Das High-End im Low-End
Audient stellen mit dem EVO 4 ein ultraportables USB 2.0 24 Bit, 96 kHz Audiointerface vor. Seitdem die britische Forma Audient den Markt betreten hat, durften sich einige etablierte Marken warm angezogen haben, denn für ihre Preisklasse liefern ihre Produkte Bemerkenswertes. Also haben wir uns das EVO 4 mit großem Interesse angesehen.
Auspacken
Das Audient EVO 4 kommt in einem Karton, der gerade mal ca. doppelt so groß ist wie ein üblicher Smartphone-Karton. Dementsprechend ist das Interface mit 140 x 67 x 67 mm auch nicht allzu groß und mit 360 g auch nicht sonderlich schwer. Da das EVO 4 nur große 6,3 mm Klinken- und XLR-Buchsen bietet, liegt im Gewicht auch sein größtes Manko, denn die Qualität des Kunststoffgehäuses tendiert eher in Richtung „Blickschutz“. Für den Tischbetrieb reicht es aber. Jedoch saß die Potikappe bei meinem Testmodell sehr locker und ich konnte das EVO 4 nicht daran hochheben, ohne die Kappe abzuziehen. Ansonsten findet sich in dem „Schmuckkästchen“-Karton noch ein Flyer, der die grundlegenden Funktionen beschreibt sowie ein USB-C-auf-A-Kabel.
Wenn man sein Interface bei Audient registrieren möchte, was völlig optional ist, erhält man derzeit noch bis zum 17 Juli 2020 die Software-Goodies Steinberg Cubase LE und Cubasis LE2 (für iPad), Steinberg Retrologue 2 Synth-Plugin, Waldorf Edition LE 2 (PPG Wave 2, Attak 2 und D-Pole 2), Loopmaster Sample Boutique, 20 LANDR-Credits und die Lautsprecher und Mikrofon-Simulation Wall of Sound von Two Notes Torpedo.
Anschließen
Das EVO 4 ist ein 96 kHz, 24 Bit USB 2.0 klassenkompatibles Interface mit einem USB-C-Anschluss. Es benötigt also mit MacOS und iOS keine Treiber, für Windows ist der übliche klassenkompatible Treiber zu laden. Am iPad und iPhone funktioniert das EVO 4 mit dem USB-3-Lightning-Adapter genauso gut.
Die Konfigurations-Software mit dem missverständlichen Namen „MacDriver“, die es auf der Website von Audient gibt, dient nur zum Upgrade der Firmware und zum Festlegen der Quelle für die den Loopback-Send-Kanal. Da die Stromversorgung nur über USB erfolgt, wurde ein Netzschalter verständlicherweise eingespart.
An Eingängen gibt es zwei XLR-Kombo-Buchsen mit SmartGain-Technologie und einen JFET-Instrumenteneingang im üblichen 6,3 mm Klinkenformat. Die Ausgänge sind symmetrische große Klinkenbuchsen.
An den XLR-Buchsen können dynamische und Kondensatormikrofone mit echter 48 Volt Phantomspeisung betrieben werden. Die beiden Mikrofonvorverstärker bieten dabei eine Aufholverstärkung von 50 dB. Das ist jetzt übermäßig viel und Mikrofone, die ein schwaches Signal liefern, sind für das EVO 4 daher eher nicht geeignet.
Bedienung
Die Bedienung des EVO 4 ist über fünf Taster und einen Regler organisiert. Die herausragendste Funktion dürfte wohl die „Smartgain“-Funktion sein. Wird die Taste (1) gedrückt und etwas an einem oder beiden der XLR-Eingänge eingespeist, regelt das EVO 4 automatisch den Gain-Wert optimal ein. Durch Drücken der Kanalwahltaster 1 oder 2 (2), lassen sich auch die Gain-Werte separat mit dem großen mittigen Regler (5) einstellen. Der einfarbige LED-Kranz zeigt dabei die Signalstärke an. Auch die Phantomspeisung (4) ist für jeden Kanal einzeln zuschaltbar!
Die beiden Kanäle können verlinkt werden, indem beide Tasten (2) gleichzeitig gedrückt werden. Danach gelten alle Einstellungen mit dem Poti für beide Kanäle. Auf der rechten Seite befinden sich die Taster für die Ausgangslautstärke (6) und den Monitor-Mix (3). Beides wird durch Drücken und Drehen am großen Poti eingestellt. Stummgeschaltet werden können sowohl die Eingänge als auch die Ausgänge durch Halten der Kanaltasten (2) und der Lautstärketaste (6)
Auch ein Monitor-Mix, zur Direktkontrolle des Eingangssignals, wird geboten. Damit geht das Signal nicht erst in den Rechner und zurück, sondern nur durch den internen DSP-Mixer und wird zusammen mit dem Signal vom Rechner ausgegeben. Die Spezifikationen sprechen hier von einer Latenz von 0,6 ms, im schlechtesten Fall bei 44 kHz.
Die einzige Funktion, die nur über die Software für das EVO 4 erreicht werden kann, ist das Festlegen des Audio-Loop-Back-Kanals. Das Routing des Audio-Loop-Backs legt fest, ob das Signal der Loop-Back-Kanäle, das vom Rechner kommt, auch an den Ausgängen ausgegeben wird oder ob es über die Send-Kanäle des EVO wieder zurück in den Rechner geht. Damit lassen sich z. B. Audiostreams von Anwendungen wie Telekommunikation oder Spiele, die nur auf das aktuell aktive Audiointerface zugreifen können, abspielen und von einer anderen Anwendung, z. B. DAW, aufzeichnen. Also das, was früher Soundflower gemacht hat oder aktuell Rogue Amoebas Loopback (MacOS), das alleine schon 99,- Euro kostet.
Ein Kritikpunkt am EVO 4 ist die Speicherflüchtigkeit der Einstellungen, die beim „Ausschalten“ verloren gehen, so dass Kanaleinstellungen, Lautstärke, Monitor jedes mal neu eingestellt werden müssen, sofern man später wieder damit arbeiten will. Das macht die tägliche Arbeit im Studio nicht angenehmer.
Die inneren Werte
Mic-Eingang: Mic EIN: -128 dBu max.
- Eingangslautstärke: +16 dBu
- Rauschabstand 100 dB
- Frequenzgang: 10 Hz to 40 kHz
Instrumenteneingang:
- Frequenzgang 10 Hz bis 20 kHz
- Rauschabstand 100 dB
- Max. Eingangslautstärke: +10 dBU
Analog-Digital-Wandlung: 0 dBFS 0 = +8 dBu
- Dynamikumfang: 113 dB (A-weighted)
- Frequenzumfang: 10 Hz bis 48 kHz (bzw. halbe Sampling-Rate)
Digital-Analog-Wandlung: 0 dBFS = +11 dBu
- Dynamikumfang: 113 dB (A-weighted)
- Frequenzumfang: 10 Hz bis 48 kHz (bzw. halbe Sampling-Rate)
Kopfhörerausgang:
- Max. Lautstärke bei 30 Ohm: +0,5 dBu / 0,0025 % / THD+N, 1,16 Vpk / Power: 45 mW
- Max. Lautstärke bei 60 Ohm: +4,22 dBu / 0,0015 % THD+N / 1,78 Vpk / Power: 52 mW
- Max. Lautstärke bei 600 Ohm: +10,1 dBu / 0,0018 % THD+N / 3,52 Vpk / Power: 20 mW
- Dynamikumfang: 113 dB (A-weighted)
- Frequenzumfang: 10 Hz bis 48 kHz (bzw. halbe Sampling-Rate)
Als rein mit USB-Strom betriebenes Interface schafft es natürlich nicht die Ausgangslautstärken und Eingangsverträglichkeiten von Interfaces mit eigener Stromversorgung bzw. von professionellen Interfaces, die meist jenseits von +22 dBu liegen. Wobei der Bezugspegel für Studioausrüstung ja bei +4 dBu liegt, also das EVO 4 durchaus mitspielen kann und es ist immer noch lauter als bei meinem McMillen K-Mix der gerade mal bei +4,8 dBu liegt. Bei Studio-/Zimmerlautstärke stellt das aber selten ein Problem dar.
Latenzen
- 44 k, 64 Samples: 1,45 ms EIN / 3,51 ms AUS / 4,97 ms LOOP
- 44 k, 128 Samples: 2,90 ms EIN / 4,97 ms AUS / 7,87 ms LOOP
- 44 k, 265 Samples: 5,80 ms EIN / 7,87 ms AUS / 13,7 ms LOOP
- 96k, 64 Samples: 0,67 ms EIN / 2,68 ms AUS / 3,34 ms LOOP
- 96 k, 128 Samples: 1,33 ms EIN / 3,34 ms AUS / 4,68 ms LOOP
- 96 k, 256 Samples: 2,67 ms EIN / 4,68 ms AUS / 7,34 ms LOOP
Das sind sehr gute Werte. Beim einem 64 Samples Puffer ist das EVO 4 fast doppelt so schnell wie z.B. das Presonus 1810c (8,28 ms LOOP). Bei 256 Samples aber „nur“ noch ca. 2/3-mal so schnell (17 ms LOOP). Das ist identisch mit meinem McMillen K-Mix. Hier hat Audient wohl die Probleme der Vorgängermodelle in den Griff bekommen.
Frequenzen
Messungen dieser Art werden von mir grundsätzlich als Looptests durchgeführt, um ein normale Arbeitsbedinungen zu Simulieren und dienen als Beipiele, die nicht in die Endwertung mit einfließen.
Der Frequenzgang ist nicht nur unauffällig, sondern gut.
Auch die Phasenlage ist ok und spiegelt viele andere Interfaces wider.
Was die harmonischen Verzerrungen angeht, ist das EVO 4 nicht ganz so gut. Auch diese Übersteuerung setzt bei -0,49 dBFS ein. Bis dahin halten sich die Verzerrungen in Grenzen.
Was die harmonischen Verzerrung angeht, sieht das im Vergleich zu anderen Interfaces nicht gut aus. Bedenkt man aber, dass selbst ein Prism Sound Atlas oder Eventide H9000 nicht viel besser dastehen und diese Interfaces trotzdem sehr musikalisch sind, muss man auch hier damit leben, kein analytisches Interface zu bekommen.
Klang
Das wird diesmal wieder etwas länger, weil es einfach bemerkenswert ist, was das EVO bei dem Preis leistet. Da lohnt es sich, da genauer hinzuschauen.
Hallfahnen
Bei dem Stück „Making of Cyborg“ vom Soundtrack zu „Ghost in The Shell“-Animee reichen die Schellen von Sekunde 1, bis der Gesang bei Sekunde 8 einsetzt. Das EVO 4 erreicht auf dieser Skala eine „4“, was der übliche Wert vieler auch teurerer Geräte wie SPL Mercury oder RME ADI-2 Pro FS ist. Focusrite Clarett liegen hier in der Regel bei 5+, aber eine 6+ haben bisher nur wenige High-End-Wandler wie das Antelope Amari oder das UAD Apollo x6 geschafft. Diese Geräte haben aber auch eine besondere Affinität zu den Höhen.
Stereobild, Tiefenstaffelung, Räumlichkeit
Vielleicht kommt das EVO nicht ganz mit der Entspanntheit des MOTU-Sound mit, aber die Natürlichkeit des abgebildeten Raumes ist dem schon hart auf den Fersen. Auch klar, die plastische Tiefenschärfe von „der Chor steht genau 5,30 m hinter dem Sänger“ eines Antelope Amari, z. B. bei Alison Kraus „Down To The River to Pray“ (Oh Brother Where Art Thou?- OST) oder Leonard Cohens „The Future“ (Natural Born Killers-OST), bietet es nicht. Aber was es leistet, ist nicht besonders weit davon entfernt. Man sollte sich hier mal die Verhältnisse vor Augen führen, von denen ich hier rede! Auch ein Focusrite Clarett hat dieser Räumlichkeit aber auch gar nichts entgegenzusetzen.
Höhen
Auch was das EVO 4 in den Höhen leistet, ist nicht nur für seine Preisklasse phänomenal! Das sind nicht so klare, seidige Höhen wie beim Apollo x6, aber klar und völlig natürlich. Kein Zeichen von Harschheit oder Schlieren, wie es beim M-Audio 8X4M der Fall war und dadurch leider in seine Preisklasse verwies wurde. Auch wenn die Stimmen der Sängerinnen bei „Making of Cyborg“ in den Höhen zuweilen leicht zischeln, wo die Oberliga noch ein Vibrato darstellen kann, ist das deutlich über der Preisklasse in der das EVO 4 angeboten wird.
Bass
Im Bassbereich macht sich dann wohl leider die alleinige USB-Stromversorgung bemerkbar. Er ist zwar recht trocken und hinreichend präzise, aber es fehlt doch an der Energie, um schnell genug aus dem Stand heraus genügend Punch aufzubauen. Nicht so schlimm wie beim ersten Apogee Duet, das gnadenlos einbricht, aber sehr vergleichbar mit meinem McMillen K-Mix. Das resultiert in einem Bass, der in etwas so klingt als würde man versuchen über lockeren Sand zu rennen. Und so versandet dann auch beispielsweise die Drum & Bass-Einschlagswucht bei „Mutual Core“ von Björk. Doch wie auch beim K-Mix ist der Bass musikalisch und plastisch und damit lässt sich dann doch recht gut leben.
Transienten
Das positive Klangbild setzt sich mit den Transienten fort. Beim „R-Test“ – ebenfalls mit „Making of Cyborg“ – macht das EVO 4 alles richtig und die Konsonantenfolge wird präzise ausbuchstabiert. Auch wenn andere Interfaces der Einsteigerklasse hier in den Jahren stark aufgeholt haben, das EVO 4 macht es noch eine Schippe zackiger und natürlicher. Auch Fragments von Emptyset, die Transientenkomposition, wird zackig und sehr präzise dargestellt.
Transparenz und Durchhörbarkeit
Bei meinen Go-to-Teststück „We‘re in this together“ von Nine Inch Nails zeigt das EVO 4 eigentlich keine Schwächen in dem Sinne, dass dieses überproduzierte Stück auch tatsächlich nach Musik klingt und sich die Einzelspuren gut wahrnehmen lassen, ohne dass die Musik auseinanderfällt, wie es beim Antelope Amari der Fall war. Die schellenden HiHats schlieren nicht, wie z.B. beim M-Audio 8X4M, Schlagzeug und Gitarren sind definiert und die Stimme klar abgegrenzt.
Mit diesem Stück lässt sich auch bei High-End-Interfaces sehr gut feststellen, wohin die Reise geht, ob sie „musikalisch“ (Apollo x6, Mytek Brooklyn), „analytisch“(Antelope Amari) oder irgendwo dazwischen konstruiert wurden. Das EVO 4 spielt hier sehr weit vorne mit. Es überzeugt in Detailauflösung, Raumdarstellung und Musikalität in einem Maß, dass es für viel andere Konkurrenten schon peinlich ist.
Sicher die letzte Tiefenschärfe und Lebendigkeit von High-End-DACs ist noch mal ein kleinwenig was anderes, aber ich sage mal so: Unter 800,- Euro wird man da auch nichts spürbar Besseres mehr bekommen. Das EVO 4 spielt sich auf der D/A-Seite mühelos über die Riege der Midrange-Interfaces hinaus, die dort zwar mehr Features bieten, aber keinen besseren Klang. Was ich vom EVO 4 zu hören bekomme, bin ich sonst nur von den High-End-Interfaces gewohnt! Man muss es gehört haben, um zu glauben, nein – zu akzeptieren – was einem hier für 120,- Euro geboten wird!
Im Gesamten ist das Audient EVO 4 sehr musikalisch, ohne viel zu verschleiern oder groß einzuknicken. Zur Analyse und Mastering gibt es für einen „gewissen Aufpreis“ sicher Besseres, aber selbst anspruchsvollen Aufgaben scheint mir das EVO 4 gewachsen zu sein. Es ist sehr ausgewogen im Klang und absolut präferenzlos.
Der Kopfhörerausgang kann hier leider in keiner Weise mithalten. Zur Monitoring-Funktion reicht es, für viel mehr aber auch nicht. Irgendwo musste ja bei dem Preis gespart werden und ich finde, es war die richtige Entscheidung.
Wo hingegen die Line- & Mikrofoneingänge, trotz einer ordentlichen musikfreundlichen harmonischen Verzerrung, einer guten Aufnahme nicht im Weg stehen. Im Test zum Elektron Model:Cylces sind die Aufnahmen über das EVO 4, erstellt und dem digitalen Abgriff über USB am Cycles selbst gegenübergestellt und zeugen von der Qualität der A/D-Konvertierung.
Guter detaillierter Test.
Für mein IPad hab ich eigentlich ein MOTU der M Serie im Sinn.
Mal sehen..vielleicht tuts auch ein Evo.
@Larifari Auf dem YT-Kanal von Julian Krause befindet sich die aufschlussreiche 38 minütige Fleissarbeit »Interface Headphone Amp Comparison (Focusrite, Behringer, Audient, Motu, SSL, NI, and Steinberg)«.
Als Entscheidungshilfe sehenswert.
@Franz Walsch Oha..direkt mal ein Lesezeichen gesetzt.
Vielen Dank Franz. Frohes Wochenende.
@Larifari Ich kann Dir guten Gewissens die Motus nahe legen. Habe das Video nicht gesehen, aber habe das M2
und bin mehr als zufrieden. Zumal es an Reglern mehr als nur nur einen für die Lautstärke gibt und alle relevanten Einstellungen direkt am Gerät vorgenommen werden können. MIDI nicht zu vergessen.
@Herr Mikrobi Hatte mal ein Motu Audio Express, das war nicht so gut.
Im Mixer ging nichts zu verstellen und es hatte Endlospoties.
Gehäuse war aus Pastik.
Da finde ich das analog Feeling von Focusrite deutlich besser.
Die haben zudem Metallgehäuse.
Und man kann in der Mixer Sofware Einstellungen vornehmen.
Und das Focusrite Scarlett (8i6) ist günstiger als ein Motu.
@Coin Du solltest Dich mal aktualisieren. Das Audio Express ist alte Technik und hat nichts mit den neuen M-Modellen zu tun, komplett andere Hardware und per Software einstellen muß man auch nix. Die Ms haben zudem ebenfalls ein Metallgehäuse und stellen die Scarletts qualitativ massiv in den Schatten.
Danke für den ausführlichen Test!
Darf man hoffen das ab jetzt interfaces wie in diesem Test von Messungen
begleitet werden? Das ist eine menge wert
Cheers
@DrSpan Tach Herr Doktor,
gerne,
also soweit es mir möglich war und ist, versuche ich immer Messdaten mitzuliefern.
Mit Plugin Doctor von DDMF ist das auch viel einfacher geworden.
:)
Danke für den ausführlichen Test.
Hab mir das Audient Evo geholt für das unkomplizierte Aufnehmen im iPad Pro 10.5 (2017) in Garageband.
Hab schon das Audient ID4, beim EVO kann ich aber Stereo aufnehmen, beispielsweise die XLR Ausgänge vom Gitarren-Amp-Simulator Hotone Ampero direkt rein.
Klar kann ich auch direkt in Logic Pro übers RME QCX aufnehmen, aber ich liebe grad beim Songwriting, mit dem iPad zu arbeiten, und diese in lockerer Atmosphere aufgenommenen Tracks dann nach Logic zu exportieren.
Und was soll ich sagen – es zaubert ein Lächeln auf meine Lippen.
So einfach, so geil, der Sound ist für meinen Bedarf einfach nur spitze.
Strom kriegts dann via Camera-Connection-Kit Adapter (USB auf Lightning).
Bei Gelegenheit mal schauen wie man es auf nem iPad Pro mit USB-C läuft, da wird man wohl nen USB Hub brauchen?
Alles in allem äusserst user-friendly designt, macht was es soll in sehr guter Qualität, für DEN Preis.
Hatte auch Apogee One im Test, das suckte eher rum seltsamer Weise.
Und Kabelpeitschen die an nem Audiointerface hängen sind echt Pain in the Ass.
Am Mac hab ich noch das Fireface QCX, das Latenzwunder.
Von der Soundqualität höre ich da keinen Unterschied, das Audient gefällt mir vom Sound einfach, es ist präzise und klar, transparent, rauscht nicht, irgendwie klingt alles geil was ich damit aufnehme. Latenz war bislang auch kein Problem.
Vielleicht ist das audient eine Spur wärmer als das RME, das RME ist vielleicht eher „analytisch“.. schwer zu beschreiben. Jedenfalls beide Top.
Kaufentscheidend könnte das Latenzverhalten am PC sein, da gibts vermutlich besseres, bzw. RME ist was Latenz angeht für mich erste Wahl.
Am iPad aber ist das EVO was Latenz angeht absolut unauffällig im besten Sinne.
Es erlaubt mir den kreativen Flow ohne mich zu arg mit Gear befassen zu müssen.
Magic.
Nutze das Evo 4 nun seit mehreren Monaten und bin begeistert vom Sound. Als ipad-Nutzer sollte man aber wissen, dass das Evo-Mastervolumen an das Mastervolumen des ipads gekoppelt ist. Das führt dazu, dass man mit dem EVO-Mastervolumen leider keine Maximallautstärke vorgeben kann – das ipad überschreibt diese sozusagen, ua, wenn man zwischen Apps wechselt. Dann kommt es zu massiven Lautstärkesprüngen. Deshalb nutze ich nun einen zusätzlichen Hardware-Volumenregler zwischen Evo 4 und Boxen – ohne würde ich das EVO am ipad weder zuhause noch live betreiben, da man sonst einen ungewollten Sprung auf Maximallautstärke und damit das eigene Gehör und/oder das des Publikums riskiert.
Mein nächstes Interface wird ein autarkes Hardware-Mastervolumen haben, macht die Sache kompakter.