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Test: Austrian Audio Hi-X65, Studiokopfhörer

Offene Bühne mit dynamischem Sound

25. Juni 2021
austrian audio hi-x65 test kopfhörer

Austrian Audio Hi-X65, Studiokopfhörer

Die vergleichsweise noch recht junge Firma Austrian Audio mit Sitz im schönen Wien wurde im Jahr 2017 gegründet und stellte anlässlich der NAMM Show 2019 die ersten Produkte vor. Mittlerweile sind über zwei Jahres ins Land gezogen und die Österreicher haben sich mit Mikrofonen und Kopfhörern am Markt etabliert. Mit dem offenen Studiokopfhörer Hi-X65 liegt uns nun das neueste Produkt von Austrian Audio vor.

Welche Produkte bietet Austrian Audio an?

Im Bereich der Studiokopfhörer ist der Hi-X65 der insgesamt dritte Kopfhörer der Österreicher. Im vergangenen Jahr hatten wir bereits die beiden geschlossenen Kopfhörer Hi-X50 und Hi-X55 bei uns im Test, so dass es sich beim Hi-X65 um den ersten offenen Kopfhörer des Unternehmens handelt.

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austrian audio hi-x65 test kopfhörer

Darüber hinaus bietet Austrian Audio diverse Mikrofone für den Studioeinsatz an. So u. a. das OC18, dessen Fazit unseres Tests wie folgt klingt:

„Wie ein Phönix aus der Asche steigt Austrian Audio aus den Trümmern von AKG und liefert mit dem OC18 einen sehr gelungenen Einstieg. Qualitativ reiht es sich problemlos zwischen dem Neumann TLM 103 und dem Gefell 930 ein, bietet aber mehr Einstellungsoptionen und Zubehör. Klanglich geht es unüberhörbar in Richtung des AKG C12 und klingt ausgesprochen „teuer“.“

Dass das Mikrofon klanglich in Richtung eines AKG-Mikrofons geht, ist zunächst einmal nicht verwunderlich, denn Austrian Audio wurde von ehemaligen AKG-Mitarbeitern gegründet. Das entsprechende Know-how für Mikrofone und Kopfhörer ist also definitiv vorhanden.

Entsprechend hat es sich unser Autor Raphael Tschernuth nicht nehmen lassen, das zweite Mikrofon der Wiener, das OC818, mit einem AKG C414 zu vergleichen. Was dabei herausgekommen ist und ob bzw. inwiefern sich die beiden Mikrofone ähneln, erfahrt ihr im folgenden Testbericht:

Austrian Audio Hi-X65 im Überblick

Geliefert wird der Hi-X65 Studiokopfhörer im bedruckten Pappkarton. Wie auch bei den anderen beiden Kopfhörern dient ein Klettband als Verschluss für den Karton. Später kann dieses auf Wunsch als „Kabelzusammenhalter“ eingesetzt werden.

Neben dem Kopfhörer befinden sich eine Soft-Tasche für die Aufbewahrung und den Transport, zwei unterschiedliche lange, gerade ausgeführte Kabel samt Adapter auf 6,3 mm Klinke, ein Aufkleber, ein Quick Start Guide mit Infos zur Kabelbefestigung (durch Drehen wird das Kabel an der linken Ohrmuschel des Kopfhörers befestigt) und zum Austausch der Ohrpolster sowie ein unterschriebenes und mit Datum versehenes „Quality Certificate“:

austrian audio hi-x65 test

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Wie auch seine Brüder ist der Hi-X65 Kopfhörer in den Farben Schwarz und Grau gehalten. Auffällig sind die Außenseiten der Ohrmuscheln, denn diese verfügen über ein feines Lochgitter, das erste Zeichen für die offene Bauweise.

Insgesamt macht der Kopfhörer verarbeitungstechnisch einen sehr guten Eindruck. Bei den Materialien setzt Austrian Audio auf einen Mix aus Metall und Kunststoff, mit 310 g ist der Kopfhörer angenehm zu tragen. Die Ohrmuscheln lassen sich um etwas mehr als 90 Grad drehen, dazu passen sie sich im Winkel an die Form des Kopfes an. Für den Transport lässt sich der Kopfhörer auch komplett zusammenfalten.

austrian audio hi-x65 test

Mit ausreichend Anpressdruck sitzt der Kopfhörer auf, so dass man ohne Weiteres den Kopf auch mit schnelleren Bewegungen drehen und bewegen kann, ohne dass der Hi-X65 sich von seinem Platz verabschiedet. Auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich, aber nach dem Aufziehen sehr angenehm, ist die Tatsache, dass der Kopfbügel des Hi-X65 ein gutes Stück nach vorne versetzt ist. Wie auf dem folgenden Bild zu erkennen, sieht dies zunächst fast schon wie falsch montiert aus, in der Praxis kommt das dem insgesamt sehr hohen Tragekomfort des Kopfhörers aber entgegen. So bald der Austrian Audio auf dem Kopf aufsitzt, merkt man davon nämlich nichts mehr.

austrian audio hi-x65 test

Die Innenseiten der Ohrmuscheln sind mit Memory-Schaumstoff ausgekleidet, ebenso die Unterseite des Kopfbügels. Auch längere Sessions sind damit ohne Probleme machbar. Während des Tests hatte ich zu keiner Zeit das Gefühl, dass es unterhalb des Kopfhörers unangenehm warm wird.

Von außen kommende Geräusche mildert der Hi-X65 gut ab, für einen offenen Kopfhörer vergleichsweise sogar sehr gut. Ruckelt man während des Betriebs am Kabel oder am Kopfhörer selbst, werden die daraus entstehenden Geräusche geringfügig übertragen. Insgesamt verhält sich das aber im guten Bereich.

Wie klingt der Austrian Audio Hi-X65?

Der Hi-X65 bietet insgesamt ein sehr neutral abgestimmtes Klangbild. Einen überaus gewaltigen Bassbereich kann man genauso wenig feststellen wie zu scharfe Höhen oder ein „in your face“-Mittenklang. Tatsächlich wirkt der Austrian Audio Hi-X65 eher unspektakulär – und das im absolut positiven Sinne. Denn immerhin soll er als Vertreter der offenen Kopfhörer-Zunft vorwiegend im Bereich des Mixes und des Masterings eingesetzt werden. Und da sollten Kopfhörer im besten Fall einfach neutral klingen. Bei Aufnahmen oder dem reinen Musikgenuss gestaltet sich das anders. Je nach persönlichem Befinden und dem Musikstil darf ein Kopfhörer da gerne auch mal die eine oder andere Frequenz betonen. Der Hi-X65 gehört da aber definitiv nicht dazu.

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Im Bassbereich bietet der Austrian Audio ein sehr kompaktes und trockenes Klangbild. Äußerst akkurat geht er hier zu Werke und bringt akzentuierte Signale schnell und mit Präzision ans Ohr. Ein knackiger Basslauf bleibt beim Hi-X65 auch ein knackiger Basslauf, verschwimmt also nicht im Klangraum, was für die Beurteilung beim Mix eine hervorragende Voraussetzung ist.

Der Klangeindruck setzt sich im Bereich der mittleren Frequenzen fort. Auch hier kann der Austrian Audio auf ganzer Linie überzeugen. Egal ob rockige Gitarren-Nummern, viel mit Synthesizern und Keyboards arrangierte Songs oder akustische Tracks, bei denen der Gesang im Vordergrund steht, der Hi-X65 bietet stets ein sehr akkurates Klangbild, was dazu auch noch Spaß macht. Die beiden Begriffe „Korrektheit“ und „Spaßfaktor“ müssen ja nicht zwangsläufig immer übereinstimmen.

In den hohen Frequenzen ist der Hi-X65 entspannt unaufdringlich. Scharf wird er – sofern man es nicht so gemixt hat – nie, aufdringlich keineswegs. Vielleicht mag der eine oder andere Vertreter der offenen Kopfhörerriege wie beispielsweise der ATH-R70X von Audio Technica (der übrigens ein preislich vergleichbarer, ebenfalls sehr guter offener Kopfhörer ist) oder mein Vergleichskopfhörer K812 Pro (der preislich eine gute Ecke teurer ist) etwas mehr Brillanz bieten und hohe Frequenzen besser zum Klingen bringen als der Hi-X65, aber im Hinblick auf das Gesamtklangbild des Austrian Audio ist das mehr als stimmig.

austrian audio hi-x65 test kopfhörer

Wie bereits erwähnt, ist der Hi-X65 im Bassbereich sehr knackig und schnell unterwegs. Hier schlägt er wunderbar gut an und ist sofort zur Stelle, wenn es darum geht, Signale ohne große Attack-Phase ans Ohr zu bringen. Die Stereobreite ist relativ weit aufgespannt, so dass mancher Mix etwas breit wirkt. Bei der Tiefenstaffelung lässt sich mit dem Austrian Audio sehr gut einordnen wo welches Signal positioniert ist und im Mix verschoben wird. Der Klang ist – ganz wie es sein soll – sehr offen und weit, dazu spielt er äußerst dynamisch auf.

austrian audio hi-x65 test

Die vom Austrian Audio Hi-X65 an den Tag gelegte Präzision kann auf Dauer etwas ermüdend wirken, so dass ich mich während des Tests dabei ertappte, den Kopfhörer bei Seite zu legen. Für mehrstündige Sessions (obwohl der Tragekomfort dies absolut hergibt) würde ich den Kopfhörer also weniger nutzen. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau, denn letztlich geht es ja darum, mit dem Kopfhörer die richtigen klanglichen Entscheidungen zu treffen und nicht unbedingt 10 Stunden am Stück darüber zu arbeiten – auch wenn das im heimischen Schlafzimmer-Studio durchaus vorkommen kann. Die Nachbarn wollen ja irgendwann auch schlafen. Kurzum: Wer als Alternative zum bestehenden Monitor-Setup einen sehr präzisen Kopfhörer sucht, sollte sich den Hi-X65 unbedingt anhören und ausprobieren. Als alleinige Abhöre (was ja ohnehin vermieden werden sollte) wirkt er vermutlich zu schnell ermüdend.

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Fazit

Mit dem Hi-X65 erweitert Austrian Audio sein Repertoire an Studiokopfhörern um ein offenes Bild und trifft damit ziemlich genau ins Schwarze. Die Optik ist zurückhaltend, hier orientieren sich die Österreicher an den beiden geschlossenen Brüdern. Die Verarbeitungsqualität ist sehr hoch.

Klanglich versorgt Austrian Audio mit dem Hi-X65 all diejenigen, die auf der Suche nach einem offenen Kopfhörer für die Bereiche Mix und Mastering sind. Standen bei Hi-X50 und Hi-X55 noch das Recording und Monitoring im Fokus, haben die Entwickler nun einen sehr offen und weit klingenden Kopfhörer konzipiert. Der Klang ist äußerst neutral, so dass man mit diesem Kopfhörer die richtigen und vor allem präzisen klanglichen Entscheidungen treffen kann. Glatte 3 von 3 Sternen!

Plus

  • neutraler Klang für Mix/Mastering
  • präziser Sound
  • gute Verarbeitung

Preis

  • 349,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    MPC-User

    Danke für den Test.
    Meine Entscheidung für neue Kopfhörer geht immer mehr in Richtung Austrian Audio.

    Das junge Unternehmen wurde aber im Jahre 2017 gegründet.😉

    • Profilbild
      Felix Thoma RED

      @MPC-User Danke. Da sollte eigentlich auch 2017 stehen, ist wohl der Finger verrutscht. Hab es eben verbessert.

  2. Profilbild
    monokit

    Auch von mir vielen Dank für den Test. Hab mir jetzt die HI-X65 mal bestellt. Hat bei meinem Internet Vergleich dabei Neumann NDH20 und Sennheiser HD 650 ausgestochen. Bin gespannt.

    • Profilbild
      monokit

      @monokit Ok…hab sie heute bekommen und aktuell auf den Ohren…rasiermesserscharfer Sound. Geil! Alles was meine Beyerdynamic DT990 Pro nicht offenbart haben, wird hier hörbar. Bin sehr zufrieden.

  3. Profilbild
    Bioman

    Habe diesen Kopfhörer mittlerweile seit über einem Jahr und bin sehr zufrieden.
    Er lässt sich sehr gut tragen und ist auch nach stundenlanger Dauersession noch bequem.
    Sehr brauchbarer Klang.

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