Ashdown LB-30
Würfel erfreuen sich bei Glückspielern großer Beliebtheit. Bassisten allerdings werden beim Anblick dieses Würfels leuchtende Augen bekommen. Die Rede ist vom Ashdown LB-30 Drophead 15H Combo. Ein langer Produktname für so ein handliches Produkt, wir schlüsseln das mal eben auf. Der britische Bass- und Akustikverstärker-Hersteller Ashdown bietet unter dem Name Little Bastard einen 30-Watt-Vollröhrenverstärker an. Die uns vorliegende Combo-Version hat ein passendes, separates Boxengehäuse mit abnehmbarer Kopfplatte, die gleichzeitig auch die Bodenplatte des darauf verschraubten Amps darstellt. Die Box ist mit einem 15″ Kappa Eminence-Speaker nebst einer High Frequency-Hornbox bestückt. Der Name Drophead offenbart ein nicht ganz neues, aber trotzdem geniales Prinzip, und zwar, den eigentlichen Verstärker über Kopf in das Gehäuse der Speaker-Box versenken zu können. Ist der Gig gemacht, Deckel auf, Amp umdrehen und verstauen, das war’s. An dieser Stelle sei vorsichtshalber erwähnt, dieser Testbericht soll kein Vergleichstest zum „Ampegschen“ Portaflex sein, der in seiner Flip Top-Bauweise wohl der Vater des Gedankens war.
Gleich mal vorweg, rein optisch gibt’s für diesen Ashdown-Combo eine glatte Eins mit Sternchen! Das Design ist up to date, trotzdem zeitlos klassisch und bietet viel Geschmackvolles fürs Auge. Beginnen wir mit der Konstruktion, danach gibt’s den Signalverlauf, die Sounds und alle klanglichen Eindrücke zum Drophead Combo.
Die Konstruktion
Es gibt sicherlich viele Möglichkeiten, einen Combo für die Basswelt zu konzipieren. Die Frage ist immer die gleiche, nämlich was man mit dem Verstärker denn eigentlich machen möchte. Baut man platzsparend mit nur einem Speaker, oder geht man besser in die Breite mit mehreren Speakern Ausstattung? Welche Leistung spendiert man dem Amp? Fragen über Fragen. Der Alltagstest wird zeigen, für welche Gelegenheiten der Ashdown LB-30 Drophead 15H am besten geeignet ist.
Die Entwickler haben sich für die Platzierung eines einzigen 15″ Eminence Kappa 15a-Speakers mit einer zusätzlichen High Frequency-Hornbox entschieden, folglich erreicht der Combo im verpackten Zustand gerade mal Kniehöhe, mit ausgeklapptem Amp fast Schreibtischhöhe. Die Konstrukteure haben ihre Schulaufgaben bestens gemacht, wenn man sich die Griffe und Scharniere des Combos genauer anschaut. Dieser Combo bietet rundum blitzsaubere und robuste Verarbeitung. Seitlich am oberen Boxenrand befinden sich vier Butterfly-Verschlüsse, die den auf der abnehmbaren Boxenoberseite verschraubten Amp wahlweise verstaut oder ausgeklappt seitlich fixieren. Es wurde als Transportschutz der Butterfly-Griffe nicht wie sonst üblich Metall, sondern Hartplastik verwendet. Und siehe da, endlich scheuert man sich mal nicht die Finger auf, wenn man schnell die Butterflys betätigen möchte, sehr gute Arbeit. Weiterhin sind die Metallscharniere mit einer Feder ausgestattet, sodass sich bei Nichtgebrauch die Scharniere fast wie von selbst in die erhabene Schutzummantelung einfahren lassen. Das minimiert die Möglichkeit der Verletzungsgefahr und gibt deswegen einen dicken Pluspunkt.
Die Box ruht auf vier soliden Gummifüßen und hat an allen Ecken einen Stoßschutz aus Hartplastik. Die Box ist mit einem vinylartig schwarzem, emblembedruckten Stoff überzogen, im eingeklappten Zustand ziert eine polierte Metallplatte mit zwei lederüberzogenen Griffen den Boxendeckel. Die Metallplatte besitzt seitlich vier Aussparungen oder auch schlicht vier Schlitze, in denen sich die Scharniere zum Festklammern verankern lassen, da wackelt nichts mehr. Ergonomisch sinnvoll, hat man seitlich je einen und auf der Boxenoberseite zwei Tragegriffe angebracht, und die werden auch gebraucht, denn der Combo hat mit ca. 25 kg doch reichlich Masse am Start. Im Innenleben der Box sehen wir zwei Bassreflexlöcher, die den entstehenden Druck auch nach hinten rauslassen. Die Verdrahtung und die Montage des Speakers und des Horns sind robust und sauber, so sollte es sein. Zum Schmuckstück wird der Combo, wenn sich der Amp thronend auf dem Boxengehäuse präsentieren darf. Zwar ist der Amp nicht ganz wie ein gänzlich gläserner Verstärker anzuschauen, doch zeigen sich die vier Endstufenröhren dem begeisterten Betrachter gut sichtbar. Der eigentlich Amp besitzt mit 35x20x15 cm recht überschaubare Ausmaße, die Box wartet mit 47x38x58 cm ohne Amp bzw. 73 cm mit Amp auf.