Cloud-Sharing ist die wohl größte Neuerung von Sibelius. Es ist nun möglich, sein Notenwerk in die Cloud zu laden und freizugeben. Ähnlich wie man das von Dropbox kennt, wird der Link dazu in die Zwischenablage kopiert. Mit diesem Link kann man nun die Partitur auf der Website einbinden oder Freunde, Kollegen, Schüler etc. damit beglücken. Mir persönlich erscheint das Feature etwas einfach gestrickt und wenig zeitgemäß, wenn man sich Dropbox oder gar die Ansätze der Office-Cloud von Microsoft anschaut, dies könnte Avid durchaus weiter ausbauen!
Absolut zeitgemäß ist NotateMe: So lässt sich PhotoScore nicht nur mit dem Scanner und PDFs nutzen, sondern auch mit dem Mobile-Device: Das Tablet liefert das Notenmaterial in Sibelus, bitte mehr davon.
Altlasten von Avid Sibelius Ultimate
Die leicht verwirrende Begrifflichkeit und Ikonografie ist auch in Avid Sibelius Ultimate leider noch immer nicht behoben. Das Icon mf beispielsweise hilft nicht beim Setzen der Dynamik, sondern soll ein Element sichtbar bzw. unsichtbar schalten. Ebenso sind bei den Textelementen die Beispieltexte viel größer als die Funktion dazu.
Auch das setzen der Dynamikzeichen ist nicht wirklich intuitiv. Man muss zunächst das zugehörige Textelement wählen („Expression“ [STRG] + [E])) und dann mittels Rechtsklick (oder [STRG]+[F] bzw. [STRG]+[P] usw.) die passende Dynamik wählen. Sehr umständlich und gebührt einem – in der Summe – so professionellen Programm nicht.
Leider gibt es da noch weitere Beispiele: So wird das Umdrehen des Notenhalses als „Spiegeln/Umkehren“ bezeichnet. Die meisten von uns haben in der Schule und/oder Uni unter beiden Begriffen etwas anderes gelernt. Natürlich gibt es auch eine Funktion „Spiegeln“, die genau das tut, was der gelernte Musiker darunter versteht. Auch der Begriff „Stimme(n)“ erscheint noch immer in verschiedenen Kontexten.
Richtig mittelalterlich ist das Handling der Textplatzhalter. Wenn unter „Datei“ ein Titel eingegeben wird, erscheint dieser nicht automatisch über dem Stück. Das ist in Word zum Beispiel ganz genau so. In Word kann man jedoch per Mausklick einen Platzhalter für den Dokumententitel einfügen.
In Sibelius muss man das Kürzel für diesen Platzhalter eintippen. Das klingt nach der ersten Hälfte der 1990er Jahre. Natürlich ist das kein Beinbruch, man kann einfach den Titel händisch über die Noten tippen. Trotzdem: Avid Sibelius Ultimate möchte Weltspitze sein, da sollten andere Standards gesetzt sein.
Ich meine, es wäre ja eigentlich ganz einfach. Ein Großteil der User wechselt einfach zu einem Nicht Abo Modell. Bevor ich Piep sage, hätten die das begriffen. Leider wird daraus nix und die wissen, dass wir das nicht hinbekommen. Schade