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Test: Icon Pro Audio V1-M, DAW-Controller

Die neue Referenz unter den DAW-Controllern?

25. März 2024
icon pro audio v1-m daw controller test

Icon Pro Audio V1-M, DAW-Controller

Der Icon Pro Audio V1-M DAW-Controller kam vor einigen Tagen in meinem Tonstudio an und ich musste erst einmal umbauen, denn möchte man den Controller auf seinem Arbeitsplatz positionieren, benötigt er durchaus ordentlich Platz. So auch auf meinem Zaor Miza Studiotisch. „Improve you Production Workflow – Customize your Control“ – so die Überschrift auf der Hersteller-Website. Ich freue mich auf den Test, denn der V1-M schürt nicht nur in seinen Ausmaßen große Erwartungen!

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Icon Pro Audio V1-M: Worum geht es?

Icon_V1-M test des daw controller

Der V1-M ist ein professioneller, flexibel einsetzbarer DAW-Controller der Oberklasse mit 9 Motorfadern, konfigurierbarem Touchscreen, mehrfarbigen Layers, TFT-Displays, Meter-Bridge, Jogwheel und vielen weiteren Bedienelementen, die einem das Gefühl der absoluten Kontrolle über die eingesetzte DAW geben sollen.

Das V1-M misst 48,5 cm (Breite) x 38,5 cm (Tiefe) und 17,8 cm Höhe, bei einem Gewicht von 5,6 kg.

Icon_V1-M_Karton

Neben dem Controller befindet sich in der bunt bedruckten Verpackung das externe Netzteil, ein USB-C Kabel und ein Quick-Start-Guide. Zur Erweiterung kann das System mit weiteren V1-X Control Expanders auf bis zu 64 Kanäle aufgebohrt werden.

Icon_V1-M_Studio2

Laut Hersteller werden aktuell 18 DAW-Lösungen unter Mac und Windows unterstützt: Ability, Audition, Ableton Live, Bitwig, Cakewalk, Cubase/Nuendo, Digital Performer, FL Studio, Mixbus 32C, Pro Tools, Logic Pro, Luna, Reaper, Reason, Samplitude, Studio One und Tracktion Waveform.

Die Bedienoberfläche des Icon Pro Audio V1-M

Wer sich vor den Icon V1-M setzt, fühlt sich trotz des riesigen Funktionsumfangs nicht überfordert, denn das Gerät ist logisch und übersichtlich aufgebaut. Alle Bedienungvorgänge werden mit einem optischen Signal bestätigt und die Funktionen an sich sind zu 90 % vertraut. Natürlich gibt es ein paar Spezialitäten beim Icon Pro, aber auch diese erschließen sich dem Anwender schnell.

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Icon_V1-M_Meter2

Im oberen Bereich findet sich die Meter-Bridge mit jeweils einer 12-Segment-LED-Peak-Anzeige pro Kanal und einer Anzeige für den Stereo-Output mit 2x 24 LEDs. Jeder Kanal verfügt über einen 2 Zoll Screen, der die Parameterwerte darstellt. So zeigt das kleine Display pro Kanal die PAN-Werte, Betriebsmodi und darunter die Farbcodierung des Kanals an.

Icon_V1-M_Meter1

Rechts daneben die große Zeitanzeige mit Timecode in SMPTE- oder Beat-Clock-Format.

Im unteren Bereich befinden sich die „Channelstrips“ mit einer Reihe von Dreh-Drückreglern, um beispielsweise das Panning, Aux-Send-Pegel, EQ-Werte etc. einzustellen. Ein Druck auf den Endlosregler führt dazu, dass das Panning zentriert wird.

Icon_V1-M_Fader

Darunter befinden sich die Bedienelemente Rec, Solo, Mute und der Select-Taster, die jeweils aufleuchten, wenn sie ausgewählt werden. Unter diesen Tastern befinden sich dann weitere TFT-Screens (1,14 Zoll), die die Kanäle mit Namen und weiteren Infos (abhängig von der verwendeten DAW) anzeigen.

Icon_V1-M_Studio

Die motorgesteuerten Regler sind berührungsempfindlich und bieten eine hohe Auflösung von 12 Bit. Das bedeutet in diesem Fall, dass eine blaue LED aufleuchtet, wenn man den Fader berührt und man so eine optimale Kontrolle über den jeweiligen Pegel in Verbindung mit der DAW hat.

Rechts neben der Fader-Sektion haben wir dann eine ganze Armada von weiteren Bedienelementen, aber keine Angst, denn das Bedienkonzept ist gut durchdacht und sehr intuitiv:

Icon_V1-M_DAW Button

Durch dedizierte Auswahlschalter können bis zu 3 DAWs gleichzeitig gesteuert werden. Dazu können jeder DAW noch zusätzliche Function-Layers zugewiesen werden, die durch verschiedene Farbmodi dargestellt werden. Das Panel mit 24 frei zuweisbaren Touch-Feldern ermöglicht dazu noch die individuelle Belegung von DAW-Funktionen, Tastenkombinationen (Hotkey) oder MIDI-Befehlen.

Icon_V1-M_Touch

Unter dem 24-Pad-Feld hat Icon Pro die fest zugewiesenen Funktionstasten untergebracht: Zuerst die Steuerfunktionen der Kanalwahl, um jeweils einen Kanal hin- oder zurückzuspringen, um 8 Kanäle zu springen, die Flip-Funktion, um Drehregler und Fader in der Funktion zu vertauschen und final die Lock-Taste. Diese stellt sicher, dass sich die Fader-Pegel des Geräts unabhängig von der Bewegung der physischen Fader nicht ändern.

con_V1-M_Jog2

Darunter dann sechs weitere Aktionstasten:

  • Latch – Verriegelungsfunktion aktiviert/deaktiviert
  • Off – Aus-Funktion aktiviert/deaktiviert
  • Read – Lesefunktion aktiviert/deaktiviert
  • Trim – Trimmfunktion aktiviert/deaktiviert
  • Write – Schreibfunktion aktiviert/deaktiviert
  • Touch – Touch-Funktion aktiviert/deaktiviert

Dann kommen wir schließlich zur Transportsteuerung inklusive des großen, schweren Jogdials zur exakten Positionierung im Track. Um das Jogwheel aus massivem Aluminium herum sind weitere nützliche Funktionen als Taster angeordnet, wie Mono, Zoomfunktionen, Shuffle, Focus etc.

Icon_V1-M_Jog1

Welche Anschlüsse bietet der Icon Pro V1-M DAW-Controller?

Die Rückseite des Icon Pro Audio V1-M ist dagegen geradezu spartanisch ausgestattet: Eine Kensigton-Lock-Aussparung, ein USB-C Port für die Verbindung zum Computer und ein weiterer USB-C-Anschluss, um die Erweiterungseinheiten V1-X zu verbinden. Dazu noch zwei Klinkenbuchsen für externe Controller (z. B. Fußtaster) und der Anschluss für das 12 V Netzteil. Ebenfalls vorhanden: ein gut erreichbarer On/Off-Schalter.

Icon_V1-M_back

Die Software iMAP zur Konfiguration des V1-M

Der Hersteller empfiehlt es, die kostenlose Konfigurations-Software iMAP parallel zum V1-M laufen zu lassen, um spontane Änderungen ad hoc durchführen zu können. „iMAP“ ist das „Software-Gehirn“ des Controllers: Hier wird die DAW-Auswahl getroffen, die Tastenzuweisung vorgenommen, die Farbcodierung definiert und man kann, wie erwähnt, Hotkeys und MIDI-Befehle konfigurieren. Nach Auswahl der DAW muss dann natürlich in der DAW noch der Controller verbunden werden. Dazu stellt der Hersteller sehr ausführliche Beschreibungen in der umfangreichen Bedienungsanleitung zur Verfügung. Außerdem hat der Hersteller noch Videos für alle unterstützten DAWs auf den ICON PRO AUDIO Kanal bei YouTube hochgeladen, bei denen Schritt für Schritt erklärt wird, was im Einzelnen einzustellen ist.

Die Bedienungsanleitung ist übrigens auch auf Deutsch erhältlich und dazu sehr kurzweilig geschrieben.

Die Software an sich ist ebenfalls schnell zu durchschauen: Die Belegung der Tasten, die Reihenfolge der Funktionen auf dem Touchfeld, individuelle DAW-Funktionen – alles erschließt sich schnell und intuitiv. Auch die Reaktionszeit zwischen iMAP und dem V1-M Controller ist kurz. Sofort nach Eingabe in der Software wird die Funktion auf der Hardware angezeigt.

Icon_V1-M_Studio1

Wenn spezielle MIDI-Befehle für Plug-in-Funktionen bekannt sind, dann kann man diese ebenfalls als Hotkey definieren und beispielsweise den Bypass bei einem Kompressor auf eine Taste legen, um komprimiertes und unkomprimiertes Signal schnell vergleichen zu können.

Darüber hinaus unterstützt der Icon Pro Audio Controller auch den Focus-Modus: Einfach die Focus-Taste drücken und die Maus auf eine Funktion in einem Plug-in positionieren, also beispielsweise auf den Threshold-Regler eines 1176 Kompressors. Mit dem Jogwheel kann dann dieser Regler bedient werden, was in bestimmten Anwendungsfällen ein sehr schönes haptisches Gefühl vermittelt. Anders als das sterile Bewegen mit der Maus bei gleichzeitigem Hinsehen, fördert der Focus Modus das HÖREN (!): Mit geschlossenen Augen den perfekten Wert einstellen. Das ist ja fast wie bei der Hardware. Allerdings muss man die Maus für jede weitere Bedienung dann wieder auf dem entsprechenden Element positionieren.

Icon_V1-M_Schraeg

Der Icon Pro Audio V1-M in der Tonstudiopraxis

Ich habe in meinem Test den V1-M mit Apple Logic Pro und mit UAD LUNA getestet. Mit der kostenlosen Bitwing Version habe ich einen Quercheck mit einem Windows Laptop gemacht.

Icon_V1-M_Luna

Vorab: Bei der Einrichtung, der Installation der iMAP Software sowie der Einrichtung der jeweiligen DAW hatte ich keinerlei Probleme und zudem hatte ich während des gesamten Testzeitraums keine Abstürze. Icon Pro Audio hat hier saubere Arbeit geleistet, wenn mir auch beim Betrieb einige Dinge aufgefallen sind, die durchaus kritikwürdig sind.

Und ebenfalls vorab noch ein Lob für die Hardware: Das Ding macht wirklich Eindruck und sowohl  Qualität als auch Verarbeitung sind mit dem Platzhirsch von SSL (UF-1, UF-8, UC-1) auf Augenhöhe. Alle Regler, Fader, Tasten und das Jogwheel fühlen sich wertig und stabil an.

Icon_V1-M_Fader

Was gibt es am Icon V1-M zu kritisieren?

Mackie-Protokoll

Der V1-M arbeitet mit dem weit verbreiteten Mackie-Protokoll, was gleichzeitig ein Vor- und ein Nachteil darstellt. Das Mackie-Protokoll ist zuverlässig und dadurch kann der Hersteller auch die genannten 18 DAWs unterstützen. Auf der anderen Seite ist das Protokoll unglücklicherweise aus der Steinzeit und kann deswegen viele Funktionen, die man sich wünscht, nicht darstellen. Auch können einige DAWs, wie Logic, ihr Farbschema nicht über Mackie kommunizieren, so dass das Farbschema nicht auf dem V1-M dargestellt wird. Cubase und Bitwing können das dagegen problemlos.

Andere Hersteller von DAW-Controllern bieten einen proprietären Treiber mit individuellen Optionen. Das wiederum hat den Nachteil, dass ein Update des Betriebssystems oder ein Systemwechsel problematisch ist.

Meter-Bridge

Die Peak-Anzeige der Meter-Bridge hat eine viel zu lange Release-Time. Nach Abklingen eines kurzen Impulses dauert es oft mehrere Sekunden, bis die unterste LED erloschen ist – was aber nichts mit der Realität zu tun hat.

Fader-Funktion

Auch hatte ich bei der Berührungssensitivität der Fader immer wieder Probleme. Wenn ich per Taste auf die Kanäle 9-16 gesprungen war und dann wieder zurück zu 1-8, dann hatten einzelne Fader dies nicht „mitbekommen“ und blieben ohne Funktion in der DAW. Ich habe versucht, das in einem kleinen Handyvideo zu dokumentieren:

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Sie sehen: Die blaue LED leuchtet beim Berühren nicht auf und in der DAW wird die Fader-Bewegung nicht erkannt. Erst ein weiteres Hin- und Zurückflippen der Kanäle haben die Aktion wieder aktiviert.

Focus-Modus

Der Focus-Modus verwendet nur einen sehr kleinen Bereich des Jogwheels. Der gesamte Regelbereich des virtuellen Reglers des Plug-ins wird vom Jogwheel nur im Bereich von 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr abgedeckt. Für sensible Einstellungen wäre es schön, wenn hier mehr Bewegungsfreiraum vorhanden wäre.

Plug-in-Steuerung

Generell ist die Plug-in-Steuerung über den V1-M sehr limitiert. In meiner Firmware Version 1.16 war es nur möglich, Panning und Lautstärke zu automatisieren. Für andere Parameter muss man wieder zur Maus greifen. Das ist natürlich besonders schade, wenn man zum Beispiel bei einem Software-Synthesizer den Cutoff eines Pads langsam öffnen möchte.

Subjektiv: Ablesbarkeit

Ganz persönlich fand ich die Ablesbarkeit der Displays unter sehr flachen Winkeln schlecht. Wenn der Tisch (wie bei mir) sehr hoch ist, dann musste ich immer wieder meinen Rücken durchstrecken, um alle Funktionen gut ablesen zu können.

Icon_V1-M_front

Icon Pro Audio V1-M: Conclusio

Man darf bei einem DAW-Controller generell nicht die Erwartungshaltung haben, dass man die Maus gar nicht mehr in die Hand nehmen muss und mit seinem frei belegbaren Touch-Tasten kann man schon sehr viele, auch tief im Menü versteckte Funktionen, in den direkten Zugriff holen. Die Möglichkeiten durch verschiedene Layer sind umfangreich und – wenn unterstützt – wird dies auch durch eine schöne Farbdarstellung optisch dargestellt. Die Bedienelemente liegen gut in der Hand und das Gerät ist weitgehend logisch und intuitiv zu konfigurieren und zu bedienen.

Icon_V1-M_Touch

Da ist es umso ärgerlicher, wenn Standardfunktionen wie eine sauber funktionierende Meterbridge oder unzuverlässige Erkennung der Fader-Position nicht gegeben ist. Wer will schon so viel Geld ausgeben und dann bei einer Pegeländerung zur Maus greifen, nur weil der DAW-Controller diese Funktion nicht sauber ausführt.

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Kundenbewertung:
(1)

Auf der anderen Seite steht aber die Tatsache, dass alle von mir monierten Fehler (bis auf die Ablesbarkeit bei flachen Winkeln) über Firmware- und Software-Upgrades zu beheben sind. Bedeutet: An der Hardware liegt es definitiv nicht. Hier ist nun der Hersteller gefragt, die Probleme schnellstmöglich aus der Welt zu befördern, um ein problemloses Arbeiten zu ermöglichen. Erst dann kann ich für den Icon Pro Audio V1-M eine Kaufempfehlung aussprechen.

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Fazit

Der Icon Pro Audio V1-M ist ein sehr gutes Stück Hardware in sehr guter Qualität. Der Aufbau und die Funktionen sind logisch und insgesamt kann man mit dem DAW-Controller sehr intuitiv arbeiten. Auch die Konfiguration über die mitgelieferte iMAP Software funktioniert gut und ohne großes Nachschlagen im sehr guten, deutschsprachigen Handbuch.

Leider scheint die Funktionalität bzw. die Software-Anbindung zur DAW nicht zuverlässig zu funktionieren, denn es treten immer wieder ärgerliche Probleme auf, wie eine fehlerhaft anzeigende Meter-Bridge oder Fader, die die Verbindung zur DAW verloren haben. Da es sich hierbei aber um absolute Basisfunktionen handelt, muss der Hersteller definitiv nachbessern, damit wir von AMAZONA.de das Gerät unseren Lesern empfehlen können.

Plus

  • sehr hochwertige Hardware
  • logischer Aufbau
  • intuitive Bedienung und Konfiguration
  • sehr großer Funktionsumfang

Minus

  • Basisfunktionen nicht immer zuverlässig
  • teuer

Preis

  • 1.089,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Mein persönlicher Eindruck ist: Für viele mag es noch nicht angekommen sein, dass man außer einem PC für Produktionen nichts mehr weiteres braucht! Es ist schlichtweg unvorstellbar, ein Studio ohne Hardware zu besitzen und das wissen auch die Hersteller. Daher gibt es Dinge wie z.B. sehr günstige und kleine Synthesizer als wie DAW-orientierte Verbindungen, eben als Controller etc. Wenn ich dann lese: „Allerdings muss man die Maus für jede weitere Bedienung dann wieder auf dem entsprechenden Element positionieren“. Na ja, für was soll das dann gut sein? Ausnahme bilden meiner Ansicht nach nur Personen, die genau das wollen! Also möglichst (viel) Hardware und die Fehler der Geräte werden billigend in Kauf genommen. Und ja, keine Frage: Schicker sieht es allemal aus als wie der alleinige schlichte Bürorechner, der dann ein Musikstudio sein soll! Wie erkläre ich das dem Nachbarn der mal rüberkommen möchte und eine gewisse Vorstellung mitbringt. Wie unschwer herauszuhören wüsste ich auf Anhieb viele andere Dinge um 1k auszugeben. Bei den meisten z.B. klemmt es beim wichtigsten, der Abhörsituation! Daher kaufte ich mir aktuell teure Studiokopfhörer und da ist das Geld meiner Meinung nach richtig angelegt. Je nachdem was man eben für Vorstellungen hat.

    • Profilbild
      Tai AHU

      @Filterpad Ich habe deine ersten zwei Sätze jetzt ein paarmal gelesen. Für mich widersprechen sie sich. Der erste Satz hat absolut meine Zustimmung. Ich kann Musik alleine mit einem Rechner machen. Der zweite sagt genau das Gegenteil, oder bin ich zu dämlich deiner Argumentation zu folgen?

      Zum Produkt: icon hat mich seit den ersten Produkten immer mal wieder neugierig gemacht. Und dann kam das Fazit: sie haben wieder nur die Hälfte erledigt. Sollte eines meiner ältesten Vorurteile richtig sein, dass aus Fernost prima Hardware, aber niemals herausragende (oder auch nur gute) Software kommt? In Europa und USA oft genau umgekehrt. Sieht wieder so nach Chance verpasst aus.

      • Profilbild
        lookandlisten

        @Tai Der zweite Satz drückt (sarkastisch) aus, dass die Hersteller wissen: Um Auftraggeber oder Freunde zu überzeugen braucht es im Studio Geräte, die am besten einen integrierten Vegas-Mode haben. Motto Bling-Bling – ich hab den längsten (Fader).

        Viele Menschen glauben halt nach wie vor, dass man mit einem Moog One automatisch ein guter Musiker ist… ;-)

          • Profilbild
            lookandlisten

            @Tai Nee, das ist halt die Crux mit geschriebenem Wort. Und wenn wir nicht auf irgendeine Weise Gear-verliebt wären, würden wir uns hier nicht informieren.

            Fakt ist aber auch, dass du nicht mehr als zwei Drumsticks, ein paar leere Eimer & Bleche sowie Talent und gute Ohren brauchst, um das beste Drumsolo ever zu spielen.

            Kosten: 10 EUR

      • Profilbild
        Filterpad AHU 1

        @Tai Das ist wie eine Wohnung ohne Fernseher oder gar Küche. Es ist möglich, aber wird keiner machen. 😁 Vom Gedankengang her hat der User ‚lookandlisten‘ es schon gut erkannt. 😌 Ich persönlich komme mit den Fadern der DAW super zurecht. Erst recht nachdem Cubase jetzt auf der rechten Seite automatisch den Kanalfader hat. Wozu dann noch ein eher halbwegs guter Controller für 1k. Auch wenn ich die Vorteile der Haptik von Hardware nachvollziehen kann. Für das Geld lieber einen Pittsburgh Modular Tyga anschaffen. Meiner Meinung nach.

    • Profilbild
      Man in black

      @Filterpad Schon mal daran gedacht, dass es vielleicht Leute gibt die nicht nur einzig und alleine vor einem Computer hocken wollen?
      Dazu zähle ich mich zB!
      Ein Computer ist für mich weder Instrument noch ein Studio, allenfalls ein Aufnahme Medium für Midi und Audio!
      Bei allem anderen vergeht mir persönlich die Lust mit einer aufgeblähten DAW und seelenlosen VST’s da herumzududeln, die ohnhin alle irgendwie gleich langweilig klingen… ach ja und „Fehleranfällig ist da natürlich gar nichts“😜!
      Um über 1000€ wüsste ich mir echt besseres, als mir noch irgendwo eine Fernsteuerung hinzustellen… aber bitte, jeder wie er möchte!

      Im Übrigen, Musik kann man auch ohne jeglichen Elektroschrott machen, sofern es die Kreativität des Einzelnen zulässt!

      Zur teuren Abhöre noch, na die alleine macht ebensowenig das Kraut fett, da muss die Raumakutik aber auch erst dazu passen, ansonsten kann man auch mit einem Kopförer (wahrscheinlich besser und billiger) auch mischen!

    • Profilbild
      Klinke

      @Filterpad Ich liebe es ja immer, wenn Leuten meinen zu wissen wie andere Ticken und nur ihre Art des Produzierens als die einzigste richtige akzeptieren.

      Nur ein Hinweis (auf eine lange Diskussion habe ich keine Lust, da mache ich lieber mit Hilfe von meinem QCon ProX Musik): Die Controller sind erstmal nur Hardware welche MIDI an den Computer schicken bzw. von diesem MIDI empfangen (wobei mit dem das JogWheel steuert den Parameter über welchen gerade die Maus ist, haben Icon da tatsächlich mal neue Wege beschritten), wie viel man mit der Hardware machen kann, hängt also von der benutzten DAW ab, und zumindest bei Reaper dann sogar dort noch von der benutzten Control Surface Implementeriung, für die es mehrere gibt. Unter anderem eine von mir entwickelte, bei der man sehr gut und einfach Plugin-Parameter mappen, und dann die Plugins per Controller zu steuern. Ich schaue beim Musik machen sehr selten auf den Monitor und greife noch seltener zur Maus, und muss aber neben meinen Hardwaresynths trotzdem nicht auf Perlen wie Reason Studios Objekt verzichten.

    • Profilbild
      S. D. Bob "Snake" Plissken

      @Filterpad Auch wenn es eine leidliche Diskussion ist. Wenn sie keinen Controller als hobby Nutzer der „Tanzmusik“ – „Produziert“ benötigen, so gibt es eine Menge professionelle Anwendungen für die ein guter Controller eine große Zeitersparnis und Erleichterung darstellt. Alleine vernünftige Automationen auf 2-3 VCA Gruppen Zeitgleich in Echtzeit aufzunehmen und so Dynamik in der Post-Pro zu erzeugen sind für viele Anwendung (unteranderem auch EDM produktionen ;-)) sinnvoller als „nur Kurven zu malen“. Anyway. „Klinke“ hat das gut beschrieben.

  2. Profilbild
    neo deluxe

    Ich habe den p1-m samt extender und Displays bei mir gleich nach erscheinen gehabt. Grundsätzlich hat Icon hier vieles richtig gemacht, der Ansatz mit dem Touchdisplay ist hervorragend, aber es scheitert oft an anderen Stellen die Systembedingt sind.

    Die Meteranzeige verhält sich genauso wie bei meinem SSL Nucleus. Das liegt aber am mackie Protokoll. Zudem ist das zu Grunde liegenden Tastatur Layout in US und beißt sich mit dem quertz Layout (unglücklich beim Programmieren). Ist beim SSL leider auch so.

    Das Farbcodierungen nicht funktionieren liegt meines Wissens auch am Protokoll,kann aber umgangen werden. Bei Cubase geht es jedenfalls nicht. Icon hat mir bestätigt das es an Steinberg liegt.

    Was ich allerdings hervorheben muss, ist die Tatsache, das Icon zumindest bei der Verwendung von Cubase das so genannte Autobank hinbekommen hat. Alleine diese Funktion hat mich kurz alles andere vergessen lassen, letztendlich ging aber alles zurück. Es ist im Verhältnis einfach auch zu groß um platzsparend 16 Kanäle unterzubringen. Deshalb ist es bei mir nun ein Nucleus geworden den ich mit 16 neuen Fadern für 1300€ bekommen habe.

  3. Profilbild
    gs06

    Angesichts der Tatsache, dass man für die aufgerufenen Preise für Hauptgerät und Extender auch bereits vollständige Digitalmischpulte mit jeweils ähnlich vielen Kanalzügen kaufen kann, die bei einigen Herstellern ebenfalls einen Modus zur DAW-Steuerung mitbringen, erscheint mir das hier Gebotene trotz attraktiver Optik insgesamt wenig begehrlich.

    • Profilbild
      neo deluxe

      @gs06 Das ist wohl wahr, auch ich habe das vorher mit einem DM3200 erledigt, aber wenn man einfach nur einen Controller benötigt und als Interface etwas anderes bevorzugt ist das einfach eine Lösung die viel zu viel Platz benötigt. Ansonsten, ja stimme ich zu. und die Digitalpulte sind meist auch wertiger verarbeitet. die Fader des dm3200 sind wirklich nicht zu vergleichen mit denen von Icon und co. auch SSL ist da nicht besser…. leider

      • Profilbild
        TobyB RED

        @neo deluxe , die DM3200 und DM4800 sind schon in einer anderen Liga zu verorten. Lassen wir mal FireWire außer acht. Die Macken des Mackie Protokolls ebenso. Ich würde die beiden DMs eher so bewerten, ob man als Anwender Lust und Zeit hat sich in das Pult einzuarbeiten. Und ob man ein derartiges Vintage Pult haben möchte. Nur als MMC, MTC geht das an der Zielstellung vorbei, mit seinen 32 kg und 300 Seiten Handbücher. Und eine Fostex E-16 braucht 30 Minuten bis das DM die steuert. Die Einrichtung von Logic dauert länger.

  4. Profilbild
    Faro

    Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, wurde die P1-M gerade erst auf der Namm 2023 vorgestellt.

    Nun kommt gute 12 Monate später das neueste System V1-M auf den Markt. Das kommt bestimmt nicht so gut bei den Usern an, welche sich gerade ein System aus P1-M und P1-X zugelegt haben.

    • Profilbild
      Klinke

      @Faro Das P1-M ist das Nachfolgeprodukt zum Platform-X+/M+, das V1-M das Nachfolgeprodukt vom QCon ProX, sprich Icon hat schon länger zwei Produktlinien parallel am Start und einfach beide einem Update unterzogen.

      • Profilbild
        Faro

        @Klinke Danke für deine Antwort. Das habe ich so nicht gewusst. Angezündet von diesem Artikel interessiere ich mich für dienen Controller. Ich war nur verwundert, dass ich auf der Herstellerseite keine Treiber mehr für die P1 Serie finden kann. Oder sind diese irgendwo versteckt?

        • Profilbild
          Klinke

          @Faro Fireware Updates gibt es über die iMap-Software, wenn ich mich richtig erinnere. Ich denke, dass sie daher nicht direkt als Download verfügbar sind. Bei der Download-Sektion zur P1 Serie konnte ich aber die Firmware Relase Notes finden, demnach ist gerade vor zwei Wochen ein neues Update rausgekommen.

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Als unerfahrener Anfänger frage ich mich, ob nicht generell die Gattung „Full-Size DAW Controller“ ziemlich sinnlos ist, da doch niemals alle DAW-Funktionen in Hardware gespiegelt werden können, man somit weiterhin Tastatur und Maus benötigt. Man gibt also Geld aus, um noch weniger Platz vorm Bildschirm zu haben.

    Andere Sache: Was haben die Tasten für eine haptische Qualität? Wer viel am Rechner sitzt, verwendet in der Regel eine hochwertige (mechanische) Tastatur, die mit Macros frei belegt werden kann. Sind dann solche flachen Notebook-artigen Tasten und ein Touchscreen wirklich eine gute Alternative?

  6. Profilbild
    Schneum 1

    Diese DAW-Controller-Geschichte ist meiner Meinung nach ein grundsätzlich systematisches Problem.
    Man müsste da als Hersteller des Controllers und der DAW grundlegende Dinge in Bezug auf Ergonomie neu erfinden, entwickeln und systematisieren. dazu gehört auch eine tragfähige Idee zur Bedienung und Standardisierung von Plugins, die über das blosse Kopieren von Altsynthieoberflächen hinausgeht.
    Die Metapher, die dem getesteten Controller zugrundeliegt, ist immer noch das alte analoge Mischpult. Das ist wie die ersten Autos, die noch wie Kutschen aussahen.
    Momentan sehe ich keinen Hersteller (am ehesten ssl), der Willens oder auch nur vom Brain her in der Lage, wäre, die notwendige Innovationsarbeit zu erledigen: Zu schwierig, lohnt sich wirtschaftlich nicht und man müsste einer Menge Softwareentwickler und Kunden auf die Füsse treten…

    • Profilbild
      gs06

      @Schneum Also ich denke, dass Softube mit seinen Console-Lösungen da schon ein gutes Stück weiter gekommen sind. Klar, das ist hauptsächlich auf Mixen und ihre eigenen sowie ein paar UAD-Plugins (leider noch nicht native) ausgerichtet, aber es ist ein deutlicher Fortschritt. Vor allem bietet der Channel-Controller ausreichend viele Drehknöpfe mit einem klaren Konzept der Zuordnung zu bestimmten Parametern – womit der Icon-Controller meinem Empfinden nach zu spartanisch ausgestattet ist.

  7. Profilbild
    Franz Walsch AHU

    Wenn ich mir die »ANDREW MASTERS STUDIO TOURS« anschaue wundere ich mich das dort fast immer alte Hardware bevorzugt im Einsatz ist. Sehr selten sind Studios, die nur via Computer und Software arbeiten.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Franz Walsch , nach wie vor lernt man erstmal auf Hardware, bevor man auf den Rechner und ProTools losgelassen wird. Zum anderen ist zB das Pult und die Peripherie auch eine Investition. So ein SSL Pult mit Automatisierung kostet auch gebraucht jenseits 10k€. Für 24 Kanäle, Inline. Das schreibt keiner ab und holt sich ne HUI 😁

    • Profilbild
      Tai AHU

      @Franz Walsch Könnte es nicht sein, dass ANDREW MASTERS STUDIO TOURS einfach Studios beschreibt, die so arbeiten? Bei einem reinen In-the-box gibt‘s ja auch nichts zu fotografieren oder groß beschreiben. Ich lese einige Musikzeitschriften. Die Tendenz ist eindeutig In-the-box auch bei den angesagten Produzenten. Ist auch vernünftig. Da geht’s dann auch nicht mehr um’s Posen, sondern da wird gearbeitet mit konkreten Zeitfenstern. Es wird aber immer welche geben, die mit voller Überzeugung schreiben, dass sie ohne 1176, Juno 6 und Space Echo nicht arbeiten können. Sei’s so.

      • Profilbild
        m-ex

        @Tai Ich finde es schade, dass bei Diskussionen zu diesem Thema immer wieder die Gleichung „Hardware besitzen = Posen“ zumindest durchschimmert.
        Ist es vielleicht nicht vielmehr so, dass die Ausrüstung eines Studios durchaus von der bevorzugten/angestrebten Musikrichtung abhängen könnte?
        Es soll ja sogar Bands geben, die noch ein echtes Schlagzeug bevorzugen (also diese großen Kisten, hinter denen man den Musiker nur erahnen kann). Wie setzt man so etwas rein In-the-box um?
        Klar, dafür gibt es irgendeinen Groove-Agent, ist dann aber in etwa so sexy wie Zahnwurzelbehandlung. 🙂

  8. Profilbild
    Faro

    Hallo Herr Hoffmann,

    vielen Dank für ihren Bericht. Ich habe bitte eine Frage zu dem von ihnen genannten Problem mit den Fadern, welche beim umschalten ihre Funktion verlieren.

    Wurde dieses Problem nur in der DAW der UAD Luna festgestellt, oder konnten Sie diese Problematik auch unter Logic Pro reproduzieren?

    Danke und beste Grüße
    Faro

    • Profilbild
      Jörg Hoffmann RED

      @Faro Hallo, das ist bei beiden DAWs so passiert. Ich könnte mir vorstellen, dass es mit dem Mackie Protokoll zu tun hat.
      Viele Grüße Jörg

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