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Test: Alesis Crimson II SE Mesh Kit, E-Drums

Komplettes Set mit vielen Sounds und toller Optik

28. August 2020
alesis crimson 2 mesh kit test

Alesis Crimson II SE Mesh Kit, E-Drums

Seit Juni bietet Alesis für einen schlappen Tausender das Alesis Crimson II SE Mesh Kit an. Nach dem Test des kleineren Bruders Turbo Mesh Kit nun also ein Mittelklasse E-Drum Set mit Dual Zone Pads, das für die Bühne wie auch das Studio entwickelt wurde. Größere Durchmesser bei den Becken- und Tom-Pads versprechen ein realistischeres Spielgefühl. Uns stand das 9-teilige Set samt Rack und Sound-Modul zum Test zur Verfügung.

Auspacken und Aufbauen

Das Alesis Crimson II SE Mesh Kit wird in einem sehr großen Karton mit stolzen 37,5 kg per Spedition angeliefert – na aber hallo! Der größte Anteil vom Gewicht nimmt der doppelstrebige Snare-Ständer, das Kick-Drum-Pad sowie das schwarze Rack für das insgesamt 9-teilige Set ein.

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Beim Auspacken der Einzelquader fallen mir aus der Zubehör-Box eine zweiseitige Montageanleitung samt Übersicht des Lieferumfangs sowie eine Bedienungsanleitung in die Hände. Alle Einzelteile sind jeweils in Kunststofftüten verpackt und befinden sich getrennt voneinander in einzelnen und hinsichtlich des Inhalts beschrifteten Kartons.

alesis crimson 2 mesh kit test

Das sogenannte „Premium Rack“ ist in mattem Schwarz ausgeführt – dies wird bei den Klammern von gut greifbaren Drehgriffen sowie Vierkantschrauben mit Unterlegscheiben in Chromausführung optisch abgesetzt.

Die Elemente machen einen stabilen und wertigen Eindruck. Die Verbindungsklemmen für die runden Rack-Stangen verfügen innenliegend über eine senkrechte Strebe, die die Nut am Ende der gebogenen Rack-Rohre aufnimmt und somit das Rohr vor dem Verrutschen schützt.

Vor dem Einstecken sind die Vierkantschrauben etwas zu lösen, das dank des beiliegenden Vierkantschlüssels mit Ausleger leicht gelingt. Die Verbindungsklemmen sind bereits an den senkrechten Rack-Stangen vormontiert, somit hat man das mittlere „H“ schnell zusammengeschraubt. Allein die Verbindungen zu den seitlichen Rack-Rohren sind noch um 180° zu drehen. Deren voreingestellte Positionierungen passen recht gut, um die beiden seitlichen Stangen mit den äußeren Rack-Beinen zu verbinden. Schon steht das 3-seitige Rack in seiner Grundform!

Alesis Crimson II Kit – Rack-Aufnahme

Die Rack-Klammern, die für die Pads vorgesehen sind, liegen einzeln bei und verfügen über einen Klappmechanismus, der nach dem Lösen der Schraube leicht um die Rack-Rohre zu legen sind – somit müssen diese nicht vorab auf die Rack-Rohre aufgesteckt und können jederzeit nachträglich wieder verändert werden. Eine praktische Sache!

Die zwei mittleren Rack-Beine kommen mit 82 cm Länge und die beiden seitlichen mit ca. 72 cm daher und so wird schon beim Aufbau klar, dass dies am Ende eine vernünftige Spielhöhe für die einzelnen Komponenten ergibt, die auch für ausgewachsene Trommler passt.

Die Anleitung stellt die Montage der Rack-Klammern für die Tom-Pads leider seitenverkehrt dar. Würde man die L-Rods nun für die Toms aufstecken, bliebe von der Flügelschraube kaum Platz für die Montage der Tom-Halterung und die L-Rods würden zu weit aus der Klemme herausstehen, was schlichtweg Instabilität bedeutet! Also die Klemmen noch einmal gelöst, gedreht und dann die Toms montiert.

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Beim Auspacken der Rack-Toms fallen die kräftig roten Kessel der Toms ins Auge. Dies bietet eine optisch interessante Variante da und erinnert an akustische Kessel, die im Regelfall auch farblich von der Hardware abgesetzt sind. Die Rims sowie die Gummilippen darauf sind in Schwarz gehalten, die Montageklemme in Silber und die Vierkantschrauben sind überraschenderweise goldfarben.

Damit beim Schlagen der Toms sogar die rote Kesselfarbe sichtbar bleibt, scheint diese durch die halbtransparenten weißen Meshheads mit schwarzem Alesis-Schriftzug am Rand der Pads sogar nach oben durch – hier haben die Designer mal so richtig aufgetrumpft!

Alesis Crimson II Kit – Tom Pads

Die Bauweise der Toms ist wertig und stabil. Die beiden Rack-Toms kommen in 8“ Größe daher. Das dritte Tom, also das Floor-Tom, bietet abweichend eine 10“ Größe.

Das Snare-Pad in 12“ Größe zeigt sich äußerlich in keinem Unterschied zu den Toms. Es hat sogar eine identische Montagehalterung. Aufgrund des beiliegenden Snare-Ständers wird diese aktuell nicht benötigt, stellt jedoch eine interessante Option dar. Einerseits kann durch Hinzunehmen einer weiteren Klammer und eines L-Rods die Snare auch an der linke Querstange montiert und auf den Snare-Ständer verzichtet werden oder aber man hat das vierte Tom-Pad, das am Sound-Modul zusätzlich anschließbar ist, quasi schon wenn man ein höherwertiges Snare-Pad hinzukauft.

alesis crimson 2 mesh kit test

Alesis Crimson II Kit – 12″ Snare

Die Klemmen für die Beckenhalter sind mit den Durchmessern der L-Rods identisch und somit sind diese einfach um 90° verdreht zu montieren und schon passen sie für die in glänzendem Chrom gehalten Beckenstangen mit Rasterstellern.

Die Becken-Pads sind passenderweise auch in vollem Schwarz gehalten und alle mit einer 2/3-Schlagfläche ausgestattet. Dies spart nicht nur Material, sondern neigt das Ride (Alesis 14“ DM Pad) auch gleich nach vorne zum Drummer. Da mir dies bei den beiden Crash-Becken (Alesis 12“ DM Crash Cymbal) zu weit geneigt ist, korrigiere ich die Rasterstellung von der Mittenposition um eine nach hinten.

Der untere Rand aller Becken ist rückseitig deutlich verstärkt – dies ermöglicht beim Anschlagen des Rands mit dem Stick das Auslösen des sogenannten Edge-Sounds und wie zu erwarten durch das Zupacken mit der Hand das Auslösen der Abstoppfunktion.

Alesis Crimson II KIt Cymbals

Die HiHat wird durch den Einsatz eines weiteren 12“ Beckens, das identisch zu den Crash-Becken ausgeführt, jedoch als HiHat-Becken gekennzeichnet ist, und dem sogenannten „Real Head Pedal Continuos“ Controller mit silberner Trittfläche gebildet. Dieser verfügt über zwei Dorne und zwei Klettbänder auf der Unterseite, die eine gute Stabilität auf Teppich bieten, jedoch auf glatter Oberfläche versagen.

Die Kickdrum wird in einem L-förmigen Karton geliefert und lässt sich en bloc durch die Unterseite entnehmen. Die Ausführung besteht aus einen 8“ Tom-Pad mit integrierter Halterung (ebenfalls in Schwarz gehalten sowie mit einer roten Folie an der Säule) und verfügt über zwei Einstelldorne sowie einer Klettfläche. Leider besteht trotz des hohen Gewichts der Ausführung auch hier bei glattem Boden die Tendenz zum Wegrutschen des Kick-Pads. Ein Pedal für die Kick-Drum gehört nicht zum Lieferumfang des Sets.

Unverständlich bleibt für mich die Ausführung der Halterung für das Pedal: Schraubt man diese an die vordere Blechnase, so kippt sich die bislang gerade ausgelegte Konstruktion weg vom Spieler und die Schlagfläche steht folglich nicht mehr senkrecht zum Pedal. Dieses Phänomen gibt es leider bei vielen Herstellern – weshalb, bleibt mir immer noch ein Rätsel. In der Montageanleitung wird auf den Einsatz eines harten Beaters hingewiesen. Dies kann ich bestätigen und auch empfehlen, denn so löste der von mir eingesetzte Soft-Beater prompt den einen oder anderen Doppeltrigger beim Spiel auf dem Mesh-Head des Kick-Pads aus!

alesis crimson 2 mesh kit test

Die Halteklammer für das Advanced Drum Modul nimmt die Kabelbuchse des 25-Pin-Multisteckers auf und wird mittels drei Langschrauben auf der Unterseite mit dem Modul verbunden. Somit sitzt das Modul zwar „satt“ am Rack, gestattet jedoch keine seitliche Drehung oder Verstellbarkeit in der Höhe.

Der Kabelbaum zu den neun Komponenten ist mit passenden Kabellängen versehen, die Kabelenden sind farblich markiert und mit ihren Zielen beschriftet. Das zweite Crash-Becken wird mit einem separaten Klinkenkabel an der Rückseite des Sound-Moduls verbunden. Dort befindet sich auch eine weitere 6,3 mm Stereobuchse für den Anschluss eines weiteren (vierten) Toms.

Daneben befinden sich der Kopfhörerausgang (3,5 mm Stereoklinke), eine AUX-In-Buchse – ebenfalls als 3,5 mm Stereoklinke ausgelegt – sowie die beiden 6,3 mm Monoklinkenbuchsen L/R für das Stereo-Out-Signal, eine MIDI In- und Out-Buchse und ein USB-MIDI-Port. Seitlich befinden sich am Modul die Buchse für einen USB-Stick sowie die des Netzkabels.

Alesis Crimson II Kit Sound Modul Advanced – Rückseite

Die Oberseite verfügt über viele einzeln belegte Taster, die in Reihenform und in guter Größe oberhalb und unterhalb des mittig platzieren Wahlrads platziert sind. Einige davon sind beleuchtet, so dass deren die Schrift farbig hervorsticht. So erhielt die Click-Taste eine grüne Beleuchtung, die beim Starten im Tempo rhythmisch aufleuchtet und bei der „Eins“ auf rot wechselt. Die Start/Stopp-Taste und die Taste Song sind rot ausgeführt und leuchten beim Bestätigen heller und dies solange die Funktion aktiv ist.

Das Display mit den Infos zur aktuellen Auswahl (z. B. Kit-Name mit Nummer) sowie zwei weiteren Zeilen zu den EQ-Einstellungen ist ebenfalls in Rottönen ausgelegt. Darüber befindet sich der Alesis-Schriftzug, der mit dem Start des Moduls hellweiß leuchtet. Im Vergleich zu den anderen Beleuchtungen sticht dies deutlich hervor und aufgrund der direkten Nähe zum mattroten Display wirkt sich dies jedoch störend im Blickfeld aus.

Links davon erlauben zwei Regler die getrennte Einstellung der Lautstärke von Phones-Out und Stereo-Out, rechter Hand befindet sich der Ein/Ausschalter des Moduls.

Die 6-sprachige Kurzbedienungsanleitung bietet auf 10 Seiten alle wesentlichen Informationen zu Einstellungen und Funktionen des Soundmoduls wie etwa den Triggereinstellungen (einstellbare Parameter wie Threshold, Rim-Empfindlichkeit, X-talk zur Vermeidung von gegenseitigen Triggern der Pads sowie der Zeitabstand des Retriggerns und der Dynamikkurve), den MIDI-Zuweisungen, der Metronomfunktion sowie Hinweise zum USB-Anschluss und der integrierten 120 Preset-Songs. Hierbei sind 60 Songs im Bandkontext angelegt, 10 weitere als Percussion-Loops genutzt und die restlichen als One-Shot-Effekte eingesetzt werden.

alesis crimson 2 mesh kit test

 

Klangliche Vielfalt ist durch 671 Sounds bei 53 Preset-Kits und 19 User-Kits, die in ihrer Lautstärke, ihrer Position im Panorama, ihrer Tonhöhe, dem Anteil des Halleffekts und dem Ausklingverhalten veränderbar sind. So ist zudem das Schlagverhalten von Mono-Sampling zu Poly-Sampling umschaltbar. Den Pads kann eine Stoppfunktion für Metronom oder Song zugeordnet werden. Darüber hinaus kann ein Tempo über das Spiel auf einem Pad erkannt und übernommen werden. Schade, in der Anleitung fehlt die Übersicht der vorhandenen Sounds – das würde das Durchsteppen bei der Suche ersparen.

Für den Musikunterricht kann der Linkshändermodus von Vorteil sein, da hiermit die Reihenfolge der Toms umgekehrt werden kann. Somit sind nur die Position der HiHat, des Ride-Beckens und der Snare zu tauschen, jedoch die Tom-Pads nicht neu zu verkabeln.

Über den USB-Stick-Eingang können eigene Samples/Sounds von maximal 15 MB Dateigröße eingebunden werden. Hierbei werden sogar verschiedene Samplerates akzeptiert (von 22,5 kHz bis 48 kHz).

Neben dem Vierkantschlüssel liegen noch ein Paar Drum-Sticks, einige Klettbänder zur Befestigung der Kabel sowie das Alesis Logo zum Anclippen an das Rack bei.

alesis crimson 2 mesh kit test

Im Spielbetrieb

Aus dem Stand heraus liefern die Mesh-Pads einen vernünftigen Rebound. Die Möglichkeit, filigraneres Drumming abzubilden wird beim Snare-Pad deutlich. Auch wenn für das Spielerlebnis größere Rack-Toms als die beiden 8“ Größen wünschenswert wären, funktionieren diese tadellos. Mehr Spaß machen jedoch das 10“ Tom und die 12“ Snare. Anpassungen in puncto Spielverhalten oder bei den Trigger-Einstellungen sind erst einmal nicht notwendig.

Die Becken Pads reagieren in jeglicher Spielweise sauber. Wenngleich das Dreizonen-Ride auch einen Glockensound zulässt, ist die dafür zuständige Region nicht größer als die Glockenwölbung der Crash-Cymbals – hier wäre eine größere Glocke am Becken sinnvoll. In den voreingestellten Kits sind die getriggerten Sounds für meinen Geschmack etwas zu weit vorne in der Gesamtlautstärke – die Toms und der Snare-Sound fallen im Vergleich dazu hörbar ab. Jedoch lässt sich das ja alles noch anpassen.

Die HiHat bietet eine gute Replizierung des normalen Spielgefühls – das ist für eine 2-Komponenten-Lösung ein gutes Ergebnis!

alesis crimson 2 mesh kit test

Bei den Sounds wird Vielfalt großgeschrieben. Hier finden sich neben akustischen Sets viele Percussion-Sounds sowie elektronische Klänge – so wie man das auch von reinen Sound-Modulen im Rack-Format des Herstellers gewohnt ist.

Apropos „reine Sounds“ – dies ist eine gute Beschreibung der Klangqualität der Alesis Sounds. Somit ist hier jeder rundum glücklich, der unterschiedliche Genre bedienen möchte und folglich entsprechende Sounds benötigt: Neben 70s-, 80s-, Pop-, Rock,- Metal-, Hip Hop-, Dance-, 808- und 909-Kits gehören indische, afrikanische sowie orchestrale Sounds und Effekte zum Portfolio. Für meinen Geschmack könnten allerdings noch mehr akustische Drum-Kits vorhanden sein. Jedoch können neben den Preset-Kits ja noch eigene Zusammenstellungen mit beispielsweise veränderten Tonhöhen, anderen Hallvarianten und Ausklingverhalten abgespeichert werden.

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Fazit

Das Spielen mit dem Alesis Crimson II Kit funktioniert tadellos und entspricht dem Komfort der mittleren Preisklasse: Die Mesh- und Becken-Pads replizieren das Gefühl des Drumming gut. Die Hardware ist stabil und auch für große Trommler geeignet. Auch optisch sieht es sehr schick aus.

Die Vielfalt und Vielzahl der Sounds ist angemessen und deckt eine hohe stilistische Breite ab. Schade, dass ein Bassdrum-Pedal nicht Bestandteil des Lieferumfangs ist – vermutlich wollte der Hersteller hierbei jedem die eigene Wahl überlassen. Grundsätzlich kann man mit dem Set hardware- und soundtechnisch kaum etwas falsch machen, außer man favorisiert ausschließlich Sounds von akustischen Drum-Sets.

Plus

  • stabiles und einfach aufbaubares Rack
  • Mes- Heads und Becken-Pads replizieren gut unterschiedliche Spieldynamiken
  • vielfältige und gut klingende Sounds
  • Linkhändermodus bei den Toms

Minus

  • matt rotem Zeilen-Display und hell leuchtendem Alesis-Schriftzug am Sound-Modul
  • fehlende Auflistung der enthaltenen Sounds

Preis

  • 973,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    ctrotzkowski

    Irgendwie finde ich das unverständlich, daß nahezu kein Hersteller von Drum Modulen es schafft, zumindest ab der mittleren Preisklasse (und teils auch nicht bis in die Flagship-Klasse) Round-Robin zur Vermeidung des gefürchteten Maschinengewehr-Effektes in seine Drum-Module einzubauen – als wäre das ein Hexenwerk und eine unüberwindbare technische Hürde, und Speicherplatz hätte noch die Preise aus EMU Zeiten…
    Bei jedem Tom-Roll in den Beispielen hört jeder sofort: „Oh je, Digitale Drums….“.

    dededede dodododo dudududu duffffff… :-(

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