Test: Breedlove Passport C250 SMe-12, Westerngitarre

Der Hals der Gitarre besteht aus dreiteiligem Mahagoni. Halsfuß, Kopfplatte und das eigentliche Halsteil wurden zusammengeleimt und dann in den Body eingesetzt. Diese Arbeit ist bei unserem Testmodell außerordentlich gut gelungen, denn bis auf die mit dem Auge sichtbaren unterschiedlich verlaufenden Maserungen der einzelnen Teile ist da mit der Hand überhaupt nichts zu spüren. Was im übrigen auch für die Bundierung gilt, auch hier wurde sehr sauber gearbeitet und die zwanzig Bundstäbchen dabei ausreichend entgratet. Die Bünde sitzen in einem Palisandergriffbrett von guter Qualität, kleine Perlmutt-Dots sorgen für die Orientierung. Die Sattelbreite beträgt 47,5 mm, was natürlich deutlich breiter gegenüber den Standardwerten von ca. 43 mm bei sechssaitigen Modellen erscheint. Tja, die doppelte Besaitung fordert hier eben ihren Tribut. Die Mensur hingegen bewegt sich mit 648 mm auf bekanntem Terrain.

Die Breedlove Passport C250 SMe-12 besitzt zwölf geschlossene und verchromte Mechaniken an der Kopfplatte. Dabei entsteht natürlich aufgrund der Hebelkraft ein recht hohes Gewicht, welches der Gitarre bezüglich der Kopflastigkeit auch zu schaffen macht. Noch deutlicher wird dies, wenn man die 9-Volt-Batterie in ihrem Fach am hinteren Gurtknopf entfernt – dann ist das Instrument kaum noch auf den Knien zu halten. Na ja, aber ohne Batterie würde ja auch das Stimmgerät und vor allem der Preamp nicht funktionieren. Aber Spaß beiseite, hier muss man das Instrument einfach passend auf dem Schoß austarieren und/oder einen Gurt benutzen, um diesem Problem wirkungsvoll entgegenzutreten.

— Ein Dutzend Mechaniken —

Der Preamp

Wie üblich im oberen Zargen eingelassen, findet sich der integrierte Breedlove VTC Preamp der Gitarre. Es handelt sich dabei um einen Vorverstärker mit einer rudimentären Klangregelung für Bässe und Höhen, ein Tastendruck aktiviert das eingebaute Stimmgerät. Erfreulich sind hier zwei Dinge: Zum einen, dass der Tuner über ein hell beleuchtetes Display verfügt und zum anderen, dass die mit Mittenrastung ausgestatteten Potis Knöpfe aus griffigem Kunststoff besitzen – und somit eine weitestgehend einfache und schnelle Bedienung auch mit schweißigen Händen ermöglichen. Des Weiteren verfügt das Panel des Preamps über eine kleine rote LED, welche bei beginnendem Batterieschwund ihre Arbeit aufnimmt, um zum bald nötigen Wechsel des Saftspenders anzuregen.

— Der integrierte Preamp samt Tuner und beleuchtetem Display —

Wie bereits weiter oben schon erwähnt, wurde das Batteriefach am Gurtknopf angebracht. Wohl auch deshalb, um dem enormen Gewicht der Kopfplatte etwas entgegenzusetzen. Der Saftspender lässt sich ganz einfach in seinem Schlitten aus dem zugehörigen Fach an der Unterseite ausfahren. Wohl überflüssig zu erwähnen, dass bei Nichtgebrauch der Gitarre möglichst kein Kabel in der Klinkenbuchsen-Gurtendknopf-Kombination eingesteckt sein sollte – sonst droht wohlmöglich der frühzeitige Energiekollaps.

— Batteriefach am Gurtendknopf —

Bis auf das Dutzend hakelig arbeitender Mechaniken gibt es an der Breedlove Passport C250 SMe-12 hinsichtlich der Verarbeitung nichts auszusetzen. Auch die verwendeten Hölzer besitzen eine schöne Struktur und wurden handwerklich sauber zusammengesetzt, die Bünde und der Sattel sauber eingesetzt und abgerichtet. Mal hören und fühlen, wie sich die Gitarre in der Praxis schlägt.