Günstiger Einsteiger-Kopfhörer im Check
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Viele Jahre widmete sich der US-amerikanische Hersteller Audix vornehmlich dem Thema Studio- und Live-Mikrofone. Seit Anfang des Jahres hat Audix aber auch Kopfhörer im Portfolio. Insgesamt vier Studiokopfhörer werden auf der Audix Website gelistet, darunter der heute zum Test bereitstehende Audix A140. Mit einem Preis von 143,- Euro liegt der Kopfhörer etwas über der magischen (Einsteiger-) Preisschwelle von 100,- Euro. Dazu bietet Audix mit den Kopfhörern A10 und A10x auch zwei In-Ear-Hörer an.
Schauen wir mal, ob und wie sich der Studiokopfhörer A140 im Alltag bewährt.
Erster Eindruck vom Audix A140
Der Audix A140 macht einen minimalistischen und eleganten Eindruck und ist fast komplett in Schwarz gehalten. Lediglich der Herstellername bzw. das Logo samt Produktbezeichnung und ein silberfarbener Ring zieren die Außenseiten der Ohrmuscheln. Der Kopfhörer besteht zum größten Teil aus Kunststoff und bringt entsprechend moderate 266 g (ohne Kabel) auf die Waage.
Die Innenseiten und das Kopfband des Audix A140 sind mit weichem Kunstleder überzogen. Hat man den Kopfhörer über einen längeren Zeitraum auf, wird es schon recht warm, aber der Tragekomfort fällt insgesamt gut aus. Die beiden Ohrmuscheln lassen sich beidseitig um einige Zentimeter herausziehen und der Anpressdruck ist ausreichend hoch, so dass der Kopfhörer auch bei schnelleren Bewegungen des Kopfes auf seinem vorgesehenen Platz bleibt. Die Verarbeitungsqualität des Kopfhörers ist insgesamt gut.
Zum Lieferumfang des Kopfhörers gehören ein schickes Etui für den Transport und die Aufbewahrung und ein gerades Anschlusskabel mit einer Länge von 1,8 m. Die Stecker des Kabels sind ebenso vergoldet wie der Adapter von Klein- auf Großklinke, der dem Kopfhörer beiliegt. Das Kabel lässt sich auf der linken Seite des Kopfhörers einstecken und verschrauben. Ein versehentliches Herausziehen des Kabels ist hierdurch ausgeschlossen.
Technische Daten des Audix A140
Beim A140 handelt es sich um einen dynamischen Kopfhörer mit geschlossener Bauweise. Gegenüber dem größeren Bruder A150 setzt Audix beim A140 auf etwas kleinere Treiber, hier kommen Treiber mit 40 mm zum Einsatz. Den Frequenzgang gibt der Hersteller mit 10 Hz bis 25.000 Hz an. Die Impedanz liegt bei 32 Ohm, der maximale SPL bei 97 dB.


Wer auf etwas mehr Bass steht, sollte sich die beiden mit „extended bass“ beworbenen Audix Kopfhörer A145 und A152 anschauen. Folgendes Bild zeigt die vier aktuellen Audix Kopfhörer:
Einsatz des Audix A140 im Tonstudio
Der Audix A140 wird in einem bedruckten Pappkarton geliefert. Dank des zum Lieferumfang gehörenden Etuis ist er hierin sicher vor Transportschäden geschützt.
Beim ersten Durchhören bekannter Songs bin ich positiv überrascht, der A140 klingt transparent und bringt viele Details ans Ohr, die ich bei anderen Kopfhörer dieser Preisklasse schon des Öfteren vermisst habe. Im Vergleich zu seinem rund 65,- Euro teureren Bruder A150 vielleicht nicht ganz so detaillverliebt, aber im Gesamtkontext auf alle Fälle eine gute Leistung.
Der Bassbereich ist gut wahrnehmbar und für diesen Preisbereich auch schön akkurat. Kurze Kickdrum-Schläge bringt er knackig ans Ohr, lässt sie nicht verschwimmen und sie erklingen mit ausreichend Druck. Ähnlich wie beim A150 empfinde ich die Mitten als etwas zurückgesetzt. Dadurch fehlt es dem A140 in diesem Bereich an Transparenz. Wandert man frequenztechnisch weiter nach oben, öffnet sich das Klangbild dann wieder und der A140 zeigt, dass er sehr wohl brillieren kann. Hier glänzt der Kopfhörer wieder mit schönen Details und einem klaren Sound.
Hört man über den A140 Solopassagen oder Einzelspuren von Gesang und Instrumenten ab, bringt er viele kleine Details ans Ohr, die andere Kopfhörer gerne mal verschlucken. Auch bei der Ortung im Stereofeld und der Platzierung im Raum braucht sich der Studiokopfhörer nicht zu verstecken.
Positiv anzumerken ist, dass der A140 nicht den berüchtigten „Badewannen-Sound“ bietet und seinen Besitzer auch nicht mit allzu viel Bass imponieren möchte. Während ich mir den größeren A150 durchaus als Allrounder im Tonstudio vorstellen kann, sehe ich den A140 eher im Bereich Recording und Monitoring bzw. für den täglichen Musikkonsum.
Geschlossene Kopfhörer sind in der Regel ja nicht unbedingt für Mix und Mastering geeignet, da sind die offenen Vertreter oftmals die bessere Wahl. Aber gerade im Einsteiger-Bereich sind Allrounder, die mehrere Disziplinen abdecken können, natürlich sehr gefragt. Auch wenn der A140 insgesamt ein guter Studiokopfhörer ist, gibt es hinsichtlich der Allround-Fähigkeiten bessere Vertreter. Als reiner Recording/Monitoring-Kopfhörer ist er aber auf alle Fälle zu empfehlen.
Für 143,- einen „Einsteiger“-Kopfhörer zu kaufen, wo es doch renommierte, durchaus Profi-taugliche Kopfhörer wie etwa von Beyerdynamic für gleiches oder gar weniger Geld gibt, macht m.E. wenig Sinn.
@Ragutini Die Beyerdynamic in ähnlicher Preisklasse haben den Ruf Profi-tauglich zu sein und ja, sie sind in vielen Studios vertreten. Aber sind sie es wirklich? Meine (180€) finde ich relativ dumpf und basslastig, eher trocken klingend. Erst nachdem ich die neuen Polster durch die grauen, samtigeren ersetzt habe, ist der Bass warm. Aber ich habe keinen Vergleich, dieser wäre mit den Audix A140 sehr interessant.
@Ragutini Ich hatte mir genau das gleiche gedacht, da dieses Gerät buchstäblich überall als der Kopfhörer für Studio gepriesen wird.
Da ich gerade auf der Suche nach einem und offen für neues bin, fand ich den Artikel super hilfreich 👍🏼