Außen hui, innen hui!
Im Frühjahr des letzten Jahres hatten wir euch bereits das Audient Evo 4 Audiointerface vorgestellt – von dem Kollege Markus Schroeder ziemlich begeistert war. „Ein kleines Interface mit einem großartigen Sound“ nannte er es. Nun haben die Briten aus Hampshire nachgelegt und mit dem Audient Evo 8 eine größere Version herausgebracht. „EVO by Audient stellt innovative und einfache Produkte her, die speziell entwickelt wurden, um Kreativen und Profis Audioaufnahmen zu vereinfachen“ – verspricht vollmundig der Hersteller. Na, dann schauen wir doch mal, was an der EVO 8 innovativ ist, ob sie wirklich so einfach zu bedienen ist und was sie so alles von der kleineren EVO 4 unterscheidet.
Ausgepackt
„Hast du dir ein neues Handy gekauft?“ – fragt die beste Ehefrau von allen, als ich das Paket auspacke. Ja, tatsächlich ähnelt der glänzend schwarze und nicht allzu große Karton mit dem stylischen EVO-Logo und der – einem schlanken Smartphone nicht unähnlichen – Abbildung der EVO 8 ein wenig einer Smartphone-Verpackung. Mein „Nein, das ist ein Audio-Interface zum Testen“ wird mit einem – inzwischen fachmännischen – „Die werden aber auch immer kleiner“ kommentiert.
Neben dem EVO 8-Interface findet sich im Karton noch ein kleines Schnellstart-Faltblatt in englischer Sprache und ein USB-Kabel (1 m, USB-C auf USB-C) – das war es dann aber auch schon. Kein Kärtchen mit dem Versprechen von üppigen Software-Beigaben. Keine technischen Daten, keine Sicherheitshinweise, die mich vor dem Verschlucken des Audiointerfaces warnen und mich darauf hinweisen, es nicht in der Mikrowelle zu erhitzen. Das nenne ich mal ein schlankes Paket.
Technische Daten
Das Audient EVO 8 ist ein 4 IN / 4 OUT – USB 2.0 Audiointerface mit 24 Bit/96 kHz. Die Mic-Gain-Range liegt bei 58 dB, die Dynamic-Range bei 113 dB (A-weighted), der Rauschabstand bei 100 dB – damit liegt das EVO 8 in etwa auf Augenhöhe mit z. B. dem ebenfalls bus-powered betriebenen MOTU M4, recht gute, in dieser Preis- und Güteklasse übliche Werte. Die Latenzen gibt der Hersteller mit ca. 2,5 ms bei 44,1 kHz (DAW Playback Latency @32 Sample Buffer for Software Instrument Playback) und mit ca. 2,0 ms bei 96 kHz an bzw. mit 5 ms (DAW Roundtrip Software Monitoring Latency @32 Sample Buffer (in to out)) bei 44,1 kHz und bei 4,1 ms bei 96 kHz. Kollege Schroeder ermittelte in seinem Test beim EVO 4 da 44 k, 64 Samples: 1,45 ms EIN / 3,51 ms AUS / 4,97 ms LOOP bzw. 96k, 64 Samples: 0,67 ms EIN / 2,68 ms AUS / 3,34 ms LOOP – recht gute Werte also. (https://www.amazona.de/test-audient-evo-4-evo-8-usb-audiointerface/)
Das Audient EVO 8 näher angeschaut
Schaut man sich das Audient EVO 8 das erste Mal an, ist man unwillkürlich versucht, das Interface nach vorn zu kippen und so hinzustellen, dass der große zentrale Regler in der Mitte der Oberseite vorne und eben nicht oben liegt – irgendwie erinnert das EVO8 mit seiner ungewohnten länglichen Form an einen kleinen Amp oder an ein Radio. Mit seinen kompakten 18 x 9 x 8 cm ist das EVO 8 ein echter „Mitnahme-Artikel“, mit seinem Gewicht von 0,6 kg aber auch unerwartet schwer; das hätte ich angesichts der kompletten Kunststoffverschalung gar nicht erwartet – ein Hinweis auf ein recht komplexes und reichhaltiges Innenleben. Allerdings ist die Kombination „Kunststoffgehäuse + hohes Gewicht“ nicht unbedingt vertrauenerweckend, wenn es um Haltbarkeit und Stabilität geht: Je schwerer, desto größer ist der Schaden bei einem Sturz, den zwei große gummierte Füße auf der Unterseite verhindern wollen.
Zweiter Gedanke beim ersten Blickkontakt eines EVO-Neulings: Wo sind denn all die Drehregler für Input, Output, Mix oder Kopfhörer hin? Aber wie man das Audient EVO8 auch dreht und wendet, bis auf den übergroßen Drehregler auf der Gehäuseoberseite ist da nichts – „nur“ ein paar Taster und Buchsen. Das EVO 8 würde in jeder HiFi-Umgebung eine gute Figur machen.
Starten wir mal eine kleine Rundreise um das Gehäuse: Auf der Vorderseite links die DI-Buchse für E-Gitarre/Bass, gegenüber auf der rechten Seite zwei große Klinkeneingänge für Headphones (das EVO4 hat davon nur einen). Die dazugehörigen Volume-Regler befinden sich – in einer ungewöhnlichen Ausführung – auf der Oberseite. Ungewöhnlich, weil ich erst die betreffende Nummer drücken muss – „1“ für Kopfhörer 1 und Speaker Out 1+2, die „2“ für Kopfhörer 2 und Speaker 3+4 – und anschließend am zentralen Drehregler die Lautstärke regele. Aber nur ein Regler für Kopfhörer und Monitor? Jein – denn wenn der Kopfhörereingang beschaltet ist, schaltet sich der Monitorausgang automatisch ab. Was umgekehrt bedeutet, dass – will ich den Monitorausgang wieder aktivieren – ich dazu erst wieder den Kopfhörer abziehen muss. Was dann schon ziemlich umständlich ist.
Ähnlich wie die Lautstärkereglung der Ausgänge funktioniert auch die Zuschaltung der +48 V auf der Gehäuseoberseite: Erst den Phantom-Power-Button drücken, dann einen der vier Channel-Button für die vier Eingänge, fertig. Alle vier Kanäle kann ich aber nur mit +48 V versorgen, wenn ich ein USB-C-Kabel zum Rechner nutze; mit einer USB-A-Verbindung beschränkt sich die Zahl der phantomversorgten Mikrofone auf zwei. Über die vier Channel-Buttons (und die beiden Output-Buttons) kann ich die Ein- und Ausgänge dann auch schnell stummschalten. Dazu muss ich nur den betreffenden Button etwas länger gedrückt halten, der anschließend blinkt zum Zeichen, dass er meinem Wunsch nachgekommen ist. Und schließlich kann ich mit Hilfe der vier Knöpfe auch die Kanäle 1+2 und 3+4 auf Stereo verlinken, falls ich mein Klavier mal mit zwei Mikrofonen aufzeichnen oder einen Synthesizer anschließen möchte – ziemlich praktisch, wie ich finde.
Unter diesem Viererpack befindet sich ein größerer, markant grüner Button mit einem weißen Mikrofonsymbol. Der wird zum Aktivieren des „Smartgain“-Features genutzt, das – wie der Name schon verrät – den Input-Level des Mikros automatisch einstellt. Behauptet zumindest das Handbuch. Ob das dann auch wirklich funktioniert, das klären wir gleich.
Auf der Rückseite schließlich die vier Eingangsbuchsen im Format XLR/Klinke-Kombo, vier Klinke-Outs und die USB-C-Buchse. Womit die Rückseite dann auch voll belegt ist, mehr geht da nicht. Die kleinere EVO4 bietet da nur die Hälfte der Anschlüsse an, also zwei In und zwei Out. Fehlt was? Netzschalter? Nein, der wird nicht benötigt, da das Audient EVO 8 bus-powered betrieben wird.
Angeschlossen
Während die MacOS-Version laut Handbuch keine Treiber benötigt (der auf der Website angebotene dient lediglich zum Upgrade der Firmware, der Festlegung der Quelle für den Loopback-Send-Kanal und für den Mixer, also da nicht verwirren lassen), ist deren Download für die Windows-Variante unerlässlich. Mit im rund 12 MB großen Paket, das über die Produktseite bezogen wird, ist auch eine Art EVO-Start/Control Center, das mir nach dem Anschluss der EVO8 automatisch ein Update der Firmware auf die Version 1.3.4 anbietet – mache ich natürlich, geht auch völlig problemlos und schnell. Anschließend startet die ARC Creative Hub, die mir die Registrierung meines Produktes ans Herz legt und mir im Gegenzug dafür einen Berg Software anbietet. Mit dabei sind Steinbergs Cubase LE, Cubasis LE 2 und der Retrologue 2, die Waldorf Edition 2 LE (mit PPG Wave 2, dem Drum-Modul Attack und dem Filter D-Pole), dem Lautsprecher- und Mikrofonierungssimulations-Plugin Torpedo Wall of Sound von Two Notes inklusive acht Cab-Emulationen, die Mellotron-Emulation M-Tron LE von G-force-Software, drei Online-Kurse bei Produce Like a Pro (Rock Abmischen, HipHop Abmischen, Grundlagen des Aufnehmens und Abmischens), 2 GB Samples bei Loopmasters sowie 20 Aufnahmeminuten bei Subitopiano.com, die Piano-MIDI-Spuren auf einen echten Flügel übertragen. Da bekommt man wirklich einiges an Zugaben, und vor allem nicht nur den „üblichen Kram“.
Das Control-Center erreicht man dann (unter Windows) über einen Rechtsklick auf das Icon in der Task-Leiste. Dort kann ich die ASIO Buffer-Size einstellen (von 16 bis 4096 Samples), die Samplerate auswählen (44,1 bis 96 kHz – automatisch voreingestellt sind da die 96 kHz) und die Loopback-Source bestimmen (PC 1+2, PC 3+4, Loopback 1+2, Master Mix – dazu gleich mehr). Außerdem findet sich da noch eine übersichtliche Mixeroberfläche; so kann ich zum einen auch schon mal Input/Output-Level bestimmen, ohne ans Gerät selber zu gehen, zum anderen sehe ich hier auch alle Einstellungen direkt auf einen Blick, während ich an dem EVO 8 dafür erst durch die Kanäle schalten muss (auch dazu gleich mehr).
Das generelle Handling des Audient EVO 8: Design statt Funktionalität?
Wie gesagt hat das Audient EVO 8 nur einen zentralen Drehregler, der alle Steuerungsaufgaben übernimmt; der Verzicht auf die übliche Reglervielfalt sieht zugegebenermaßen schon verdammt gut aus. Das Handling ist anfangs etwas ungewohnt, funktioniert aber nach kurzer Umgewöhnungszeit recht ordentlich: erst den jeweiligen Button drücken, der geregelt werden soll, dann am Rad drehen. Um den Regler herum reihen sich kreisförmig 19 kleine LEDs auf, die über den jeweiligen Zustand des gewählten In- oder Outputs Auskunft geben. Zudem leuchtet dann auch der gerade aktivierte Button, so dass ich sofort weiß, wohin der LED-Kranz zugeordnet werden muss.
Dieser Regler-Minimalismus bringt aber auch einige Nachteile gegenüber dem herkömmlichen Konzept mit. Während ich bei meinem MOTU M4 zum Beispiel sämtliche Pegelstellungen auf einmal im Blick habe, muss ich diese beim Audient EVO 8 erst einzeln durchschalten, um die dazugehörige LED-Kranzeinstellung zu checken. Außerdem leuchtet der immer nur wenige Sekunden nach der Einstellung, erlischt dann wieder und leuchtet erst nach neuerlichem Drehregler-Kontakt wieder auf, so dass ich selbst die letzte Einstellung nicht ständig vor Augen habe. Heißt: Das Evo-Designkonzept sieht schöner aus, wird aber mit kleinen Abstrichen bei der Übersicht bezahlt. Wer da stets alles auf einmal unter Kontrolle haben will, muss schon den EVO-Mixer bemühen. Hinzu kommt, dass der Reglerkranz (anders als meine MOTU M4) auch keine etwaigen Übersteuerungen anzeigt – dazu braucht es dann ebenfalls den Blick auf den Software-Mixer.
Die EVO-Software: Loopback und andere Besonderheiten
Das Mixerfenster ist zwar nicht skalierbar, aber ausreichend groß, um bequem damit arbeiten zu können. Außerdem lassen sich einzelne Kanalgruppen zu- und wegschalten, falls Platz auf dem Bildschirm benötigt wird. Hier kann ich den Input-Gain und das Panning der vier Eingangs (Mikro)-Kanäle regeln, diese stummschalten oder solo schalten, +48 V hinzufügen oder zwei Monokanäle zu einem Stereokanal zusammenzufügen (wobei da gleich automatisch die Pan-Positionen von 2x Mitte auf 1x links / 1x rechts gestellt werden – an den kleinen Dingen sollst du sie erkennen). Etwas verwirrend ist anfangs, dass die großen Fader nicht den Input, sondern den Anteil des Signals, der an den Output geleitet wird, regeln, während sich die Input-Regler unten klein neben dem +48 V-Button verstecken. Dieselbe Funktionalität wie die Eingangskanäle (bis auf den Input-Gain natürlich) weisen die beiden Stereospuren PC 1+2 / PC 3+4 (bzw. Mac 1+2 / Mac 3+4) auf, die das Playback vom PC/Mac verwalten, also die Audiosignale aus der DAW / vom Mediaplayer / aus dem Browser etc.
Eine Besonderheit ist der Loopback-Channel, mit dem ich ein Audiosignal aus einer Anwendung auf dem Computer in eine andere schicken kann. Dazu einfach den Loopback-Kanal im Rechner (entweder in der Software oder in den Windows-Sound-Einstellungen) als Outputchannel wählen, der dann vom Mixer an den Mainout geschickt wird. So kann man zum Beispiel das Audiosignal aus einem Game auf dem PC mit dem Mikro-Signal mixen oder beim Podcasten einen externen Studiogast via Skype einbauen, ohne dass man in die Feedback-Falle tappt. Als Loopback-Quelle (einstellbar im EVO-Menü) sind PC 1+2 / 3+4, Loop Back 1+2, Master Mix und Artist Mix vorgesehen.
Eine weitere Besonderheit gibt es für die beiden Outputs (1+2 / 3+4), die jeweils nur mit einem großen virtuellen Drehregler angesteuert werden, aber – genau wie die vier Mic- und die vier Playback-Kanäle – eine eigene Pegelanzeige besitzen. Hier kann ich für die beiden Outputs unterschiedliche Mixes anlegen, einen „Master Mix“ und einen „Artist Mix“. So kann zum Beispiel der Toningenieur den Gesamtmix über die Boxen abhören, während der Künstler ein Metronom und seine Mikrofonspur auf den Kopfhörer bekommt. Der jeweils im Mixer aktive Mix wird durch einen durchlaufenden farbigen Balken über den Reglern angezeigt: grün für den Mastermix, orange für den Artist-Mix.
Während die Einstellungen am Gerät flüchtig sind (sind also „weg“ nach dem Ausschalten), kann ich selbige in der Software sichern und wieder aufrufen; sehr angenehm, wenn ich mal eine Session unterbreche.
Arbeiten mit dem Audient EVO 8: Smartgain
Beim Thema Smartgain klingelt es irgendwo bei mir. Hatte ich das nicht schon mal in einem Test? Richtig, auch das Izotope Spire Studio kam vor einigen Jahren mit diesem Feature, wo es recht ordentlich funktionierte. Und hier? Probieren wir es mal aus. Rode Broadcaster an das EVO 8 angeschlossen, +48 V dazugegeben (Kanalnummer + 48 V-Taste drücken), anschließend den grünen Smartgain Button betätigen, noch einmal die Kanaltaste des Rode und schließlich alles noch mal mit der Smartgain-Taste bestätigen. Was sich komplizierter liest als es in der Praxis ist. Dabei kann man übrigens auch gleich mehrere Kanäle auswählen.
Blinkend fordert das EVO 8 dann eine Signalprobe von mir, die ich am Mikro abliefere. Der LED-Kranz arbeitet und blinkt am Ende zweimal auf zum Zeichen, dass er seine Arbeit abgeschlossen hat und zeigt mir dann kurz das Ergebnis an. Was – wie gesagt – nach einer Sekunde schon wieder weg ist; da muss man den Drehregler am EVO 8 halt noch einmal betätigen, falls man das verpasst hat. Auf den Mixer am Bildschirm wird die ermittelte Einstellung übrigens nicht automatisch übertragen, der bleibt da, wo er vorher war. Ansonsten aber werden alle Bewegungen auf der EVO 8 auch sofort auf den Mixer übermittelt.
Die Ergebnisse lagen in allen Testläufen (mal sehr laut, mal sehr leise während der Signalprobe gesprochen) zuverlässig immer bei etwa -10 bis -12 dB; es gab also stets genügend Headroom, falls man dann während der eigentlichen Aufnahme doch etwas lauter wird (was ja meist der Fall ist). Das Smartgain funktioniert natürlich nicht nur mit Mikrofonen, sondern auch mit allen anderen ankommenden Signalen, auch mit einer E-Gitarre über den DI-(JFET)-Eingang (der dann ein eventuell angeschlossenes Mikrofon oder Instrument auf Kanal 1 abschaltet).
Fazit Smartgain: Funktioniert zuverlässig, erleichtert die Arbeit und beschleunigt den Workflow.
Wie klingt das Audient EVO 8?
Vorab: Technisch ist das Audient EVO 8 absolut identisch mit dem bereits von uns getesteten Audient EVO 4. Daher möchte ich an dieser Stelle auf die umfangreichen diesbezüglichen Messungen meines lieben Kollegen Markus Schroeder verweisen, der in seinem Test das Audient EVO 4 auf Herz und Nieren (Frequenzgang, Phasenlage, harmonische Verzerrungen, Latenzen) geprüft hatte.
Widmen wir uns also mal einem Praxistest und hören rein, wie das Audient EVO 8 denn nun klingt. Erster Test: E-Gitarre an die DI-Buchse auf der Vorderseite des Gehäuses. Mittlerweile ist auch das anfangs ungewohnte Einpegeln der Kanäle und des Kopfhörers in Fleisch und Blut übergangen: Kanal 1 gedrückt, Pegel am großen Drehregler einstellen, Output 1 gedrückt und Kopfhörerlautstärke justiert. Die ich für meinen alten (recht hochohmigen) AKG 501 ziemlich weit aufdrehen muss, um da eine altersgerechte Lautstärke auf die Ohren zu bekommen; bei weniger hochohmigen Kopfhörern (und weniger zerschossenen Ohren) reicht da aber auch die Mittelstellung. Der Klang der eingespielten Gitarre ist angenehm klar und unverfälscht. Das EVO 8 setzt auf Nüchternheit und Ehrlichkeit und ist nicht angetreten, den Sound in irgendeiner Weise einzufärben oder ihm einen persönlichen Stempel aufzudrücken. Rauschen ist für das EVO 8 kein Thema, so dass auch leisere Passagen noch gut durchkommen.
Nächster Versuch: Wie klingt ein Synthesizer am EVO 8? Dazu verlinke ich die Kanäle 1+2 per Kopfdruck zu einem Stereokanal, hänge meinen alten Nord Micro Modular an das Interface und lasse einige Werks-Sequenzen durchlaufen. Die werden originalgetreu und unverfälscht aufgezeichnet, wobei mir besonders die Klarheit im Stereobild gut gefällt, die alles sauber abbildet. Auch hier gibt es von mir die volle Punktzahl.
Letzter Test: Die Sprache. Also eben wieder das Broadcaster ans EVO 8 angeklemmt, Kanäle 1 und 2 wieder getrennt, eben mit Smartgain eingepegelt, um dann einen kleinen Ausschnitt aus einer AMAZONA.de News einzulesen. Das Ergebnis gefällt mir: schön klar, unverfälscht, ohne Betonung eines bestimmten Frequenzbereiches – damit kann man gut und vor allem auch unkompliziert arbeiten.
Im direkten Vergleich dazu mal eines meiner sonst gewohnten Aufnahme-Setups (Broadcaster über Mackie 802-VLZ3 an MOTU M4 in den PC) – klingt fast identisch. Und das, obwohl im Mackie-Pult die guten Onyx-PreAmps arbeiten. Das spricht für die PreAmps des EVO 8.
Irgendwie empfinde ich den Formfaktor des Gerätes weder attraktiv, noch ergonomisch.
@vssmnn Mehrfach belegte Regler sind bei einem Audiointerface auch völlig unsinnig. Für mich ist das Anti-Design.
Diesen Testbericht gibt es übrigens auch als Audio/Podcast von mir, zum bequemen unterwegs Hören: https://bit.ly/3qGTAq2