Der beste K-Mix aller Zeiten
Keith McMillen stellen mit dem K-Mix ein 8×10, USB 2.0, 96 kHz Audiointerface, MIDI-Controller und Standalone-Digitalmixer in einem Kompaktgerät vor. Zusätzlich kann der Keith McMillen K-Mix über den separat erhältlichen McMillen MIDI-Expander auch noch um ein 1×1 MIDI-Interface erweitert werden und das alles läuft nur über USB-Power. Seitdem der K-Mix vor über einem Jahr zum ersten Mal vorgestellt wurde, riss der Hype um die Kiste, zu dem ich zugegebenermaßen auch meinen Teil beigetragen habe, nicht mehr ab. Nun haben wir das Performance-Live-Action-Interface endlich real vor uns. Ob sich das Warten gelohnt hat, lesen Sie im Test.
Vorwort
Mit dem McMillen K-Mix endet die Sub-Serie „Die wichtigsten (angekündigten) Audiointerfaces unter 800,- Euro im Jahr 2015‟. Die Serie, nicht die Tests wohlgemerkt, existiert ja nur, um damit einen Überblick zu schaffen, wie sich der K-Mix unter den Konkurrenten platziert.
K-Mix
Keith McMillen schreibt seit 1979 Studiotechnikgeschichte und hat in jüngerer Zeit mit seinen drucksensitiven Silikonprodukten, wie dem den Softstep-Steps, QuNexus / K-Board und besonders mit dem QuNeo für Innovation auf dem MIDI-Controller Markt gesorgt. Außerdem hält Keith McMillen etliche Patente zum Thema Controller- und Sensorentechnologie und ist OEM-Lieferant für die Industrie. Aber genug Lob, schauen wir uns den K-Mix an.
Auspacken
Allein das Auspacken ist schon ein Erlebnis. In einer Displaybox, die zwar auch nur aus Pappe besteht, dafür aber mit Magnetverschlüssen daher kommt, macht der K-Mix den Eindruck eines Sammlerobjekts. Doch NRFB-Mentalitäten sind hier völlig fehl am Platz.
In der Box befinden sich das Interface selbst, das externe 5V/1,5A USB-Netzteil mit den üblichen internationalen Steckeraufsätzen, zwei USB-Kabel, 1x Micro- und 1 x Mini-USB sowie eine Faltblattanleitung, wie der K-Mix in Betrieb zu nehmen ist.
Das Netzteil ist für den Standalone-Betrieb beigelegt. Für den K-Mix reicht aber schon jeder stromversorgte Standard-USB-Hub (500 mA pro Port) oder mobile Handy-Ladeakku mit USB-Anschluss.
Die aktuelle Version des 144-seitigen, leider bisher nur englischsprachigen PDF-Handbuchs muss von der McMillen Homepage heruntergeladen werden, genauso wie die neuste Version des K-Mix-Editors. Am Gerät selber lassen sich die allermeisten Einstellungen direkt vornehmen, nur wenige Funktionen sind ausschließlich über den Editor erreichbar.
Zum Zeitpunkt des Tests waren Soft- und Firmware-Version 1.2.11 aktuell. Ab dieser Version gibt es iOS-Kompatibilität. Für Windows gibt es zwar ein Video zur Funktionsdemonstration, das Upgrade lässt aber noch etwas auf sich warten. Ein definitives Datum gibt es bisher nicht, aber das McMillen Team arbeitet mit Hochdruck daran. Am Mac lässt sich der K-Mix ab OS 10.7 betreiben.
Interessantes Gerät, schön geschriebener Testbericht. Ich habe eine kleine Schwäche für Multifunktions-Taschenmesser :-)
Einziger Kritikpunkt: Dass beim Stand-Alone-Mixer keine Mute Funktion im direkten Zugriff ist, finde ich schon etwas seltsam. Wenn man (z.B. in der Pause, oder zum Mikrofon-anstöpseln) die Kanäle muted, will man ja eben nicht ersatzweise alle Fader runterziehen, da man ja sonst neu mischen muß, wenn’s denn weitergeht…
Sollte m.E. in der Zusammenfassung auch unter „Minus“ erwähnt werden.
@ctrotzkowski Hi ctrotzkowski,
ja, kann absolut nachvollziehen. Aber ich hatte das „Mute-Problem“ eher bei plötzlichen Lautstärkespitzen gesehen, was bei mir öfter vorkommt (Feedback etc.), und da sind 2 Hände langsamer als eine.
Wenn Du aber gezielt und ohne Dringlichkeit einen Kanal mal stumm schalten willst, so wie Du es beschreibt, also beim Setup und beim Mixen, kann ich dir versichern, dass Du spätestens nach einer Woche gar nicht mehr über den Mehraufwand zwei Tasten drücken zu müssen nachdenkst.
Grüße,
Markus :)
Nicht schlecht, aber zu teuer….
@8-VOICE Habe zuerst nur den Preis auf der letzten Seite gesehen, da es aber noch ein Audiointerface hat, ist der Preis wohl doch gerechtfertigt.
sehr interessant…auch der Preis .. hmm … i like this optik
@chain nach ner Nacht drüber schlafen, gibts dann doch diesen „Habenwolleneffekt“ , behalte ich im Auge. Danke, das es sowas überhaupt gibt.
Find den durchaus intereressant. Wenn aber mit schnellem rubbeln der fader gemeint ist, das man keine schnelle „faderfahrt“ machen kann, ist er ja zum liveeinsatz/jammen eher ungeeinet oder?
@Odal Hi Odal,
mit „rubbeln“ hab ich tatsächlich nur dauerhaftes rubbeln gemeint. Ich wollte damit nur darauf aufmerksam machen, das hier aufgrund des Silicons Kontaktreibung im Spiel ist, die Wärme und Abrieb erzeugt und wenn an das zu heftig macht, auch spürt im Gegensatz zu Schiebepoties, oder auch Touchscreens.
Es hat sich aber auch schon so mancher mit einer Gitarre die Finger blutig gespielt. ;)
Als „Battlemixer beim Extrem-Faden“ wäre der K-Mix deshalb nicht meine erste Wahl.
Häufige, schnelle Faderfahrten beim Mixen und Live sind aber kein Problem. Die Bedienung erfolgt verzögerungsfrei.
M. :)
Hey vielen dank für die rasante antwort, also ich hoffe das ich das teil mal in echt sehen/fühlen kann.
Bin mir bei solch einer „Eierlegenden Wollmichsau“ etwas unsicher, grade auch wegen den fehlenden Schiebereglern.
Allerdings überlege ich ein neues interface anzuschaffen, zudem würde ich gerne einen Plattenspieler anschliessen und in hoffentlich naher zukunft mir ein live setup erstellen.
Wenn ich das richtig verstanden habe, würde sich das ja nahezu anbieten. Oder doch lieber seperate Hardware wie interface, Analog Mischer?, Phonovorverstärker.
Bin da etwas überfordert^^ Eventuell mag ja nochmal jemand was dazu sagen.
Gruß Tobi
@Odal Hi Tobi,
Paragidmenwechsel sind immer kritisch und die Skepsis diesen gegenüber verständlich, vor allem bei dem Preis.
Ob Du mit einem Kompaktgerät glücklich wirst, oder eher mit einem Gerätepark kann ich Dir leider nicht sagen.
Kompaktgeräte, geben einem halt eine bestimmte Arbeitsweise vor, das ist generell dem Design geschuldet, wenn viele Funktionen in einem Gehäuse zusammen kommen und damit muss man auch klar kommen.
Ein optimierter Gerätepark bedeutet halt rumschleppen und verkabeln.
Ich kann nur sagen, das ich jetzt seit ca. 4 Wochen mit dem Teil arbeite und ich hab „echte“ Fader bisher nicht vermisst und es läuft wie es soll.
Ich trete Live nur mit iPad und ein paar analogen Effektengeräten und etwas MIDI auf. Der K-Mix ergänzt das ganz wunderbar. Ich bin aber auch erst noch am Üben und Ausprobieren, schließlich gab es bis hierhin nichts vergleichbares, aber bis jetzt ist das Teil einfach nur genial. Klein, absolut robust und flexibel.
Das ist bisher meine Erfahung mit dem K-Mix.
Falls sich die Chance zum Antesten ergibt, kann ich das nur empfehlen.
M. :)
Kann mir jemand sagen wie gut die Qualität der Preamps im Vergleich zu z.B. Apogee oder Focusrite ist?
Ich finde das ist in dem Test nicht wirklich rausgekommen.
Oder habe ich da was überlesen?
@Jim Hi Jim,
Ist etwas schwierig zu beantworten, da das Abhören der Aufnahmen mit den MicPres ja üblicherweise über dasselbe Interface geschieht und dieses ja seine eigene DAC-Charakteristik in die Aufnahme mit einbringt.
Ohne eine dritte superneutrale Abspielreferenz lassen sich eigentlich _gar_keine_ Aussagen über die Qualität der Eingänge machen. Man kann höchsten beurteilen, ob einem die Gesamtheit der Signalkette zusagt oder nicht. Deswegen mache ich nicht so gerne
Aussagen über die Qualität der Eingänge. Da hast Du nichts überlesen, das stimmt schon.
Unter dieser Premisse:
also Apogee klingt schon noch ein Stück besser, jetzt mal vom Quartet ausgehend und mit einem entsprechend guten Mic.
Bei Focusrite, ich würde mal sagen on par, hat aber eine andere Ästhetik. K-Mix klingt neutraler und transparenter. Focusrite Clarett kllingt generell wärmer und direkter, aber nicht so transparent.
Wenn Du also Aufnahmen nicht so sehr nachbearteiten willst ist Focusrite wahrscheinlich die bessere Wahl.
Wenn Du hingegen noch stark am Klang schrauben willst, haben klare, neutrale Aufnahmen die Nase vorn.
Aber da spielt, wie gesagt, schon einiges von der Charakteristik der Ausgangstufen des Interfaces mit.
Grüße
M.
@Markus Schroeder Hi Markus,
vielen Dank für deine Antwort. Das hilft mir schon weiter.
Wenn die Focusrite Preamps wärmer klingen, wie klingen denn dann die von Apogee?
Ich brauche ein kleines mobiles Interface und schwanke gerade zwischen dem Scarlett 2i2, dem K-Mix und dem Duet..
@Jim Hi Jim,
nun ja, wenn Dir Wandler- und Pre-Qualität (Im allgemeinen vereint Apogee die Wärme mit der Offenheit.) am wichtigsten sind und I/O-Anzahl, nur Apple-Unterstützung und Preis nicht, dann ist das Duet 2 eindeutig der King.
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Der K-Mix ist die 1. brauchbare Eierlegendewollmilchsau überhaupt und bietet professionelle Qualität, für einen sehr fairen Preis.
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2i2 (2nd Gen) bei dem Preis kann man egentlich nichts falsch machen kann. Es sei denn man mag den Focurite-Sound (wie gesagt sehr 2D) nicht. Bei den 2nd Gen-Geräten gibt es aber z.Z. noch Probleme mit dem Windows-Treiber.
seit gestern (6.Sept. 2016) ist der K-Mix auch Windows x64 kompatibel:
https://www.keithmcmillen.com/downloads/#kmix
Hier wird das „Mute-Problem“ gelöst.
https://youtu.be/CmyNbO5AAHY?t=4m5s
Moin,
Ist es möglich die einzelnen Mixerfunktionen (Faderwege, Routings usw) über midi cc’s im Standalonebetrieb zu steuern?
Das wäre fantastisch!
@markmark Hi markmark,
Du kannst die Mixer-Funktionen über einen USB-Host steuern der MIDI-Ports ansprechen kann, also entweder Desktop, iPad etc.
Ein einfacher USB-MIDI-Kontroller reicht dafür nicht (da kein USB-Host).
Dafür hat der K-Mix den Audio Control-MIDI-Port. Im PDF-Handbuch ab Index 4.3.3 (S.87) findest Du alle Informationen dazu.
Du kannst sogar die Presets per MIDI wechseln.
Toller Bericht… vielen Dank dafür….