Import
Der Import von Rohmaterial ist sehr intuitiv und implementiert bereits im ersten Arbeitsschritt das Skimming des Materials, eine Technik, die das Scrubbing ersetzt und durch bloßes Mouse-Over bei einem Clip gestartet wird.
Bereits beim Import lassen sich am Ausgangsmaterial sehr unkompliziert In- und Outpunkte setzen oder eben auf Wunsch das gesamte Material importieren und dabei gleich analysieren.
Inzwischen werden auch alle gängigen Standard- aber auch Sonderformate erkannt und können in einem Projekt sogar gemischt werden. FCPX konvertiert die Formate im Hintergrund.
Die Analyse erstreckt sich dabei auf Audio und/oder Video. Bei der Video-Analyse werden Kontraste und Farben automatisch korrigiert und auf vollen Kontrastumfang gebracht. Für den ambitionierten Amateur eine wunderbare Möglichkeit, das Ausgangsmaterial deutlich zu verbessern, ohne eine Hand rühren zu müssen. In der Regel liefert diese Automatik sogar weitestgehend gute Ergebnisse. Der Profi wird da wohl eher die Finger davon lassen, kann aber auch in der weiteren Editierung pro Clip die Analyse wieder abschalten, um das Rohmaterial in der ursprünglichen Version zu sehen,
Viel kritischer ist hingegen die automatischer Audio-Korrektur zu betrachten. FCPX sucht nach Störgeräuschen wie Wind oder sonstige Artefakte und rückt diesen automatisch mit einer kleinen Auswahl an Filtern zu Leibe. „Oh mein Gott“! Wer hat sich diesen Blödsinn einfallen lassen. In 99% aller Fälle führt das zu extremem Fanging, Phasenauslöschungen und Schlimmerem. Selbst der blutigste Anfänger sollte von dieser Automatik beim Importieren die Finger lassen!
Und weil wird wissen wollten:
Wir haben auch Videos mit dem iPhone 5S gedreht. Das führte mit FCS3 bei der Ausspielung zur mittleren Katastrophe:
In FINAL CUT STUDIO 3 sollte sich das Format für ein neues Projekt, genau wie in FCPX, automatisch nach der zuerst verwendeten Szene richten. Das funktioniert in der Regel einwandfrei, aber nicht mit Szenen die direkt aus einem iPhone 5S importiert wurden. Die iPhone Clips wurden zwar dann sauber abgespielt und konnten auch exportiert werden, aber nur so lange sich z.B. zwischen zwei Szenen keine Übergänge befanden. War dies aber der Fall wurden nicht nur die Übergänge beim Ausspielen ignoriert, sondern auch die damit verbundenen Szenen.
FINAL CUT PRO X kennt diese Probleme nicht.
Ist der Import gestartet, kann der Anwender sofort loslegen, selbst dann wenn im Hintergrund das Ausgangsmaterial noch analysiert wird.
Auf unserem betagten MAC PRO aus 2010 arbeitet FINAL CUT PRO X absolut flüssig, nur beim Rendern und Ausspielen von Dateien geht er dann doch schon mal in die Knie.
Da FCPX aber nur dann (automatisch) zu rändern beginnt, wenn Sie eine kreative Verschnaufpause einlegen – also die Maus nicht berühren – und sofort wieder stoppt, sobald Sie etwas editieren, stört auch das in der Regel überhaupt nicht.
Dafür gibt es schon mal einen dicken Pluspunkt.
Für die traditionellen FCP erfahrenen Cutter ist FCPX irgendwo zwischen schlechter Witz und iMovie. Zuviele Nachteile stehen den Vorteilen gegenüber.
Für mich aber, als Gelegenheits – Filmer ist FCPX fast perfekt. Hat fast alles was ich brauche. Was ich aber nervig finde: Warum kann ich keine Übergangseffekte auf der zweiten Spur anlegen?
Ansonsten, wenn das nachgebessert wird ist FCPX auch preislich unbedingt eine Alternative zu anderen Semi-Professionellen Lösungen, wobei ich Sony Vegas noch etwas perfekter finde, nur das gibts ja leider nur fürs Bootcamp.
danke für den rundum-test FCPX. ein paar dinge möchte ich kommentieren bzw korrigieren. ich bin langjähriger professioneller nutzer von FCP studio, und ich habe FCPX jüngst an meinem schnittplatz getestet.
es gibt eine kostenlose demoversion, sie läuft 30 tage voll funktionsfähig. download über die apple-website. und ja, sie macht keine probleme mit einer bestehenden version von FCP studio, sogar auf demselben user (zumindest nicht bei mir auf einem mac pro der neuesten generation mit macos 10.9.4).
bei den niedrigen systemvoraussetzungen sollte man sich keinen falschen hoffnungen hingeben: der große vorteil von FCPX gegenüber FCP studio (bei all den aus meiner sicht existierenden nachteilen) ist der enorme geschwindigkeits-gewinn. FCPX kann so schnell rendern, dass es einem den atem verschlägt. das wird zB beim konvertieren von gopro-material überdeutlich. ich schreibe ‚kann‘ – denn das stimmt nur, wenn man in sachen prozessor- und grafikkarten-power in die vollen geht. FCPX auf einem kleinen oder gar alten rechner zu installieren, ist wie fahrradreifen auf einen formel-1-wagen aufzuziehen.
iPhone-bilder sehen in beiden versionen von FCP identisch aus, wenn man sie richtig verarbeitet. der unterschied: in FCP studio macht man das, was FCPX automatisch im hintergrund macht, noch von hand – man wandelt in ein verarbeitbares format um, idR ProRes HQ. das gilt ebenso für AVCHD, gopro oder sonstiges originales kameramaterial. FCPX ist da die komfortablere lösung, das stimmt – die bildqualität tangiert das aber nicht.
wie beschrieben, ist die effektbearbeitung in FCPX sehr stark auf preset-effekte konzentriert, die aus externen programmen wie motion importiert werden müssen. das ist für den amateur nett, weil einfach. der profi muss idR aber mehr und detaillierter eingreifen. in FCP studio ist das noch anders, da geht bei effekten schon intern wesentlich mehr. statt einem umfassenden programm muss der FCPX-anwender nun also mehrere programme kaufen und – was schwerer wiegt – auch bedienen lernen. für mich einer der ganz großen nachteile von FCPX. und: wir alle wissen, dass sich die anzahl der probleme nicht grade vermindert, wenn man statt einem immer gleich mit mehreren programmen jonglieren und material oder daten hin- und herschicken muss.
@mdesign In FINAL CUT STUDIO 3 sollte sich das Format für ein neues Projekt, genau wie in FCPX, automatisch nach der zuerst verwendeten Szene richten. Das funktioniert in der Regel einwandfrei, aber nicht mit Szenen die direkt aus einem iPhone 5S importiert wurden. Die iPhone Clips werden zwar dann sauber abgespielt und können auch exportiert werden, aber nur so lange sich z.B. zwischen zwei Szenen keine Übergänge befinden. Ist dies aber der Fall werden nicht nur die Übergänge beim ausspielen ignoriert, sondern auch die damit verbundenen Szenen.
FINAL CUT PRO X kent diese Probleme nicht.
@Tyrell das stimmt. mit der automatischen formatierung von FCP studio kann man sich viele probleme einhandeln. am besten immer selbst das zielformat vorgeben, denn einige parameter kann man nachträglich nicht mehr ändern.
das gilt zB auch für den erwähnten XML-support von FCPX. ja, FCPX versteht XML. nein, es versteht nicht das XML, das FCP studio benutzt. völlig unverständlich, dass so ein simples protokoll nicht kompatibel ist. man muss zwei externe programme kaufen. ja, zwei: eins von FCPX nach studio. und eines wieder zurück. der leser denke sich sein teil.
mein fazit: FCPX ist superschnell und für einfache schnittarbeiten durchaus verwendbar, wenn man sich mit einigen neuen arbeitsweisen anfreunden kann (zB der komplett anderen material-verwaltung). wird der anspruch beim schnitt jedoch höher, die aufgabe anspruchsvoller, so fehlen mE immer noch professionelle features – angefangen beim nur sehr eingeschränkt nutzbaren zweiten datenmonitor bis zur nicht wirklich durchdachten magnetic timeline.
Sehr schmerzlich ist, dass Apple DVD Studio nicht im App Store anbietet und weiter entwickelt. Zwar erscheint der Schritt Apples in Hinsicht auf die eigene Aussage, dass mechanische Vervielfältigung in Zukunft keine Rolle mehr spielen wird, konsequent. Doch leider ist es noch nicht so weit. Und schlussendlich hätte man ja DVD Studio auch Funktionen mitgeben können, die es ermöglichen, für Quicktime Menüs zu erstellen. Unterm Strich gibt es für Mac User nun keine richtig funktionierende Lösung mehr und es bleibt nur Windows. Sehr schade.
Ältere Projekt können doch auf die neue Versionsstruktur aktualisiert werden. Im folgenden Video wird gezeigt, wie das geht …
-> https://www.youtube.com/watch?v=RQiEA_vYoGA
Fast ein Jahr später ist 10.2 da. Das Programm ist einfach prima