Voll auf die Zwölf
Eine zwölfsaitige Akustikgitarre besitzt ja schon seit jeher ihren ganz besonderen Charme. Das volle, strahlende und obertonreiche Klangbild kann immer wieder begeistern und ist für viele Musiker, gerade im Singer/Songwriter-Bereich, oft das Ausdrucksmittel der Wahl. In unserem heutigen Test haben wir es eben genau mit solch einer Westerngitarre zu tun. Die Breedlove Passport C250 SMe-12 soll aber weit mehr bieten als nur einen dicken, „orchestralen“ Sound. Was genau, werden wir im nachfolgenden Artikel näher beleuchten.
Facts & Features
Frohe Kunde gleich zu Beginn, denn die Breedlove Passport C250 SMe-12 wird in einem stabilen Gigbag ausgeliefert. Aus diesem herausgeschält, präsentiert sich das Instrument als eine avantgardistisch wirkende und satinlackierte, zwölfsaitige Westerngitarre. Avantgardistisch deswegen, da sowohl das weit ausgefräste Cutaway als auch die Kopfplatte für eine Akustikgitarre eher untypische Formen aufweisen. Deep Concert/C nennt Breedlove dieses Korpusdesign, gefertigt aus einem Mahagoniboden, Mahagonizargen und einer Decke aus massiver Sitka-Fichte. Die verwendeten Holzteile sind von guter Qualität, insbesondere das Mahagoni weist eine schöne rot-braune, kräftige Maserung auf. Umrandet werden Decke und Boden von einem schlichten, schwarzen Binding.
Dass man in Korea mittlerweile auch akustische Instrumente in gemäßigten Preisregionen in einer vernünftigen Qualität herstellen kann, beweist der Blick durch das Schallloch. Sämtliche Verstrebungen wurden sauber verleimt und groß genug dimensioniert, um der erhöhten Zugkraft der zwölf Saiten auch Paroli bieten zu können. Da kann auch der aufgeleimte Palisander Steg mithalten, dessen Form zudem hervorragend zum optischen Gesamtbild der Breedlove Passport C250 SMe-12 passt. Bespannt wurde die Gitarre ab Werk übrigens mit Saiten von D’Addario, was man unschwer an den farbigen Ball Ends erkennen kann.
Danke für den Test. Vom Klang her eine echte Alternative.
Schöner Test, Stephan.
Ich habe mich vor Jahren auch für eine Breedlove entschieden, die Passport Plus C250SB. Sie hat sich bei meiner Suche, sowohl vom Klang, wie auch von der Verarbeitung gegen größere, etabliertere Namen durchgesetzt. Und die ungewöhnliche Form kommt als Bonus noch dazu.
Eine Sache wäre beim Preamp noch zu erwähnen (jedenfalls ist das bei meinem Modell so): Wird das Stimmgerät aktiviert, ist automatisch der Ausgang stumm geschaltet, finde ich sehr nützlich.
@Armin Bauer Danke, Armin :)
Und noch mal danke für deine Ergänzung: Das mit dem Stummschalten des Ausgangs bei aktiviertem Tuner ist/war bei der von mir getesteten Breedlove nicht anders, hatte es schlicht und ergreifend vergessen zu erwähnen. Vielleicht auch deshalb, weil solch eine Mute-Funktion mittlerweile zum Standard in fast allen Preamps geworden ist.
Gruß aus der Redaktion nebenan :)