger Software-Schmiede war anscheinend schneller durch mit allem als geplant. Um so besser für die User. Steinberg hat der neuesten Version wieder einige neue Funktionen und Verbesserungen mit auf den Weg gegeben, schauen wir mal, was die aktuelle Version 9.5 zu bieten hat.

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Da wir in diesem Test lediglich die neuen Funktionen von Steinberg Cubase Pro 9.5 betrachten, empfehle ich allen Einsteigern und Neulingen vorab unseren umfassenden Bericht zu Cubase Pro 9. Apropos Einsteiger: Wer auch mit abgespeckten Versionen auskommt, darf natürlich weiterhin auf die kleineren Versionen Cubase Artist und Cubase Elements zurückgreifen, auch diese hat Steinberg wie üblich auf Vordermann gebracht.

Steinberg Cubase Pro 9.5

Zum Einstieg hier zunächst die wichtigsten neuen Funktionen im Steinberg Video zu Cubase Pro 9.5:

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Mixer

Starten wir mit dem Mixer, der in Steinberg Cubase Pro 9.5 nun eine „64 Bit Mix-Engine“ bietet. Da die Pressemeldung zur neuen 64 Bit Mix-Engine bereits etwas Verwirrung stiftete, hier zunächst die Klarstellung, dass Cubase seit Version 9 nur noch mit 64 Bit Rechnern zusammenarbeitet. Dies betrifft u.a. auch alle 32 Bit Plug-ins, die man seit Cubase 9 nur noch über Umwege nutzen kann. In der Version 9.5. wurde nun auch die Mix-Engine auf 64 Bit hochgestuft, d.h. Audiodaten werden mit der aktuellen Version intern mit 64 Bit verarbeitet. Insgesamt soll dies zu einem verbesserten Klang führen, die hörbaren Unterschiede bewegen sich aber im marginalen Bereich. Hinzu kommt, dass der Rechner hierdurch etwas mehr gefordert wird.

Steinberg Cubase Pro 9.5

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Im Gegensatz zur 64 Bit Mix-Engine ist die zweite Neuerung des Mixers deutlich interessanter: Ab sofort lassen sich pro Kanal nämlich bis zu 16 Inserts nutzen, zuvor waren stets nur 8 möglich, sicherlich eine der größten und bereits lange geforderten Verbesserungen der Cubase Gemeinde. Dazu lässt sich frei darüber entscheiden, ob die Inserts Pre- oder Post-Fader zum Zuge kommen sollen.

Steinberg Cubase Pro 9.5

Bis zu 16 Inserts pro Kanal sind nun möglich

Automation

Auch im Bereich der Automation gibt es eine deutliche Verbesserungen, Cubase Pro 9.5. bietet ein neues Auswahlbereich-Werkzeug. Waren bisher nur gerade Verbindungen bei Automationsdaten möglich, erlaubt Steinberg Cubase Pro 9.5. nun auch das direkte Einzeichnen von Kurven.

Steinberg Cubase Pro 9.5

Nimmt man Automationsdaten „on the fly“ auf, schreibt die Software zwar weiterhin einzelne Punkte in die Kurve, beim Zeichnen mit der Maus lassen sich nun aber sehr einfach Kurvenverläufe einbauen – sehr schön.

Fenster

Steinberg Cubase Pro 9.5 hat sein Aussehen bzw. die Anordnung der einzelnen Fenster verbessert. Control Room und Metering lassen sich nun auf Wunsch in die rechte Zone des Projektfensters verfrachten.

Die neue Funktion „Adapt to Zoom“ ermöglicht es ab sofort, dass sich die Quantisierungseinstellung automatisch an den Zoom-Grad anpasst, d.h. arbeitet man im detaillierten Bereich, geht Cubase davon aus, dass auch die Quantisierungseinstellung klein gewählt werden soll. Überblickt man das gesamte Projekt, springt die gewählte Quantisierung entsprechend auf größere Werte. An diese Funktion muss man sich zunächst erst gewöhnen, aber schon nach kurzer Zeit wird man sie daran gewöhnt haben, ich empfand sie während des Testbetriebs als sehr praxisgerecht.

Offline-Bearbeitung

Die Offline-Bearbeitung, d.h. das Einrechnen verschiedenster Prozesse in eine Audiodatei, ist insofern deutlicher komfortabler geworden, als dass man in Cubase Pro 9.5 nun eine Offline VST Plug-in Kette erstellen und in eine Audiodatei schreiben kann, aber im Nachhinein immer noch Zugriff darauf hat. Also im Prinzip alles offline berechnen, mit der Möglichkeit danach, noch mal etwas zu modifizieren. Dies war früher nicht bzw. nur in sofern möglich, dass man genau nachvollziehen musste welche Bearbeitungsschritte man nutzte.

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Das neue Metronom

In der Vergangenheit schaltete man zur Aufnahme das Metronom an, nicht mehr und nicht weniger. Bei unterschiedlichen Taktarten war dies allerdings oft nicht zufriedenstellend, daher hat Steinberg der aktuellen Version eine Art Metronom-Sequencer spendiert.

Steinberg Cubase Pro 9.5

Vier Akzent-Sounds stehen zur Auswahl, diese lassen sich frei auf jeden Schlag/Beat verteilen, so dass man richtige Pattern erstellen kann. Und natürlich lassen sich Schläge/Beats auch stummschalten, sogar eigene Samples lassen sich als Metronom-Schläge einsetzen.

Sampler-Spur

Die in Cubase Pro 9 eingeführte Sampler-Spur bietet in Version 9.5 eine leichtere Handhabung. Hat man MIDI-Daten auf einer Instrumentenspur erzeugt und möchte diese in den Sampler überführen, so kann man die MIDI-Datei ganz einfach auf die Sampler-Spur ziehen und automatisch wird eine Audiodatei erzeugt. Hinzu kommt nun auch eine A/B-Funktion.

Halion Sonic

Auch bei der Klangerzeugung hat Steinberg in Version 9.5 nachgelegt, der integrierte Halion Sonic SE 3 bekommt in Form des Wavetable-Synthesizer FLUX Zuwachs. Über 100 Presets sind an Bord, darunter viele Sounds, die ganz in Wavetable Manier zum Schrauben einladen. Der Klang ist frisch und bietet eine sehr gute Erweiterung zur bisherigen Klangpalette. Hier findet ihr einige Audiobeispiele dazu.

Steinberg Cubase Pro 9.5

FLUX Wavetable Synthesizer

Sonstige Funktionen und Überarbeitungen

Vor allem die Film- und Multimedia-Komponisten wird es freuen, dass sich Steinberg von seiner alten Quicktime Videoengine verabschiedet hat. Die neue Videoengine unterstützt die gängisten Codes, während des Tests konnte ich zumindest die klassischen Formate ohne Probleme öffnen und damit arbeiten. Steinberg spricht jedoch davon, dass in diesem Bereich weitere Anpassungen folgen werden.

Der Console 1 Controller von Softube hat seit seinem Erscheinen im Jahr 2014 stets an Bedeutung gewonnen. Nach der Zusammenarbeit mit Universal Audio wird nun auch Steinberg den Controller in Cubase einbinden. Spuren auswählen und Lautstärke, Panorama oder Effekt-Sends steuern, soll bald möglich sein. Wie tief und ab wann Console 1 in Cubase eingebunden wird, ist bisher aber noch nicht bekannt.

Zu guter Letzt haben einige Plug-ins Überarbeitungen erfahren. Vintage- und Tube-Compressor wurden nicht nur optisch überarbeitet, sondern bieten nun einen Mix-Regler (Vintage Compressor) bzw. Charcter-Regler (Tube Compressor). Die virtuelle Bandmaschine Magneto wurde dagegen nur optisch überarbeitet.

Steinberg Cubase Pro 9.5

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Fazit

Mit Cubase Steinberg Pro 9.5. legt Steinberg ein sehr gutes Update vor. Die erweiterten Funktionen, allen voran die neue Automationskurven, die lang ersehnte Erweiterung der Insert-Slots, die Offline-Bearbeitung sowie das intuitive „Adapt to Zoom“ sind in der Praxis sehr hilfreiche Features. Hinzu kommen weitere Überarbeitungen und Erweiterungen im Bereich der Mix-Engine und dem Metronom. Alles in allem und für einen Update-Preis von 60,- Euro (Version 9 auf 9.5) klare drei Sterne.

Plus

  • Mix-Engine
  • Offline-Bearbeitung
  • bis zu 16 Inserts
  • Adapt to Zoom-Funktion

Preis

  • Ladenpreise:
  • Cubase Pro 9.5: 529,- Euro
  • Update von Version 9: 59,99 Euro
  • Cubase Artist 9.5: 319,- Euro
  • Cubase Elements 9.5: 97,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    MidiDino AHU

    Ich bin wenig begeistert. Die Produktpolitik legt es auf Rangverteilungen an, doch ohne tatsächliche Mehrwerte zu liefern, allenfalls auf Einschränkungen. Ich persönlich bevorzuge Reaper als DAW. Die Produktpolitik ist weitaus nachvollziehbarer und unabhängig von dem, was man als Arbeitssoftware erhält. Ich hatte Cubase zuletzt vor Jahrzehnten auf einem Atari eingesetzt. Dabei wird es vermutlich auch bleiben ;-)

    • Profilbild
      digital-synthologie AHU

      @MidiDino Wenn du das Produkt gar nicht kennst, wie willst du es dann beurteilen?
      Dein Atari-Cubase war übrigens ein völlig anderes Programm, aus einer Produktlinie die längst ausgelaufen ist.
      Inzwischen ist Steinberg auf Cubase SX gewechselt, was mit dem ursprüngliche Cubase nichts mehr zu tun hat.

  2. Profilbild
    Mick AHU

    @MidiDino…da fragt man sich doch wirklich, warum Du dann hier schreibst;-)!

    Cubase hat mich enttäuscht, und das kurz und kapp:
    -wegen ihrer Preispolitik
    -Features als innovativ verkaufen, was andere schon lange haben.
    -und beim letzten kostenpflichtigen Update, Bezierkurven, und ein jetzt einstellbares Metronom mit Cow-Bell und Co. als Highlight?…nee Danke!
    -Die haben enorme Grafikprobleme bei Skalierungen, kein 4k, und immer noch dieses irreführenden Fensterhändling.
    -zudem habe ich subjektiv das Gefühl, das Steinberg ziemlich arrogant daherkommt, dafür das viele DAWs denen im Nacken sitzen, ich meine damit:
    – kaum Support, und kaum entgegenkommen bei den Usern, weder preislich, noch interessieren Userwünsche!

    • Profilbild
      krawallo

      @Mick seit der 5.5 version sind einige hundert euros für updates an kosten entstanden !!!

      andere daws verlangen viel weniger oder sogar nichts !

      und ja, mick sieht es genau richtig:

      arroganter support und etwa 5 bis 10 tage response zeit.
      andere daws sind meistens ein zwei ticks innovativer….
      z.bsp. scratchpad von studio one pro 3 zum experimentieren, bitwig und modulare aussenwelt, fl studio hat auch mächtig nachgelegt….

      höre von einigen cubase usern, die zu studio one ausweichen oder schon sind.

      wenn ich mehr zeit hätte für das erlernen, würde ich auch wechseln……bin nun bei der cubase pro 9.0 version zähneknirschend angelangt…..

      ps: bitte keine vergleiche à la „bezahlst ja auch alle 2 jahre ein neues smartphone“……der hinkt und stinkt gewaltig.

      • Profilbild
        Moogli

        @krawallo Also wirklich Leute, denkt doch einfach mal etwas ökonomisch: Es gibt ein paar neue Features und ihr werdet doch wohl für euch beurteilen können, ob die euer Geld wert sind oder nicht. Wenn sie es nicht sind, dann einfach im Regal lassen und nicht kaufen… aber dann nicht noch lange meckern.. zumal dann nicht, wenn man ja offensichtlich eh schon bekennender Reaper-Fan ist, so wie MidiDino, der nur aus einem Grund in Testartikeln anderer DAWs gräbt, nämlich um eine nachträgliche Kaufrechtfertigung für sein Reaper zu finden (herrlich, dieses Phänomen kennt man im Marketing zur Genüge ;)

        • Profilbild
          MidiDino AHU

          @Moogli Vergleiche sollten zu Tests gehören, um abschätzen zu können, was ein Produkt wirklich einbringt und für wen. Bei Instrumenten ist dies längst üblich, warum nicht auch bei einer DAW?

        • Profilbild
          Mick AHU

          @Moogli Das siehst Du leider falsch!
          Steinberg hat es auch nicht nötig, eklatante Bugs sofort zu fixen, das passiert oft auch erst mit den kostenpflichtigen Updates, und schon ist man drin im Teufelskreis!;-)

        • Profilbild
          dieter198

          @Moogli Na, ganz so einfach ist das nicht. Nehmen wir an ich lasse das Update aus und Steinberg bringt im nächsten Cubase ein Feature da ich gern hätte (z.B. die Vocalign Funktion die es im Nuendo jetzt schon gibt).
          Dann zahle ich doch wieder das vorletzte Update mit, da ich gar nicht wollte.

  3. Profilbild
    tantris

    Ich arbeite schon immer mit Cubase Pro. Es ist mir unwichtig, ob es die einzig wahre DAW ist oder nicht. Mir gefallen die Features, vor allem die Verarbeitung von Midi-Daten, und die Oberfläche finde ich sehr ansprechend.
    Das einzige, was mich stört, ist der miese Kunden-Support, den man als solchen gar nicht bezeichnen dürfte. Steinberg lässt seine Kunden bei Problemen einfach im Regen stehen, und glänzt anstelle von Support mit Ignoranz.
    In solchen Fällen ist man dann auf mehr oder weniger hilfreiche Informationen im User-Forum angewiesen. In Anbetracht des stolzen Preises ein ständiges Ärgernis.

  4. Profilbild
    The-Sarge

    hoffe mein Kritikpunkt ist nur ein Denkfehler meinerseits:
    so schön diese Controller-Curves jetzt auch auf dem Bildschirm aussehen, können doch (fast) alle Synths, egal ob HW oder SW, nur die Werte 0-127 verstellen – außer das Pitchbend, das kann mehr…
    was bringen dann gezeichnete ‚Dornen‘ oder ‚Alpen‘ wenn die dann eh auf 128 Werte verteilt werden?
    erinnert mich an Placebo-Effekt, man meint die Filterfahrten usw. noch schöner zu fahren als früher…
    für Korrektur/Aufklärung bin ich dankbar
    .
    btw: habe noch Pro8.5 und sehe ausser dem Fenstermanagement noch keinen Grund zum updaten

  5. Profilbild
    Mick AHU

    :-)))…welches Fenstermanagement!?
    …oder meinst Du die Zonen, seit Cubase 9?
    …das Fenster-Management ist immer noch unter aller S….!

    • Profilbild
      The-Sarge

      @Mick sorry Mick, ich drücke mich manchmal doof aus :(
      ja, ich meine die Zonen, die mit der 9.0 kamen und den rechten Bereich, wo man jetzt halt ähnlich MediaBay auf Dateien zugreifen kann

  6. Profilbild
    tubeheat

    Ich wünschte, Steinberg würde die Priorität darauf legen, ein Qualitätsprodukt herauszubringen:
    1. Prio haben Bugfixes
    2. Weniger Änderungen in kleineren Zeitintervallen, dafür aber gut getestet herausbringen
    3. Abwärtskompatibilität der Projekte. Es muss möglich sein, mit einer älteren Version arbeiten zu können, wenn die Neue Fehler hat.
    4. Verwaltung der Benutzereinstellungen verbessern. Nur die Änderungen zu den Standardeinstellungen in einer ASCII Datei speichern und ermöglichen, dass der Anwender die Settings kommentieren kann. Bloss kein XML Format, lesbarer Text für einfache config Statements.
    5. Darauf achten, dass die Bedienung intuitiv und in sich konsistent bleibt.

    Im Moment sehe ich nur, dass das Produkt zwar hier und da auch interessante features bekommt, aber irgendwie immer aufgeblähter wird. Neue Features, neue Bugs. An viele alte Bugs traut sich anscheinend keiner der Devs mehr ran.

    Mehr Qualität statt Featurities würde sicherlich auch das Problem der langen Case Bearbeitungszeiten lösen, wenn es insgesamt weniger Bugs gäbe.

    Immerhin kann Cubase doch schon eine Menge und hat Features vieler anderer DAWs implementiert. Da müsste es doch mal möglich sein, am der Qualität des Produktes zu arbeiten. Die User werden es sicherlich danken. Das gäbe den Devs auch sicherlich mal mehr Luft, sich mehr mit dem Code zu beschäftigen, zu optimieren und alte Bugs zu fixen.

  7. Profilbild
    kai_b

    Der flux Synthesizer ist zu empfehlen. Wenn nur die Oberfläche nicht so klein wäre, so ist es ein bisschen unübersichtlich (verschachtelt) und fummelig. Aber gute Sounds und Möglickeiten!

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